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| | [[Datei:Hexenstein, Felberturm in Mittersill.jpg|thumb|Der Hexenstein beim Felberturm in Mittersill erinnert an die Opfer des ersten Pinzgauer Hexenprozesses]] | | [[Datei:Hexenstein, Felberturm in Mittersill.jpg|thumb|Der Hexenstein beim Felberturm in Mittersill erinnert an die Opfer des ersten Pinzgauer Hexenprozesses]] |
| − | Der [[Bramberg am Wildkogel|Bramberger]] [[Pfarrer von Bramberg am Wildkogel|Pfarrer]] '''Rupert<ref>Nach der Quelle "[[Schwert und Galgen]]" Seite 119 aber Matthias</ref> Ramsauer''' († [[18. März]] [[1575]]) wurde gemeinsam mit seiner Köchin [[Eva Neidegger]] Opfer der ersten [[Hexenprozess|Hexenverbrennung]] im [[Pinzgau]]. | + | Der [[Bramberg am Wildkogel|Bramberger]] [[Pfarrer von Bramberg am Wildkogel|Pfarrer]] '''Rupert<ref>Nach der Quelle "[[Schwert und Galgen]]" Seite 119 aber Matthias</ref> Ramsauer''' (*vor 1500; † [[18. März]] [[1575]] in [[Mittersill]]) wurde gemeinsam mit seiner Köchin [[Eva Neidegger]] Opfer der ersten [[Hexenprozess|Hexenverbrennung]] im [[Pinzgau]]. |
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| | + | == Amtszeit == |
| | + | Rupert Ramsauer wurde im Jahr [[1555]] [[Pfarrer von Bramberg am Wildkogel|Pfarrer von Bramberg]]<ref>Artikel "[[Neukirchen am Großvenediger#Religionen|Neukirchen am Großvenediger]]" und "[[Pfarrer von Bramberg am Wildkogel]]".</ref> Zuvor hatte er in [[Pfarre Saalbach|Saalbach]] Dienst getan. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Im [[16. Jahrhundert]] drang der Hexenwahn bis in die [[Tauerntäler|Gebirgstäler]] vor und erreichte auch den Pinzgau. Die verängstigte Bevölkerung war durch den Zeitgeist leicht beeinflussbar und es kam auch im Pinzgau zu einer Anzeige wegen vermeintlicher "[[Wetterzauber|Wettermacherei]]". Verdächtigt wurden der Pfarrer von Bramberg, Rupert Ramsauer, und seine Köchin Eva Neidegger. Neidegger galt als eine böse und zänkische Zeitgenossin, der man nachsagte, sie sei eine Wettermacherin. Wegen einer Reihe von Beschwerden wurde sie [[1573]] verhaftet, aber auf Drängen von Pfarrer Ramsauer gegen eine Bürgschaft von 100 [[Gulden]] wieder freigelassen. | + | Im [[16. Jahrhundert]] drang der Hexenwahn bis in die [[Tauerntäler|Gebirgstäler]] vor und erreichte auch den Pinzgau. Die verängstigte Bevölkerung war durch den Zeitgeist leicht beeinflussbar und es kam auch im Pinzgau zu einer Anzeige wegen vermeintlicher "[[Wetterzauber|Wettermacherei]]". Verdächtigt wurde die Pfarrersköchin Eva Neidegger. Neidegger galt als eine böse und zänkische Zeitgenossin, der man nachsagte, sie sei eine Wettermacherin. Schließlich wurde dieser Vorwurf auch förmlich von den Vertretern der Gerichtsgemeinde Mittersill (den "Dritteilern") in einer an den Pflegsverwalter gerichteten Denkschrift erhoben. Schon am früheren Dienstort des Pfarrers, im Glemm (also zu [[Saalbach]]), sei die Köchin im Verdacht der Wettermacherei gestanden. Seitdem sie von dort weg sei, hätten die Glemmer bessere Ruhe vor [[Unwetter]]n. |
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| − | Nach einem schweren [[Unwetter]] am [[28. Juni]] [[1574]] wurde sofort wieder die Köchin Neidegger beschuldigt. Nachdem aufgebrachte Bürger ihre Verhaftung veranlassten, wurde sie mehreren Verhören unterzogen. Schließlich gestand sie am [[22. Jänner]] 1575 alles, was der Richter und die Zeugen hören wollten. Dabei belastete sie auch Pfarrer Ramsauer als Mittäter. Neuerlich gefoltert widerrief sie jedoch ihre Aussage und nun wurde auch Ramsauer verhört. Der verhörende Richter Wolf Pranberger äußerte aber die Vermutung, dass beide unschuldig wären. Die aufgebrachten Bürger verlangten von [[Fürsterzbischof]] [[Johann Jakob Kuen von Belasy]] den Austausch des Richters, was dann auch erfolgte. Der neue Landrichter Caspar Panicher ließ nun beide brutal foltern und beide gestanden. Nun erließ der Richter das Todesurteil und die beiden wurden nach eineinhalb Jahren Haft am 18. März 1575 in [[Mittersill]] verbrannt. Man hängte ihnen aber keinen Pulversack um den Hals, sondern beide starben den qualvollen Feuertod bei lebendigem Leib. | + | Nach einem schweren Unwetter am [[28. Juni]] [[1574]] wurde sofort wieder die Köchin Neidegger beschuldigt. Nachdem aufgebrachte Bewohner ihre Verhaftung veranlasst hatten, wurde sie mehreren Verhören unterzogen. Schließlich gestand sie am [[22. Jänner]] 1575 alles, was der Richter und die Zeugen hören wollten. Dabei belastete sie auch Pfarrer Ramsauer als Mittäter. Neuerlich gefoltert widerrief sie jedoch ihre Aussage und nun wurde auch Ramsauer verhört. Der verhörende Richter Wolf Pranberger äußerte aber die Vermutung, dass beide unschuldig seien. Die aufgebrachten Bewohner erwirkten bei [[Fürsterzbischof]] [[Johann Jakob Kuen von Belasy]] die Übertragung der Untersuchung an andere Personen, was dann auch erfolgte. Der nun mit dem Fall betraute Landrichter Caspar [[Panicher von Wolkersdorf|Panicher]] ließ beide brutal foltern und beide gestanden. Daraufhin wurde das Todesurteil gefällt und die beiden wurden am 18. März 1575 am Galgenrain in Mittersill hingerichtet. Die Hinrichtung erfolgte durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen; man hängte ihnen aber keinen Pulversack um den Hals, sondern beide starben den qualvollen Feuertod bei lebendigem Leib. |
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| − | Sie wurden in der Folge beide angeklagt und der Hexerei bezichtigt.
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| − | Beide wurden verurteilt und am 18. März 1575 am Galgenrain in [[Mittersill]] hingerichtet. Die Hinrichtung erfolgte durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen.
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| | Der [[Hexenstein beim Felberturm]], ein Menhir mit Schriftzeichen, soll noch heute an diesen Vorfall erinnern. | | Der [[Hexenstein beim Felberturm]], ein Menhir mit Schriftzeichen, soll noch heute an diesen Vorfall erinnern. |
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| | ==Quellen == | | ==Quellen == |
| − | * [[Herbert Klein|Klein, Herbert]]: "Die ältesten Hexenprozesse im Landes Salzburg", [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_97_0017-0050.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 21f | + | * [[Herbert Klein|Klein, Herbert]]: " ''Die älteren [[Hexenprozesse]] im Lande Salzburg'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1941–1979|Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_97_0017-0050.pdf 97, 1957, S. 17-47] (S. 21−25) |
| − | * Ackerl, Isabella: "[[Als die Scheiterhaufen brannten]]". Amalthea, Wien 2011, Seite 25f | + | * Ackerl, Isabella: "[[Als die Scheiterhaufen brannten]]". Amalthea, Wien 2011, S. 25 f. |
| | * Erläuterungstafel beim Hexenstein beim Felberturm in Mittersill | | * Erläuterungstafel beim Hexenstein beim Felberturm in Mittersill |
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| − | == Einzelnachweis == | + | == Einzelnachweise == |
| | <references/> | | <references/> |
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