Klausentor: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Salzburg Kupferstich 1740 Detail Nr 23 Müllner Schanze.jpg|thumb|[[Salzburg (Kupferstich) Friedrich Bernhard Werner|Werner, Friedrich Bernhard; Stadtansicht von 1710 (gestochen 1740), Detail Nr 23]]]]
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Das ''' Klausentor''' ist ein unter [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|Denkmalschutz]] stehendes historisches Stadttor zwischen [[Ursulinenplatz]] und [[Müllner Hauptstraße]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]].
[[Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Nr 35 Klausentor.jpg|thumb|[[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1710 (gestochen 1750), Detail Nr 35]]]]
 
Das ''' Klausentor''' zwischen [[Ursulinenplatz]] und [[Müllner Hauptstraße]] ist ein unter [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|Denkmalschutz]] stehendes historisches Gebäude in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]].
 
  
 
== Name ==
 
== Name ==
Das alte Wort "Klause" oder "Kluse" bedeutet 'Engstelle'. Das natürliche Flussbett und die sehr schmale Uferzone der [[Salzach]] reichte in historischer Zeit bis an den Fuß des [[Mönchsberg]]es heran. Diese Engstelle war hervorragend dazu geeignet, die Stadt durch ein [[Stadttore in Salzburg|Stadttor]] zu sichern.
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Das Wort "Klause", althochdeutsch "klusa", ist aus dem Lateinischen entlehnt (vergleiche ''claudere'' = verschließen, versperren, ''clavus'' = Nagel, Pflock, ''clavis'' = Schlüssel, vgl. auch "Klausur") und bedeutet "abgeschlossener Raum", "weltabgeschiedene Behausung", Einsiedelei, hier aber: Absperrung, (Straßen-)Sperre. Das natürliche Flussbett und die sehr schmale Uferzone der [[Salzach]] reichte in historischer Zeit bis an den Fuß des [[Mönchsberg]]es heran. Die Engstelle war sehr gut zur Sicherung der Stadt durch ein (äußeres) [[Stadttore in Salzburg|Stadttor]] geeignet. Das Klausentor wird selten auch "äußeres Gstättentor" genannt.
 
 
Das Klausentor wird auch "''äußeres Gstättentor''" genannt. Dadurch ist eine Verwechslung mit dem "''inneren [[Gstättentor]]''" möglich.
 
  
 
== Geschichte ==  
 
== Geschichte ==  
Am linken Salzachufer verlief und verläuft eine stadtauswärts führende Straße zwischen [[Altstadt]] und [[Mülln]]. Vermutlich bereits [[1280]] wurde dort eine erste Befestigung errichtet. Erstmals erwähnt wird die äußere Klause im Jahre [[1367]]. In der Chronik von Salzburg des [[Judas Thaddäus Zauner]] wurde erwähnt, dass Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim]] (1386–96) die "''innere Klause''" und "''äußere Klause''" mit einer Mauer verbunden hat.
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Am linken Salzachufer verlief und verläuft noch heute eine stadtauswärts führende Straße zwischen [[Altstadt]] und [[Mülln]]. Möglicherweise schon nach [[1280]] wurde an dieser Straße eine erste Befestigung errichtet. Erstmals erwähnt wird die äußere Klause im Jahre [[1367]]. In der Chronik von Salzburg des [[Judas Thaddäus Zauner]] wurde erwähnt, dass Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim]] (1386–96) die "innere Klause" und die "äußere Klause" mit einer Mauer verbunden hatte. Ob damit eine Ufermauer oder eine (dort weniger schlüssige) Wehrmauer zu verstehen ist, bleibt offen.  
  
Zur Zeit der zweiten [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] (nach 1465) war das Tor - nach der späteren [[Historische Ansichten der Stadt Salzburg|Stadtansicht]] von 1533 – ein zwei Stockwerke hohes, schmales Torgebäude mit geziemter Ausmauerung und [[Grabendach]], davor lag ein ziemlich breiter Graben mit Zugbrücke. Die äußere Klause wurde auch „''Unser lieben Frauentor''" genannt, da sich früher unmittelbar neben dem Tor das  [[Berglkirchlein zu Unserer Lieben Frau]] befunden hatte.
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[[Datei:Die Kirchen und Kloster deren Ursulinerinen in Saltzburg, gebaut durch Johan Ernest Ertz-Bischoffen u Fürsten zu Saltzburg Kupferstich Franz Anton Danreiter.jpg|thumb|"Die Kirchen und Kloster deren Ursulinerinen in Saltzburg, gebaut durch Johan Ernest Ertz-Bischoffen u Fürsten zu Saltzburg", Kupferstich von [[Franz Anton Danreiter]] um 1731. Links das Kloster und [[Ursulinenkirche St. Markus]], rechts das Klausentor.]]
  
[[1603]] brannte das Torgebäude durch Fahrlässigkeit des Torwärters Hans Kuenmoser ab.
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Zur Zeit der zweiten [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] (nach 1465) war das Tor ein zuerst ein zwei Stockwerke hohes und vielleicht mit Zinnen bewehrtes Torgebäude mit [[Grabendach]]. Die Grafiken von [[1553]] und [[1558]] zeigen aber ein Pultdach. Davor lag ein breiter Wehrgraben mit einer Zugbrücke und daran anschließend einer abwerfbaren Brücke. Die äußere Klause wurde auch "Unser lieben Frauentor", richtig eigentlich "Unser lieben Frau Tor", also "Tor unserer lieben Frau", genannt, da sich früher unmittelbar neben dem Tor das [[Berglkirchlein zu Unserer Lieben Frau]] befunden hatte. [[1603]] brannte das Torgebäude durch Fahrlässigkeit des Torwärters Hans Kuenmoser ab.
  
[[1612]] ordnete [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] auf Kosten der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] die Wiedererrichtung des Tores nebst der steinernen Stiege und darunter befindlicher Wachstuben, sowie einem nebenbei gelegenen Zeicheneinnehmer-Häuschen an. Der Bau kam jedoch durch den Nachfolger Fürsterzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems]] zur Vollendung. Der dreigeschossige Torbau trägt das [[Wappen der Stadt Salzburg]] und das Wappen von Markus Sittikus. Das Gebäude reichte damals mit seinen Fundamenten aus Quadern gegen die Salzach bis tief unter das hier fließende Wasser. Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]] ließ das Tor durch eine neue, noch stärkere Wehrmauer an der Salzach mit der Stadt verbinden.  
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[[1612]] ordnete [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] die Wiedererrichtung des Tores neben der steinernen Stiege und der darunter befindlicher Wachstube, und daneben eines Zeicheneinnehmer-Häuschens auf Kosten der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] an. Der Bau wurde jedoch durch den Nachfolger Fürsterzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems]] vollendet. Der dreigeschossige Torbau trägt das [[Wappen der Stadt Salzburg]] und das Wappen von Markus Sittikus. Das Gebäude reichte damals mit seinen Fundamenten aus Quadern bis tief in das Wasser der Salzach hinein. Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]] ließ das Tor durch eine neue, noch stärkere Wehrmauer an der Salzach mit der Stadt verbinden. Das im Eigentum der Stadtgemeinde stehende Tor ging [[1828]] um den Preis von 520 [[Gulden]] 25 [[Krone|Kronen]] an die [[Reich#k._k.|k. k. Genie- und Fortifikationsdirektion über.
  
Das Tor im Eigentum der Stadtgemeinde ging [[1828]] um den Preis von 520 [[Gulden]] 25 [[Krone|Kronen]] an die k. k. Genie- und Fortifikationsdirektion über.
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[[1835]] wurde die Zugbrücke abgebaut und eine auf zwei Bögen ruhende Steinbrücke gebaut. [[1868]] wurde die Brücke durch einen Damm ersetzt. [[1861]] wurde die Fortifikation aufgehoben, das Klausentor ging erneut in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Als Wohngebäude ist das Klausentor seit etwa [[1871]] genutzt. Die Gemeinde "restaurierte" bzw. veränderte das Gebäude im historisierenden Zeitgeschmack. Hierzu wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der damalige Konservator [[Georg Pezolt]] erachtete in diesem Zusammenhang die Restaurierung der alten Gemälde durch den Historienmaler [[Josef Gold]] für sehr geeignet, dieser musste aber, um seine Mitbewerber auszustechen, die Arbeit unentgeltlich durchführen <ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19220531&query=%22Gold%22seite=3 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", 31. Mai 1922, Seite 3</ref>.
  
[[1835]] wurde die Zugbrücke abgebaut und eine auf zwei Bögen ruhende Steinbrücke gebaut. [[1868]] wurde die Brücke durch einen Damm ersetzt.
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[[1924]] war das Tor reparaturbedürftig. [[1935]] wurde das hübsche Zeicheneinnehmerhaus (= Zolleinnehmer-Häuschen) demoliert, das in der Art der "Gaffen" der Kapuzinerberg-Wehrmauer einst auf der salzachseitigen Wehrmauer aufgesetzt war. [[1937]] wurde für den Verkehr dann in Richtung Norden die bis heute bestehende Umfahrung geschaffen und die einstige Wehrmauer dabei völlig entfernt. <ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19370625&query=%22Klausentor%22&seite=5 ANNO], "Salzburger Chronik", 25. Juni 1937, Seite 5</ref> <ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19350711&query=%22Klausentor%22&seite=7 ANNO], "Salzburger Chronik", 11. Juli 1935, Seite 7</ref>
  
[[1871]] wurde die Fortifikation aufgehoben und so ging das Klausentor erneut in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Die Gemeinde restaurierte das Gebäude und ließ auf der Altstadtseite ein Madonnenbild und das Stadtwappen mit den Schildhaltern malen. Hierzu wurde eine Wettbewerb ausgeschrieben. Der damalige Konservator [[Georg Pezolt]] erachtete die Zeichnungen des Historienmalers [[Josef Gold]] für die besten. Dieser musste, um seine erbitterten Kollegen auszuschlagen, die Arbeit umsonst machen. Man versprach ihm zwar, bei passender Gelegenheit eine entsprechende Entschädigung zukommen zu lassen, aber es blieb bis zu seinem Tode beim Versprechen.  
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== Gebäude ==
 
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Das Gebäude steht mit der Westseite direkt am Felsen des Mönchsberges. Der im Grundriss fast quadratische Bau ist drei Stockwerke hoch. Das Erdgeschoß mit dem Torbogen mit seinen Quadersteinen blieb unverputzt. Das erste und das zweite Obergeschoss sind ockerfarben und durch zwei Paare von Gesimsen gegliedert. Den Dachabschluss bildeten in der Gründerzeit vorübergehend kleine, auf keilförmigen Konsolen ruhende Bögen in historisierender Form mit symbolischen Schießscharten.  
[[1924]] war das Tor reparaturbedürftig.
 
 
 
[[1954]] wurde das Fresko auf der Altstadtseite erneuert. Es zeigt das Stadtwappen mit zwei geflügelten Schildhaltern. Datiert (19)54 und mit den Initialen A.S.  
 
  
Mutmaßlich wurde Mitte der [[1950er]]-Jahre – durch Verbreiterung der [[Müllner Hauptstraße]] - auch die heute einseitige Umfahrung geschaffen.
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[[Datei:Klausentor_Salzburg_01_Juni_2019_1.jpg|thumb|Das Klausentor mit dem Klausenkavalier darüber, Blick vom [[Franz-Josef-Kai]].]]
  
Das Klausentor ist seit etwa 1871 bis heute ein Wohngebäude.
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Der Wehrbau besaß im [[Mittelalter]] und der frühen [[Neuzeit]] gemäß den alten Ansichten ein hohes Zeltdach, danach ein deutlich niedrigeres Walmdach. Die einstigen Schießscharten und der auskragende wehrhafte Erker zu Salzach hin sind nicht erhalten. Die Fenster wurden zu Wohnzwecken vergrößert.  
  
== Gebäude ==
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Das Gebäude diente den mittelalterlichen Stadttorpförtnern als Wohnhaus.<ref name="SN1955">{{Quelle SN|9. Oktober 1955, Seite 5}}</ref>
Das Gebäude steht mit der Westseite am steilen Felsabfall des Mönchsberges. Die Durchfahrt erfolgt in Richtung Nord-Süd.
 
  
Der im Grundriss fast quadratische Bau ist drei Stockwerke hoch. Das Erdgeschosse unverputzt. Das erste und zweite Obergeschoss ist durch zwei Paare von Gesimsen gegliedert und mit braunem Verputz. Den Dachabschluss bildeten früher kleine, auf keilförmigen Konsolen ruhende Bögen mit Schiesscharten (Schusslöchern).  
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Die Durchfahrt durch den Torbogen erfolgt heute in Richtung Süden, wobei auch [[Obus]]se und Lastwägen durch diesen [schmalen] Torbogen (oft zentimetergenau) fahren müssen. Der Vorschlag von elektrisch einklappbaren Außenspiegeln wurde seitens der Verkehrsbetriebe der [[Salzburg AG]] bisher nicht aufgegriffen, verschiedene Obusse besitzen keine Außenspiegel mehr, sondern nutzen stattdessen Kameras. Bei einer Verkehrsberuhigung im Raum um die Gstättengasse und die [[Münzgasse]] kann ohne Zerstörung der Bausubstanz auch der Obus wieder ungehindert fahren.
  
Zur Salzachseite waren früher auf Holz gemalte [[Wappen]] der Städte [[Radstadt]] und [[Hallein]] und der Märkte [[Tamsweg]], [[Taxenbach]], [[Goldegg]], [[Bad Hofgastein]] und [[Saalfelden]] angebracht.  
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== Künstlerische Gestaltung (Wappen, Inschriften, Fresken) ==
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=== Innere Seite ===
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An der inneren Seite (Südseite) befindet sich eine mit Quadern gesäumte Rundbogenöffnung, beidseitig dienen große Steinkugeln als [[Radabweiser]].
  
Heute ist der Dachabschluss gerade und das Gebäude - bis auf Wappen und Inschrift - schlicht gehalten.
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[[1954]] und [[1955]]<ref name="SN1955" />  wurde das Fresko auf der Altstadtseite neu gestaltet. Es zeigt zwei Engel, die einen Lorbeerkranz und das [[Wappen der Stadt Salzburg]] halten. Datiert ist das Fresko von [[1954|(19)54]], signiert mit den Initialen "A.S.". Bei dem Künstler handelt es sich vielleicht um den [[Anton Faistauer|Faistauer]]-Schüler [[Alberto Susat]]. Im zweiten Stock befand sich bis ins [[20. Jahrhundert]] ein gemaltes Wappen der Stadt Salzburg, das einst von zwei wilden Männern gehalten worden war; das Gemälde war und in der ersten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s von [[Matthäus Murmann]] geschaffen worden. Darunter befand sich (ebenfalls bis ins 20. Jahrhundert) ein Bild der Madonna mit dem Jesuskind aus der Mitte des [[18. Jahrhundert]]s. [[1928]] wurde diese Freskogemälde vom [[Stadtverein Salzburg]] renoviert.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19281117&query=%22Klausentor%22&seite=5 ANNO], Salzburger Chronik, 17. November 1928, Seite 5</ref>
  
== Wappen und Inschriften ==
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In der Dachkrenelierung waren während der Gründerzeit etliche Jahrzehnte lang gemalte [[Wappen]] der Städte [[Radstadt]] und [[Hallein]] und der Märkte [[Tamsweg]], [[Taxenbach]], [[Goldegg]], [[Bad Hofgastein]] und [[Saalfelden]] angebracht.
[[Datei:Salzburger Stadtwappen am Klausentor 01.jpg|thumb|left|200px|(innere Seite): |[[Wappen der Stadt Salzburg]] über dem Klausentor <br/> nach Süden.]]
 
[[Datei:Wappen von Markus Sittikus und der Stadt Salzburg am Klausentor 01.jpg |thumb|150px|(äußere Seite): Wappen von [[Markus Sittikus]] und [[Wappen der Stadt Salzburg]] am Klausentor <br/> nach Norden.]]
 
  
=== An der inneren Seite des Klausentores ===
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=== Äußere Seite ===
An der inneren Seite nach Süden gegen die linke Altstadt Gegen die Stadtseite mit Quadern umsäumte Rundbogenöffnung, beidseitig große Steinkugeln als Radabweiser,
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Das Tor ist nach außen rechteckig. Es wird von gequaderten toskanischen Halbsäulen flankiert und wird mit ausladenden Gesimsen samt Triglyphenkonsolen abgeschlossen. Die Innenseite des Tores ist ein gequadertes Rundbogenportal. An der äußeren Seite (Nordseite) nach Norden gegen Mülln ist das Tor mit beidseitiger Marmor<!--?:--> gestaltet. Halbseitig freistehende gegliederte toskanische Säulen werden nach oben durch ein dreiteiliges Gebälk mit Triglyphen abgeschlossen. Darüber befindet sich eine hohe Marmortafel, die das Wappen von Markus Sittikus und das [[Wappen der Stadt Salzburg]] zeigt. Das Salzburg-Wappen wird von den zwei Schildhaltern gehalten, die hier zwei bärtige Wassermänner sind.
  
=== An der äußeren Seite des Klausentores ===
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[[Datei:Klausentor (Müllner Seite) 23.07.07.JPG|thumb|Das Klausentor, Ansicht von Mülln Richtung Altstadt.]]
An der äußeren Seite nach Norden gegen Mülln
 
 
aus der Müllner Seite architektonisches Marmorportal mit beidseitiger dreiviertel freistehender gebänderter Säule, bekrönend dreiteiliges Gebälk mit Triglyphen, darauf eine hohe stehende Marmortafel mit dem Wappen von Markus Sittikus und dem [[Wappen der Stadt Salzburg]], gehalten von den zwei Schildhaltern Salzburgs, zwei Männern mit wildem Bart und Fischschwanz und er lateinischen Inschrift:
 
  
: MARCO SITTICO ARCHI: EPISCOPO ET PRINCIPE <br> SENATUS SALISBUR: PUBLICAE SECURITA CONFECIT A:(NNO) M.DC.XII  
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Die lateinische Inschrift lautet: MARCO SITTICO ARCHI: EPISCOPO ET PRINCIPE <br> SENATUS SALISBUR(GENSIS): PUBLICAE SECURITATI CONFECIT A:(NNO) M.DC.XII  
: Übersetzung: ''Markus Sittikus, regierender Bischof und Fürst (und) der [[Gemeinderat]] der [[Stadt Salzburg]] haben zur Sicherheit der Öffentlichkeit (das Stadttor) zusammen errichtet im Jahr [[1612]].
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: Übersetzung: ''Unter (der Regierung von) Erzbischof und Fürst Markus Sittikus<!-- Die Wortfolge "Marco Sittico archi: episcopo et principe " steht im ablativus absolutus, der sich nicht wörtlich übersetzen lässt, sondern eine Umschreibung wie "Zur Zeit von Markus Sittikus als Erzbischof …", "als Markus Sittikus Erzbischof … war" oder dergleichen erfordert--> hat der [[Gemeinderat]] der [[Stadt Salzburg]] (dieses Bauwerk) zur öffentlichen Sicherheit errichtet im Jahr [[1612]].
  
 
== Wissenswertes ==
 
== Wissenswertes ==
Über dem Klausentor befindet sich der [[Klausenkavalier]]. Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron hat ihn zur besseren Sicherung des Tores aus dem Fels schlagen lassen. Heute wird der Felsvorsprung [[Humboldtterrasse]] genannt.
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Über dem Klausentor befindet sich der [[Klausenkavalier]]. Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron hat ihn zur besseren Sicherung des Tores aus dem Fels schlagen lassen. Der oberste Teil wurde mit großen Blocksteinen gemauert. Heute wird der Felsvorsprung "[[Humboldtterrasse]]" genannt.
  
 
== Bilder ==
 
== Bilder ==
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* [http://www.salzburg-rundgang.at/de_salburgs-mauern-klausentor.html www.salzburg-rundgang.at]
 
* [http://www.salzburg-rundgang.at/de_salburgs-mauern-klausentor.html www.salzburg-rundgang.at]
 
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{{Quelle Franz Martin}}
* [[Josef Eder (Baumeister und Historiker)|Josef Eder]]: ''Die innere und die äußere Klause'' [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240409&query=%22Eder%22&seite=7 [[ANNO]]], [[Salzburger Volksblatt]], 9. April 1924, Seite 7
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* [[Josef Eder (Baumeister)|Eder, Josef]]: "Die innere und die äußere Klause", [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240409&query=%22Eder%22&seite=7 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", 9. April 1924, Seite 7
 
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]

Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 08:27 Uhr

Das Klausentor
Karte

Das Klausentor ist ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Stadttor zwischen Ursulinenplatz und Müllner Hauptstraße in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Name

Das Wort "Klause", althochdeutsch "klusa", ist aus dem Lateinischen entlehnt (vergleiche claudere = verschließen, versperren, clavus = Nagel, Pflock, clavis = Schlüssel, vgl. auch "Klausur") und bedeutet "abgeschlossener Raum", "weltabgeschiedene Behausung", Einsiedelei, hier aber: Absperrung, (Straßen-)Sperre. Das natürliche Flussbett und die sehr schmale Uferzone der Salzach reichte in historischer Zeit bis an den Fuß des Mönchsberges heran. Die Engstelle war sehr gut zur Sicherung der Stadt durch ein (äußeres) Stadttor geeignet. Das Klausentor wird selten auch "äußeres Gstättentor" genannt.

Geschichte

Am linken Salzachufer verlief und verläuft noch heute eine stadtauswärts führende Straße zwischen Altstadt und Mülln. Möglicherweise schon nach 1280 wurde an dieser Straße eine erste Befestigung errichtet. Erstmals erwähnt wird die äußere Klause im Jahre 1367. In der Chronik von Salzburg des Judas Thaddäus Zauner wurde erwähnt, dass Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim (1386–96) die "innere Klause" und die "äußere Klause" mit einer Mauer verbunden hatte. Ob damit eine Ufermauer oder eine (dort weniger schlüssige) Wehrmauer zu verstehen ist, bleibt offen.

"Die Kirchen und Kloster deren Ursulinerinen in Saltzburg, gebaut durch Johan Ernest Ertz-Bischoffen u Fürsten zu Saltzburg", Kupferstich von Franz Anton Danreiter um 1731. Links das Kloster und Ursulinenkirche St. Markus, rechts das Klausentor.

Zur Zeit der zweiten Stadtbefestigung (nach 1465) war das Tor ein zuerst ein zwei Stockwerke hohes und vielleicht mit Zinnen bewehrtes Torgebäude mit Grabendach. Die Grafiken von 1553 und 1558 zeigen aber ein Pultdach. Davor lag ein breiter Wehrgraben mit einer Zugbrücke und daran anschließend einer abwerfbaren Brücke. Die äußere Klause wurde auch "Unser lieben Frauentor", richtig eigentlich "Unser lieben Frau Tor", also "Tor unserer lieben Frau", genannt, da sich früher unmittelbar neben dem Tor das Berglkirchlein zu Unserer Lieben Frau befunden hatte. 1603 brannte das Torgebäude durch Fahrlässigkeit des Torwärters Hans Kuenmoser ab.

1612 ordnete Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau die Wiedererrichtung des Tores neben der steinernen Stiege und der darunter befindlicher Wachstube, und daneben eines Zeicheneinnehmer-Häuschens auf Kosten der Stadtgemeinde an. Der Bau wurde jedoch durch den Nachfolger Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems vollendet. Der dreigeschossige Torbau trägt das Wappen der Stadt Salzburg und das Wappen von Markus Sittikus. Das Gebäude reichte damals mit seinen Fundamenten aus Quadern bis tief in das Wasser der Salzach hinein. Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron ließ das Tor durch eine neue, noch stärkere Wehrmauer an der Salzach mit der Stadt verbinden. Das im Eigentum der Stadtgemeinde stehende Tor ging 1828 um den Preis von 520 Gulden 25 Kronen an die [[Reich#k._k.|k. k. Genie- und Fortifikationsdirektion über.

1835 wurde die Zugbrücke abgebaut und eine auf zwei Bögen ruhende Steinbrücke gebaut. 1868 wurde die Brücke durch einen Damm ersetzt. 1861 wurde die Fortifikation aufgehoben, das Klausentor ging erneut in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Als Wohngebäude ist das Klausentor seit etwa 1871 genutzt. Die Gemeinde "restaurierte" bzw. veränderte das Gebäude im historisierenden Zeitgeschmack. Hierzu wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der damalige Konservator Georg Pezolt erachtete in diesem Zusammenhang die Restaurierung der alten Gemälde durch den Historienmaler Josef Gold für sehr geeignet, dieser musste aber, um seine Mitbewerber auszustechen, die Arbeit unentgeltlich durchführen [1].

1924 war das Tor reparaturbedürftig. 1935 wurde das hübsche Zeicheneinnehmerhaus (= Zolleinnehmer-Häuschen) demoliert, das in der Art der "Gaffen" der Kapuzinerberg-Wehrmauer einst auf der salzachseitigen Wehrmauer aufgesetzt war. 1937 wurde für den Verkehr dann in Richtung Norden die bis heute bestehende Umfahrung geschaffen und die einstige Wehrmauer dabei völlig entfernt. [2] [3]

Gebäude

Das Gebäude steht mit der Westseite direkt am Felsen des Mönchsberges. Der im Grundriss fast quadratische Bau ist drei Stockwerke hoch. Das Erdgeschoß mit dem Torbogen mit seinen Quadersteinen blieb unverputzt. Das erste und das zweite Obergeschoss sind ockerfarben und durch zwei Paare von Gesimsen gegliedert. Den Dachabschluss bildeten in der Gründerzeit vorübergehend kleine, auf keilförmigen Konsolen ruhende Bögen in historisierender Form mit symbolischen Schießscharten.

Das Klausentor mit dem Klausenkavalier darüber, Blick vom Franz-Josef-Kai.

Der Wehrbau besaß im Mittelalter und der frühen Neuzeit gemäß den alten Ansichten ein hohes Zeltdach, danach ein deutlich niedrigeres Walmdach. Die einstigen Schießscharten und der auskragende wehrhafte Erker zu Salzach hin sind nicht erhalten. Die Fenster wurden zu Wohnzwecken vergrößert.

Das Gebäude diente den mittelalterlichen Stadttorpförtnern als Wohnhaus.[4]

Die Durchfahrt durch den Torbogen erfolgt heute in Richtung Süden, wobei auch Obusse und Lastwägen durch diesen [schmalen] Torbogen (oft zentimetergenau) fahren müssen. Der Vorschlag von elektrisch einklappbaren Außenspiegeln wurde seitens der Verkehrsbetriebe der Salzburg AG bisher nicht aufgegriffen, verschiedene Obusse besitzen keine Außenspiegel mehr, sondern nutzen stattdessen Kameras. Bei einer Verkehrsberuhigung im Raum um die Gstättengasse und die Münzgasse kann ohne Zerstörung der Bausubstanz auch der Obus wieder ungehindert fahren.

Künstlerische Gestaltung (Wappen, Inschriften, Fresken)

Innere Seite

An der inneren Seite (Südseite) befindet sich eine mit Quadern gesäumte Rundbogenöffnung, beidseitig dienen große Steinkugeln als Radabweiser.

1954 und 1955[4] wurde das Fresko auf der Altstadtseite neu gestaltet. Es zeigt zwei Engel, die einen Lorbeerkranz und das Wappen der Stadt Salzburg halten. Datiert ist das Fresko von (19)54, signiert mit den Initialen "A.S.". Bei dem Künstler handelt es sich vielleicht um den Faistauer-Schüler Alberto Susat. Im zweiten Stock befand sich bis ins 20. Jahrhundert ein gemaltes Wappen der Stadt Salzburg, das einst von zwei wilden Männern gehalten worden war; das Gemälde war und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von Matthäus Murmann geschaffen worden. Darunter befand sich (ebenfalls bis ins 20. Jahrhundert) ein Bild der Madonna mit dem Jesuskind aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. 1928 wurde diese Freskogemälde vom Stadtverein Salzburg renoviert.[5]

In der Dachkrenelierung waren während der Gründerzeit etliche Jahrzehnte lang gemalte Wappen der Städte Radstadt und Hallein und der Märkte Tamsweg, Taxenbach, Goldegg, Bad Hofgastein und Saalfelden angebracht.

Äußere Seite

Das Tor ist nach außen rechteckig. Es wird von gequaderten toskanischen Halbsäulen flankiert und wird mit ausladenden Gesimsen samt Triglyphenkonsolen abgeschlossen. Die Innenseite des Tores ist ein gequadertes Rundbogenportal. An der äußeren Seite (Nordseite) nach Norden gegen Mülln ist das Tor mit beidseitiger Marmor gestaltet. Halbseitig freistehende gegliederte toskanische Säulen werden nach oben durch ein dreiteiliges Gebälk mit Triglyphen abgeschlossen. Darüber befindet sich eine hohe Marmortafel, die das Wappen von Markus Sittikus und das Wappen der Stadt Salzburg zeigt. Das Salzburg-Wappen wird von den zwei Schildhaltern gehalten, die hier zwei bärtige Wassermänner sind.

Das Klausentor, Ansicht von Mülln Richtung Altstadt.

Die lateinische Inschrift lautet: MARCO SITTICO ARCHI: EPISCOPO ET PRINCIPE
SENATUS SALISBUR(GENSIS): PUBLICAE SECURITATI CONFECIT A:(NNO) M.DC.XII

Übersetzung: Unter (der Regierung von) Erzbischof und Fürst Markus Sittikus hat der Gemeinderat der Stadt Salzburg (dieses Bauwerk) zur öffentlichen Sicherheit errichtet im Jahr 1612.

Wissenswertes

Über dem Klausentor befindet sich der Klausenkavalier. Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron hat ihn zur besseren Sicherung des Tores aus dem Fels schlagen lassen. Der oberste Teil wurde mit großen Blocksteinen gemauert. Heute wird der Felsvorsprung "Humboldtterrasse" genannt.

Bilder

 Klausentor – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Salzburger Chronik", 31. Mai 1922, Seite 3
  2. ANNO, "Salzburger Chronik", 25. Juni 1937, Seite 5
  3. ANNO, "Salzburger Chronik", 11. Juli 1935, Seite 7
  4. 4,0 4,1 "Salzburger Nachrichten", 9. Oktober 1955, Seite 5
  5. ANNO, Salzburger Chronik, 17. November 1928, Seite 5