Brennkogel: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | [[Datei:Hochtor Brennkogel im Winter.jpg|thumb|Blick auf das [[Hochtor (Tunnel)|Hochtor]]-Tunnel-Südportal der [[Großglockner Hochalpenstraße]], die links vom Mölltal heraufführt. Im Hintergrund der Brennkogel.]] | ||
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| + | Sein nächster Nachbar im Westen ist der [[Kloben]] (2 938 m ü. A.), ein bei Skitourengehern beliebtes Frühjahrsziel. Dazwischen liegt die Spielmannscharte, wo ehemals [[Goldbergbau]] betrieben wurde. Unterhalb des Ostabhanges befindet sich der [[Elendboden]], der traditionelle Mittagsrastplatz der Teilnehmer der [[Großglockner Wallfahrt]] der [[Pinzgau]]er. Der nächste Gipfel im Norden ist der [[Törlkopf]] (2 455 m ü. A.) und im Süden das Hörndl (2 767 m ü. A.), das bereits in [[Kärnten]] liegt. Über den Brennkogel verläuft die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten. | ||
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| − | Was Geologie und [[Mineralien]] betrifft, nimmt der Brennkogel eine bemerkenswerte Stellung ein. Der hier vorkommende Serpentinit, der zu den Grüngesteinen zählt, was am | + | Was Geologie und [[Mineralien]] betrifft, nimmt der Brennkogel eine bemerkenswerte Stellung ein. Der hier vorkommende Serpentinit, der zu den Grüngesteinen zählt, was am Nordostabhang des Brennkogels auch für Laien deutlich erkennbar ist, zählt geologisch zu den Ophiolithen. Serpentinitgebunden kommen die Minerale [[Epidot]], Tremolit, [[Talk]], [[Dolomit]], [[Aktinolith]], Lizardit, Perowskit und Titanklinohumit vor. Im Rahmen der Informationsstelle ''Elendgrube'', die einen Überblick über die wichtigsten [[Gestein]]e der Hohen Tauern gibt, befindet sich eine Informationstafel zum geologischen Aufbau des Brennkogels und eine weitere zum ehemaligen Gold- und Silberbergbau im Bereich dieses Berges. |
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| + | Der ehemalige Bergbau auf Gold und Silber hat seine Spuren am Nordgrat des Brennkogels hinterlassen. Dieser Bergbau zählt neben dem am benachbarten [[Kloben]] nach dem Bergwerk am Monte Rosa zu den zweithöchsten Bergwerken in den [[Alpen]]. Dr. [[Ernst Preuschen]], Bergbauexperte, entdeckte hier ein ehemaliges [[Berghaus]] und sammelte Werkzeuggriffe, Schlägel und Eisen, Kübelböden, Schleifsteine, Zündschwämme und Tonwaren auf. | ||
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| + | Für eine Brennkogelseilbahn wurde [[1961]] von Dipl.-Ing. Billik ein Vorprojekt erstellt, das mit einem Aufwand von 17 Millionen [[Schilling]] rechnete. Die Kabinenseilbahn, die vor allem mit Besuchern der Großglockner Hochalpenstraße rechnete (1960 rund eine Million Besucher), würde vom Fuscher Törl (2 424 m ü. A.) in eine Höhe von 2 970 m ü. A. führen. Die Bergstation sollte demnach 40 Meter unter dem Brennkogelgipfel liegen und 500 Personen pro Stunde befördern. Dieses Seilbahnprojekt wurde aber nie realisiert. Zur selben Zeit waren Planungen für die Seilbahn auf den Gipfel des [[Kitzsteinhorn]]s im Gang.<ref> [https://www.sn.at/archivsn?img=T3Qx5%2FhbIuj1Hzc6yxKTzIoA7YOibY%2B8sbqyafA%2FRrpwVcHGzz7I%2Fs67EGazrnw1DWBesnDa3l2Z1GQZ6t5dF6uppHcMJQYJAFQbbOZn1yIzQ6mDBkJhEBGKmM0b%2FvGt&id1=19620131_05&q=%2522Gr%25C3%25B6nland%2520Expedition%2522#slide5 www.sn.at], Archiv der ''[[Salzburger Nachrichten]]'', Ausgabe vom 31. Jänner 1962, Seite 5</ref> | ||
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| + | Das Projekt "Gletscherskigebiet Brennkogel-Kloben" wurde [[1965]] vom [[Salzburger Landesverkehrsamt]] vom damaligen Landesverkehrsdirektor [[Hofrat]] Dr. [[Johann Manzano]] vorgestellt. Zwischen dem Brennkogel und dem südwestlich gelegenen [[Kloben]] (2 938 m ü. A.) befand sich damals noch ein größerer Gletscher, das [[Brennkogelkees]]. Aus diesem Bereich hätten sich mehrere Abfahrtsvarianten bis zur [[Trauneralm]] (1 522 m ü. A.) im südlichen Ferleitental angeboten. Der gelernte Mittelschulprofessor, Erstbegeher der [[Eiskögele]]-Nordwand in der [[Glocknergruppe]] (zusammen mit [[Gottfried Wolfgang|Friedl Wolfgang]]) und Sportpionier [[Alfred Rössner]] stellte in seinem Gutachten fest, dass es im gesamten [[Ostalpen]]raum kein hochalpines Skigebiet gibt, das direkt an einer Hauptverkehrsstraße liegt wie in diesem Fall an der [[Großglockner Hochalpenstraße]]. Er sah vor allem im Frühjahrskilauf große Chancen. Jedoch wurde dieses Projekt nie realisiert.<ref>[[Großglockner-Wallack-Archiv]], ein Beitrag der "[[Salzburger Wirtschaft (Zeitung)|Salzburger Wirtschaft]]", Ausgabe vom 14. Jänner 1965, in: [[Peter Krackowizer|Krackowizer, Peter]]: "[[Glockner-Splitter. Geschichten rund um die Großglockner Hochalpenstraße.]]"</ref><ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=l5JtzfZVCH9gTRl9uLFZ0v0q2yzYraaiDuopg4tgghAByDb93YPTFgt3XWU%2FE%2FC%2BwA87bCHa6dfzRpavc6NcNLP%2B22BmHRLASfdOSjpO0X6LaqBLAtU6GLT5GYnB9HEQ&id1=19621027_32&q=Brennkogel-Kloben#sn-archiv-32 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 27. Oktober 1962, Seite 32</ref> | ||
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| + | * Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.8327,47.0986/zoom/14.8/basis/karte/compare/epo_2 AMap], aktualisierter Datenlink 17. Jänner 2024 | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | * 3227 – West Großglockner, Topografische Karte, | + | * 3227 – West Großglockner, Topografische Karte, Österreichische Karte 1:25 000. |
| − | * Karl Krainer | + | * [[Karl Krainer]]: ''Die Geologie der Hohen Tauern'', HG Nationalparkfonds der Länder Kärnten, Salzburg und Tirol, Universitätsverlag Carinthia, 1994 |
| − | * [[Josef Lahnsteiner]] | + | * [[Josef Lahnsteiner]]: ''[[Unterpinzgau]]'', Eigenverlag, [[Hollersbach im Pinzgau]], 1960 |
| − | * [[Albert Strasser]] | + | * [[Albert Strasser]]: ''Die Minerale Salzburgs'', Eigenverlag, Salzburg, 1989 |
| − | * Heinz-Dieter Pohl | + | * [[Heinz-Dieter Pohl]]: ''Die Bergnamen der Hohen Tauern'', OeAV-Dokumente Nr. 6, Innsbruck 2009 |
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2025, 16:35 Uhr
Der Brennkogel (3 018 m ü. A.) ist ein Gipfel in den Hohen Tauern in der Glocknergruppe.
Name
Man vermutet, dass die Bezeichnung Brennkogel semantisch (sprachinhaltlich) mit dem Namen Feuerkogel, einem Berggipfel am oberösterreichischen Traunsee) vergleichbar ist. Beide Bezeichnungen nehmen wahrscheinlich auf Blitzschlag Bezug.
Geografie
Der Gipfel des Brennkogel liegt etwa 1 500 m westlich des Mittertörls, einem Teilstück der Großglockner Hochalpenstraße zwischen Fuscher Törl und Hochtor.
Sein nächster Nachbar im Westen ist der Kloben (2 938 m ü. A.), ein bei Skitourengehern beliebtes Frühjahrsziel. Dazwischen liegt die Spielmannscharte, wo ehemals Goldbergbau betrieben wurde. Unterhalb des Ostabhanges befindet sich der Elendboden, der traditionelle Mittagsrastplatz der Teilnehmer der Großglockner Wallfahrt der Pinzgauer. Der nächste Gipfel im Norden ist der Törlkopf (2 455 m ü. A.) und im Süden das Hörndl (2 767 m ü. A.), das bereits in Kärnten liegt. Über den Brennkogel verläuft die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten.
An seinen nordwestlichen Abhängen fließt der Brennkogelkees talwärts, südwestlich der Guttalkees.
Geologie und Mineralien
Was Geologie und Mineralien betrifft, nimmt der Brennkogel eine bemerkenswerte Stellung ein. Der hier vorkommende Serpentinit, der zu den Grüngesteinen zählt, was am Nordostabhang des Brennkogels auch für Laien deutlich erkennbar ist, zählt geologisch zu den Ophiolithen. Serpentinitgebunden kommen die Minerale Epidot, Tremolit, Talk, Dolomit, Aktinolith, Lizardit, Perowskit und Titanklinohumit vor. Im Rahmen der Informationsstelle Elendgrube, die einen Überblick über die wichtigsten Gesteine der Hohen Tauern gibt, befindet sich eine Informationstafel zum geologischen Aufbau des Brennkogels und eine weitere zum ehemaligen Gold- und Silberbergbau im Bereich dieses Berges.
Goldbergbau
Der ehemalige Bergbau auf Gold und Silber hat seine Spuren am Nordgrat des Brennkogels hinterlassen. Dieser Bergbau zählt neben dem am benachbarten Kloben nach dem Bergwerk am Monte Rosa zu den zweithöchsten Bergwerken in den Alpen. Dr. Ernst Preuschen, Bergbauexperte, entdeckte hier ein ehemaliges Berghaus und sammelte Werkzeuggriffe, Schlägel und Eisen, Kübelböden, Schleifsteine, Zündschwämme und Tonwaren auf.
Seilbahn- und Skigebietprojekt
Für eine Brennkogelseilbahn wurde 1961 von Dipl.-Ing. Billik ein Vorprojekt erstellt, das mit einem Aufwand von 17 Millionen Schilling rechnete. Die Kabinenseilbahn, die vor allem mit Besuchern der Großglockner Hochalpenstraße rechnete (1960 rund eine Million Besucher), würde vom Fuscher Törl (2 424 m ü. A.) in eine Höhe von 2 970 m ü. A. führen. Die Bergstation sollte demnach 40 Meter unter dem Brennkogelgipfel liegen und 500 Personen pro Stunde befördern. Dieses Seilbahnprojekt wurde aber nie realisiert. Zur selben Zeit waren Planungen für die Seilbahn auf den Gipfel des Kitzsteinhorns im Gang.[1]
Das Projekt "Gletscherskigebiet Brennkogel-Kloben" wurde 1965 vom Salzburger Landesverkehrsamt vom damaligen Landesverkehrsdirektor Hofrat Dr. Johann Manzano vorgestellt. Zwischen dem Brennkogel und dem südwestlich gelegenen Kloben (2 938 m ü. A.) befand sich damals noch ein größerer Gletscher, das Brennkogelkees. Aus diesem Bereich hätten sich mehrere Abfahrtsvarianten bis zur Trauneralm (1 522 m ü. A.) im südlichen Ferleitental angeboten. Der gelernte Mittelschulprofessor, Erstbegeher der Eiskögele-Nordwand in der Glocknergruppe (zusammen mit Friedl Wolfgang) und Sportpionier Alfred Rössner stellte in seinem Gutachten fest, dass es im gesamten Ostalpenraum kein hochalpines Skigebiet gibt, das direkt an einer Hauptverkehrsstraße liegt wie in diesem Fall an der Großglockner Hochalpenstraße. Er sah vor allem im Frühjahrskilauf große Chancen. Jedoch wurde dieses Projekt nie realisiert.[2][3]
Bilder
Brennkogel – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
- Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 17. Jänner 2024
Quellen
- 3227 – West Großglockner, Topografische Karte, Österreichische Karte 1:25 000.
- Karl Krainer: Die Geologie der Hohen Tauern, HG Nationalparkfonds der Länder Kärnten, Salzburg und Tirol, Universitätsverlag Carinthia, 1994
- Josef Lahnsteiner: Unterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach im Pinzgau, 1960
- Albert Strasser: Die Minerale Salzburgs, Eigenverlag, Salzburg, 1989
- Heinz-Dieter Pohl: Die Bergnamen der Hohen Tauern, OeAV-Dokumente Nr. 6, Innsbruck 2009
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
Einzelnachweis
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 31. Jänner 1962, Seite 5
- ↑ Großglockner-Wallack-Archiv, ein Beitrag der "Salzburger Wirtschaft", Ausgabe vom 14. Jänner 1965, in: Krackowizer, Peter: "Glockner-Splitter. Geschichten rund um die Großglockner Hochalpenstraße."
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 27. Oktober 1962, Seite 32