Phyllonorycter tristrigella: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „Kurz“ durch „Kurz“)
K
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
+
'''Phyllonorycter tristrigella''' (''Tinea tristrigella'' Haworth, 1828: 576) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
 +
 
 +
==Diagnose==
 +
[[Glossar Biologie#I|Imag]]ines, die aus Ulmen gezüchtet wurden, sind eindeutig ''P. tristrigella'' zuzuordnen. Ohne Kenntnis der Nahrungspflanze ist aber eine Genitaluntersuchung notwendig. Obwohl ''P. tristrigella'' bisher die einzige ''Phyllonorycter''-Art in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] ist, die an Ulmen lebt, sind auch die Minen nicht sicher zu bestimmen, da weitere an Ulmen minierende Arten ebenfalls noch in Salzburg gefunden werden könnten.
 +
 
 +
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 +
 
 +
''P. tristrigella'' wurde bisher in den Zonen Ia ([[Stadt Salzburg]]) und II ([[Nördliche Kalkalpen]]) in Salzburg nachgewiesen (Embacher et al. 2024). Nahezu alle Funde stammen aus der Umgebung der Stadt Salzburg, doch ist die Art mit der Nahrungspflanze der Raupen, der Bergulme, vermutlich viel weiter im Land verbreitet. Auch die Höhenverbreitung ist bisher nur von 400 bis 900 m dokumentiert (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025). Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder und Galeriewälder, sowie Schluchtwälder. Die Art tritt in Salzburg in zwei Generationen im Jahr auf, mit Imagines im April und Mai, sowie im Juli und August. Raupenfunde sind aus dem Oktober bekannt, die Puppe überwintert (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025).
 +
 
 +
==Nachbarfaunen==
 +
''P. tristrigella'' ist in Österreich aus allen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In [[Oberösterreich]] wurde die Art ebenfalls in allen drei Landesteilen gefunden (Klimesch 1990), während in [[Bayern]] ein Nachweis aus dem voralpinen Hügel- und Moorland ([[Alpenvorland]]) und dem [[Alpen]]gebiet noch fehlt (Haslberger & Segerer 2016).
  
'''Phyllonorycter tristrigella''' (''Tinea tristrigella'' Haworth, 1828) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
''P. tristrigella'' wurden bisher in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia ([[Stadt Salzburg]]) und II (nördliche Kalkalpen) in Salzburg nachgewiesen (Embacher et al. 2011). Alle Funde stammen aus der Umgebung der [[Stadt Salzburg]], doch ist die Art mit der Futterpflanze der Raupen, der Bergulme, vermutlich viel weiter im Land verbreitet. Auch die Höhenverbeitung ist bisher nur von 420-610 m dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]]2012). Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche Waldränder und Galeriewälder, vermutlich auch Schluchtwälder. Ein Auftreten in zwei Generationen im Jahr in Salzburg ist wahrscheinlich, bisher aber nicht ausreichend belegt. [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] sind vom Mai und vom Juli bekannt, Raupenfunde vom Oktober ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]]2012).
 
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Lebensweise der Art im Land ist nichts bekannt. Die Raupen fressen in Faltenminen an den Blättern der Bergulme (''[[Ulmus glabra]]''), Überwinterungsstadium ist die Puppe. Auch wenn die Datenlage noch unzureichend ist, ist nicht von einer Gefährdung der Art in Salzburg auszugehen, da geeignete Lebensräume großflächig zur Verfügung stehen, besonders in der montanen Zone der Gebirgsregionen.
+
 
 +
Über die Lebensweise der Art im Land ist nichts bekannt. Die Raupen fressen in Faltenminen auf der Unterseite der Blätter der Bergulme (''[[Ulmus glabra]]''). An dieser Pflanze kann es zur Beeinflussung durch Ressourcennutzung durch ''[[Stigmella lemniscella]]'' kommen. Ein Minenfund an ''[[Ulmus minor]]'' aus [[Leopoldskron]] ist nicht sicher ''P. tristrigella'' zuzuordnen. Auch wenn die Datenlage noch unzureichend ist, ist nicht von einer Gefährdung der Art in Salzburg auszugehen, da geeignete Lebensräume großflächig zur Verfügung stehen, besonders in der montanen Zone der Gebirgsregionen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
 +
 
 
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
 +
 
{{NKIS | taxonid=1357}}
 
{{NKIS | taxonid=1357}}
[[Salzburgwiki:Projekt_Fauna_und_Flora|Projekt:  Fauna und Flora von Salzburg]]
+
{{Fauna und Flora Projekt}}
 +
 
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
+
 
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2012. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 20 Februar 2012].
+
*{{Quelle Embacher et al. 2024}}
 +
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 +
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
 +
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
 +
*Kurz, M. A. &amp; [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.16].
 +
 
 +
== Einzelnachweis ==
 +
<references />
 +
 
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
 
[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
 
[[Kategorie:Biologie]]
 
[[Kategorie:Biologie]]
 
 
[[Kategorie:Fauna]]
 
[[Kategorie:Fauna]]
 
[[Kategorie:Insekt]]
 
[[Kategorie:Insekt]]
 
[[Kategorie:Schmetterling]]
 
[[Kategorie:Schmetterling]]
 
[[Kategorie:Kleinschmetterling]]
 
[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 21. Juli 2025, 18:48 Uhr

Phyllonorycter tristrigella (Tinea tristrigella Haworth, 1828: 576) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Imagines, die aus Ulmen gezüchtet wurden, sind eindeutig P. tristrigella zuzuordnen. Ohne Kenntnis der Nahrungspflanze ist aber eine Genitaluntersuchung notwendig. Obwohl P. tristrigella bisher die einzige Phyllonorycter-Art in Salzburg ist, die an Ulmen lebt, sind auch die Minen nicht sicher zu bestimmen, da weitere an Ulmen minierende Arten ebenfalls noch in Salzburg gefunden werden könnten.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

P. tristrigella wurde bisher in den Zonen Ia (Stadt Salzburg) und II (Nördliche Kalkalpen) in Salzburg nachgewiesen (Embacher et al. 2024). Nahezu alle Funde stammen aus der Umgebung der Stadt Salzburg, doch ist die Art mit der Nahrungspflanze der Raupen, der Bergulme, vermutlich viel weiter im Land verbreitet. Auch die Höhenverbreitung ist bisher nur von 400 bis 900 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche Waldränder und Galeriewälder, sowie Schluchtwälder. Die Art tritt in Salzburg in zwei Generationen im Jahr auf, mit Imagines im April und Mai, sowie im Juli und August. Raupenfunde sind aus dem Oktober bekannt, die Puppe überwintert (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

P. tristrigella ist in Österreich aus allen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In Oberösterreich wurde die Art ebenfalls in allen drei Landesteilen gefunden (Klimesch 1990), während in Bayern ein Nachweis aus dem voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und dem Alpengebiet noch fehlt (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Lebensweise der Art im Land ist nichts bekannt. Die Raupen fressen in Faltenminen auf der Unterseite der Blätter der Bergulme (Ulmus glabra). An dieser Pflanze kann es zur Beeinflussung durch Ressourcennutzung durch Stigmella lemniscella kommen. Ein Minenfund an Ulmus minor aus Leopoldskron ist nicht sicher P. tristrigella zuzuordnen. Auch wenn die Datenlage noch unzureichend ist, ist nicht von einer Gefährdung der Art in Salzburg auszugehen, da geeignete Lebensräume großflächig zur Verfügung stehen, besonders in der montanen Zone der Gebirgsregionen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.16].

Einzelnachweis