Raunacht: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Raunächte''' sind nicht beliebig, sondern seit Jahrhunderten geheimnisvolle Vorboten festlicher Termine. Die Heilige Nacht, Silvester und die Raunacht vor Dreikönig.
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'''Raunächte''' sind seit Jahrhunderten geheimnisvolle Vorboten festlicher Termine. Je nach Region werden zwölf (oder eben weniger) Nächte zwischen dem 21. Dezember und 5. Jänner als ''Rau[ch]nächte'' bezeichnet.
  
 
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Obwohl schon in frühesten Zeiten der [[31. Dezember]] als Rau- und Orakelnacht wahrgenommen wurde, kennen wir seine Bedeutung als Jahresschluss erst seit dem Neujahr [[1691]]. Papst Innozenz XII. setzte diesen Termin fest. Die Bräuche um den  
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Obwohl schon in frühesten Zeiten der [[31. Dezember]] als Rau- und Orakelnacht wahrgenommen wurde, kennen wir seine Bedeutung als Jahresschluss erst seit dem Neujahr [[1691]]. Papst Innozenz XII. setzte diesen Termin fest. Die Bräuche um den Jahreswechsel stammen meist aus städtischen Gewohnheiten und verbinden sich im Silvesterschießen mit der Lärmabwehr alter Raunachtsbräuche. In früheren Zeiten dachte man, dass besonders in diesen sehr dunklen Nächte um Jahresende Dämomen und Böses ihr Unwesen treiben. Daher wurden in diesen Nächten Räucherwerk angezunden und Weihnwasser versprengt, um alles "Dunkle" zu vertreiben. Auch werden den 12 Raunächten jeweils die 12 Monate des Jahres zugeordnet. Also auch so etwas wie ein "Neubeginn" wird damit herbei zelebriert.  
Jahreswechsel stammen meist aus städtischen Gewohnheiten und verbinden sich im Silvesterschießen mit der Lärmabwehr alter Raunachtsbräuche. „''Raunächt sand vier, zwoa foast und zwoa dürr''.“ Mit diesem Spruch verbinden wir die
 
Thomasnacht, die Heilige Nacht, die Silvesternacht und die letzte Raunacht vor Dreikönig. Zu den „dürren“ Raunächten zählte früher die Thomasnacht und die letzte Nacht des alten Jahres. Die Bezeichnungen „foast“ und „dürr“ hängen mit den Speisen zusammen, da bei den „dürren“ oder „speren“ Raunachtsabenden kein üppiges Essen erlaubt war. In vielen bergbäuerlichen Familien gelten noch diese überlieferten Formen, in denen sich alte Riten, symbolhaftes Verhalten und gläubiges Gebet verknüpfen.
 
  
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Im Laufe der Zeit ging im Wort das ''ch'' für Rau''ch'' verloren und durch die neue Rechtsschreibreform auch der letzte Hinweis darauf, das ''h'' (Rauhnächte).
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„''Raunächt sand vier, zwoa foast und zwoa dürr''.“ Mit diesem Spruch verbinden wir im alpinen Raum die [[Thomasnacht]], die [[Heilige Nacht]], die [[Silvesternacht]] und die letzte Raunacht vor [[Dreikönig]]. Zu den „dürren“ Raunächten zählte früher die Thomasnacht und die letzte Nacht des alten Jahres. Die Bezeichnungen „foast“ und „dürr“ hängen mit den Speisen zusammen, da bei den „dürren“ oder „speren“ Raunachtsabenden kein üppiges Essen erlaubt war. In vielen bergbäuerlichen Familien gelten noch diese überlieferten Formen, in denen sich alte Riten, symbolhaftes Verhalten und gläubiges Gebet verknüpfen.
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==Quellen==
 
*[[Salzburger Nachrichten]] vom 31. Dezember 2010
 
*[[Salzburger Nachrichten]] vom 31. Dezember 2010
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* Buch [[Weihnachtsbräuche in Österreich]]
  
 
[[Kategorie:Weihnachtszeit]]
 
[[Kategorie:Weihnachtszeit]]
 
[[Kategorie:Brauchtum]]
 
[[Kategorie:Brauchtum]]

Version vom 10. Januar 2011, 12:39 Uhr

Raunächte sind seit Jahrhunderten geheimnisvolle Vorboten festlicher Termine. Je nach Region werden zwölf (oder eben weniger) Nächte zwischen dem 21. Dezember und 5. Jänner als Rau[ch]nächte bezeichnet.

Allgemeines

Obwohl schon in frühesten Zeiten der 31. Dezember als Rau- und Orakelnacht wahrgenommen wurde, kennen wir seine Bedeutung als Jahresschluss erst seit dem Neujahr 1691. Papst Innozenz XII. setzte diesen Termin fest. Die Bräuche um den Jahreswechsel stammen meist aus städtischen Gewohnheiten und verbinden sich im Silvesterschießen mit der Lärmabwehr alter Raunachtsbräuche. In früheren Zeiten dachte man, dass besonders in diesen sehr dunklen Nächte um Jahresende Dämomen und Böses ihr Unwesen treiben. Daher wurden in diesen Nächten Räucherwerk angezunden und Weihnwasser versprengt, um alles "Dunkle" zu vertreiben. Auch werden den 12 Raunächten jeweils die 12 Monate des Jahres zugeordnet. Also auch so etwas wie ein "Neubeginn" wird damit herbei zelebriert.

Im Laufe der Zeit ging im Wort das ch für Rauch verloren und durch die neue Rechtsschreibreform auch der letzte Hinweis darauf, das h (Rauhnächte).

Raunächt sand vier, zwoa foast und zwoa dürr.“ Mit diesem Spruch verbinden wir im alpinen Raum die Thomasnacht, die Heilige Nacht, die Silvesternacht und die letzte Raunacht vor Dreikönig. Zu den „dürren“ Raunächten zählte früher die Thomasnacht und die letzte Nacht des alten Jahres. Die Bezeichnungen „foast“ und „dürr“ hängen mit den Speisen zusammen, da bei den „dürren“ oder „speren“ Raunachtsabenden kein üppiges Essen erlaubt war. In vielen bergbäuerlichen Familien gelten noch diese überlieferten Formen, in denen sich alte Riten, symbolhaftes Verhalten und gläubiges Gebet verknüpfen.

Quellen