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| | ==== 2023: Klima-Protest bei Premiere ==== | | ==== 2023: Klima-Protest bei Premiere ==== |
| − | Wetterbedingt musst die Premiere des "Jedermanns" bei den [[Salzburger Festspiele 2023|Salzburger Festspielen]] am [[21. Juli]] in das Große Festspielhaus verlegt werden. Kurz nach Beginn waren Rufe "Wir sind die letzte Generation" aus dem Publikum zu hören. Drei Personen wurden von Sicherheitspersonal aus dem Saal im Großen Festspielhaus gezerrt. Zurück blieben dann doch viele verwunderte Gesichter und Gemurmel im Publikum: "Hat das jetzt zum Stück gehört?" Nein, hatte es nicht. | + | Wetterbedingt musst die Premiere des "Jedermanns" bei den [[Salzburger Festspiele 2023|Salzburger Festspielen]] am [[21. Juli]] [[2023]] in das Große Festspielhaus verlegt werden. Kurz nach Beginn waren Rufe "Wir sind die letzte Generation" aus dem Publikum zu hören. Drei Personen wurden von Sicherheitspersonal aus dem Saal im Großen Festspielhaus gezerrt. Zurück blieben dann doch viele verwunderte Gesichter und Gemurmel im Publikum: "Hat das jetzt zum Stück gehört?" Nein, hatte es nicht. |
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| | Michael Sturminger hat das Stück zum dritten Mal neu inzeniert, jedoch ging in diesem Jahr "der Schuss nach hinten los" (Zitat Quelle "[[Salzburger Nachrichten]]"). Die Bühne war in Schwarz gehüllt, eine karge Hügellandschaft ersetzte die ansonsten übliche Tischgesellschaft und elektronische Töne erzeugten zusammen mit Wind, Donnergrollen und Vogelgezwitscher eine düsteren Untergangsstimmung. Und Gott als Mutter Erde konnte sich mit ihrem 70 Quadratmeter großen Kleid nur mit Mühe auf den Beinen halten. Der "Jedermann" 2023 begann als Metapher auf den Klimawandel. Personen in orangen Warnwesten sprühten Farbe an Jedermanns Hauswand und sollte die Botschaft transportieren, dass die Erde brennt, während die Reichen unbeirrt weiterfeiern. Bei den Männern, die mehrfach Männer mit überspielter Leidenschaft küssten, fehlte die frühere innige Leidenschaft. Sein männliches Geschlechtsteil trug der Teufel zur Schau und der Glaube blieb mit Glatze und nacktem Schwangerschaftsbauch ein Rätsel.<ref>[https://www.sn.at/festspiele/salzburger-festspiele/jedermann-premiere-bei-den-salzburger-festspielen-142403335 www.sn.at], 22. Juli 2023, Nachtkritik von [[Simona Pinwinkler]]</ref> | | Michael Sturminger hat das Stück zum dritten Mal neu inzeniert, jedoch ging in diesem Jahr "der Schuss nach hinten los" (Zitat Quelle "[[Salzburger Nachrichten]]"). Die Bühne war in Schwarz gehüllt, eine karge Hügellandschaft ersetzte die ansonsten übliche Tischgesellschaft und elektronische Töne erzeugten zusammen mit Wind, Donnergrollen und Vogelgezwitscher eine düsteren Untergangsstimmung. Und Gott als Mutter Erde konnte sich mit ihrem 70 Quadratmeter großen Kleid nur mit Mühe auf den Beinen halten. Der "Jedermann" 2023 begann als Metapher auf den Klimawandel. Personen in orangen Warnwesten sprühten Farbe an Jedermanns Hauswand und sollte die Botschaft transportieren, dass die Erde brennt, während die Reichen unbeirrt weiterfeiern. Bei den Männern, die mehrfach Männer mit überspielter Leidenschaft küssten, fehlte die frühere innige Leidenschaft. Sein männliches Geschlechtsteil trug der Teufel zur Schau und der Glaube blieb mit Glatze und nacktem Schwangerschaftsbauch ein Rätsel.<ref>[https://www.sn.at/festspiele/salzburger-festspiele/jedermann-premiere-bei-den-salzburger-festspielen-142403335 www.sn.at], 22. Juli 2023, Nachtkritik von [[Simona Pinwinkler]]</ref> |
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| | + | Am Dienstagabend, [[30. August]], fiel zum letzten Mal der Vorhang für die diesjährige "Jedermann"-Inszenierung der Salzburger Festspiele. Wegen des Regenwetters endete es so, wie es mit der Premiere am 21. Juli begonnen hatte - im Festspielhaus und nicht am Domplatz. Nur sechs von 14 Aufführungen fanden am Domplatz statt - und das trotz der überdurchschnittlich hohen Temperaturen.<ref>[https://www.sn.at/festspiele/salzburger-festspiele/bei-schnuerlregen-starb-jedermann-seinen-letzten-tod-144441475 www.sn.at], 31. August 2023</ref> |
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| | ; Bilder der Inszenierung 2023 | | ; Bilder der Inszenierung 2023 |
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| | Jedermann 2023 04.jpg|Sarah Viktoria Frick (Gott) mit ihrem 70 Quadratmeter großen Kleid. | | Jedermann 2023 04.jpg|Sarah Viktoria Frick (Gott) mit ihrem 70 Quadratmeter großen Kleid. |
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| | == Kritik == | | == Kritik == |
| | Während [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozart]] als ein Salzburger Original, ein Musikgenie und ein Geschenk Gottes an die Welt angesehen werden darf, stellt sich der "Jedermann" eher zwiespältig dar. | | Während [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozart]] als ein Salzburger Original, ein Musikgenie und ein Geschenk Gottes an die Welt angesehen werden darf, stellt sich der "Jedermann" eher zwiespältig dar. |