Walter Rudle: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Rudle gehörte dem katholischen Glauben an und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Bürokraft im Arbeitsamt. Später diente er ein halbes Jahr im österreichischen | + | Rudle gehörte dem [[Katholische Kirche|katholischen]] Glauben an und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Bürokraft im Arbeitsamt. Später diente er ein halbes Jahr im [[Österreichisches Bundesheer|österreichischen Bundesheer]]. Er war verheiratet und hatte drei Kinder: Einen Sohn und zwei Töchter. |
| − | Rudle wurde im Herbst 1938 zur Deutschen Wehrmacht einberufen, allerdings einige Zeit später aus gesundheitlichen Gründen entlassen, da er an einem Herzfehler litt. Rudle ging nach Wien, wo er die Akademie für Musik und darstellende Kunst besuchte, da er Schauspieler werden wollte. Im Herbst 1939 wurde er am Stadttheater Troppau (damals | + | Rudle wurde im Herbst 1938 zur Deutschen Wehrmacht einberufen, allerdings einige Zeit später aus gesundheitlichen Gründen entlassen, da er an einem Herzfehler litt. Rudle ging nach [[Wien]], wo er die Akademie für Musik und darstellende Kunst besuchte, da er Schauspieler werden wollte. Im Herbst 1939 wurde er am Stadttheater Troppau (damals [[Sudetenland]]) verpflichtet. Im August 1940 kam Rudle nach Norwegen, wo er während der Kriegsjahre blieb und als Radiosprecher des "Soldatensenders Oslo" von Jänner 1941 bis April 1945 arbeitete. |
Anfang April kündigte Rudle. Ihm wurde mitgeteilt, er habe sich in Salzburg zur Einberufung zu melden. Zwei Tage später wurde Rudle, noch in Norwegen, verhaftet. Der Vorwurf lautete, er wolle nach Schweden, das damals neutral war, "flüchten". Eine Fluchtskizze, welche ein unbekannter Helfer erstellt habe, diente als "Beweis" dafür. Obwohl Rudle aufgrund seines Herzfehlers als untauglich galt, hatte er dennoch einen Einberufungsbefehl erhalten. | Anfang April kündigte Rudle. Ihm wurde mitgeteilt, er habe sich in Salzburg zur Einberufung zu melden. Zwei Tage später wurde Rudle, noch in Norwegen, verhaftet. Der Vorwurf lautete, er wolle nach Schweden, das damals neutral war, "flüchten". Eine Fluchtskizze, welche ein unbekannter Helfer erstellt habe, diente als "Beweis" dafür. Obwohl Rudle aufgrund seines Herzfehlers als untauglich galt, hatte er dennoch einen Einberufungsbefehl erhalten. | ||
| − | Rudle wurde aufgrund "Wehrdienstentziehung" angeklagt und zum Tode verurteilt. Eine Anklageschrift existiert jedoch nicht. Das Urteil wurde am 19. April gefällt und 4 Tage später durch Erschießen vollstreckt. Rudle fand seine letzte Ruhestätte zunächst auf dem Grefsen Kirkegård, ab Herbst 1953 auf Alfaset Krigskirkegård, dem deutschen Soldatenfriedhof. | + | Rudle wurde aufgrund "Wehrdienstentziehung" angeklagt und zum Tode verurteilt. Eine Anklageschrift existiert jedoch nicht. Das Urteil wurde am [[19. April]] gefällt und 4 Tage später durch Erschießen vollstreckt. Rudle fand seine letzte Ruhestätte zunächst auf dem Grefsen Kirkegård, ab Herbst 1953 auf [[Alfaset Krigskirkegård]], dem deutschen Soldatenfriedhof. |
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| − | [[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne | + | [[Kategorie:Bad Hofgastein]] |
| − | [[Kategorie:Nationalsozialismus | + | [[Kategorie:Nationalsozialismus]] |
| − | [[Kategorie:Stolperstein | + | [[Kategorie:Stolperstein]] |
| + | [[Kategorie:Geboren 1915]] | ||
| + | [[Kategorie:Gestorben 1945]] | ||
Aktuelle Version vom 20. November 2024, 21:34 Uhr
Walter Rudle (* 24. Juni 1915 in Bad Hofgastein; † 27. April 1945 in Oslo, Norwegen hingerichtet) war ein aus Salzburg deportiertes Opfer des Nationalsozialismus.
Leben
Rudle gehörte dem katholischen Glauben an und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Bürokraft im Arbeitsamt. Später diente er ein halbes Jahr im österreichischen Bundesheer. Er war verheiratet und hatte drei Kinder: Einen Sohn und zwei Töchter.
Rudle wurde im Herbst 1938 zur Deutschen Wehrmacht einberufen, allerdings einige Zeit später aus gesundheitlichen Gründen entlassen, da er an einem Herzfehler litt. Rudle ging nach Wien, wo er die Akademie für Musik und darstellende Kunst besuchte, da er Schauspieler werden wollte. Im Herbst 1939 wurde er am Stadttheater Troppau (damals Sudetenland) verpflichtet. Im August 1940 kam Rudle nach Norwegen, wo er während der Kriegsjahre blieb und als Radiosprecher des "Soldatensenders Oslo" von Jänner 1941 bis April 1945 arbeitete.
Anfang April kündigte Rudle. Ihm wurde mitgeteilt, er habe sich in Salzburg zur Einberufung zu melden. Zwei Tage später wurde Rudle, noch in Norwegen, verhaftet. Der Vorwurf lautete, er wolle nach Schweden, das damals neutral war, "flüchten". Eine Fluchtskizze, welche ein unbekannter Helfer erstellt habe, diente als "Beweis" dafür. Obwohl Rudle aufgrund seines Herzfehlers als untauglich galt, hatte er dennoch einen Einberufungsbefehl erhalten.
Rudle wurde aufgrund "Wehrdienstentziehung" angeklagt und zum Tode verurteilt. Eine Anklageschrift existiert jedoch nicht. Das Urteil wurde am 19. April gefällt und 4 Tage später durch Erschießen vollstreckt. Rudle fand seine letzte Ruhestätte zunächst auf dem Grefsen Kirkegård, ab Herbst 1953 auf Alfaset Krigskirkegård, dem deutschen Soldatenfriedhof.
Zum Andenken an Walter Rudle wird am 18. August 2016 in der Chiemgaustraße Nr. 7 ein Stolperstein verlegt.