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==Geschichte==
 
==Geschichte==
 
=== Die Anfänge ===
 
=== Die Anfänge ===
Die Geschichte des Mozartkinos reicht bis ins Jahr [[1905]] zurück. Im [[Dezember]] 1905 gastierte das "Lorieto Cinemo Theater" mit "bewegten Bildern" im Saal für 230 Personen im ersten Stock des [[Kasererbräu]]s, dem heutigen [[Altstadthotel Kasererbräu]] an der [[Kaigasse]] im Salzburger [[Kaiviertel]], das damals noch Gasthaus war. Die Quelle "[[Wege zum Bier - 600 Jahre Braukultur|Wege zum Bier]]" nennt hier F. X. Fried mit seinem "Original-Elektro-Biograph", der jedoch laut Homepage des Kinos<ref>[https://www.mozartkino.at/geschichte-galerie/ ... Geschichte]</ref> erst [[1907]] im Kasererbräu gastierte.
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Die Geschichte des Mozartkinos reicht bis ins Jahr [[1905]] zurück. Vom [[6. Dezember|6.]] bis [[18. Dezember]] 1905 gastierte Georg Barth mit seinem "Lorieto Cinemo Theater" mit "bewegten Bildern" im Saal für 230 Personen im ersten Stock des [[Kasererbräu]]s, dem heutigen [[Altstadthotel Kasererbräu]] an der [[Kaigasse]] im Salzburger [[Kaiviertel]], das damals noch Gasthaus war. Das Programm von Barth bot u. a. die Filme (oder Filmsequenzen): "Der Traum des Pascha", "Die Legende einer Braut", "Vendetta, oder die Blutrache", "Gr. Pferderennen zu Paris", "Revolution in Russland", "Torbedoboot bei Sturm", "Ein Liebesroman", "Die Apachen", "Die Inquisition" oder "Feuer an Bord".<ref>"[[Eine Reise durch 120 Jahre Mozartkino 1905–2025]]"</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19051208&query=%22Georg+Barth%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 8. Dezember 1905, Seite 6</ref>
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Gegen die Aussage auf der Homepage des Kinos "Das Mozartkino im Hotel Kasererbraeu – das wohl älteste Kino Europas!" spricht jedoch die Tatsache, dass spätestens seit [[1896]] das bis heute bespielte Kino "Eden Thèatre" in der [[Frankreich|südfranzösischen]] Stadt La Ciotat besteht.<ref>[https://de.destinationlaciotat.com/erkunden/kulturelles-erbe/kino/  de.destinationlaciotat.com] und siehe Artikel [[Kinogeschichte in Salzburg]]</ref> Im "Eden Thèatre" gab es jedoch ebenso wie im Mozartkino mindestens eine zwischenzeitliche Schließung von [[1995]] bis [[2013]].<ref>[https://de.frwiki.wiki/wiki/L'Eden_Th%C3%A9%C3%A2tre de.frwiki.wiki]</ref>   
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Die Quelle "[[Wege zum Bier - 600 Jahre Braukultur|Wege zum Bier]]", Seite 183, nennt 1905 F. X. Fried mit seinem "Original-Elektro-Biograph", der jedoch laut Homepage des Kinos<ref>[https://www.mozartkino.at/geschichte-galerie/ ... Geschichte]</ref> erst [[1907]] im Kasererbräu gastierte. Das erste Inserat findet sich in der "[[Salzburger Wacht]]" in der Ausgabe vom [[12. November]] 1907,<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19071112&seite=4&zoom=33 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 12. November 1907, Seite 4</ref> ab da bis letztes gefundenes Inserat in der Ausgabe vom [[19. Dezember]], pro Woche wechselndes Programm. Nachstehend das Programm der letzten Vorführwoche:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19071219&query=%22Original-Elektro-Biograph+Riesen-Kinematograph%22&ref=anno-search&seite=7 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 19. Dezember 1907, Seite 7</ref>
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<blockquote>''Kasererbräu. Salzburg. Kaigasse.<br />
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''F. X. Frieds Original-Elektro-Biograph Riesen-Kinematograph. Projektionsfläche 42 Quadratmeter. Unwider­ruflich letzte Woche. Nur bis einschließlich Sonntag den 22. Dezember<br />
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''Programm vom Samstag den 14. bis Samstag den 21. Dezember: 20 der besten Nummern Dauer der Abend-Vorstellung 2½ Stunden.<br />
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''1. In Indien (60.000 Aufnahmen). 2. Trudchen und sein Spielgenosse. (Eine Kinderszene). 3. Amor hinter den Kulissen. (Wunderbar koloriert). 4. Geheimnisse einer Mutter. Aus dem Leben. (Sensation ersten Ranges. 60.000 Aufnahmen). 5. Im Stellenvermittlungs-Bureau (Größter Lacherfolg). 6. Industrie in Japan (30.000 Aufnahmen). 7. Fuchs und Kaninchen (Naturszene). 8. Ein Drama in Sevilla. Schönstes  Drama, da ein vollständiger Stierkampf vor den Zuschauern sich abspielt. Nervenerregend. (60.000 Aufnahmen). 9. Die Verteidiger Rußlands. (In zwölf Szenen). l0. Das Bienenhausballett. (Wunderbar koloriert). 11. Ein Anfänger (Großer Lacherfolg). 12. Pflicht und Liebe. Aus dem Leben eines Arztes. Wunderbare, ergreifende Handlung. (55.000 Aufnahmen). 13. Ein Mädchenjäger. (Größter Lacherfolg), 14. Die Hausfrau erkennt die Flecken. 15. Professor Gerstensaft auf dev Suche nach einer Wohnung. 16. Die See­räuber Großartige Szenerien (60.000 Ausnahmen). 17, Bosheiten von zwei Gassenbuben. (Humoristisch). 18. Eine unausführbare Reise (Lachersolg). 19. Der Traum des Fischers. 20. Die Macht der Liebe. Das Vollkommenste auf dem Gebiete der Kinematographie. Durchaus Künstler-Koloraturen. (60.001 Aufnahmen). <br />
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''Vorstellungen: Jeden Wochentag zwei Vorstellungen. Anfang 5 Uhr nachmittags und 8 Uhr abends. An Sonn- und Feiertagen halb 3 Uhr, 5 Uhr nachmittags und 8 Uhr abends.— Preise der Plätze: Sperrsitz nummeriert 1.— K, I. Platz 80 h, II. Platz unnumm. 60 h, III. Platz unnumm. 40 h. Kinder und Militär (vom Unteroffizier) zahlen am Nachmittag die Hälfte.
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===== Welches Kino ist das Ältestes? =====
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; Das ältestes noch bespielte Kino der Welt
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Gegen die Aussage auf der Homepage des Kinos "Das Mozartkino im Hotel Kasererbraeu – das wohl älteste Kino Europas!" spricht jedoch die Tatsache, dass spätestens seit [[1896]] das bis heute bespielte Kino ''L'Eden Théâtre'' in der [[Frankreich|südfranzösischen]] Stadt La Ciotat besteht.<ref>[https://de.destinationlaciotat.com/erkunden/kulturelles-erbe/kino/  de.destinationlaciotat.com] und siehe Artikel [[Kinogeschichte in Salzburg]]</ref> Im ''L'Eden Théâtre'' gab es jedoch ebenso wie im Mozartkino mindestens eine zwischenzeitliche Schließung von [[1995]] bis [[2013]].<ref>[https://de.frwiki.wiki/wiki/L'Eden_Th%C3%A9%C3%A2tre de.frwiki.wiki]</ref>  [[2021]] wurde das ''L'Eden Théâtre'' im Guinness Buch der Rekorde als ältestes Kino der Welt bestätigt.<ref>[https://orf.at/stories/3220916/ orf.at], 13. Juli 2021: Ältestes Kino der Welt steht in Südfrankreich</ref>
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; Das älteste noch bespielte Kino in Österreich
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Das ältestes Kino in Österreich, das seit 1905 durchgehend bespielt wurde sind die Breitenseer Lichtspiele in [[Wien]].</ref>[https://www.esel.at/de/organization/breitenseer-lichtspiele--02xpg52uJA3WkGzXcAAlib www.esel.at], Breitenseer Lichtspiele, abgefragt am 25. November 2025</ref>. Das Mozartkino zeigt ebenfalls seit 1905 Filme, war jedoch einmal für 14 Monate geschlossen (siehe weiter unten). Aber unbestritten ist es Salzburgs ältestes noch bestehendes Kino.
    
[[Datei:Mozartkino_1909_Salzburger_Nachrichten_29_Nov_1975.jpg|thumb|Historische Aufnahme des Eingangs in das Mozartkino im Jahr 1909.]]
 
[[Datei:Mozartkino_1909_Salzburger_Nachrichten_29_Nov_1975.jpg|thumb|Historische Aufnahme des Eingangs in das Mozartkino im Jahr 1909.]]
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Am [[1. April]] [[1910]] begann [[Karl Friedrich Lifka]] im Kasererbräu ein ständiges elektrisches Theater, das [[Lifkas Grand Théâtre électrique Salzburg]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19100405&query=%22Karl+Friedrich+Lifka%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 5. April 1910, Seite 3 sowie gleiche Ausgabe Seite 4 - eine Werbeeinschaltung [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19100405&query=%22Karl+Friedrich+Lifka%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO]</ref> In einem Inserat der "[[Salzburger Wacht]]" im November [[1911]] steht "ältestes, vornehmstes, ständiges Etablissement für moderne Kinematographie" betrieben bereits von Linzer Karl Friedrich Lifka, der seit 1910 hier Stummfilme zeigte. Ab Jänner [[1912]] führte Lifka das [[Mirabell-Kino (Hotel Mirabell)|Mirabell-Kino]], damals aber noch im [[Hotel Mirabell (Stadt Salzburg)|Hotel Mirabell]] im Haus [[Schwarzstraße 24]] und eben eines im Kasererbräu.<ref name = fb">[http://de-de.facebook.com/notes/neues-mozartkino-salzburg/archiv-beitr%C3%A4ge/10150192748830714 de-de.facebook.com/mozartkino] sowie [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19111120&seite=3&zoom=33&query=%22Mirabell-Kino%22&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe 20. November 1911, Seite 3</ref>
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==== Ära Lifka im Mozartkino ====
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Am [[1. April]] [[1910]] begann [[Karl Friedrich Lifka]] im Gasthaus Kasererbräu ein ständiges elektrisches Theater, das ''[[Lifkas Grand Théâtre électrique Salzburg]]''.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19100405&query=%22Karl+Friedrich+Lifka%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 5. April 1910, Seite 3 sowie gleiche Ausgabe Seite 4 - eine Werbeeinschaltung [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19100405&query=%22Karl+Friedrich+Lifka%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO]</ref> In einem Inserat der "[[Salzburger Wacht]]" im November [[1911]] steht "ältestes, vornehmstes, ständiges Etablissement für moderne Kinematographie" betrieben bereits vom [[Linz]]er Karl Friedrich Lifka, der seit 1910 hier Stummfilme zeigte. Ab Jänner [[1912]] führte Lifka das [[Mirabell-Kino (Hotel Mirabell)|Mirabell-Kino]], damals aber noch im [[Hotel Mirabell (Stadt Salzburg)|Hotel Mirabell]] im Haus [[Schwarzstraße 24]] und eben jenes im Kasererbräu.<ref name = fb">[http://de-de.facebook.com/notes/neues-mozartkino-salzburg/archiv-beitr%C3%A4ge/10150192748830714 de-de.facebook.com/mozartkino] sowie [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19111120&seite=3&zoom=33&query=%22Mirabell-Kino%22&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe 20. November 1911, Seite 3</ref>
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Filmtitel des Jahres [[1912]] waren u. a. "Hohes Spiel", "In der Wildnis verloren", "Die Folgen einer Tennispartie" oder "Onkel Roll als Säugling".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19121227&query=%22Karl+Friedrich+Lifka%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 27. Dezember 1912, Seite 8</ref>
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Filmtitel des Jahres [[1912]] waren u. a. "Hohes Spiel", "In der Wildnis verloren", "Die Folgen einer Tennispartie" oder "Onkel Roll als Säugling".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19121227&query=%22Karl+Friedrich+Lifka%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 27. Dezember 1912, Seite 8</ref>
    
=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===
 
=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===

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