Trichophaga tapetzella: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Trichophaga tapetzella''' (''Tinea tapetzella'' Linné, 1758) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Tineidae]].
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'''Trichophaga tapetzella''' (''Tinea tapetzella'' Linné, 1758: 536) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]], [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Tineidae]].
Volkstümlicher Name: Gemeine Tapetenmotte
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
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== Volkstümlicher Name ==
Von der auffälligen und unverwechselbaren ''T. tapetzella'' sind bisher nur zwei Funde aus Salzburg bekannt, obwohl die Art in früheren Jahrhunderten in manchen Ländern durchaus auch als Schädling aufgetreten ist (Hannemann 1977). Der erste Fund stammt von [[Karl Mitterberger]] (1909) aus der [[Stadt Salzburg]], [[Nonntal]] vom 2.6.1909, der zweite Nachweis gelang Mayrhuber am 2.8.1966 in [[Bischofshofen]] (Zonen Ia und III nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2011). Die beiden Fundorte liegen in rund 420 bzw. 550 m Höhe (Kurz & Kurz 2011). Über den natürlichen Lebensraum in Salzburg liegen keine Angaben vor, die Generationsfolge ist ebenfalls unklar.
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Tapetenmotte
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==Diagnose==
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Als einzige bisher in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] festgestellte Art der Gattung ist ''T. tapetzella'' auf Grund der Zeichnung der Vorderflügel unverwechselbar.
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
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Von der auffälligen ''T. tapetzella'' sind bisher nur zwei Funde aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] bekannt, obwohl die Art in früheren Jahrhunderten in manchen Ländern durchaus auch als Schädling aufgetreten ist (Hannemann 1977). Der erste Fund stammt von [[Karl Mitterberger]] (1909) aus der [[Stadt Salzburg]], [[Nonntal]] vom [[2. Juni]] [[1909]], der zweite Nachweis gelang [[Fritz Mairhuber|Mairhuber]] am 2. August 1966 in [[Bischofshofen]] (Zonen Ia und III nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2024). Die beiden Fundorte liegen in rund 420 bzw. 550[[m ü. A.]] ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2024). Über den natürlichen Lebensraum in Salzburg liegen keine Angaben vor, die Generationsfolge ist ebenfalls unklar.
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==Nachbarfaunen==
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In Österreich fehlt ein Nachweis lediglich aus Osttirol (Huemer 2013). Klimesch (1990) meldet die Art aus allen drei Landesteilen von Oberösterreich. Auch in [[Bayern]] ist sie aus allen vier Naturräumen bekannt, im voralpinen Hügel- und Moorland ([[Alpenvorland]]) und den [[Alpen]], sowie im Schichtstufenland allerdings nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslbereger & Segerer 2016).
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==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Aus Salzburg sind keine Angaben zur Biologie der Art bekannt. Hannemann (1977) berichtet, dass die Raupen ursprünglich wohl in Vogel- und Wespennestern, sowie an Gewöllen von Greifvögeln leben, sekundär aber auch als Schädlinge an Textiltapeten, Fellen, Haaren, Federn und Häuten auftreten können. Wie vorsichtig der Begriff Schädling aber verwendet werden sollte, zeigt sich gerade an dieser Art. Sie ist nur mit zwei Funden aus Salzburg bekannt und gilt seit 45 Jahren als verschollen.
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Aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] sind keine Angaben zur Biologie der Art bekannt. Hannemann (1977) berichtet, dass die Raupen ursprünglich wohl in Vogel- und Wespennestern sowie an Gewöllen von Greifvögeln leben, sekundär aber auch als Schädlinge an Textiltapeten, Fellen, Haaren, Federn und Häuten auftreten können (siehe auch Gaedike 2019). Wie vorsichtig der Begriff "Schädling" aber verwendet werden sollte, zeigt sich gerade an dieser Art. Sie ist nur mit zwei Funden aus Salzburg bekannt und gilt seit mehr als 50 Jahren als verschollen (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024).
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*Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). - In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
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*Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 16 März 2011].
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*Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
*[[Karl Mitterberger| Mitterberger, K.]] 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: 195-552.
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
[[Kategorie: Biologie]]
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*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
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*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
[[Kategorie: Tiere]]
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*Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz, M. A. &amp; Marion Kurz|M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.15].
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== Einzelnachweis ==
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Schmetterling]]
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[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 9. Mai 2025, 17:59 Uhr

Trichophaga tapetzella (Tinea tapetzella Linné, 1758: 536) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae.

Volkstümlicher Name

Tapetenmotte

Diagnose

Als einzige bisher in Salzburg festgestellte Art der Gattung ist T. tapetzella auf Grund der Zeichnung der Vorderflügel unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Von der auffälligen T. tapetzella sind bisher nur zwei Funde aus Salzburg bekannt, obwohl die Art in früheren Jahrhunderten in manchen Ländern durchaus auch als Schädling aufgetreten ist (Hannemann 1977). Der erste Fund stammt von Karl Mitterberger (1909) aus der Stadt Salzburg, Nonntal vom 2. Juni 1909, der zweite Nachweis gelang Mairhuber am 2. August 1966 in Bischofshofen (Zonen Ia und III nach Embacher et al. 2024). Die beiden Fundorte liegen in rund 420 bzw. 550m ü. A. (Kurz & Kurz 2024). Über den natürlichen Lebensraum in Salzburg liegen keine Angaben vor, die Generationsfolge ist ebenfalls unklar.

Nachbarfaunen

In Österreich fehlt ein Nachweis lediglich aus Osttirol (Huemer 2013). Klimesch (1990) meldet die Art aus allen drei Landesteilen von Oberösterreich. Auch in Bayern ist sie aus allen vier Naturräumen bekannt, im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen, sowie im Schichtstufenland allerdings nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslbereger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Aus Salzburg sind keine Angaben zur Biologie der Art bekannt. Hannemann (1977) berichtet, dass die Raupen ursprünglich wohl in Vogel- und Wespennestern sowie an Gewöllen von Greifvögeln leben, sekundär aber auch als Schädlinge an Textiltapeten, Fellen, Haaren, Federn und Häuten auftreten können (siehe auch Gaedike 2019). Wie vorsichtig der Begriff "Schädling" aber verwendet werden sollte, zeigt sich gerade an dieser Art. Sie ist nur mit zwei Funden aus Salzburg bekannt und gilt seit mehr als 50 Jahren als verschollen (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz, M. A. & Marion Kurz|M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.15].
  • Mitterberger, K. 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: (1909), S. 195-552.

Einzelnachweis