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| − | Der '''Thomastag''' am [[21. Dezember]] der Gedenktag an den „ungläubigen Apostel Thomas“. | + | Der '''Thomastag''' ist der [[21. Dezember]] und der Gedenktag des "ungläubigen Apostels Thomas". |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Auf den Thomastag folgt die erste [[Raunacht]], in denen die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zu anderen Welten aufgehoben sind, wie der Volksglaube berichtet. | + | Auf den Thomastag folgt die erste der [[Raunächte]]. Laut Volksglauben sind in den Raunächten die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt, und die Trennung zu anderen Welten aufgehoben. |
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| − | Dokumentiert ist hingegen durch Protokolle, dass es im [[19. Jahrhundert]] in Österreich üblich war, dass die einjährige Amtszeit eines Stadtrichters oder Gemeinderates immer am 21. Dezember ablief.
| + | Amtlich dokumentiert ist hingegen, dass es im [[19. Jahrhundert]] in Österreich üblich war, die einjährige Amtszeit eines Stadtrichters oder Gemeinderates auf den 21. Dezember zu begrenzen. |
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| | == Ereignisse im Land Salzburg == | | == Ereignisse im Land Salzburg == |
| − | Am Thomastag des Jahres [[1878]] verließen neun Bergknappen vom [[Radhausberg]] um 07 Uhr in der Früh ''die Böck'', um die Weihnachtsfeiertage in ihrer kärntner Heimat zu verbringen. Ihnen schloss sich ein weiterer Landsmann an, Jakob Huber, vom Grabenwirth in [[Bad Gastein]]. Sie wollten über den [[Korntauern]] nach [[Kärnten]] gehen. | + | Am Abend des Thomastags [[1777]], einem Sonntag, erlitt [[Cajetan Adlgasser]] während des Spieles an der [[Geschichte der Salzburger Dommusik#1. Prinzipal-Chor mit Hoforgel|Hoforgel]] einen Schlaganfall, der ihn vor der voll besetzten [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil|Domkirche]] ereilte. [[Leopold Mozart]] schildert die dramatischen Ereignisse in einem Brief an seine Frau, die gerade in Mannheim war. → [[Cajetan Adlgasser#Der überraschende Tod|Tod an der Hoforgel]]. |
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| − | Aufgrund der großen Schneemenge, die in den Bergen lag, mussten sie sich Schneeeisen an die Stiefel schnallen. Dies schränkte aber auch die Bewegungsfreiheit ein, die später den Verunglückten daran hinderte, den Fuß aus der Umklammerung zu ziehen.
| + | Am Thomastag des Jahres [[1878]], einem Samstag, verließen neun [[Bergknappen]] vom [[Radhausberg]] um 7:00 Uhr in der Früh ''die Böck'', um die Weihnachtsfeiertage in ihrer Kärntner Heimat zu verbringen. Ihnen schloss sich ein weiterer Landsmann an, Jakob Huber, vom Grabenwirth in [[Bad Gastein]]. Sie wollten über den [[Korntauern]] nach [[Kärnten]] gehen. |
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| − | Gegen Mittag passierte die Gruppe den oberen Karboden, etwa eine Stunde vom Übergang am Korntauern entfernt. Es schneite ununterbrochen, die Leute gingen hintereinander in einem Abstand von etwa 50 bis 60 Schritte, Jakob Huber war der Letzte.
| + | Aufgrund der großen Schneemenge, die in den Bergen lag, mussten sie sich Schneeeisen an die Stiefel schnallen. Dies schränkte aber auch die Bewegungsfreiheit ein, was später den Verunglückten daran hinderte, den Fuß aus der Umklammerung zu ziehen. |
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| − | Durch den Schneefall war die Sicht stark eingeschränkt. Einer der Wanderer trat nichtsahnend auf eine Schneebrettkruste, vernahm noch das leise Pfeifen, das den Bruch des Schneebretts begleitete, hörte noch einen dumpfen Knall - den Abbruch des Schneebretts oberhalb der Gruppe, rief noch "Zurück, zurück, die Lahn kommt!" (Lahn ist ein alter Ausdruck für [[Lawine]]). Aber es war schon zu spät. Die Gruppe wurde von einem abgehenden Schneebrett erfasst.
| + | Gegen Mittag passierte die Gruppe den oberen Karboden, etwa eine Stunde vom Übergang am Korntauern entfernt. Es schneite ununterbrochen, die Leute gingen hintereinander in einem Abstand von etwa 50 bis 60 Schritten, Jakob Huber war der Letzte. |
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| − | Der letzte in der Gruppe, Jakob Huber, konnte sich mit einem Sprung nach hinten retten, dem vorletzten gelang es, sich selbst aus der Lawine zu befreien. Die beiden begannen sofort ihre Kameraden auszugraben. Zunächst gruben sie einen aus, der sich noch rührte. Zu dritt suchten sie die anderen. Einen nach dem anderen gruben sie entweder ohnmächtig oder verletzt aus. Bis auf einen. Jakob Granig.
| + | Durch den Schneefall war die Sicht stark eingeschränkt. Einer der Wanderer trat nichtsahnend auf eine Schneebrettkruste, vernahm noch das leise Pfeifen, das den Bruch des Schneebretts begleitete, hörte noch einen dumpfen Knall − den Abbruch des Schneebretts oberhalb der Gruppe, rief noch "Zurück, zurück, die Lahn kommt!" (Lahn ist ein alter Ausdruck für [[Lawine]]). Aber es war schon zu spät. Die Gruppe wurde von einem abgehenden Schneebrett erfasst. |
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| − | Jakob Granig war 25 Jahre alt und der einzige Sohn eines Gutsbesitzers in Flattach bei Obervellach. Seine Kameraden waren zu erschöpft, um nach ihm zu suchen. Wohl auch, weil sie annahmen, nur mehr eine Leiche zu finden, die sie dann nach Bad Gastein zu tragen hätten. | + | Der letzte in der Gruppe, Jakob Huber, konnte sich mit einem Sprung nach hinten retten, dem vorletzten gelang es, sich selbst aus der Lawine zu befreien. Die beiden begannen sofort, ihre Kameraden auszugraben. Zunächst gruben sie einen aus, der sich noch rührte. Zu dritt suchten sie die anderen. Einen nach dem anderen gruben sie entweder ohnmächtig oder verletzt aus. Bis auf einen: Jakob Granig. |
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| − | Am [[23. Dezember]] stiegen 14 Mann zum Korntauern auf und bargen die Leiche. | + | Jakob Granig war 25 Jahre alt und der einzige Sohn eines Gutsbesitzers in Flattach bei Obervellach. Seine Kameraden waren zu erschöpft, um nach ihm zu suchen. Sie nahmen Wohl auch an, nur mehr eine Leiche zu finden, die sie dann nach Bad Gastein zu tragen gehabt hätten. |
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| | + | Am [[23. Dezember]] stiegen 14 Mann zum Korntauern auf und bargen die Leiche. |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| | * [https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/thomastag-thomasnacht/ www.feiertage-oesterreich.at] | | * [https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/thomastag-thomasnacht/ www.feiertage-oesterreich.at] |
| − | * [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18790104&seite=1&zoom=33&query=%22Thomastag%22&ref=anno-search ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 4. Jänner 1879, Seite 1 | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18790104&seite=1&zoom=33&query=%22Thomastag%22&ref=anno-search ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 4. Jänner 1879, Seite 1 |
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| | [[Kategorie:Volkskultur]] | | [[Kategorie:Volkskultur]] |
| | [[Kategorie:Brauch]] | | [[Kategorie:Brauch]] |
| | [[Kategorie:Weihnachtszeit]] | | [[Kategorie:Weihnachtszeit]] |