Elisabeth Fuchs: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
K (+ {{Bildkat}})
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 5: Zeile 5:
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Nach ihrer Gymnasialzeit am Musikgymnasium in [[Linz]] studierte Fuchs von [[1995]] bis [[2002]] Musik und Mathematik fürs Lehramt in der [[Stadt Salzburg]]. Sie nahm Dirigierunterricht bei [[Herbert Böck]] und [[Karl Kamper]], später auch bei [[Dennis Russel Davies]].
+
Nach ihrer Gymnasialzeit am Musikgymnasium in [[Linz]] studierte Fuchs von [[1995]] bis [[2002]] Musik und Mathematik fürs Lehramt in der [[Stadt Salzburg]]. Sie nahm Dirigierunterricht bei [[Herbert Böck]] und Karl Kamper, später auch bei Dennis Russel Davies.
  
[[1998]] gründete sie die 'Junge Philharmonie Salzburg' (JPS) und den [[Orpheus Chor]]. [[2001]] führte sie das Orchester auf seine erste Auslandstournee nach China. Seit [[2004]] spielt das JPS einen eigenen Konzertzyklus im [[Mozarteum (Gebäude)|Mozarteum]].
+
[[1998]] gründete sie die "Junge Philharmonie Salzburg" (JPS) und den "Orpheus Chor". [[2001]] führte sie das Orchester auf seine erste Auslandstournee nach China. Seit [[2004]] spielt das JPS einen eigenen Konzertzyklus im [[Mozarteum (Gebäude)|Mozarteum]].
  
 
Neben ihrem eigenen Orchester stand Fuchs auch schon am Dirigentenpult des Brucknerorchesters Linz, des Philharmonischen Orchesters [[Bad Reichenhall]] oder des [[Mozarteumorchester|Mozarteumorchesters Salzburg]].
 
Neben ihrem eigenen Orchester stand Fuchs auch schon am Dirigentenpult des Brucknerorchesters Linz, des Philharmonischen Orchesters [[Bad Reichenhall]] oder des [[Mozarteumorchester|Mozarteumorchesters Salzburg]].
  
Im Sommer [[2005]] war sie erstmals im Rahmen der [[Salzburger Festspiele]] tätig, für die sie im [[Mozartjahr]] [[2006]] die Opernproduktion "''Bastien & Bastienne''" und "''Der Schauspieldirektor''" leitete.
+
Im Sommer [[2005]] war sie erstmals im Rahmen der [[Salzburger Festspiele]] tätig, für die sie im [[Mozartjahr]] [[2006]] die Opernproduktion "Bastien & Bastienne" und "Der Schauspieldirektor" leitete.
  
 
[[2007]] gründete Elisabeth Fuchs die [[Kinderfestspiele Salzburg]], die vom [[30. Mai]] bis zum [[6. Juni]] [[2007]] im [[Amadeus Terminal 2|Terminal 2]] erstmals stattfanden und Kindern und Jugendlichen die klassische Musik näher bringen möchten.
 
[[2007]] gründete Elisabeth Fuchs die [[Kinderfestspiele Salzburg]], die vom [[30. Mai]] bis zum [[6. Juni]] [[2007]] im [[Amadeus Terminal 2|Terminal 2]] erstmals stattfanden und Kindern und Jugendlichen die klassische Musik näher bringen möchten.
Zeile 17: Zeile 17:
 
Im Herbst 2007 wurde Fuchs mit einem Bundes-Ehrenzeichen des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur ausgezeichnet.
 
Im Herbst 2007 wurde Fuchs mit einem Bundes-Ehrenzeichen des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur ausgezeichnet.
  
Anfang [[2009]] übernahm sie die künstlerische Leitung der [[Salzburger Kulturvereinigung]]. Am [[26. Oktober]] [[2017]] teilte sie über Facebook mit, sie werde ihren Vertrag als künstlerische Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung nicht mehr verlängern. Es gebe "''unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Programmplanung und Schwerpunkten''". Allerdings versichert sie: Bis Ende 2018 werde sie all ihren Aufgaben "''mit Freuden''" nachgehen und "''eine gute Übergabe vorbereiten''". Danach werde sie vor allem mit der von ihr gegründeten [[Junge Philharmonie Salzburg]] und den Kinderfestspielen neue Wege gehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/kultur/elisabeth-fuchs-verlaengert-vertrag-nicht-krach-bei-zwei-salzburger-konzertveranstaltern-19765204 SN online], [[Salzburger Nachrichten]] online, abgefragt am 27. Oktober 2017</ref>
+
Anfang [[2009]] übernahm sie die künstlerische Leitung der [[Salzburger Kulturvereinigung]]. Am [[26. Oktober]] [[2017]] teilte sie über Facebook mit, sie werde ihren Vertrag als künstlerische Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung nicht mehr verlängern. Es gebe "unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Programmplanung und Schwerpunkten". Allerdings versichert sie: Bis Ende 2018 werde sie all ihren Aufgaben "mit Freuden" nachgehen und "eine gute Übergabe vorbereiten". Danach werde sie vor allem mit der von ihr gegründeten [[Junge Philharmonie Salzburg]] und den Kinderfestspielen neue Wege gehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/kultur/elisabeth-fuchs-verlaengert-vertrag-nicht-krach-bei-zwei-salzburger-konzertveranstaltern-19765204 SN online], [[Salzburger Nachrichten]] online, abgefragt am 27. Oktober 2017</ref>
  
==Vorgestellt==
+
Anfang Mai [[2024]] wurden Vorwürfe von ehemaligen als auch von aktiven Orchestermitgliedern bekannt. Es geht um autoritäre Leitung und schlechte Bezahlung. Fuchs würde Musiker mitunter offen brüskieren. So soll Fuchs einmal zu einem Kollegen gesagt haben, er komme aus Brasilien, könne deshalb nicht Haydn spielen. Sie habe sich zwar später entschuldigt. Trotzdem dürfe so etwas nicht vorkommen. Es passiere auch, dass die "Chefdirigentin" einzelne Tutti-Streicher in der Probe vor allen anderen vorspielen lasse, wodurch diese bloßgestellt würden. "In einem professionellen Orchester gibt es so etwas nicht", heißt es. Ex-Konzertmeisterin Kamilė Kubiliūtė, die acht Jahre in der Philharmonie mitwirkte, schildert: Einmal hätten die Trompeter eine schwierige Stelle nicht auf Anhieb perfekt gespielt. "Fuchs hat dann mehrmals gesagt: 'Ihr spielt scheiße.' Nach dem fünften 'scheiße' habe ich gesagt: 'Es reicht.' Sie hat das aber ignoriert. Als sie es dann noch mal sagte, bin ich aufgestanden und weggegangen.
 +
 
 +
Kritik gibt es auch an den Vermittlungsgeschäften der Philharmonie. So vermittelte das Orchesterbüro einmal ein Streichquartett für eine Veranstaltung in einem Salzburger Nobelhotel. Von der 2000-Euro-Gage für vier Musiker habe das Büro ohne deren Wissen gleich 950 Euro einbehalten, sagt Kubiliūtė. Fuchs rechtfertigte das in einem E-Mail, das den [[SN]] vorliegt, damit, dass die gesamte Philharmonie eine "Mischkalkulation über das ganze Jahr" sei.
 +
 
 +
{{vorgestellt}}
 
Elisabeth Fuchs hat ein Büchlein, in das sie ihre Wünsche und Ideen schreibt. Doch dabei bleibt es nicht. Die Künstlerin will alles in die Tat umsetzen.
 
Elisabeth Fuchs hat ein Büchlein, in das sie ihre Wünsche und Ideen schreibt. Doch dabei bleibt es nicht. Die Künstlerin will alles in die Tat umsetzen.
  
"''Ich habe keinen speziellen Traum, in meinem Kopf entstehen ständig neue Ideen, die ich verwirklichen möchte''", sagt Elisabeth Fuchs, Chefin und Gründerin der Jungen Philharmonie. Deshalb hat sie auch immer ein kleines Büchlein dabei, in das sie ihre Gedanken schreiben kann.
+
"Ich habe keinen speziellen Traum, in meinem Kopf entstehen ständig neue Ideen, die ich verwirklichen möchte", sagt Elisabeth Fuchs, Chefin und Gründerin der Jungen Philharmonie. Deshalb hat sie auch immer ein kleines Büchlein dabei, in das sie ihre Gedanken schreiben kann.
  
Es seien oft egoistische Wünsche, wie ein eigenes Orchester zu gründen oder ein Konzert zu gestalten. "''Ich habe mir genau überlegt, welche Werke ich noch dirigieren möchte, bevor ich sterbe. Ich will nicht warten, bis mir keine Zeit mehr bleibt.''" Zu diesen Werken gehören beispielsweise die H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach oder die Stücke von Gustav Mahler. "''Es sind viele Werke, die ich in meinem Alter noch nicht spielen sollte, weil ich noch so jung bin. Aber was soll's?''"
+
Es seien oft egoistische Wünsche, wie ein eigenes Orchester zu gründen oder ein Konzert zu gestalten. "Ich habe mir genau überlegt, welche Werke ich noch dirigieren möchte, bevor ich sterbe. Ich will nicht warten, bis mir keine Zeit mehr bleibt." Zu diesen Werken gehören beispielsweise die H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach oder die Stücke von Gustav Mahler. "Es sind viele Werke, die ich in meinem Alter noch nicht spielen sollte, weil ich noch so jung bin. Aber was soll's?"
  
Manchmal muss sich die Musikerin vorwerfen lassen, in ihren Wünschen egoistisch zu sein. "''Ich nenne das 'Egoranz'. Das ist das richtige Maß zwischen Egoismus und Toleranz.''" Jeder Mensch brauche auch ein bisschen Zeit und Platz für sich selbst, um seine Träume leben zu können. "''Gott ist ein toller Manager. Er hat jeden Menschen mit einem Talent ausgestattet. Jeder sollte dieses Geschenk für sich nutzen.''"
+
Manchmal muss sich die Musikerin vorwerfen lassen, in ihren Wünschen egoistisch zu sein. "Ich nenne das 'Egoranz'. Das ist das richtige Maß zwischen Egoismus und Toleranz." Jeder Mensch brauche auch ein bisschen Zeit und Platz für sich selbst, um seine Träume leben zu können. "Gott ist ein toller Manager. Er hat jeden Menschen mit einem Talent ausgestattet. Jeder sollte dieses Geschenk für sich nutzen."
  
Die Träume der Salzburger Künstlerin drehen sich natürlich auch um die Musik: "''Jedes Jahr werden in Salzburg Tausende Kinder geboren. Davon sollte jedes im Alter von fünf Jahren mit einer Blockflöte ausgerüstet werden.''" Geht es nach Elisabeth Fuchs, sollte Musikerziehung so wichtig werden, wie Kindern das Alphabet beizubringen. "''Es tut mir leid, wenn ich sehe, dass in den Familien nicht mehr gesungen wird.''"
+
Die Träume der Salzburger Künstlerin drehen sich natürlich auch um die Musik: "Jedes Jahr werden in Salzburg Tausende Kinder geboren. Davon sollte jedes im Alter von fünf Jahren mit einer Blockflöte ausgerüstet werden." Geht es nach Elisabeth Fuchs, sollte Musikerziehung so wichtig werden, wie Kindern das Alphabet beizubringen. "Es tut mir leid, wenn ich sehe, dass in den Familien nicht mehr gesungen wird."
  
 
Traurig mache Elisabeth Fuchs auch, dass viele Menschen ohne Glauben seien. "Wir hätten keine Sinnkrisen, wenn wir mehr glauben würden, mehr miteinander reden würden. Es gibt so viele einsame Menschen."
 
Traurig mache Elisabeth Fuchs auch, dass viele Menschen ohne Glauben seien. "Wir hätten keine Sinnkrisen, wenn wir mehr glauben würden, mehr miteinander reden würden. Es gibt so viele einsame Menschen."
Zeile 35: Zeile 39:
 
[[2005]] wurde Elisabeth Fuchs mit dem [[Irma-von-Troll-Borostyáni-Preis]] ausgezeichnet.
 
[[2005]] wurde Elisabeth Fuchs mit dem [[Irma-von-Troll-Borostyáni-Preis]] ausgezeichnet.
  
Für ihr beherztes Engagement für die Orchestermusik und die Generationen übergreifende Musikvermittlung wurde Elisabeth Fuchs am [[17. Juli]] [[2019]] mit dem [[Großes Verdienstzeichen des Landes Salzburg|Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg]] ausgezeichnet. Bei der Ehrung dankte [[Landeshauptmann]] [[Wilfried Haslauer junior|Wilfried Haslauer]] dem „Phänomen“ Elisabeth Fuchs für ihr „''großartiges künstlerisches Wirken, das einen Bogen von der Jungen Philharmonie über die Philharmonie Salzburg, die Kinderfestspiele bis hin zur Salzburger Kulturvereinigung spannt.''“
+
Für ihr beherztes Engagement für die Orchestermusik und die Generationen übergreifende Musikvermittlung wurde Elisabeth Fuchs am [[17. Juli]] [[2019]] mit dem [[Großes Verdienstzeichen des Landes Salzburg|Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg]] ausgezeichnet. Bei der Ehrung dankte [[Landeshauptmann]] [[Wilfried Haslauer junior]] dem "Phänomen" Elisabeth Fuchs für ihr "großartiges künstlerisches Wirken, das einen Bogen von der Jungen Philharmonie über die Philharmonie Salzburg, die Kinderfestspiele bis hin zur Salzburger Kulturvereinigung spannt."
  
Elisabeth Fuchs sei es gelungen, Salzburg mit erfolgreicher Musikvermittlung für alle Generationen von Klassik über Romantik bis hin zur Moderne und zum ''Crossover'' „''zu rocken''“, wie Haslauer betonte. Insbesondere hob er ihre Verdienste um die Musikerziehung für Kinder und Jugendliche hervor. Mit den von ihr gegründeten Kinderfestspielen hat Fuchs tausende Kinder und Jugendliche mit Workshops und Konzerten an die klassische Musik herangeführt und bei vielen ein nachhaltiges Interesse geweckt. Neuland betrat sie mit den Lehrlingskonzerten und ermöglicht dieser Bevölkerungsgruppe einen ersten – und vielleicht entscheidenden – Konzertbesuch im Großen Festspielhaus. „''Ihre ansteckende Begeisterung infiziert aber nicht nur das junge Publikum binnen weniger Minuten mit dem ‚positiven Virus‘ der klassischen Musik''“, streute der Landeshauptmann der Künstlerin Rosen.
+
Elisabeth Fuchs sei es gelungen, Salzburg mit erfolgreicher Musikvermittlung für alle Generationen von Klassik über Romantik bis hin zur Moderne und zum ''Crossover'' "zu rocken", wie Haslauer betonte. Insbesondere hob er ihre Verdienste um die Musikerziehung für Kinder und Jugendliche hervor. Mit den von ihr gegründeten Kinderfestspielen hat Fuchs tausende Kinder und Jugendliche mit Workshops und Konzerten an die klassische Musik herangeführt und bei vielen ein nachhaltiges Interesse geweckt. Neuland betrat sie mit den Lehrlingskonzerten und ermöglicht dieser Bevölkerungsgruppe einen ersten – und vielleicht entscheidenden – Konzertbesuch im Großen Festspielhaus. "Ihre ansteckende Begeisterung infiziert aber nicht nur das junge Publikum binnen weniger Minuten mit dem ‚positiven Virus‘ der klassischen Musik", streute der Landeshauptmann der Künstlerin Rosen.
 +
 
 +
== Bilder ==
 +
{{Bildkat}}
 +
==Weblinks==
 +
* [https://archive.salzburgerfestspiele.at/institution/archiv/archiv-suchergebnisse?k=Elisabeth%20Fuchs&dv=1.1.1900&db=31.12.2018&typ=0 archive.salzburgerfestspiele.at]
 +
* [https://www.sn.at/salzburg/kultur/wirbel-gagen-handy-strafen-philharmonie-salzburg-157813204 www.sn.at/salzburg/kultur], 4. Mai 2024: "Wirbel um Gagen und Handy-Strafen bei Philharmonie Salzburg."
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* [[Salzburger Nachrichten]] ([[Eva Hammerer]])
+
{{Homepage|http://www.elisabethfuchs.com}}
 +
* "[[Salzburger Nachrichten]]" ([[Eva Hammerer]])
 
* [http://www.jungephilharmoniesalzburg.com/Dirigentin.html Junge Philharmonie Salzburg ]
 
* [http://www.jungephilharmoniesalzburg.com/Dirigentin.html Junge Philharmonie Salzburg ]
* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/Index?cmd=detail_ind&nachrid=61990 17. Juli 2019]
+
* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=61990 17. Juli 2019]
  
==Weblinks==
+
== Einzelnachweis ==
{{Homepage|http://www.elisabethfuchs.com}}
+
<references/>
* [http://www.jungephilharmoniesalzburg.com Junge Philharmonie Salzburg]
 
* [https://archive.salzburgerfestspiele.at/institution/archiv/archiv-suchergebnisse?k=Elisabeth%20Fuchs&dv=1.1.1900&db=31.12.2018&typ=0 archive.salzburgerfestspiele.at]
 
==== Einzelnachweis ====
 
  
 
{{SORTIERUNG: Fuchs, Elisabeth}}
 
{{SORTIERUNG: Fuchs, Elisabeth}}
Zeile 56: Zeile 64:
 
[[Kategorie:Salzburger Festspiele]]
 
[[Kategorie:Salzburger Festspiele]]
 
[[Kategorie:Person (Salzburger Festspiele)]]
 
[[Kategorie:Person (Salzburger Festspiele)]]
 +
[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
 +
[[Kategorie:Kunst]]
 
[[Kategorie:Musik]]
 
[[Kategorie:Musik]]
 
[[Kategorie:Dirigent]]
 
[[Kategorie:Dirigent]]
 
[[Kategorie:Manager]]
 
[[Kategorie:Manager]]
 
[[Kategorie:Zuagroaste]]
 
[[Kategorie:Zuagroaste]]
[[Kategorie:Aus anderen Bundesländern]]
 
 
[[Kategorie:Oberösterreich]]
 
[[Kategorie:Oberösterreich]]
 +
[[Kategorie:Geboren 1976]]

Aktuelle Version vom 24. April 2025, 13:18 Uhr

Elisabeth Fuchs und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer bei der Verleihung 2019.
Elisabeth Fuchs und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer bei der Verleihung 2019 mit Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler (rechts) im Chiemseehof Salzburg.
Elisabeth Fuchs im Neuen Festspielhaus als Dirigentin im Jahr 2017

Elisabeth Fuchs (* 8. März 1976 in Kirchdorf an der Krems, .) ist Dirigentin und Gründerin der Jungen Philharmonie Salzburg.

Leben

Nach ihrer Gymnasialzeit am Musikgymnasium in Linz studierte Fuchs von 1995 bis 2002 Musik und Mathematik fürs Lehramt in der Stadt Salzburg. Sie nahm Dirigierunterricht bei Herbert Böck und Karl Kamper, später auch bei Dennis Russel Davies.

1998 gründete sie die "Junge Philharmonie Salzburg" (JPS) und den "Orpheus Chor". 2001 führte sie das Orchester auf seine erste Auslandstournee nach China. Seit 2004 spielt das JPS einen eigenen Konzertzyklus im Mozarteum.

Neben ihrem eigenen Orchester stand Fuchs auch schon am Dirigentenpult des Brucknerorchesters Linz, des Philharmonischen Orchesters Bad Reichenhall oder des Mozarteumorchesters Salzburg.

Im Sommer 2005 war sie erstmals im Rahmen der Salzburger Festspiele tätig, für die sie im Mozartjahr 2006 die Opernproduktion "Bastien & Bastienne" und "Der Schauspieldirektor" leitete.

2007 gründete Elisabeth Fuchs die Kinderfestspiele Salzburg, die vom 30. Mai bis zum 6. Juni 2007 im Terminal 2 erstmals stattfanden und Kindern und Jugendlichen die klassische Musik näher bringen möchten.

Im Herbst 2007 wurde Fuchs mit einem Bundes-Ehrenzeichen des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur ausgezeichnet.

Anfang 2009 übernahm sie die künstlerische Leitung der Salzburger Kulturvereinigung. Am 26. Oktober 2017 teilte sie über Facebook mit, sie werde ihren Vertrag als künstlerische Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung nicht mehr verlängern. Es gebe "unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Programmplanung und Schwerpunkten". Allerdings versichert sie: Bis Ende 2018 werde sie all ihren Aufgaben "mit Freuden" nachgehen und "eine gute Übergabe vorbereiten". Danach werde sie vor allem mit der von ihr gegründeten Junge Philharmonie Salzburg und den Kinderfestspielen neue Wege gehen.[1]

Anfang Mai 2024 wurden Vorwürfe von ehemaligen als auch von aktiven Orchestermitgliedern bekannt. Es geht um autoritäre Leitung und schlechte Bezahlung. Fuchs würde Musiker mitunter offen brüskieren. So soll Fuchs einmal zu einem Kollegen gesagt haben, er komme aus Brasilien, könne deshalb nicht Haydn spielen. Sie habe sich zwar später entschuldigt. Trotzdem dürfe so etwas nicht vorkommen. Es passiere auch, dass die "Chefdirigentin" einzelne Tutti-Streicher in der Probe vor allen anderen vorspielen lasse, wodurch diese bloßgestellt würden. "In einem professionellen Orchester gibt es so etwas nicht", heißt es. Ex-Konzertmeisterin Kamilė Kubiliūtė, die acht Jahre in der Philharmonie mitwirkte, schildert: Einmal hätten die Trompeter eine schwierige Stelle nicht auf Anhieb perfekt gespielt. "Fuchs hat dann mehrmals gesagt: 'Ihr spielt scheiße.' Nach dem fünften 'scheiße' habe ich gesagt: 'Es reicht.' Sie hat das aber ignoriert. Als sie es dann noch mal sagte, bin ich aufgestanden und weggegangen.

Kritik gibt es auch an den Vermittlungsgeschäften der Philharmonie. So vermittelte das Orchesterbüro einmal ein Streichquartett für eine Veranstaltung in einem Salzburger Nobelhotel. Von der 2000-Euro-Gage für vier Musiker habe das Büro ohne deren Wissen gleich 950 Euro einbehalten, sagt Kubiliūtė. Fuchs rechtfertigte das in einem E-Mail, das den SN vorliegt, damit, dass die gesamte Philharmonie eine "Mischkalkulation über das ganze Jahr" sei.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Elisabeth Fuchs hat ein Büchlein, in das sie ihre Wünsche und Ideen schreibt. Doch dabei bleibt es nicht. Die Künstlerin will alles in die Tat umsetzen.

"Ich habe keinen speziellen Traum, in meinem Kopf entstehen ständig neue Ideen, die ich verwirklichen möchte", sagt Elisabeth Fuchs, Chefin und Gründerin der Jungen Philharmonie. Deshalb hat sie auch immer ein kleines Büchlein dabei, in das sie ihre Gedanken schreiben kann.

Es seien oft egoistische Wünsche, wie ein eigenes Orchester zu gründen oder ein Konzert zu gestalten. "Ich habe mir genau überlegt, welche Werke ich noch dirigieren möchte, bevor ich sterbe. Ich will nicht warten, bis mir keine Zeit mehr bleibt." Zu diesen Werken gehören beispielsweise die H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach oder die Stücke von Gustav Mahler. "Es sind viele Werke, die ich in meinem Alter noch nicht spielen sollte, weil ich noch so jung bin. Aber was soll's?"

Manchmal muss sich die Musikerin vorwerfen lassen, in ihren Wünschen egoistisch zu sein. "Ich nenne das 'Egoranz'. Das ist das richtige Maß zwischen Egoismus und Toleranz." Jeder Mensch brauche auch ein bisschen Zeit und Platz für sich selbst, um seine Träume leben zu können. "Gott ist ein toller Manager. Er hat jeden Menschen mit einem Talent ausgestattet. Jeder sollte dieses Geschenk für sich nutzen."

Die Träume der Salzburger Künstlerin drehen sich natürlich auch um die Musik: "Jedes Jahr werden in Salzburg Tausende Kinder geboren. Davon sollte jedes im Alter von fünf Jahren mit einer Blockflöte ausgerüstet werden." Geht es nach Elisabeth Fuchs, sollte Musikerziehung so wichtig werden, wie Kindern das Alphabet beizubringen. "Es tut mir leid, wenn ich sehe, dass in den Familien nicht mehr gesungen wird."

Traurig mache Elisabeth Fuchs auch, dass viele Menschen ohne Glauben seien. "Wir hätten keine Sinnkrisen, wenn wir mehr glauben würden, mehr miteinander reden würden. Es gibt so viele einsame Menschen."

Ehrungen

2005 wurde Elisabeth Fuchs mit dem Irma-von-Troll-Borostyáni-Preis ausgezeichnet.

Für ihr beherztes Engagement für die Orchestermusik und die Generationen übergreifende Musikvermittlung wurde Elisabeth Fuchs am 17. Juli 2019 mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet. Bei der Ehrung dankte Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior dem "Phänomen" Elisabeth Fuchs für ihr "großartiges künstlerisches Wirken, das einen Bogen von der Jungen Philharmonie über die Philharmonie Salzburg, die Kinderfestspiele bis hin zur Salzburger Kulturvereinigung spannt."

Elisabeth Fuchs sei es gelungen, Salzburg mit erfolgreicher Musikvermittlung für alle Generationen von Klassik über Romantik bis hin zur Moderne und zum Crossover "zu rocken", wie Haslauer betonte. Insbesondere hob er ihre Verdienste um die Musikerziehung für Kinder und Jugendliche hervor. Mit den von ihr gegründeten Kinderfestspielen hat Fuchs tausende Kinder und Jugendliche mit Workshops und Konzerten an die klassische Musik herangeführt und bei vielen ein nachhaltiges Interesse geweckt. Neuland betrat sie mit den Lehrlingskonzerten und ermöglicht dieser Bevölkerungsgruppe einen ersten – und vielleicht entscheidenden – Konzertbesuch im Großen Festspielhaus. "Ihre ansteckende Begeisterung infiziert aber nicht nur das junge Publikum binnen weniger Minuten mit dem ‚positiven Virus‘ der klassischen Musik", streute der Landeshauptmann der Künstlerin Rosen.

Bilder

 Elisabeth Fuchs – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

Quellen

Einzelnachweis

  1. SN online, Salzburger Nachrichten online, abgefragt am 27. Oktober 2017