Unterer Bockhartsee: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Unterer Bockhartsee.jpg|thumb|Unterer Bockhartsee]] Der '''Untere Bockhartsee''' liegt auf 1.872 [[m ü. A.]] im [[Bockharttal]], einem Seitental am südlichen Ende des [[Gasteinertal]] im [[Pongau]] und ist in seinem gegenwärtigen Erscheinungsbild ein künstlich angelegter Stausee. Dieser Stausee gehört zum ehemaligen Bockhartrevier, in dem bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]] [[Goldbergbau]] betrieben wurde.
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[[Datei:Unterer Bockhartsee02.jpg|thumb|Unterer Bockhartsee]]
 
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[[Datei:Unterer Bockhartsee.jpg|thumb|Unterer Bockhartsee]]  
== Entstehung des Sees==
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[[Datei:Bockharttal 2.jpg|thumb|Das [[Bockharttal]] mit dem zugefrorenen Unteren See im Bildvordergrund]]
Das von Dipl. Ing. [[Karl Imhof]], Direktor der Zweiten Gewerkschaft Radhausberg, geplante Tiefenaufschlussprogramm im Goldbergbau, das einen modernen Bergbaubetrieb mit entsprechenden technischen Einrichtungen vorsah, erforderte eine ausreichende Energieversorgung. In [[Böckstein]] bestand bereits ein kleines Elektrizitätswerk mit 37 PS, was aber für den geplanten Ausbau der Bergwerksanlagen völlig unzureichend war. Bereits im Jahr [[1912]] und [[1913]] errichtete daher Karl Imhof im Bereich [[Oberer Bockhartsee]] und Unterer Bockhartsee zwei kleine Wasserkraftanlagen. Größten Stellenwert - neben anderen Wasserkraftprojekten, die teilweise aus Geldmangel nicht realisiert werden konnten - hatte die Wasserkraftanlage aus 1912/13 im Nassfeld bei Böckstein.
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[[Datei:Bockhartsee unterer Halden Bergbau.jpg|thumb|Unterer Bockhartsee: darüber die Halden des alten Bergbaues; darunter eine schräge Linie nach links unten: Druckwasserleitung für das Kraftwerk [[Karl Imhof|Imhofs’]].]]
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Der '''Untere Bockhartsee''' ist ein Hochgebirgsspeichersee auf 1 872 [[m ü. A.]] im [[Bockharttal]], einem Seitental des [[Naßfeld]]s am südlichen Ende des [[Gasteinertal]]s im südlichen [[Pongau]].
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== Einleitung ==
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Er ist in seinem gegenwärtigen Erscheinungsbild ein künstlich angelegter Stausee. Dieser Stausee gehört zum ehemaligen [[Bockhartrevier]], in dem bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s [[Goldbergbau]] betrieben wurde. In der Hochblütezeit des Goldbergbaus in dieser Region, im [[Mittelalter]], entstand der Name ''Pochkarsee''. Dieser Name veränderte sich jedoch im Laufe der Zeit zu ''Pockhart'', ''Bockhardt'' und schließlich zu dem heutigen gebräuchlichen Namen Bockhartsee.<ref>[http://www.fischerverein-gastein.at/chronik.html www.fischerverein-gastein.at/chronik.html]</ref>
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== Geschichte ==
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[[1841]] wurden Wasser- und Schlammproben zur chemischen Untersuchung "aus dem Giftbrunnen von dem Gipfel der Pockhartalpe" genommen um diese chemisch zu untersuchen. Der Protomediker Dr. Wenzel Streinz verfasste eine kurze Beschreibung der topographischen und physikalischen Verhältnisse. Er stellt fest, dass die große Quelle aus einem Stollen und zu dem Bach hinunterströmt, der den kleinen mit dem großen Bockhartsee verbindet. Sie war wegen ihrer Giftigkeit für das Vieh "in der gesamten Länge ihre Strömung mit Großen und schweren Steinplatten sorgfältig bedeckt und verwahrt" und der mitgeführte ockerfarbene Schlamm zerstörte die ganze Vegetation entlang des Bachlaufes.<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 157.</ref>
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Das von Dipl.-Ing. [[Karl Imhof]], Direktor der [[Zweite Gewerkschaft Radhausberg|Zweiten Gewerkschaft Radhausberg]], geplante Tiefenaufschlussprogramm im Goldbergbau, das einen modernen Bergbaubetrieb mit entsprechenden technischen Einrichtungen vorsah, erforderte eine ausreichende Energieversorgung. In [[Böckstein]] bestand bereits ein kleines Elektrizitätswerk mit 37 PS, was aber für den geplanten Ausbau der Bergwerksanlagen völlig unzureichend war. Bereits im Jahr [[1912]] und [[1913]] errichtete daher Karl Imhof im Bereich [[Oberer Bockhartsee]] und Unterer Bockhartsee zwei kleine Wasserkraftanlagen. Größten Stellenwert - neben anderen Wasserkraftprojekten, die teilweise aus Geldmangel nicht realisiert werden konnten - hatte die Wasserkraftanlage aus [[1912]]–[[1913]] im Naßfeld bei Böckstein.
 
   
 
   
=====Das Nassfeldprojekt=====
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=== Das Naßfeldprojekt ===
Das Projekt im Nassfeld beinhaltete die Errichtung einer Wasserfassung am unteren Bockhartsee gemeinsam mit einer geplanten Kraftzentrale im Nassfeld ([[Schaukraftwerk Nassfeld]]). Das dazu benötigte Betriebswasser von 106 Liter pro Sekunde musste durch eine 1550 Meter lange und 30 cm starke gusseiserne Rohrleitung über alpines Gelände in das Nassfeld geleitet werden. Aus diesem Grund wurde im Bereich des Seeabflusses ein ca. 2 m tiefer und 1,2 m breiter Auslass, in den die Rohrleitung eingefügt wurde, mittels Sprengung hergestellt. Das Krafthaus besaß eine Länge von 20 m und eine Breite von 10,8 m und wurde aus Ziegeln und Bruchsteinen erbaut. Es beherbergte einen Maschinen-, einen Schaltraum und eine Reparaturwerkstätte. Weiters wurde ein Magazin eingerichtet und im ersten Stock des Gebäudes befand sich die Wohnung des Wärters. Im Maschinenraum arbeitete eine Voith Hochdruckfreistrahlturbine mit zwei Düsen und automatischer Nadelregulierung. Die erforderliche Betriebswassermenge betrug 200 Liter pro Sekunde bei einem Nettogefälle von 205,7 Meter. Die normale Leistung zeigte bei 1000 Umdrehungen pro Minute 417 PS. Nachgeschaltet war ein AEG Union Drehstromgenerator mit einer Leistung von 225 kVA bei einer Spannung von 5500 V und eine Flottmann-Kompressoren-Anlage  mit 6 bis 8 at Betriebsdruck. Darüber hinaus war ein AEG Union Drehstromtransformator mit einer Leistung von 150 kVA und der Spannungsübersetzung von 5500 V auf 220 V vor Ort. Die Hochspannungsleitungen führten vom Krafthaus zum 3500 m entfernten Hieronymus-Stollen auf dem Radhausberg, weiters zum Sieglitz-Unterbau-, bzw. Imhof-Unterbaustollen und zur Erzaufbereitungsanlage in das Nassfeld.
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: ''Hauptartikel [[Schaukraftwerk Gewerkschaft Radhausberg]]
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Das Projekt im Naßfeld beinhaltete die Errichtung einer Wasserfassung am Unteren Bockhartsee gemeinsam mit einer geplanten Kraftzentrale im Naßfeld. Das dazu benötigte Betriebswasser von 106 Litern pro Sekunde musste durch eine 1&nbsp;550 Meter lange und 30 cm starke gusseiserne Rohrleitung über alpines Gelände in das Naßfeld geleitet werden. Aus diesem Grund wurde im Bereich des Seeabflusses ein ca. zwei Meter tiefer und 1,2 Meter breiter Auslass, in den die Rohrleitung eingefügt wurde, mittels Sprengung hergestellt.  
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===Vergrößerung des Sees===
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Es stellte sich bald heraus, dass die Kraftzentrale im Naßfeld zeitweise über zu wenig Betriebswasser verfügte. Nun wurde die Vergrößerung des Fassungsvermögens des als Ausgleichsbeckens dienenden Unteren Bockhartsees erforderlich. Die Staumauer wurde erhöht und die Kronenlänge der Staumauer betrug letztlich 39,6 m bei einer maximalen Höhe von 5,5 m. Die bisherige Wasserfassung wurde durch einen Druckstollen ersetzt. Der Wasserspiegel erhöhte sich durch die Summe der Maßnahmen auf 3,13 m, was einem Zugewinn von 704&nbsp;000 Kubikmetern Wasser entsprach.  
  
==Vergrößerung des Sees==
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Im Zuge des Anschlages des [[Pochkar-Unterbaustollen]]s zwischen den beiden Seen in 1&nbsp;984 m ü. A. wurde zwecks Betriebs der technischen Anlagen das [[Pochkar-Kraftwerk]] erbaut.
Es stellte sich bald heraus, dass die Kraftzentrale im Nassfeld zeitweise über zu wenig Betriebswasser verfügte. Nun wurde die Vergrößerung des Fassungsvermögens des als Ausgleichsweihers dienenden unteren Bockhartsees erforderlich. Die Staumauer wurde erhöht und die Kronenlänge der Staumauer betrug letztlich 39,6 m bei einer maximalen Höhe von 5,5 m. Die bisherige Wasserfassung wurde durch einen Druckstollen ersetzt. Der Wasserspiegel erhöhte sich durch die Summe der Maßnahmen auf  3,13 m, was einem Zugewinn von 704.000 Kubikmeter Wasser entsprach.
 
Im Zuge des Anschlages des „Pochkar-Unterbaustollens“ zwischen den beiden Seen in 1984 m ü. A. wurde zwecks Betrieb der technischen Anlagen ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von ca. 32 PS erbaut und zum Betrieb der Anlage das Abflusswasser des oberen Bockhartsees genutzt. Die Wasserfassung beinhaltete eine Schotterschleuse, einen Schlammabzug und einen Grob- und Feinrechen. Das benötigte Betriebswasser gelangte durch eine im Durchmesser 15 cm große gusseiserne Muffenrohrleitung 75 m tief über die Gefällstufe gegen den unteren Bockhartsee, wo sich die Kraftzentrale, die aus Bruchsteinen erbaut war, befand. Im Maschinenraum arbeitete eine Voith Peltonturbine. Die erforderliche Betriebswassermenge betrug 80 Liter pro Sekunde mit einer Leistung von 48 PS. Nachgeschaltet war ein AEG Union Gleichstrom-Generator mit einer Leistung von 30 kVA bei einer Spannung von 220 Volt. Von der Kraftzentrale nahm eine Freileitung ihren Ausgang und führte über 80 Meter Länge zum Berghaus des Pochkar-Unterbaustollen.
 
  
In den letzten Jahren wurde erneut eine wesentlich höhere Staumauer errichtet und das Fassungsvermögen des Stausees zum Zweck der Energiegewinnung ein weiteres Mal erheblich vergrößert.
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Neuerliche Arbeiten am unteren Bockhartsee mit Erhöhung der Staumauer um weitere acht Meter wurden im Jahr [[2007]] abgeschlossen. Dieses Projekt ist Teil der [[Kraftwerksgruppe Gasteiner Tal]] mit dem [[Pumpspeicherkraftwerk Naßfeld]], [[Jahresspeicherkraftwerk mit Pumpbetrieb Naßfeld]] und [[Speicherkraftwerk Remsach]].
 
   
 
   
==Quellen==
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=== Kontrollen ===
* Brigitte Cech, Archäologische Forschungen zur Edelmetallgewinnung des 15. Und 16. Jahrhundert s im Gasteiner Tal“, in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 141. Vereinsjahr 2001, Salzburg 2001
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Laut Auskunft der [[Salzburg AG]] ist alle zehn Jahre eine behördlich vorgeschriebene Kontrolle des Stausees und des Steinschüttdammes vorgesehen. Eine solche fand im Juli [[2021]] statt. Dabei wurde das Wasser des Stausees fast komplett abgelassen (siehe Bildergalerie). Zusätzlich wurden nun neue Messinstrumente zur Überwachung des Stausees installiert. Ende Juli begann man wieder mit dem Aufstau.<ref>Quelle [[Gerald Lehner]], [[ORF Landesstudio Salzburg]] in [https://salzburg.orf.at/stories/3114285/ salzburg.orf.at]</ref>
* „Schatzkammer Hohe Tauern“, 2000 Jahre Goldbergbau, Hrsg. Wilhelm Günther und Werner H. Paar, mit Beiträgen von Fritz Gruber und Volker Höck, Verlag Anton Pustet, Salzburg – München
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==Bilder==
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Unterer Bockhartsee Juli 2021 während der alle zehn Jahre vorgeschriebenen Kontrolle.jpg|Der Unterer Bockhartsee im Juli 2021 während der alle zehn Jahre vorgeschriebenen Kontrolle.
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Unterer Bockhartsee Juli 2021 02.jpg|Blick ins [[Naßfeld]]. Bildmitte der Untere Bockhartsee. Zu sehen sind die Zufahrtsstraße zum Stausee sowie Liftanlagen von [[Sportgastein]].
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Bockhartseen Bockhartscharte Juli 2021.jpg| Bildrand unten der Untere Bockhartsee]]. Bildmitte obere Bildhälfte der [[Oberer Bockhartsee|Obere Bockhartsee]] und im Hintergrund die  [[Bockhartscharte]], ein Übergang nach [[Kolm-Saigurn]] im [[Hüttwinkltal]].
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=== weitere Bilder ===
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== Quellen ==
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* Cech, Brigitte: ''Archäologische Forschungen zur Edelmetallgewinnung des 15. und 16. Jahrhunderts im Gasteiner Tal'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 141. Vereinsjahr 2001, Salzburg 2001
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* ''"Schatzkammer Hohe Tauern", 2000 Jahre Goldbergbau'', Hrsg. [[Wilhelm Günther]] und [[Werner H. Paar]], mit Beiträgen von [[Fritz Gruber]] und [[Volker Höck]], [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg  
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
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[[Kategorie:Geografie|Bockhartsee, unterer]]
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{{SORTIERUNG: Bockhartsee, Unterer}}
[[Kategorie:Pongau|Bockhartsee, unterer]]
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[[Kategorie:Pongau]]
[[Kategorie:Wasser|Bockhartsee, unterer]]
+
[[Kategorie:Gasteinertal]]
[[Kategorie:See|Bockhartsee, unterer]]
+
[[Kategorie:Bad Gastein]]
[[Kategorie:Bergsee|Bockhartsee, unterer]]
+
[[Kategorie:Wissenschaft]]
[[Kategorie:Alpen|Bockhartsee, unterer]]
+
[[Kategorie:Geografie]]
[[Kategorie:Ostalpen|Bockhartsee, unterer]]
+
[[Kategorie:Energie]]
[[Kategorie:Alpenhauptkamm|Bockhartsee, unterer]]
+
[[Kategorie:Wasserkraftwerk]]
[[Kategorie:Zentralalpen|Bockhartsee, unterer]]
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[[Kategorie:Hydrogeografie]]
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[[Kategorie:Wasser]]
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[[Kategorie:Gewässer]]
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[[Kategorie:Stillgewässer]]
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[[Kategorie:Stausee]]
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[[Kategorie:Ostalpen]]
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[[Kategorie:Zentralalpen]]
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[[Kategorie:Hohe Tauern]]

Aktuelle Version vom 25. Juli 2023, 06:54 Uhr

Unterer Bockhartsee
Unterer Bockhartsee
Das Bockharttal mit dem zugefrorenen Unteren See im Bildvordergrund
Unterer Bockhartsee: darüber die Halden des alten Bergbaues; darunter eine schräge Linie nach links unten: Druckwasserleitung für das Kraftwerk Imhofs’.

Der Untere Bockhartsee ist ein Hochgebirgsspeichersee auf 1 872 m ü. A. im Bockharttal, einem Seitental des Naßfelds am südlichen Ende des Gasteinertals im südlichen Pongau.

Einleitung

Er ist in seinem gegenwärtigen Erscheinungsbild ein künstlich angelegter Stausee. Dieser Stausee gehört zum ehemaligen Bockhartrevier, in dem bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Goldbergbau betrieben wurde. In der Hochblütezeit des Goldbergbaus in dieser Region, im Mittelalter, entstand der Name Pochkarsee. Dieser Name veränderte sich jedoch im Laufe der Zeit zu Pockhart, Bockhardt und schließlich zu dem heutigen gebräuchlichen Namen Bockhartsee.[1]

Geschichte

1841 wurden Wasser- und Schlammproben zur chemischen Untersuchung "aus dem Giftbrunnen von dem Gipfel der Pockhartalpe" genommen um diese chemisch zu untersuchen. Der Protomediker Dr. Wenzel Streinz verfasste eine kurze Beschreibung der topographischen und physikalischen Verhältnisse. Er stellt fest, dass die große Quelle aus einem Stollen und zu dem Bach hinunterströmt, der den kleinen mit dem großen Bockhartsee verbindet. Sie war wegen ihrer Giftigkeit für das Vieh "in der gesamten Länge ihre Strömung mit Großen und schweren Steinplatten sorgfältig bedeckt und verwahrt" und der mitgeführte ockerfarbene Schlamm zerstörte die ganze Vegetation entlang des Bachlaufes.[2]

Das von Dipl.-Ing. Karl Imhof, Direktor der Zweiten Gewerkschaft Radhausberg, geplante Tiefenaufschlussprogramm im Goldbergbau, das einen modernen Bergbaubetrieb mit entsprechenden technischen Einrichtungen vorsah, erforderte eine ausreichende Energieversorgung. In Böckstein bestand bereits ein kleines Elektrizitätswerk mit 37 PS, was aber für den geplanten Ausbau der Bergwerksanlagen völlig unzureichend war. Bereits im Jahr 1912 und 1913 errichtete daher Karl Imhof im Bereich Oberer Bockhartsee und Unterer Bockhartsee zwei kleine Wasserkraftanlagen. Größten Stellenwert - neben anderen Wasserkraftprojekten, die teilweise aus Geldmangel nicht realisiert werden konnten - hatte die Wasserkraftanlage aus 19121913 im Naßfeld bei Böckstein.

Das Naßfeldprojekt

Hauptartikel Schaukraftwerk Gewerkschaft Radhausberg

Das Projekt im Naßfeld beinhaltete die Errichtung einer Wasserfassung am Unteren Bockhartsee gemeinsam mit einer geplanten Kraftzentrale im Naßfeld. Das dazu benötigte Betriebswasser von 106 Litern pro Sekunde musste durch eine 1 550 Meter lange und 30 cm starke gusseiserne Rohrleitung über alpines Gelände in das Naßfeld geleitet werden. Aus diesem Grund wurde im Bereich des Seeabflusses ein ca. zwei Meter tiefer und 1,2 Meter breiter Auslass, in den die Rohrleitung eingefügt wurde, mittels Sprengung hergestellt.

Vergrößerung des Sees

Es stellte sich bald heraus, dass die Kraftzentrale im Naßfeld zeitweise über zu wenig Betriebswasser verfügte. Nun wurde die Vergrößerung des Fassungsvermögens des als Ausgleichsbeckens dienenden Unteren Bockhartsees erforderlich. Die Staumauer wurde erhöht und die Kronenlänge der Staumauer betrug letztlich 39,6 m bei einer maximalen Höhe von 5,5 m. Die bisherige Wasserfassung wurde durch einen Druckstollen ersetzt. Der Wasserspiegel erhöhte sich durch die Summe der Maßnahmen auf 3,13 m, was einem Zugewinn von 704 000 Kubikmetern Wasser entsprach.

Im Zuge des Anschlages des Pochkar-Unterbaustollens zwischen den beiden Seen in 1 984 m ü. A. wurde zwecks Betriebs der technischen Anlagen das Pochkar-Kraftwerk erbaut.

Neuerliche Arbeiten am unteren Bockhartsee mit Erhöhung der Staumauer um weitere acht Meter wurden im Jahr 2007 abgeschlossen. Dieses Projekt ist Teil der Kraftwerksgruppe Gasteiner Tal mit dem Pumpspeicherkraftwerk Naßfeld, Jahresspeicherkraftwerk mit Pumpbetrieb Naßfeld und Speicherkraftwerk Remsach.

Kontrollen

Laut Auskunft der Salzburg AG ist alle zehn Jahre eine behördlich vorgeschriebene Kontrolle des Stausees und des Steinschüttdammes vorgesehen. Eine solche fand im Juli 2021 statt. Dabei wurde das Wasser des Stausees fast komplett abgelassen (siehe Bildergalerie). Zusätzlich wurden nun neue Messinstrumente zur Überwachung des Stausees installiert. Ende Juli begann man wieder mit dem Aufstau.[3]

Bilder

weitere Bilder

 Unterer Bockhartsee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.fischerverein-gastein.at/chronik.html
  2. OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 157.
  3. Quelle Gerald Lehner, ORF Landesstudio Salzburg in salzburg.orf.at