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| | [[Datei:Kollegiatstift Seekirchen.jpg|thumb|Kollegiatstift Seekirchen]] | | [[Datei:Kollegiatstift Seekirchen.jpg|thumb|Kollegiatstift Seekirchen]] |
| | [[Datei:Ehemaliges Stiftsgebäude in Seekirchen.jpg|thumb|Ehemaliges Stiftsgebäude in Seekirchen]] | | [[Datei:Ehemaliges Stiftsgebäude in Seekirchen.jpg|thumb|Ehemaliges Stiftsgebäude in Seekirchen]] |
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| | [[Datei:Ehem. Kollegiatstift Seekirchen.JPG|thumb|Ehem. Kollegiatstift Seekirchen, nordöstliche Ansicht]] | | [[Datei:Ehem. Kollegiatstift Seekirchen.JPG|thumb|Ehem. Kollegiatstift Seekirchen, nordöstliche Ansicht]] |
| | [[Datei:Stadtpfarrkirche Seekirchen, Portal.JPG|thumb|Stadtpfarrkirche Seekirchen, Portal mit Wappen]] | | [[Datei:Stadtpfarrkirche Seekirchen, Portal.JPG|thumb|Stadtpfarrkirche Seekirchen, Portal mit Wappen]] |
| − | Das [[Kollegiatstift Seekirchen]] ist eine Gründung des [[Erzbischof|Salzburger Erzbischof]]s [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg|Max Gandolf von Kuenburg]]. | + | Das [[Kollegiatstift Seekirchen]] ist eine Gründung des Salzburger [[Erzbischof#Fürsterzbischöfe|FürstErzbischofs]] [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg|Max Gandolf von Kuenburg]]. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | =====Anfänge=====
| + | ===Anfänge=== |
| − | Nach dem Brand der [[Stiftskirche Seekirchen|Kirche]] [[1669]] setzte sich Max Gandolf umgehend für eine Wiederherstellung des bis auf die Grundmauern niedergebrannten Baus ein. Bereits als [[Domherr]] von [[Salzburg]] hatte er, wohl auch familiär bedingt, eine Vorliebe für die [[Flachgau]]er Pfarre entwickelt. Sein Onkel war über Jahre hinweg als großzügiger Spender der Kirche aufgetreten. Aber nicht genug mit dem Wiederaufbau, der [[1674]] abgeschlossen war, schmiedete Max Gandolf alsbald Pläne für einen umfangreicheren Dienst am Gedenken Gottes und des [[Rupert von Worms|hl. Ruperts]], der in der Kirche verehrt wurde. | + | Nach dem Brand der [[Stiftskirche Seekirchen]] [[1669]] setzte sich Max Gandolf umgehend für eine Wiederherstellung des bis auf die Grundmauern niedergebrannten Baus ein. Bereits als [[Domherr]] von [[Salzburg]] hatte er, wohl auch familiär bedingt, eine Vorliebe für die [[Flachgau]]er Pfarre entwickelt. Sein Onkel war über Jahre hinweg als großzügiger Spender der Kirche aufgetreten. Aber nicht genug mit dem Wiederaufbau, der [[1674]] abgeschlossen war, schmiedete Max Gandolf alsbald Pläne für einen umfangreicheren Dienst am Gedenken Gottes und des [[Rupert von Worms|hl. Ruperts]], der in der Kirche verehrt wurde. |
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| − | [[1675]] trennte er die Pfarre Seekirchen vom Dekanat [[Köstendorf]] und setzte einen Dechanten von Seekirchen ein. Somit war die Pfarre nun direkt dem Erzbischof unterstellt. Am [[28. März]] [[1679]] gründete er schließlich das Kollegiatstift, dessen Kapitel sich aus einem Dechant und sechs Kanonikern zusammensetzte. | + | [[1675]] trennte er die Pfarre Seekirchen vom Dekanat [[Köstendorf]] und setzte einen Dechanten von Seekirchen ein. Somit war die Pfarre nun direkt dem Fürsterzbischof unterstellt. Am [[28. März]] [[1679]] gründete er schließlich das Kollegiatstift, dessen Kapitel sich aus einem Dechant und sechs Kanonikern zusammensetzte. |
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| | Auch die Betreuung der Pfarre wurde genau festgelegt: Der Dechant hielt die Hauptgottesdienste an den hohen Feiertagen, der Rest der Priester kümmerte sich um den Erhalt der Seelsorge an den anderen Tagen. Um die weltlichen Belange kümmerten sich ein Stiftsökonom, ein Schulmeister, ein Kantor, ein Organist und vier Choralisten. | | Auch die Betreuung der Pfarre wurde genau festgelegt: Der Dechant hielt die Hauptgottesdienste an den hohen Feiertagen, der Rest der Priester kümmerte sich um den Erhalt der Seelsorge an den anderen Tagen. Um die weltlichen Belange kümmerten sich ein Stiftsökonom, ein Schulmeister, ein Kantor, ein Organist und vier Choralisten. |
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| − | [[Stiftsvorstände des Kollegiatstifts Seekirchen|Erster Stiftsdechant]] war [[Sigmund Abel]] ([[1679]]-[[1696]]), der am [[18. Februar]] [[1680]] das erste Chorgebet abhielt. Der Beginn des Kollegiatstiftes war unter ihm gekennzeichnet von Kompetenzstreitigkeiten unter den Kanonikern. | + | [[Stiftsvorstände des Kollegiatstifts Seekirchen|Erster Stiftsdechant]] war [[Sigmund Abel]] ([[1679]] - [[1696]]), der am [[18. Februar]] [[1680]] das erste Chorgebet abhielt. Der Beginn des Kollegiatstiftes war unter ihm gekennzeichnet von Kompetenzstreitigkeiten unter den Kanonikern. |
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| | Die Kanoniker wurden in der Regel auf sechs Jahre bestellt und nach Ablauf dieser Zeit entweder verlängert oder in ein anderes Kanonikat versetzt. In der ersten Zeit des Stifts wechselten sie allerdings häufiger - oft als Vikare oder Pfarrer in mitunter neu gegründete Pfarren. | | Die Kanoniker wurden in der Regel auf sechs Jahre bestellt und nach Ablauf dieser Zeit entweder verlängert oder in ein anderes Kanonikat versetzt. In der ersten Zeit des Stifts wechselten sie allerdings häufiger - oft als Vikare oder Pfarrer in mitunter neu gegründete Pfarren. |
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| | Mit der Gründung des Stifts wurde auch der große dreigeschoßige Bau des Stiftsgebäudes als gemeinsames Wohnhaus für alle Mitglieder des Kapitels erbaut. | | Mit der Gründung des Stifts wurde auch der große dreigeschoßige Bau des Stiftsgebäudes als gemeinsames Wohnhaus für alle Mitglieder des Kapitels erbaut. |
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| − | =====Aufhebung des Kollegiatsstifts=====
| + | ===Aufhebung des Kollegiatsstifts=== |
| − | Mit dem Übergang Salzburgs an Österreich wurde das Stift zu Beginn des [[19. Jahrhundert]]s aufgehoben. Schon im Oktober [[1805]] musste das Kirchensilber an [[Ferdinand III. von Toskana]] übergeben werden, [[1806]] folgte die formelle Aufhebung. Die Bayern zogen das Stift am [[24. Mai]] [[1812]] offiziell ein und überstellten die wichtigsten Archivalien nach München. Dechant [[Johann Georg Winklhofer]] resignierte am [[10. Juni]] [[1812]] und übersiedelte als Vikar nach Maria Alm. | + | Mit dem Übergang Salzburgs an k.k. [[Österreich]] wurde das Stift zu Beginn des [[19. Jahrhundert]]s aufgehoben. Schon im Oktober [[1805]] musste das Kirchensilber an [[Ferdinand III. von Toskana]] übergeben werden, [[1806]] folgte die formelle Aufhebung. Die Bayern zogen das Stift am [[24. Mai]] [[1812]] offiziell ein und überstellten die wichtigsten Archivalien nach München. Dechant [[Johann Georg Winklhofer]] resignierte am [[10. Juni]] 1812 und übersiedelte als Vikar nach [[Maria Alm]]. |
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| − | =====Wiederrichtung unter Kaiser Franz I.=====
| + | ===Wiederrichtung unter Kaiser Franz I.=== |
| − | Nach jahrelangen Bestrebungen konnte das Stift auf Anordnung [[Kaiser Franz II./I.]] aber [[1832]] wieder eingerichtet werden. Es folgten Jahre der Auseinandersetzung mit Erzbischof [[Maximilian Josef von Tarnóczy]] mit dem Ziel Seekirchen zum echten Stiftskapitel zu erheben. Unter Stiftsdechant [[Georg Hasenauer]], der 1888 auch der erste Propst werden sollte, wurden neue Statuten ausgearbeitet, die der Erzbischof am [[27. März]] [[1871]] unterschrieb. | + | Nach jahrelangen Bestrebungen konnte das Stift auf Anordnung [[Kaiser Franz II./I.]] aber [[1832]] wieder eingerichtet werden. Es folgten Jahre der Auseinandersetzung mit Fürsterzbischof [[Maximilian Josef von Tarnóczy]] mit dem Ziel Seekirchen zum echten Stiftskapitel zu erheben. Unter Stiftsdechant [[Georg Hasenauer]], der [[1888]] auch der erste Propst werden sollte, wurden neue Statuten ausgearbeitet, die der Fürsterzbischof am [[27. März]] [[1871]] unterschrieb. |
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| | Sie regelten in zehn Paragraphen die organisatorischen, wirtschaftlichen und geistlichen Belange, wonach der Stiftsdechant gleichzeitig Pfarrer von Seekirchen sei und mit sechs Kanonikern das Kollegiatstift bilde. Der Dechant war Vorstand des Kollegiats und weiters für die Vermögensverwaltung und die Leitung der Seelsorge zuständig. Die Kanoniker waren in zwei Gruppen geteilt, wobei die ''Canonici Seniores'' quasi die älteren Rechte gegenüber den ''Canonici Juniores'' hatten. | | Sie regelten in zehn Paragraphen die organisatorischen, wirtschaftlichen und geistlichen Belange, wonach der Stiftsdechant gleichzeitig Pfarrer von Seekirchen sei und mit sechs Kanonikern das Kollegiatstift bilde. Der Dechant war Vorstand des Kollegiats und weiters für die Vermögensverwaltung und die Leitung der Seelsorge zuständig. Die Kanoniker waren in zwei Gruppen geteilt, wobei die ''Canonici Seniores'' quasi die älteren Rechte gegenüber den ''Canonici Juniores'' hatten. |
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| − | =====Seekirchen erhält einen Propst=====
| + | ===Seekirchen erhält einen Propst=== |
| − | Unter dem neuen Erzbischof [[Franz de Paula Albert Eder]] OSB wurde der Papst [[1879]], zum 200-Jahr Jubiläum, gebeten, das Stift mit den Privilegien eines ''insignen Stiftskapitels'' unter Leitung eines Propstes auszustatten. Am [[6. Mai]] [[1879]] verlieh Papst Leo XIII. diese Rechte, am [[6. März]] [[1888]] wurde der Stiftdechant wieder vom Papst auch mit dem Titel ''Propst'' ausgezeichnet. | + | Unter dem neuen Fürsterzbischof [[Franz de Paula Albert Eder]] OSB wurde der Papst [[1879]], zum 200-Jahr Jubiläum, gebeten, das Stift mit den Privilegien eines ''insignen Stiftskapitels'' unter Leitung eines Propstes auszustatten. Am [[6. Mai]] [[1879]] verlieh Papst Leo XIII. diese Rechte, am [[6. März]] [[1888]] wurde der Stiftdechant wieder vom Papst auch mit dem Titel ''Propst'' ausgezeichnet. |
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| | Unter den Seekirchner Kanonikern befanden sich immer wieder bedeutende Namen der [[Erzdiözese Salzburg|Erzdiözese]], der berühmteste von ihnen muss wohl [[Eduard Macheiner]] sein, der Aushilfspriester, Kooperator und Pfarrprovisor in Seekirchen war und als Ehrenkanonikus von Seekirchen in das [[Domkapitel]] berufen wurde, das ihn [[1969]] zum Erzbischof wählte. | | Unter den Seekirchner Kanonikern befanden sich immer wieder bedeutende Namen der [[Erzdiözese Salzburg|Erzdiözese]], der berühmteste von ihnen muss wohl [[Eduard Macheiner]] sein, der Aushilfspriester, Kooperator und Pfarrprovisor in Seekirchen war und als Ehrenkanonikus von Seekirchen in das [[Domkapitel]] berufen wurde, das ihn [[1969]] zum Erzbischof wählte. |
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| − | =====Nach dem Zweiten Weltkrieg=====
| + | ===Nach dem Zweiten Weltkrieg=== |
| | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden immer häufiger ''Canonici externi'' berufen, die nicht mehr in Seekirchen wohnten, sondern oftmals Pfarrer umliegender Gemeinden waren. Die Ernennung zum Kanoniker wurde immer mehr zu einer Auszeichnung für die Pfarrer der Erzdiözese. | | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden immer häufiger ''Canonici externi'' berufen, die nicht mehr in Seekirchen wohnten, sondern oftmals Pfarrer umliegender Gemeinden waren. Die Ernennung zum Kanoniker wurde immer mehr zu einer Auszeichnung für die Pfarrer der Erzdiözese. |
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| | {{Quelle Stadtchronik Seekirchen}} | | {{Quelle Stadtchronik Seekirchen}} |
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| − | | + | [[Kategorie:Weltanschauung|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | + | [[Kategorie:Religion|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | [[Kategorie:Kirche|Seekirchen, Kollegiatstift]] | | [[Kategorie:Kirche|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| − | [[Kategorie:Stift|Seekirchen, Kollegiatstift]]
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| | [[Kategorie:Kirche (Bauwerk)|Seekirchen, Kollegiatstift]] | | [[Kategorie:Kirche (Bauwerk)|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | [[Kategorie:Kirche (Geschichte)|Seekirchen, Kollegiatstift]] | | [[Kategorie:Kirche (Geschichte)|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | + | [[Kategorie:Stift|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | [[Kategorie:Erzbistum (Geschichte)|Seekirchen, Kollegiatstift]] | | [[Kategorie:Erzbistum (Geschichte)|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | [[Kategorie:Flachgau|Seekirchen, Kollegiatstift]] | | [[Kategorie:Flachgau|Seekirchen, Kollegiatstift]] |
| | [[Kategorie:Seekirchen am Wallersee|Seekirchen, Kollegiatstift]] | | [[Kategorie:Seekirchen am Wallersee|Seekirchen, Kollegiatstift]] |