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[[Datei:Ignaz_Rojacher_Archiv_Rauriser_Talmuseum.jpg|thumb|Ignaz Rojacher, eine Aufnahme aus dem Archiv des [[Rauriser Talmuseum]]s.]]
 
[[Datei:Ignaz_Rojacher_Archiv_Rauriser_Talmuseum.jpg|thumb|Ignaz Rojacher, eine Aufnahme aus dem Archiv des [[Rauriser Talmuseum]]s.]]
[[Datei:Ignaz Rojacher Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer.jpg|thumb|''Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer''.]]
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'''Ignaz Rojacher''' vulgo "Kolm Naz" (* [[3. April]] [[1844]] im [[Gaisbachtal]] in [[Rauris]]; † [[4. Jänner]] [[1891]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18910004&query=(((text:Rojacher)+AND+(text:Arlt)))&ref=anno-search&seite=21 ANNO], [[Österreichische Touristenzeitung]], Ausgabe 1891, Seite 21, Nachruf</ref>) war [[Fremdenverkehrspionier]] im [[Raurisertal]], [[Goldbergbau|Goldbergwerk]]sbesitzer und Erbauer des [[Observatorium Sonnblick|Observatoriums]] auf dem [[Hohen Sonnblick]] in den [[Hohen Tauern]].
[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_1.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 1.]]
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_2.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 2.]]
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'''Ignaz Rojacher''' vulgo "Kolm Naz" (* [[3. April]] [[1844]] im [[Geißbachtal]] in [[Rauris]]; † [[4. Jänner]] [[1891]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18910004&query=(((text:Rojacher)+AND+(text:Arlt)))&ref=anno-search&seite=21 ANNO], [[Österreichische Touristenzeitung]], Ausgabe 1891, Seite 21, Nachruf</ref>) war Goldbergwerk-Besitzer und Erbauer des [[Observatorium Sonnblick|Observatoriums]] auf dem [[Hoher Sonnblick|Hohen Sonnblick]] im [[Raurisertal]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]].
      
== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
Rojacher zählte zu den Pionieren im Raurisertal. Neben dem Observatorium installierte er eine Telefonanlage, hatte als Erster im [[Kronland Salzburg]] elektrisches Licht im Raurisertal, eröffnete Gasthäuser (Werkhaus Kolm, das [[Bodenhaus]] in [[Bucheben]], den Gasthof Post in Rauris und das [[Zittelhaus]] am Hohen Sonnblick) mit Unterkünften und wurde ein [[Fremdenverkehrspionier]], erwarb die Postmeisterstelle, richtete eine Postverbindung ein und regte Straßenbauten an.
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Rojacher zählte zu den Pionieren in Raurisertal. Neben dem Observatorium installierte er die erste Telefonanlage im Tal, hatte vermutlich als Erster im [[Kronland Salzburg]] elektrisches Licht im Raurisertal installiert, eröffnete Gasthäuser ([[Naturfreundehaus Kolm-Saigurn|Werkhaus Kolm]], das [[Bodenhaus]] in [[Bucheben]], den Gasthof Post in Rauris und das [[Zittelhaus]] auf dem Hohen Sonnblick) mit Unterkünften und wurde so zu einem Fremdenverkehrspionier, erwarb die Postmeisterstelle, richtete eine Postverbindung ein und regte Straßenbauten an.
    
== Familie ==
 
== Familie ==
Großeltern waren sein Großvater Georg Rojacher (ein Bauernsohn vom Faistenaulehen in Rauris) und seine Großmutter Theresia Rojacher, geborene Schattauer (eine Bauerntochter vom Orthlehen in Vorstand in Rauris). Neun Kinder stammten aus dieser Ehe, das jüngste war sein Vater. Seine Eltern waren Ignaz Rojacher senior (* [[1. Februar]] [[1788]]; † [[26. Oktober]] [[1859]]) und Anna Rojacher, geborene Brindlinger vulgo Kolm Annei (* [[13. Mai]] [[1814]]; † [[27. Jänner]] [[1896]]). Sie heirateten am [[24. November]] [[1840]] in Rauris.
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Seine Urgroßeltern väterlicherseits waren Balthasar und Magdalena Rojacher, geborene Lackhner. Balthasar Rojacher war gewesener Bauer am Schüdtgut in [[Heiligenblut]] und angehender Bauer vom Faistenaulehen in [[Wörth]] in Rauris. Seine Großeltern väterlicherseits waren Georg (ein Bauernsohn vom Faistenaulehen) und Theresia Rojacher, geborene Schattauer (eine Bauerntochter vom Orthlehen in Vorstand in Rauris). Neun Kinder stammten aus dieser Ehe, das jüngste war sein Vater. Seine Eltern waren Ignaz Rojacher senior (* [[1. Februar]] [[1788]]; † [[26. Oktober]] [[1859]]) und Anna, geborene Brindlinger vulgo Kolm Annei (* [[13. Mai]] [[1814]]; † [[27. Jänner]] [[1896]]). Sie heirateten am [[24. November]] [[1840]] in Rauris.
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[[1837]] kauften sich Ignaz Rojacher senior und Anna Rojacher das [[Obersaghäusl]] im Geißbachtal. Ignaz Rojacher senior war Zimmermann im [[Goldbergbau]] in [[Kolm-Saigurn]]. Durch einen Erdrutsch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom ''Nazerl'' nicht im Stande waren, es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie es [[1847]] verkaufen und erwarben im Ort Rauris mit dem Reisnerhäusl ein neues Heim.
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[[1837]] kauften sich Ignaz Rojacher senior und Anna Rojacher das [[Obersaghäusl]] im [[Gaisbachtal]]. Ignaz Rojacher senior war Zimmermann im [[Goldbergbau]] in [[Kolm-Saigurn]]. Durch einen Erdrutsch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom "Nazerl" nicht im Stande waren, es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie es [[1847]] verkaufen und erwarben im Ort Rauris mit dem Reisnerhäusl ein neues Heim.
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[[Datei:Rauriser Talmuseum 07.jpg|thumb|Im [[Rauriser Talmuseum]] im [[Lebensorghaus]] in [[Rauris]]. Links Maria Rojacher, geborene Seidl, Gattin des Ignaz Rojacher (Bild Mitte) und rechts seine Mutter Anna Rojacher, geborene Brindlinger. Darunter das [[Obersaghäusl|Geburtshaus]] von Ignaz Rojacher und rechts, Josef Donat, sein Lehrer und Förderer.]]
    
== Leben ==
 
== Leben ==
 
Ignaz Rojacher junior vulgo Kolm Naz wurde im Obersäghäusl als einziges Kind geboren. Taufpatin waren die Brücklwirtin Elisabeth Rasser und Hebamme Maria Rojacher (* [[1790]]; † [[3. Mai]] [[1864]]).
 
Ignaz Rojacher junior vulgo Kolm Naz wurde im Obersäghäusl als einziges Kind geboren. Taufpatin waren die Brücklwirtin Elisabeth Rasser und Hebamme Maria Rojacher (* [[1790]]; † [[3. Mai]] [[1864]]).
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Ignaz Rojacher besuchte von [[1850]] bis [[1856]] die [[Volksschule Rauris|Volksschule]] in Rauris und lebte zeitweise bei seiner Taufpatin, der Brücklwirtin Elisabeth Rasser, im „Brücklwirt“. Dort musste er zwei Jahre von 1853 bis 1855 als Ziegenhirte mithelfen und versäumte manchmal die Schule. Trotzdem zählte ihn Lehrer Donat zu seinen besten Schülern!
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Ignaz Rojacher besuchte von [[1850]] bis [[1856]] die [[Volksschule Rauris|Volksschule]] in Rauris und lebte zeitweise bei seiner Taufpatin, der Brücklwirtin Elisabeth Rasser, im "Brücklwirt". Dort musste er zwei Jahre, von [[1853]] bis [[1855]], als Ziegenhirte mithelfen und versäumte manchmal die Schule. Trotzdem zählte ihn Lehrer Josef Donat zu seinen besten Schülern!
    
Der Verwalter (auch [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#V|Verweser]] genannt) des Goldbergbaus unterstützte die Rojachers wo immer er konnte und so begann Ignaz Rojacher [[1856]] im Alter von 12½ Jahren als Truchenläufer im Stollen. Die Arbeit war freilich nicht leicht und so musste er aufgrund seiner Körperbeschaffenheit den Goldberg nach einem Jahr wieder verlassen. Er lebte dann wieder bei seinen Eltern im Reisnerhäusl.
 
Der Verwalter (auch [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#V|Verweser]] genannt) des Goldbergbaus unterstützte die Rojachers wo immer er konnte und so begann Ignaz Rojacher [[1856]] im Alter von 12½ Jahren als Truchenläufer im Stollen. Die Arbeit war freilich nicht leicht und so musste er aufgrund seiner Körperbeschaffenheit den Goldberg nach einem Jahr wieder verlassen. Er lebte dann wieder bei seinen Eltern im Reisnerhäusl.
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[[1857]] begann ''Nazl'' eine Lehre beim Tischlermeister Michl Lanser vulgo Streanfärbermichl. Diese beendete er als er 17 Jahre alt war. Danach verblieb er noch zwei Jahre (bis [[1863]]) als Geselle – auch dies hatte der Bergwerksverwalter für Rojacher organisiert.
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[[1857]] begann Nazl eine Lehre beim Tischlermeister Michl Lanser vulgo Streanfärbermichl. Diese beendete er als er 17 Jahre alt war. Danach verblieb er noch zwei Jahre (bis [[1863]]) als Geselle – auch dies hatte der Bergwerksverwalter für Rojacher organisiert.
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Am 26. Oktober 1859 starb Ignaz Rojacher senior. Der kleine Nazl' verlor also mit 15½ Jahren seinen Vater und die Armut im Reisnerhäusl wurde groß. Der Junge musste nun wieder Geld verdienen und seine Mutter erhalten. Das Reisnerhäusl erbte Ignaz Rojacher dann [[1860]].
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In [[Kolm-Saigurn]] fing Maria Seidl (* [[2. Juni]] [[1848]]; † [[27. Februar]] [[1894]]), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei ihr und Ignaz bahnte sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hatte allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August]] [[1873]]; † [[25. November]] [[1928]]). Am [[26. November]] [[1883]] standen Ignaz Rojacher und Maria Seidel, Wirtschafterin in Kolm, vor dem Traualtar in [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain|Maria Plain]], um mit ihrem "Ja" den Ehebund zu besiegeln. Ignaz Rojacher und Maria hatten nie eigene Kinder bekommen.
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[[3. April]] [[1871]] wurde [[Richard Ignaz Pfarrmaier|Richard Ignaz Pfarrmai(y)er]] (auch ''Pfarrmayer'') in Sagritz in Döllach in [[Kärnten]] als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmaier tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der "Jaga Naz" im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der "Kolm Naz" und sein [wahrscheinlicher] Sohn "Jaga Naz" am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmaier ist am [[20. Dezember]] [[1830]] in Stall-Döllach geboren.  
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Am 26. Oktober 1859 starb Ignaz Rojacher senior. Der kleine ''Nazl'' verlor also mit 15½ Jahren seinen Vater und die Armut im Reisnerhäusl wurde groß. Der Junge musste nun wieder Geld verdienen und seine Mutter erhalten. Das Reisnerhäusl erbte Ignaz Rojacher [[1860]].
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==== Weitere uneheliche Kinder von Rojacher ====
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Die Ururenkelin von Ignaz Rojacher, Margot Daum, brachte [[2021]] eine Biografie über Rojacher heraus im Zuge weiterer Recherchen stellte sie folgendes fest (Datenstand November 2024):
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In Kolm fing Maria Seidl (* [[2. Juni]] [[1848]]; † [[27. Februar]] [[1894]]), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei ihr und Ignaz bahnte sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hatte allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August]] [[1873]]; † [[25. November]] [[1928]]).
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Im Tal erzählten sich Einheimische, dass Rojacher drei ledige Kinder von drei Frauen innerhalb eines Jahres bekommen hätte.
Am [[26. November]] [[1883]] standen Ignaz Rojacher vulgo „Kolm Naz“ und Maria Seidel, Wirtschafterin in Kolm, vor dem Traualtar in [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain|Maria Plain]], um mit ihrem „Ja“ den Ehebund zu besiegeln. Ignaz Rojacher und Maria hatten nie eigene Kinder bekommen.
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* 1. Kind: Dr. [[Erich Schernthaner]] (* [[17. November]] [[1870]] in Rauris, Markt 3; † [[20. November]] [[1949]] in [[Taxenbach]]), Mutter: Elisabeth Schett, Adoptivvater: Adam Schernthaner. Erich wird im Nachruf als "Wunderarzt" bezeichnet und die [[Erichhütte]] in [[Dienten am Hochkönig]] hat seinen Namen als Gönner und Förderer erhalten.
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* 2. Kind: Hier war die Vermutung einer ledigen Tochter, die aber nie eruiert konnte werden.
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* 3. Kind: Der Urgroßvater von Margot Daum, Richard Ignaz Pfarrmaier (* 3. April 1871 in Sagritz, Döllach; † 6. Juni 1947 in Rauris), Mutter: Elisabeth Pfarrmaier
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[[3. April]] [[1871]] wurde Richard Ignaz Pfarrmai(y)er (auch ''Pfarrmayer'') in Sagritz in Döllach in [[Kärnten]] als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmaier tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der „''Jaga Naz''“ im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der ''Kolm Naz'' und sein [wahrscheinlicher] Sohn ''Jaga Naz'' am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmaier ist am [[20. Dezember]] [[1830]] in Stall-Döllach geboren.  
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Anfang Oktober 2024 hatte nun Margit Daum erfahren, dass auch [[Johann Obersamer]] (* [[26. April]] [[1871]] in Rauris; † [[22. September]] [[1910]] um Mitternacht ebenda) ein viertes lediges Kind von Rojacher war.
    
=== Der Anfang im Goldbergbau ===
 
=== Der Anfang im Goldbergbau ===
Im Jahr 1863, mit 19 Jahren, übernahm Ignaz Rojacher die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks sowie verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.
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Im Jahr [[1863]], mit 19 Jahren, übernahm Ignaz Rojacher die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks sowie verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.
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[[1870]] hatte Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung des Erzes, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (Verfahren zur Gewinnung von Gold und [[Silberbergbau|Silber]] aus Erzen durch Lösen in [[Quecksilberbergbau|Quecksilber]]), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die ''Goldkugeln'' hervorbrachte.
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[[Datei:Ignaz Rojacher Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer.jpg|thumb|"Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer".]]
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[[1876]] pachtete Ignaz Rojacher die Rauriser Goldmine mit allen Rechten und Pflichten und begann „seinen“ Bergbau.
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[[1870]] hatte Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung des Erzes, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (Verfahren zur Gewinnung von Gold und [[Silberbergbau|Silber]] aus Erzen durch Lösen in [[Quecksilberbergbau|Quecksilber]]), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die "Goldkugeln" hervorbrachte.
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[[1876]] pachtete Ignaz Rojacher die Rauriser Goldmine mit allen Rechten und Pflichten und begann "seinen" Bergbau.
    
=== Wilhelm Ritter von Arlt tritt ins Leben von Rojacher ===
 
=== Wilhelm Ritter von Arlt tritt ins Leben von Rojacher ===
[[Wilhelm Ritter von Arlt]] (* [[16. November]] [[1853]] in Prag; † [[24. September]] [[1944]]), ein Ökonomierat aus [[Böhmen]], kam [[1876]] im amtlichen Auftrag aufgrund seiner Studien, nach Salzburg. Es ging darum, dass das im [[Pinzgau]] gezüchtete [[Pinzgauer Rind|Vieh]] für Böhmen besonders geeignet wäre. Im [[Salzburger Volksblatt]] las er einen Artikel über den ansehnlichen Rauriser Markt und so war seine erste Station im Salzburgerischen Rauris. Ritter von Arlt reiste nach [[Kolm-Saigurn]] und lernte den bekannten „''Kolm Naz''“ kennen. Zwischen dem Rauriser und dem Prager Ökonomierat entwickelte sich ein betont freundschaftliches Verhältnis.   
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[[Wilhelm Ritter von Arlt]] (* [[16. November]] [[1853]] in Prag, [[Böhmen]]; † [[24. September]] [[1944]]), ein Ökonomierat aus Böhmen, kam [[1876]] im amtlichen Auftrag aufgrund seiner Studien, nach Salzburg. Es ging darum, dass das im [[Pinzgau]] gezüchtete [[Pinzgauer Rind]] für Böhmen besonders geeignet wäre. Im "[[Salzburger Volksblatt]]" las er einen Artikel über den ansehnlichen Rauriser Markt und so war seine erste Station Rauris. Ritter von Arlt reiste nach Kolm-Saigurn und lernte den "Kolm Naz" kennen. Zwischen dem Rauriser und dem Prager Ökonomierat entwickelte sich ein betont freundschaftliches Verhältnis.   
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[[1879]] trafen sich in Rom, [[Italien]], aus aller Welt Meteorologen, um eine wissenschaftliche Frage zu klären: Wie ist die Erdatmosphäre in höheren Luftschichten beschaffen? Im Salzburger Land hörte dies Rojacher und bot seine Dienste an. Der Wiener Meteorologe Julius Hann war von Rojacher fasziniert und kam auf die Idee, auf dem Sonnblick-Gipfel eine Wetterstation zu errichten.  
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=== Rojacher wird zum Unternehmer und Investor ===
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Am [[24. Oktober]] [[1880]] kaufte Ignaz Rojacher um 4.500 [[Gulden]] (ca. Euro 300.000) den Goldbergbau. Der Kaufpreis war nicht besonders hoch, doch muss man bedenken, dass er ja schon zu seiner Zeit als Pächter dem Staat das Inventar hatte ablösen müssen. Der neue Grund- und Gebäudebesitz war durchaus beachtlich: In Kolm-Saigurn das Waschhaus, das auch als Wohnhaus diente, eine eingättrige Sägemühle, eine Werksschmiede und dann die eigentliche Aufbereitungsanlage mit Pocher, mehreren Stoß- und Kehrherden und die für die Amalgamation nötige Goldmühle. Jährlich wurden im Durchschnitt zwölf Kilo Gold aus der Mühle "Mühlgold" gewonnen.
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=== Rojacher wird zum Unternehmer und Investor ===
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Mit dem Kauf des Bergwerks erwarb Rojacher auch das ärarische [[Gegenschreiberhaus]] in Rauris Markt (Alte Post, jetzt Groder an der [[Marktstraße (Rauris)|Marktstraße]]). Erwähnenswert erscheint es, dass damals im Hause eine Wasserdruckleitung und englische Spülklosette eingebaut waren, welche sogar glänzend funktioniert hatten.  
Am [[24. Oktober]] [[1880]] kaufte Ignaz Rojacher um 4.500 [[Gulden]] (ca. Euro 300.000) den Goldbergbau. Der Kaufpreis war nicht besonders hoch, doch muss man bedenken, dass er ja schon zu seiner Zeit als Pächter dem Staat das Inventar hatte ablösen müssen. Der neue Grund- und Gebäudebesitz war durchaus beachtlich: In Kolm-Saigurn das Wascherhaus, das auch als Wohnhaus diente, eine eingättrige Sägemühle, eine Werksschmiede und dann die eigentliche Aufbereitungsanlage mit Pocher, mehreren Stoß- und Kehrherden und die für die Amalgamation nötige Goldmühle. Jährlich wurden im Durchschnitt zwölf Kilo Gold aus der Mühle „Mühlgold“ gewonnen.
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Mit dem Kauf des Bergwerks erwarb Rojacher auch das ärarische Gegenschreiberhaus (Alte Post, jetzt Groder in der Marktstraße). Erwähnenswert erscheint es, dass damals im Hause eine Wasserdruckleitung und englische Spülklosette eingebaut waren, welche sogar glänzend funktioniert hatten.  
      
==== Wann kam wirklich elektrischer Strom ins Raurisertal? ====
 
==== Wann kam wirklich elektrischer Strom ins Raurisertal? ====
Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das Werkhaus in Kolm-Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer um und stellte hier durch Wasserkraft getrieben die erste elektrische Lichtanlage (auf 1&nbsp;600 [[m ü. A.|Meter Seehöhe]]) für 15-Watt-Glühbirnen im Land Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von [[Lend]].
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Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das [[Naturfreundehaus Kolm-Saigurn|Werkhaus]] in Kolm-Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer um und stellte hier die durch Wasserkraft getriebene erste elektrische Lichtanlage (auf 1&nbsp;600 Meter Seehöhe) für 15-Watt-Glühbirnen im Land Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von [[Lend]].
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[[Prof]]. Dr. Johann Karl Moritz Arnold<ref>siehe [[Hannoverhaus]]</ref> schrieb in seinem Aufsatz über Rojacher: "Nicht in Hannover, sondern 1.600 m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes".  
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Dr. Karl Arnold schrieb in seinem Aufsatz über Rojacher: ''Nicht in Hannover, sondern 1.600 m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes''.  
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Hingegen steht in der Biografie von Rojacher von Margot Daum, gestützt auf Archivunterlagen "... Ab [[1. Mai]] [[1883]] leuchtete in Kolm-Saigurn im Werkhaus auf 1&nbsp;600 m das erste elektrische Licht. Die Lichtanlage wurde für 15 oder 25-Watt-Glübirnen mit Wasserkraft getrieben." Dieses Datum wird untermauert durch einen Artikel im "[[Salzburger Volksblatt]]" vom [[17. Juli]] 1883:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18830717&query=%22Dynamo%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 17. Juli 1883, Seite 5</ref><blockquote>''Rauris 15. Juli. Im Rauriser Goldbergebauef (1597 m) — Eigenthümer Hr. Ignaz Rojacher — welcher den Lesern aus einem Artikel dieses Blattes vom 8. August v. I. Nr. 179 ("Der Naz in der Rauris") wohl bekannt sein dürfte, schreitet die Kultur rüstig vorwärts. Nachdem Telephon und Telegraphenleitung bis zum Bergbaue (2341 in) bereits einige Jahre bestehen, wurden im Goldwaschwerke sowohl durch Ausstellung einer Centrifugalpumpe, welche den zu waschenden Schlammschlich 4 m hoch hebt und dem Waschherde zuführt, als auch beim Bergbaue durch den Bau einer 1100 Meter langen [[Bremsbahn (Hohen Goldberg)|Bremsbahn]] in einer Seehöhe von circa 2300 Neter bedeutende Verbesserungen vor ­genommen. <u>In neuester Zeit wurde nun auch zur Beleuchtung aller Werksanlagen und Wohnräume eine dynamo-elektrische Maschine — jedenfalls die erste Beleuchtung im Salzburg'schen im continuirlichen Betriebe — aufgestellt.</u> Dieselbe wird durch eine, vom Besitzer eigens hiezu konstituirte Turbine mit einer konstanten Wassersäule von 6 m Höhe und 32 cm Durchmesser, getrieben, und dient zür Speisung von 16 Edison'sehen Glühlichtlampen mit je 16 Kerzenlichtstärke. [...]''</blockquote>
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Hingegen steht in der noch nicht veröffentlichten Biografie von Rojacher von Margot Daum<ref>Manuskript liegt Administrator Peter vor</ref>, gestützt auf Archivunterlagen "''... Ab [[1. Mai]] [[1883]] leuchtete in Kolm-Saigurn im Werkhaus auf 1&nbsp;600 m das erste elektrische Licht. Die Lichtanlage wurde für 15 oder 25-Watt-Glübirnen mit Wasserkraft getrieben.''". Dieses Datum wird untermauert durch einen Artikel im [[Salzburger Volksblatt]] vom [[17. Juli]] 1883:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18830717&query=%22Dynamo%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 17. Juli 1883, Seite 5</ref><blockquote>''Rauris 15. Juli. Im Rauriser Goldbergebauef (1597 m) — Eigenthümer Hr. Ignaz Rojacher — welcher den Lesern aus einem Artikel dieses Blattes vom 8. August v. I. Nr. 179 („Der Naz in der Rauris") wohl bekannt sein dürfte, schreitet die Kultur rüstig vorwärts. Nachdem Telephon und Telegraphenleitung bis zum Bergbaue (2341 in) bereits einige Jahre bestehen, wurden im Goldwaschwerke sowohl durch Ausstellung einer Centrifugalpumpe, welche den zu waschenden Schlammschlich 4 m hoch hebt und dem Waschherde zuführt,als auch beim Bergbaue durch den Bau einer 1100 Meter langen Bremsbahn in einer Seehöhe von circa 2300 Neter bedeutende Verbesserungen vor ­genommen. <u>In neuester Zeit wurde nun auch zur Beleuchtung aller Werksanlagen und Wohnräume eine dynamo-elektrische Maschine — jedenfalls die erste Beleuchtung im Salzburg'schen im continuirlichen Betriebe — aufgestellt.</u> Dieselbe wird durch eine, vom Besitzer eigens hiezu konstituirte Turbine mit einer konstanten Wassersäule von 6 m Höhe und 32 cm Durchmesser, getrieben, und dient zür Speisung von 16 Edison'sehen Glühlichtlampen mit je 16 Kerzenlichtstärke. [...]''</blockquote>Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt reisten nach Paris und brachte von dieser Reise eine eine elektrische Induktionsmaschine mit.<ref>[[Fritz Gruber|Gruber, Fritz]] in ''[[Das Raurisertal]]'', Seite 184</ref> Diese wurde im Jahre [[1882]] in Kolm-Saigurn montiert.
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[[Fritz Gruber]] schreibt, dass Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt angeblich nach Paris reisten und von dieser Reise eine elektrische Induktionsmaschine mitbrachten.<ref>Fritz Gruber: "[[Das Raurisertal]]", Seite 184</ref> Diese wurde im Jahre [[1882]] in Kolm-Saigurn montiert.
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[[1884]] schrieb Dr. Eduard Maiss in der ''Zeitschrift für Elektrotechnik'', dass die Turbine zur Erzeugung des elektrischen Stromes bereits zwei Sommer funktionierte - also 1882 installiert worden war [und nicht 1880 oder 1883?]. Die Maschine stammt von dem Wiener Techniker Ing. Franz Kröttlinger.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=zfe&datum=1884&page=523&size=45 ANNO], Zeitschrift für Elektrotechnik, Ausgabe 1884, Seite 45</ref>
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[[1884]] schrieb Dr. Eduard Maiss in der "Zeitschrift für Elektrotechnik", dass die Turbine zur Erzeugung des elektrischen Stromes bereits zwei Sommer funktionierte - also [[1882]] installiert worden war [und nicht 1880 oder 1883]. Die Maschine stammte aber nachweislich von dem Wiener Techniker Ing. Franz Kröttlinger.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=zfe&datum=1884&page=523&size=45 ANNO], "Zeitschrift für Elektrotechnik", Ausgabe 1884, Seite 45</ref>
   −
Über die Reise nach Paris ließen sich bisher keine Quellenbestätigungen finden. [[1879]] gab es eine große [internationale] Ausstellung zum Thema "Elektrizität".<ref>[https://archive.org/details/cataloguegnr00pari/page/1/mode/2up archive.org], das Ausstellungsverzeichnis</ref> Auch [[1881]] gab es eine "Internationale Ausstellung für Elektrizität" in Paris.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Elektrizit%C3%A4tsausstellung de.wikipedia.org]</ref>. So wäre eine Elektrifizierung 1880, wie sie Dr. Arnold beschreibt ebenso möglich wie jene, die [[Fritz Gruber]] in seiner Quelle zwei Jahre später angibt.
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Über die angebliche Reise nach Paris ließen sich aber bisher keine Quellenbestätigungen finden. [[1879]] gab es eine große [internationale] Ausstellung zum Thema "Elektrizität".<ref>[https://archive.org/details/cataloguegnr00pari/page/1/mode/2up archive.org], das Ausstellungsverzeichnis</ref>, [[1881]] dann eine "Internationale Ausstellung für Elektrizität" in Paris.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Elektrizit%C3%A4tsausstellung de.wikipedia.org]</ref>. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass Wilhelm Ritter von Arlt 1879 oder 1881 alleine nach Paris reiste und einen Generator mitgenommen hätte. Rojacher selbst war wohl in den Sommermonaten kaum abkömmlich aus Kolm-Saigurn aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten. Vielmehr wurde ein Schriftverkehr zwischen Rojacher und Arlt gefunden, aus dem eindeutig hervorgeht, dass Rojacher den Stromgenerator in Wien bei Kröttlinger bestellt und bezahlt hatte. Daher kommt Margot Daum in ihrer Biografie über Rojacher zum Schluss, dass die Geschichte mit der Reise nach Paris zu einer Weltausstellung auf einer früheren erfundenen Geschichte mangels Quellen beruht und nicht den Tatsachen entspricht.
    
=== Bau einer Telefonanlage ===
 
=== Bau einer Telefonanlage ===
[[1881]] erfolgte der Bau einer Telefonanlage. Zu Rojachers technischen Leistungen gehörten unter anderem der Bau einer Telefonleitung vom Ort Rauris bis hinauf zum Sonnblickgipfel. Sprechstellen gab es in Rauris am Postamt, bei Dr. [[Mathias Pelzler|Pelzler]], beim Standlwirt in [[Wörth]], dann im Fronwirtshaus in [[Bucheben]], beim Bodenhaus, in Kolm-Saigurn und schließlich im Observatorium hoch oben am Sonnblickgipfel. Es war dies die erste Telefonleitung in den [[Alpen]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18821110&query=%22Rojacher%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 10. November 1882, Seite 2</ref>
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Zu Rojachers technischen Leistungen gehörte unter anderem [[1881]] der Bau einer Telefonleitung vom Ort Rauris bis hinauf zum Sonnblickgipfel. Sprechstellen gab es in Rauris im Postamt, bei Dr. [[Mathias Pelzler|Pelzler]], beim Standlwirt in [[Wörth]], dann im Fronwirtshaus in [[Bucheben]], beim Bodenhaus, in Kolm-Saigurn und von dort zunächst zum oberen [[Knappenhaus (Hoher Goldberg)|Knappenhaus]]. Schließlich erhielt auch das Observatorium hoch oben auf dem Sonnblickgipfel einen Telefonanschluss ([[1886]]). Es war dies die erste Telefonleitung in den [[Alpen]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18821110&query=%22Rojacher%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 10. November 1882, Seite 2</ref>
    
=== Rojacher will am Gipfel des Sonnblicks eine meteorologische Station errichten ===
 
=== Rojacher will am Gipfel des Sonnblicks eine meteorologische Station errichten ===
Die Anregung zum Bau der Beobachtungsstation kam von Professor Dr. Julius Hann aus [[Wien]]. Rojacher griff den Plan begeistert. Am [[28. Jänner]] [[1885]] schilderte Rojacher in einem ausführlichen Schreiben an den Hauptausschuss [[Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein|Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins]] die Vorzüge des 3&nbsp;106 [[m ü. A.]] hohen Gipfels des Sonnblicks als Standpunkt einer meteorologischen Station in Verbindung mit einer Alpenvereinshütte. Zugleich erklärte er sich bereit, die bestehenden Transportanlagen zur Verfügung zu stellen und den Bau zu seiner eigenen Sache zu machen. Die Rechnung ging auf. Man erklärte sich bereit, die Kosten für die Errichtung eines Holzhauses zu übernehmen. Die Oesterreichische Meteorologische Gesellschaft steuerte die Mittel für einen Anemometer-Turm (Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit), einer Telefonleitung sowie die wissenschaftlichen Geräte bei.
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[[1879]] trafen sich in Rom, [[Italien]], aus aller Welt Meteorologen, um eine wissenschaftliche Frage zu klären: Wie ist die Erdatmosphäre in höheren Luftschichten beschaffen? Im Salzburger Land hörte dies Rojacher und bot dem Wiener Meteorologe Professor Dr. Julius von Hann (* [[1839]]; † [[1921]]) in Wien an, bei seinem oberen Knappenhaus in 2&nbsp;340 [[m ü. A.|Meter Seehöhe]] eine meteorologische Station einzurichten. Julius von Hann war von Rojacher fasziniert und überließ ihm die notwendigen Instrumente. Dann begab sich Rojacher aus eigenem Idealismus im folgenden schneereichen Winter auf die Suche nach einem noch besser geeigneten, auch im Winter eisfreien Ort oder Gipfel. Er kam schließlich zur Überzeugung, dass nur der Gipfel des Hohen Sonnblicks dafür in Frage käme.  
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Am [[28. Jänner]] [[1885]] schilderte Rojacher in einem ausführlichen Schreiben an den Hauptausschuss des [[Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein|Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins]] die Vorzüge des 3&nbsp;106 m hohen Gipfels des Sonnblicks als Standpunkt einer meteorologischen Station in Verbindung mit einer Alpenvereinshütte. Zugleich erklärte er sich bereit, die bestehenden Transportanlagen zur Verfügung zu stellen und den Bau zu seiner eigenen Sache zu machen. Die Rechnung ging auf. Man erklärte sich bereit, die Kosten für die Errichtung eines Holzhauses zu übernehmen. Die Oesterreichische Meteorologische Gesellschaft (aus der die [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] hervorging) steuerte die Mittel für einen Anemometer-Turm (ein Anemometer ist ein Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit), einer Telefonleitung sowie die wissenschaftlichen Geräte bei.
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Baubeginn war im Spätfrühjahr 1885, allerdings waren Sturm und Schneetreiben angesagt. Es wurde bald nach Fertigstellung vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein übernommen, dessen damaliger Präsident der Geologieprofessor Dr. Alfred Zittel in [[München]] war. Nach ihm hieß das Haus allgemein „Zittelhaus“.
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Baubeginn war im Spätfrühjahr 1885, allerdings waren Sturm und Schneetreiben angesagt. Der Bau wurde bald nach Fertigstellung vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein übernommen, dessen damaliger Präsident der Geologieprofessor Dr. Alfred Zittel (* 1839; † [[1904]]) in [[München]] war. Nach ihm hieß die später neben dem Observatorium errichtete Schutzhütte "Zittelhaus".
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Winter 1885–[[1886]] reiste Ignaz Rojacher gemeinsam mit Wilhelm Ritter von Arlt nach Falun in [[Schweden]] zum Erlernen des Munkdellschen Gold-Extraktionsverfahrens<ref>Extraktion (von lateinisch extrahere „herausziehen“) ist ein physikalisches Stofftrennverfahren, bei dem mit Hilfe eines Extraktionsmittels (in diesem Falle ein Lösungsmittel, gegebenenfalls erwärmt) eine Komponente aus einem festen oder flüssigen Stoffgemisch, dem sogenannten Extraktionsgut, gelöst wird: Das Lösungsmittel zieht den in ihm besser löslichen Stoff aus dem Gemisch.</ref> (ein neues Aufbereitungsverfahren für den Goldbergbau). Ein gewisser Munckdell fand nach vielen Studien und Versuchen neue Wege, um Erze mit geringem Goldgehalt ausbeuten zu können. Gleichzeitig kamen die beiden das erste Mal mit Skiern in Berührung, die vor allem Ritter von Arlt sofort begeisterten.  
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Im Winter 1885–[[1886]] reiste Ignaz Rojacher gemeinsam mit Wilhelm Ritter von Arlt nach Falun in [[Schweden]] zum Erlernen des Munkdellschen Gold-Extraktionsverfahrens<ref>Extraktion (von lateinisch extrahere "herausziehen") ist ein physikalisches Stofftrennverfahren, bei dem mit Hilfe eines Extraktionsmittels (in diesem Falle ein Lösungsmittel, gegebenenfalls erwärmt) eine Komponente aus einem festen oder flüssigen Stoffgemisch, dem sogenannten Extraktionsgut, gelöst wird: Das Lösungsmittel zieht den in ihm besser löslichen Stoff aus dem Gemisch.</ref> (ein neues Aufbereitungsverfahren für den Goldbergbau). Ein gewisser Munckdell fand nach vielen Studien und Versuchen neue Wege, um Erze mit geringem Goldgehalt ausbeuten zu können. Gleichzeitig kamen die beiden das erste Mal mit Skiern in Berührung, die vor allem Ritter von Arlt sofort begeisterten.  
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Ritter von Arlt hatte dann bei ihrer Rückkehr sogenannte "Schneebretter" mit nach Rauris genommen.
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Ritter von Arlt hatte dann bei ihrer Rückkehr sogenannte "Schneebretter", ein paar Skier, mit nach Rauris genommen, die sich heute im [[Rauriser Talmuseum]] befinden.
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Im Winter 1885–1886 stand das Holzhaus (das zukünftige Zittelhaus) fertig im Tal aufgestellt. Es wurde dann wieder zerlegt und im Sommer 1886 Stück um Stück auf den Gipfel hinaufgeschleppt. Ende August standen der mächtige, aus Felsstücken gebaute Turm mit dem Windmessgerät und die kleine Blockhütte für den Beobachter. Am [[2. September]] 1886 war die feierliche Eröffnung der Wetterstation. Der mit Stein aufgeführte Anemometer-Turm ragte aus dem Gebäude. Ihm fügte sich der Holzbau an, er diente den Zwecken des Alpenvereins und enthielt außerdem das Gelehrtenzimmer für wissenschaftliche Untersuchungen und den Wohnraum des Wetterwartes. Ignaz Rojacher wurde dafür von Kaiser [[Franz Joseph I.]] mit dem Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet.
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Im Winter 1885–1886 stand das Holzhaus (das zukünftige Observatorium) fertig im Tal aufgestellt. Es wurde dann wieder zerlegt und im Sommer 1886 Stück um Stück auf den Gipfel hinaufgeschleppt. Ende August standen der mächtige, aus Felsstücken gebaute Turm mit dem Windmessgerät und die kleine Blockhütte für den Beobachter. Am [[2. September]] 1886 war die feierliche Eröffnung der Wetterstation. Der mit Stein aufgeführte Anemometer-Turm ragte aus dem Gebäude. Ihm fügte sich der Holzbau an, er diente den Zwecken des Alpenvereins und enthielt außerdem das Gelehrtenzimmer für wissenschaftliche Untersuchungen und den Wohnraum des Wetterwartes.  
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Ignaz Rojacher wurde dafür von Kaiser [[Franz Joseph I.]] mit dem "Verdienstkreuz mit der Krone" ausgezeichnet.
    
1886 erwarb Ignaz Rojacher für das Gasthaus Post die Gasthauskonzession. Er besaß somit im Tal vier Gaststätten und zwar eine im Markt, das Gasthaus Post, das Bodenhaus in Bucheben, das Werkhaus in Kolm-Saigurn und das Zittelhaus am Sonnblick.
 
1886 erwarb Ignaz Rojacher für das Gasthaus Post die Gasthauskonzession. Er besaß somit im Tal vier Gaststätten und zwar eine im Markt, das Gasthaus Post, das Bodenhaus in Bucheben, das Werkhaus in Kolm-Saigurn und das Zittelhaus am Sonnblick.
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Rojacher verzeichnete in seinen Aufzeichnungen im Sommer [[1887]] beim Kolmhaus den Bau eines „Sommer-Hauses“, beginnend am [[22. Juni]] und Fertigstellung im August.
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Rojacher vermerkte in seinen Aufzeichnungen im Sommer [[1887]] beim Kolmhaus den Bau eines "Sommer-Hauses", beginnend am [[22. Juni]] und Fertigstellung im August.
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Zu Beginn des Jahres [[1888]] überschlug Rojacher in einer Endabrechnung seine finanziellle Lage und besprach sich mit seinem alten Freund Ritter von Arlt. Er wird das Bergwerk auflassen, dagegen das Gasthaus weiterführen und den Aufzug als Attraktion für die Fremden in Betrieb halten. Ritter von Arlt setzte sich mit Oberbergrat Franz Posepny, einem Experten in allen Fragen des Bergbaues, in Verbindung und teilte ihm die Sachlage der Grube mit. Franz Posepny wollte sich um einen Interessenten umschauen.
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Zu Beginn des Jahres [[1888]] überschlug Rojacher in einer Endabrechnung seine finanzielle Lage und besprach sich mit seinem alten Freund Ritter von Arlt. Er wird das Bergwerk auflassen, dagegen das Gasthaus weiterführen und den Aufzug als Attraktion für die Fremden in Betrieb halten. Ritter von Arlt setzte sich mit dem tschechischen Montangeologe Oberbergrat Franz Posepny (* [[1836]]; † [[1895]]), einem Experten in allen Fragen des Bergbaues, in Verbindung und teilte ihm die Sachlage der Grube mit. Franz Posepny wollte sich um einen Interessenten umschauen.
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1888 übersiedelte das Postamt Rauris vom Landrichterhaus (jetzt Geschäft Tauernlamm, Marktstraße 33) in das Gegenschreiberhaus, Gasthaus Post. Das Bergwerk mit Inventar, einschließlich der Gebäude und Aufbereitungsanlagen, wurden verkauft. Nach der Veräußerung des Bergbaus erwarb Ignaz Rojacher die Postmeisterstelle für das Raurisertal. Er kaufte das Gegenschreiberhaus im Markt (später Postgashof, jetzt im Besitz der Fam. Groder in der Marktstraße 27). Im Gebäude selbst installierte Rojacher den elektrischen Strom und das erste Telefon.   
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[[1888]] übersiedelte das Postamt Rauris vom [[Landrichterhaus]] (jetzt Geschäft Tauernlamm, Marktstraße 33) in das Gegenschreiberhaus, Gasthaus Post. Das Bergwerk mit Inventar, einschließlich der Gebäude und Aufbereitungsanlagen, wurden verkauft. Nach der Veräußerung des Bergbaus erwarb Ignaz Rojacher die Postmeisterstelle für das Raurisertal. Er kaufte das Gegenschreiberhaus im Markt (später Postgashof, jetzt im Besitz der Fam. Groder in der Marktstraße 27). Im Gebäude selbst installierte Rojacher den elektrischen Strom und das erste Telefon in [[Rauris]].   
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Nach seinem Tod und dem Tod seiner Mutter Maria Seidl-Rojacher erbte Georg Seidl, der ledige Sohn von Maria das Haus, welches dieser [[1917]] an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.
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Nach seinem Tod und dem Tod seiner Mutter Maria Rojacher erbte Georg Seidl, ihr ledige Sohn, das Haus, welches dieser [[1917]] an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_1.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 1.]]
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_2.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 2.]]
    
=== Rojacher erkrankt, der Straßenbau wird ihm ein Anliegen ===
 
=== Rojacher erkrankt, der Straßenbau wird ihm ein Anliegen ===
Aufgrund seiner Krankheit hatte Rojacher einen Teil seiner Leistungskraft eingebüßt.  
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Aufgrund seiner Krankheit hatte Rojacher einen Teil seiner Leistungskraft eingebüßt. Ignaz Rojacher konnte sich mit dem Verlust seiner Mine, der sein Denken und Handeln von Jugend auf galt, nicht abfinden. Im Oktober [[1890]] musste er seinen so hochgelobten Boden, sein Gast- und Unterkunftshaus "Bodenhaus", verlassen, um nach Rauris Markt in der Nähe eines Arztes zu übersiedeln.  
 
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Ignaz Rojacher konnte sich mit dem Verlust seiner Mine, der sein Denken und Trachten von Jugend auf galt, nicht abfinden. Im Oktober [[1890]] musste er seinen so hochgelobten Boden, sein Gast- und Unterkunftshaus „Bodenhaus“ verlassen, um nach Rauris in der Nähe eines Arztes zu übersiedeln.  
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Postverbindung und Straßenbau: Für Ignaz Rojacher war die Errichtung einer guten Fahrstraße nach [[Taxenbach]] ein besonderes Anliegen. Er richtete insbesondere in den Sommermonaten eine tägliche Postverbindung zwischen Taxenbach und Kolm-Saigurn ein.  
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Postverbindung und Straßenbau: Für Ignaz Rojacher war die Errichtung einer guten Fahrstraße nach [[Taxenbach]] ein besonderes Anliegen. Er richtete insbesondere in den Sommermonaten eine tägliche Postverbindung zwischen [[Taxenbach]] und Kolm-Saigurn ein.  
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Straßenbau Rauris-Taxenbach, Rauris-[[Embach]]-Lend: Rojacher war durchaus ein politisch interessierter und engagierter Mensch. Im [[Salzburger Landtag]] setzte sich besonders [[Hofrat]] [[Georg Lienbacher (Politiker)|Georg Lienbacher]] für seine diesbezüglichen Vorschläge ein. Im Jahre [[1889]] wurde im Landtag der Antrag angenommen und [[1892]] mit dem Bau der Straße begonnen. Sie sollte [[1894]] fertiggestellt sein, sodass ab diesem Jahr zwei Straßen nach Rauris führten: eine neue von Taxenbach ausgehend und eine alte von Lend über Embach ausgehend. Der Straßenbau durch [[Kitzlochklamm]] war zu kostspielig und konnte nicht durchgedrückt werden. Die Vollendung des Straßenneubaus noch zu erleben, das blieb Rojacher zu seinem großen Leidwesen leider versagt.
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Straßenbau Rauris-Taxenbach, Rauris-[[Embach]]-Lend: Rojacher war durchaus ein politisch interessierter und engagierter Mensch. Im [[Salzburger Landtag]] setzte sich besonders [[Hofrat]] [[Georg Lienbacher (Politiker)|Georg Lienbacher]] für seine diesbezüglichen Vorschläge ein. Im Jahre [[1889]] wurde im Landtag der Antrag angenommen und [[1892]] mit dem Bau der Straße begonnen. Sie sollte [[1894]] fertiggestellt sein, sodass ab diesem Jahr zwei Straßen nach Rauris führten: Eine neue von Taxenbach ausgehend und eine alte von [[Lend]] über [[Embach]] ausgehend. Der Straßenbau durch [[Kitzlochklamm]] war zu kostspielig und konnte nicht durchgedrückt werden. Die Vollendung des Straßenneubaus noch zu erleben, das blieb Rojacher zu seinem großen Leidwesen leider versagt.
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Ignaz Rojacher starb am 4. Jänner 1891 im Alter von 47 Jahren. Sein Grab ist am Rauriser Friedhof zu finden. Im Totenbuch der Pfarre steht: ''gestorben an Tuberkulose'' (bakterielle Infektion). Seine Frau Maria starb mit 46 Jahren am [[27. Februar]] [[1894]] an einer Bruchoperation im [[St. Johanns-Spital]] in der [[Stadt Salzburg]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gre&datum=18940306&query=%22Rojacher%22+%22Arlt%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Grazer Tagblatt, Ausgabe vom 6. März 1894 Seite 5</ref>
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Ignaz Rojacher starb am 4. Jänner 1891 im Alter von 47 Jahren. Sein Grab ist auf dem Rauriser Friedhof zu finden. Im Totenbuch der Pfarre steht: "gestorben an Tuberkulose" (bakterielle Infektion). Seine Frau Maria starb mit 46 Jahren am [[27. Februar]] [[1894]] an einer Bruchoperation im [[St. Johanns-Spital]] in der [[Stadt Salzburg]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gre&datum=18940306&query=%22Rojacher%22+%22Arlt%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Grazer Tagblatt, Ausgabe vom 6. März 1894 Seite 5</ref>
    
== Ehrung ==
 
== Ehrung ==
Am [[24. Oktober]] [[1886]] erhielt Ignaz Rojacher im Rahmen des Hauptgottesdienstes in Rauris das ''Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone'' feierlich überreicht.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18861023&query=%22Rojacher%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 23. Oktober 1886, Seite 2</ref>
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Am [[24. Oktober]] 1886 erhielt Ignaz Rojacher im Rahmen des Hauptgottesdienstes in Rauris das "Goldene Verdienstkreuzes mit der Krone" feierlich überreicht.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18861023&query=%22Rojacher%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 23. Oktober 1886, Seite 2</ref>
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* [[Ignaz Rojacher (Biografie)]], als freies download-pdf [https://www.sn.at/wiki/images/pdf/Biografie_des_Ignaz_Rojacher_von_Ururenkelin_Margot_Daum.pdf unter diesem Link]
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| * [[Ignaz Rojacher (Biografie)]], als freies download-pdf [https://www.sn.at/wiki/images/pdf/Biografie_des_Ignaz_Rojacher_von_Ururenkelin_Margot_Daum.pdf unter diesem Link] (Druckversion November 2021)
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== Weblink ==
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* [https://www.geologie.ac.at/news/news-artikel/schenkung-notitz-buch-von-ignaz-rojacher www.geologie.ac.at], "Das Notitz-Buch"  von Ignaz Rojachers, ein Geschenk von Prof. Rudolf Franz Ertl an die  Geologische Bundesanstalt in Wien
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
* [[Margot Daum]], Ururenkelin des Ignaz Rojacher   
 
* [[Margot Daum]], Ururenkelin des Ignaz Rojacher   
 
* [https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_R/Rojacher_Ignaz_1844_1891.xml www.biographien.ac.at]
 
* [https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_R/Rojacher_Ignaz_1844_1891.xml www.biographien.ac.at]
* Salzburgwiki Beitrag [[Hoher Sonnblick]]
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* [[SALZBURGWIKI]]-Artikel
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== Einzelnachweise ==
 
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[[Kategorie:Geboren 1844]]
 
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