Kormoran: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Kormoran''' (''Phalacrocorax carbo'') ist ein [[Wasservogel]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] der Ruderfüßer (''Pelecaniformes'').
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==Beschreibung==
 
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Es ist ein großer Vogel mit einem langen und kräftigen Hals und einem kräftigen Schnabel. Im Flug erinnern Kormorane an Gänse. Schwimmen Kormorane, so liegt ihr Körper tief im Wasser, der Schnabel wird leicht aufwärts gehalten.
 
Es ist ein großer Vogel mit einem langen und kräftigen Hals und einem kräftigen Schnabel. Im Flug erinnern Kormorane an Gänse. Schwimmen Kormorane, so liegt ihr Körper tief im Wasser, der Schnabel wird leicht aufwärts gehalten.
 
   
 
   
Sein Gefieder ist überwiegend schwarz. Im Sonnenlicht  zeigt das Gefieder einen bläulichen, grünlichen, bzw. auch bronzefarbenen metallischen Glanz. Die nackte Hautpartie am Schnabelgrund ist gelb und weiß umrandet. Im Prachtkleid weist das erwachsenen Tier einen weißen Schenkelfleck auf und Scheitel und Nacken sind mit weißen Federn durchsetzt. Im Schlichtkleid ist sein Gefieder weniger glänzend und das Weiß auf Kehle und den Kopfseiten wirkt etwas verwaschener.  
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Das Gefieder der erwachsenen Vögel ist überwiegend schwarz. Im Sonnenlicht  zeigt das Gefieder ausgefärbter adulter Kormorane einen bläulichen, grünlichen bzw. auch bronzefarbenen metallischen Glanz. Die nackte Hautpartie am Schnabelgrund ist gelb und weiß umrandet. Im Prachtkleid weist das erwachsene Tier einen weißen Schenkelfleck auf und Scheitel und Nacken sind mit weißen Federn durchsetzt. Im Schlichtkleid ist sein Gefieder weniger glänzend und das Weiß auf Kehle und den Kopfseiten wirkt etwas verwaschener.  
Im Jugendkleid ist das Gefieder auf der Oberseite dunkelbraun, die Körperunterseite ist hingegen variabel hell.
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Im Jugendkleid ist das Gefieder auf der Oberseite dunkelbraun, die Körperunterseite ist hingegen variabel hell.
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In Zentral- und Südeuropa (daher auch in Salzburg) bis [[Indien]] und [[China]] ist die Unterart ''Phalacrocorax carbo sinensis'' (lat. ''sinensis'' = chinesisch) verbreitet. Sie ist kleiner und grünlicher und meist auf der Kehle mehr weiß als die von der Nordsee bis Ostkanada verbreitete "Nominatform" ''Phalacrocorax carbo carbo''.
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==Der Kormoran in Salzburg==
 
==Der Kormoran in Salzburg==
Er ist im Bundesland Salzburg ein regelmäßiger Wintergast. Am Ufer des [[Zeller See]]s konnten im milden Winter 2013/2014, in dem der See nicht zugefroren ist, praktisch täglich Kormorane beobachtet werden. Es handelt sich dabei um Jungtiere und um junge Erwachsene.
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Der Kormoran ist im Bundesland Salzburg ein regelmäßiger [[Wintergäste am Zeller See|Wintergast]]. Am Ufer des [[Zeller See]]s konnten im milden Winter 2013/2014, in dem der See nicht zufror, praktisch täglich Kormorane beobachtet werden. Es handelte sich dabei mehrheitlich um Tiere des Vorjahrs und um Jungtiere. Ihre Schlafbäume hatten sie an der Ausmündung des [[Kanäle im Naturschutzgebiet Zeller See|Großen Seekanals]] aus dem Zeller See in das [[Naturschutzgebiet Zeller See]], wo bis zu 15 bis 18 Tiere beobachtet werden konnten. Die Tiere dieser Population gehören zur Unterart ''Ph. c. sinensis''.
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Auch im Winter 2014/2015 hielten sich insgesamt etwa 15 bis 18 Kormorane als Wintergäste am Zeller See auf.
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Ebenfalls im Winter 2013/2014 wurden Anfang Februar Kormorane am [[Flachgau]]er [[Wallersee]] gesehen.
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==Kormoransichtungen im Sommer und im Herbst 2015==
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Die maximal 20-köpfige Kormorangruppe, die den Winter 2014/2015 am Zeller See verbrachte, hat sich im Frühjahr 2015 nach und nach reduziert, bis nur mehr drei Kormorane gesichtet werden konnten. Diese blieben bis zum ersten Seefest, das traditionell am ersten Juli-Wochenende stattfindet. Der damit verbundene Rummel auf dem Wasser und in der Luft hat aber auch sie vertrieben.
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Ab ca. Mitte September 2015 konnte eine wechselnde Anzahl von Kormoranen in den Schlafbäumen an der Ausmündung des Großen Seekanals gesichtet werden. Am 25. September 2015 hielten sich dort gezählte 61 Kormorane auf. Es ist davon auszugehen, dass diese nicht am Zeller See verbleiben, sondern der herbstliche Kormoranzug von den Brutgebieten in die Überwinterungsgebiete eingesetzt hat. Je nach Wetter könnten noch weitere [[Durchzügler]], die aus dem Norden kommen, hier eine kürzere oder längere Rast einlegen. Vor allem wenn lokal vermehrt Herbstnebel aufziehen, die die Sicht auf den Zugrouten beeinträchtigen.
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Datei:Kormoran 3.jpg|Kormoran als [[Wintergäste am Zeller See|Wintergast am Zeller See]]
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Datei:Kormoran 1.jpg|Kormoran als Wintergast am Zeller See
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Datei:Kormorane 2.jpg|Kormorane im Winter 2013/2014 am Ufer des [[Zeller See]]s
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Datei:Kormorane am Zeller See.jpg|Vier Kormorane am Ufer des Zeller Sees: links und rechts Tiere aus dem Vorjahr (2012), in der Mitte zwei Jungtiere (2013)
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Datei:Kormorane, Jungtiere.jpg|Zwei Jungtiere am Ufer des Zeller Sees
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==Quellen==
 
==Quellen==
 
*Killian Mullarney, Dan Zetterström, Lars Svensson, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S.78 - 79, 2. Auflage des 2011 erschienenen KOSMOS-Vogelführers.
 
*Killian Mullarney, Dan Zetterström, Lars Svensson, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S.78 - 79, 2. Auflage des 2011 erschienenen KOSMOS-Vogelführers.
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*[[Leopold Slotta-Bachmayr|Slotta-Bachmayr, Leopold]], [[Christine Medicus|Medicus, Christine]], [[Susanne Stadler|Stadler, Susanne]]: ''Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg'', Naturschutzbeiträge 38/12, HG [[Amt der Salzburger Landesregierung]], [[Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 13: Naturschutz|Referat 13/02 – Naturschutzfachdienst]], Salzburg 2012, S. 168
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*Informationen von [[Norbert Ramsauer]]
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*Information von Rosemarie Parz-Gollner, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien
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*Beobachtung am Wallersee von [[Peter Krackowizer]]
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*Wikipedia, Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Kormoran_(Art) Kormoran (Art)]
  
*Leopold Slotta-Bachmayr, Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutzbeiträge 38/12, Naturschutz Land Salzburg,Salzburg 2012, S. 168
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Biologie]]
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[[Kategorie:Fauna]]
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[[Kategorie:Wirbeltiere]]
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[[Kategorie:Ruderfüßer]]
  
[[Kategorie:Biologie]]
 
[[Kategorie:Planzen und Tiere]]
 
[[Kategorie:Tiere]]
 
 
[[Kategorie:Zell am See]]
 
[[Kategorie:Zell am See]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
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[[Kategorie:Flachgau]]

Aktuelle Version vom 16. Januar 2025, 20:46 Uhr

Kormoranmännchen im Prachtkleid im Winter 2014/2015 auf dem Zeller See
Phalacrocorax carbo sinensis
Kormoran-Jungtier im Winter 2014/2015 auf dem Eis des teilweise zugefrorenen Zeller Sees.
26. September 2015: ein großer Trupp Kormorane in den Schlafbäumen an der Ausmündung des Großen Seekanals

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist ein Wasservogel aus der Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes).

Beschreibung

Es ist ein großer Vogel mit einem langen und kräftigen Hals und einem kräftigen Schnabel. Im Flug erinnern Kormorane an Gänse. Schwimmen Kormorane, so liegt ihr Körper tief im Wasser, der Schnabel wird leicht aufwärts gehalten.

Das Gefieder der erwachsenen Vögel ist überwiegend schwarz. Im Sonnenlicht zeigt das Gefieder ausgefärbter adulter Kormorane einen bläulichen, grünlichen bzw. auch bronzefarbenen metallischen Glanz. Die nackte Hautpartie am Schnabelgrund ist gelb und weiß umrandet. Im Prachtkleid weist das erwachsene Tier einen weißen Schenkelfleck auf und Scheitel und Nacken sind mit weißen Federn durchsetzt. Im Schlichtkleid ist sein Gefieder weniger glänzend und das Weiß auf Kehle und den Kopfseiten wirkt etwas verwaschener. Im Jugendkleid ist das Gefieder auf der Oberseite dunkelbraun, die Körperunterseite ist hingegen variabel hell.

In Zentral- und Südeuropa (daher auch in Salzburg) bis Indien und China ist die Unterart Phalacrocorax carbo sinensis (lat. sinensis = chinesisch) verbreitet. Sie ist kleiner und grünlicher und meist auf der Kehle mehr weiß als die von der Nordsee bis Ostkanada verbreitete "Nominatform" Phalacrocorax carbo carbo.

Der Kormoran in Salzburg

Der Kormoran ist im Bundesland Salzburg ein regelmäßiger Wintergast. Am Ufer des Zeller Sees konnten im milden Winter 2013/2014, in dem der See nicht zufror, praktisch täglich Kormorane beobachtet werden. Es handelte sich dabei mehrheitlich um Tiere des Vorjahrs und um Jungtiere. Ihre Schlafbäume hatten sie an der Ausmündung des Großen Seekanals aus dem Zeller See in das Naturschutzgebiet Zeller See, wo bis zu 15 bis 18 Tiere beobachtet werden konnten. Die Tiere dieser Population gehören zur Unterart Ph. c. sinensis.

Auch im Winter 2014/2015 hielten sich insgesamt etwa 15 bis 18 Kormorane als Wintergäste am Zeller See auf.

Ebenfalls im Winter 2013/2014 wurden Anfang Februar Kormorane am Flachgauer Wallersee gesehen.

Kormoransichtungen im Sommer und im Herbst 2015

Die maximal 20-köpfige Kormorangruppe, die den Winter 2014/2015 am Zeller See verbrachte, hat sich im Frühjahr 2015 nach und nach reduziert, bis nur mehr drei Kormorane gesichtet werden konnten. Diese blieben bis zum ersten Seefest, das traditionell am ersten Juli-Wochenende stattfindet. Der damit verbundene Rummel auf dem Wasser und in der Luft hat aber auch sie vertrieben.

Ab ca. Mitte September 2015 konnte eine wechselnde Anzahl von Kormoranen in den Schlafbäumen an der Ausmündung des Großen Seekanals gesichtet werden. Am 25. September 2015 hielten sich dort gezählte 61 Kormorane auf. Es ist davon auszugehen, dass diese nicht am Zeller See verbleiben, sondern der herbstliche Kormoranzug von den Brutgebieten in die Überwinterungsgebiete eingesetzt hat. Je nach Wetter könnten noch weitere Durchzügler, die aus dem Norden kommen, hier eine kürzere oder längere Rast einlegen. Vor allem wenn lokal vermehrt Herbstnebel aufziehen, die die Sicht auf den Zugrouten beeinträchtigen.

Ringmeldung

Es macht Sinn, beim Beobachten von Vögeln oder bei der Auffindung von toten Vögeln auch einen Blick auf eine eventuelle Beringung zu werfen. Ringfunde können jederzeit nach Radolfzell[1] gemeldet werden und sind ein aktiver Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung und zum Schutz der Vögel Europas. Wer einen Ringfund meldet, erhält nachfolgend einen Lebenslauf des betreffenden Vogels, was sehr interessant sein kann.

Bildergalerie

Quellen