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Mit 16 Jahren verließ er sein Elternhaus und ging zu seinem Onkel nach Baden bei Wien, um die Malerei zu erlernen, was im nicht recht gelang. Sein Onkel war nur ein mittelmäßiger Maler und nutzte seine Arbeitskraft für Vergolderarbeiten aus. Fünf Jahre hielt er durch, nutzte die Freizeit für seine künstlerische Ertüchtigung, zeichnete Bilder nach, kopierte Kupferstiche. Über eine Empfehlung eines Freundes kam er zum Maler Maulbertsch nach Wien und an die Akademie der Künste. Sieben Jahre arbeitete er an der Akademie. Ein Gönner Maulbertschs unterstütze ihn, beschaffte ihm Arbeit.  
 
Mit 16 Jahren verließ er sein Elternhaus und ging zu seinem Onkel nach Baden bei Wien, um die Malerei zu erlernen, was im nicht recht gelang. Sein Onkel war nur ein mittelmäßiger Maler und nutzte seine Arbeitskraft für Vergolderarbeiten aus. Fünf Jahre hielt er durch, nutzte die Freizeit für seine künstlerische Ertüchtigung, zeichnete Bilder nach, kopierte Kupferstiche. Über eine Empfehlung eines Freundes kam er zum Maler Maulbertsch nach Wien und an die Akademie der Künste. Sieben Jahre arbeitete er an der Akademie. Ein Gönner Maulbertschs unterstütze ihn, beschaffte ihm Arbeit.  
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[[1779]] reiste er über Triest, Venedig, Bologna, Florenz nach Rom. Der Maler Unterberger hatte den Auftrag, die Loggien Raphaels anzufertigen, und beschäftige Nesselthaler für eineinhalb Jahre. Durch den Grafen Lamberg erhielt er einen Ruf an den Hof in Neapel, wo er ein Bibliothekszimmer mit allegorischen Fresken schmückte. Maler Füger hatte die Zeichnungen entworfen, Nesselthaler vollendete diese mit ihm. Zurück in Rom führte er sein Studium fort und kam in Kontakt mit der Enkaustik, der Wachsmalerei. Er fertigte für die russische Kaiserin mehrere Werke für ein enkaustisches Kabinett und war in Rom gut ausgelastet, was seiner Gesundheit abträglich war. Über ärztlichen Rat ging er nach Salzburg statt nach St. Petersburg an den Hof von [[Erzbischof|Fürsterzbischof]] [[Hieronymus Graf Colloredo]]. Ab [[1789]] war Salzburg sein ständiger Aufenthaltsort.
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[[1779]] reiste er über [[Triest]], [[Venedig]], Bologna, [[Florenz]] nach Rom. Der Maler Unterberger hatte den Auftrag, die Loggien Raphaels anzufertigen, und beschäftige Nesselthaler für eineinhalb Jahre. Durch den Grafen Lamberg erhielt er einen Ruf an den Hof in [[Neapel]], wo er ein Bibliothekszimmer mit allegorischen Fresken schmückte. Maler Füger hatte die Zeichnungen entworfen, Nesselthaler vollendete diese mit ihm. Zurück in Rom führte er sein Studium fort und kam in Kontakt mit der Enkaustik, der Wachsmalerei. Er fertigte für die russische Kaiserin mehrere Werke für ein enkaustisches Kabinett und war in Rom gut ausgelastet, was seiner Gesundheit abträglich war. Über ärztlichen Rat ging er nach Salzburg statt nach St. Petersburg an den Hof von [[Erzbischof|Fürsterzbischof]] [[Hieronymus Graf Colloredo]]. Ab [[1789]] war Salzburg sein ständiger Aufenthaltsort.
    
Nesselthaler nahm als Künstler in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein: als Hof-, Historien- und Enkaustikmaler. Er beherrschte neben der Ölmalerei die Anfertigung von Transparenten, das Aquarell, sowie Zeichnung und Radierung.  
 
Nesselthaler nahm als Künstler in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein: als Hof-, Historien- und Enkaustikmaler. Er beherrschte neben der Ölmalerei die Anfertigung von Transparenten, das Aquarell, sowie Zeichnung und Radierung.  
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Nesselthaler vertrat zwischen etwa 1789 und [[1806]] als einziger Künstler der Stadt die Hauptgattung des Klassizismus, die Historienmalerei. Er gehört einem gemäßigten Frühklassizismus an, bewegte sich, wenigstens die ersten Jahre, noch in einer relativ ungestörten Welt der letzten Epoche des Fürsterzbistums Salzburg. Das enkaustische Kabinett entstand zeitgleich mit der Französischen Revolution zwischen 1789 und [[1794]]. Nesselthaler wählte dramatische Bildthemen, verarbeitete diese jedoch auf die denkbar undramatischste Weise. Andreas Nesselthaler führt, obwohl in höfischen Diensten und für die bildende Kunst in Stadt und Land mitverantwortlich, in der Salzburger Kunstgeschichte ein Schattendasein. Grund dafür ist zum einen die zurückhaltende Sprache seiner Bilder; auch seine eigene Persönlichkeit wird als still und bescheiden beschrieben. Beides half ihm wohl, Bedienstetentum mit Kunst zu vereinbaren. Wäre er, wie [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], ein selbstbewusstes Genie gewesen, hätte wohl auch ihn nichts im Herrschaftsbereich Fürsterzbischof Colloredos gehalten.
 
Nesselthaler vertrat zwischen etwa 1789 und [[1806]] als einziger Künstler der Stadt die Hauptgattung des Klassizismus, die Historienmalerei. Er gehört einem gemäßigten Frühklassizismus an, bewegte sich, wenigstens die ersten Jahre, noch in einer relativ ungestörten Welt der letzten Epoche des Fürsterzbistums Salzburg. Das enkaustische Kabinett entstand zeitgleich mit der Französischen Revolution zwischen 1789 und [[1794]]. Nesselthaler wählte dramatische Bildthemen, verarbeitete diese jedoch auf die denkbar undramatischste Weise. Andreas Nesselthaler führt, obwohl in höfischen Diensten und für die bildende Kunst in Stadt und Land mitverantwortlich, in der Salzburger Kunstgeschichte ein Schattendasein. Grund dafür ist zum einen die zurückhaltende Sprache seiner Bilder; auch seine eigene Persönlichkeit wird als still und bescheiden beschrieben. Beides half ihm wohl, Bedienstetentum mit Kunst zu vereinbaren. Wäre er, wie [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], ein selbstbewusstes Genie gewesen, hätte wohl auch ihn nichts im Herrschaftsbereich Fürsterzbischof Colloredos gehalten.
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Am [[26. April]] 1794 erhob der Erzbischof "Unsern Truchseß Lieben Getreuen Andreas Nesselthaler" offiziell zum Hofmaler und "Gallerie-Inspektor". In seiner neuen Stellung erhielt Nesselthaler mit 1. Mai des Jahres in monatlichen Raten gegen Quittung ein Jahresgehalt von 500 [[Gulden]] und auf Reisen zwei Gulden pro Tag "nebst freyem Gefährt". Neben seinem Amt als Hofmaler war Nesselthaler unter anderem für die Neuordnung der fürsterzbischöflichen Bildergalerie verantwortlich. [[1793]] war diese "noch im Entstehen." Der neue Standort der Sammlung war das gesamte obere Geschoss an der Vorderseite der Residenz, wo sich ehemals die Harrach’schen Zimmer befunden hatten.
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Am [[26. April]] 1794 erhob der Erzbischof "Unsern Truchseß Lieben Getreuen Andreas Nesselthaler" offiziell zum Hofmaler und "Gallerie-Inspektor". In seiner neuen Stellung erhielt Nesselthaler mit 1. Mai des Jahres in monatlichen Raten gegen Quittung ein Jahresgehalt von 500 [[Gulden]] und auf Reisen zwei Gulden pro Tag "nebst freyem Gefährt". Neben seinem Amt als Hofmaler war Nesselthaler unter anderem für die Neuordnung der fürsterzbischöflichen Bildergalerie verantwortlich. [[1793]] war diese "noch im Entstehen." Der neue Standort der Sammlung war das gesamte obere Geschoss an der Vorderseite der [[Alte Residenz|Residenz]], wo sich ehemals die Harrach’schen Zimmer befunden hatten.
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[[Benedikt Pillwein]] bezeichnet ihn als "liebenswürdigen und ausgezeichneten Mann", 1798 schreibt [[Graf Friedrich von Spaur]] ([[1756]] - [[1821]]), dass Nesselthaler "von seiner Kunst gar nicht aufgebläht" sei, "sondern einfach und überhaupt ein sehr richtig, helle und liebevoll denkender, wie eine Weiser, äußerst wenig Bedürfnisse hat und bloß dem Studium seiner Kunst lebt." 1798 berichtet er: "Möchte er doch (...) nicht mit allzu andauernder erschlaffender Anstrengung seinen Studien obliegen (...)! denn schon sein blasse, fast alen großen Mahlern eigene Gesichtsfarbe, und seine Anlage zur Hypochondrie sollte ihn zu mehrerer Bewegung und Zerstreuung ermuntern, die ihn sicherer als Arzeneyen, vor den, den Mahlern so gefährlichen Bleykoliken bewahren, sein Leben verlängern und zur Erfüllung seiner Berufsarbeiten aufgelegt erhalten würden." Pillwein spricht sogar von Ohnmachtsanfällen des Künstlers infolge von Überanstrengung.
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[[Benedikt Pillwein]] bezeichnet ihn als "''liebenswürdigen und ausgezeichneten Mann''", 1798 schreibt [[Graf Friedrich von Spaur]] (* 1756, † 1821), dass Nesselthaler "''von seiner Kunst gar nicht aufgebläht''" sei, "''sondern einfach und überhaupt ein sehr richtig, helle und liebevoll denkender, wie eine Weiser, äußerst wenig Bedürfnisse hat und bloß dem Studium seiner Kunst lebt.''" 1798 berichtet er: "''Möchte er doch (...) nicht mit allzu andauernder erschlaffender Anstrengung seinen Studien obliegen (...)! denn schon sein blasse, fast alen großen Mahlern eigene Gesichtsfarbe, und seine Anlage zur Hypochondrie sollte ihn zu mehrerer Bewegung und Zerstreuung ermuntern, die ihn sicherer als Arzeneyen, vor den, den Mahlern so gefährlichen Bleykoliken bewahren, sein Leben verlängern und zur Erfüllung seiner Berufsarbeiten aufgelegt erhalten würden.''" Pillwein spricht sogar von Ohnmachtsanfällen des Künstlers infolge von Überanstrengung.
    
Vor allem in der Architektur war etwa um die Mitte der Regierungszeit von Fürsterzbischof [[Sigismund Christian Graf Schrattenbach]] eine stilistische Wandlung eingetreten, die unter Fürsterzbischof Colloredo fortgesetzt wurde. Mit der Aufklärung ging ein Rationalismus einher, im Zuge dessen alles Überflüssige abgestoßen wurde. Den Beginn setzten, ab etwa [[1760]], der Bildhauer [[Johann Baptist Hagenauer]] und sein Bruder, Architekt [[Wolfgang Hagenauer]].  
 
Vor allem in der Architektur war etwa um die Mitte der Regierungszeit von Fürsterzbischof [[Sigismund Christian Graf Schrattenbach]] eine stilistische Wandlung eingetreten, die unter Fürsterzbischof Colloredo fortgesetzt wurde. Mit der Aufklärung ging ein Rationalismus einher, im Zuge dessen alles Überflüssige abgestoßen wurde. Den Beginn setzten, ab etwa [[1760]], der Bildhauer [[Johann Baptist Hagenauer]] und sein Bruder, Architekt [[Wolfgang Hagenauer]].  
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In seiner Auflistung jener Künstler, die um 1793 in der Stadt Salzburg lebten, nennt [[Lorenz Hübner]] unter anderem auch vier Maler. An der Spitze der Maler steht Andreas Nesselthaler: "Hr. Nesselthaler, hochf. Truchseß, und Cabinetsmahler, ein überaus künstlicher, und charakterisierender Historien-, und vortrefflicher Porträt-, auch sehr angenehmer Landschaftsmahler, in der Draperie vorzüglich; besitzt eine ausnehmende Stärke in enkaustischer Malerey."
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In seiner Auflistung jener Künstler, die um 1793 in der Stadt Salzburg lebten, nennt [[Lorenz Hübner]] unter anderem auch vier Maler. An der Spitze der Maler steht Andreas Nesselthaler: "''Hr. Nesselthaler, hoch. [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#T|Truchseß]], und Cabinetsmahler, ein überaus künstlicher, und charakterisierender Historien-, und vortrefflicher Porträt-, auch sehr angenehmer Landschaftsmahler, in der Draperie vorzüglich; besitzt eine ausnehmende Stärke in enkaustischer Malerey.''"
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[[1799]] habe [[Franz Michael Vierthaler]] "...den Hofmaler Andreas Nesselthaler und andere Freunde an diesen eindruckvollen Ort (den [[Gollinger Wasserfall]]) geführt…"
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[[1799]] habe [[Franz Michael Vierthaler]] "''...den Hofmaler Andreas Nesselthaler und andere Freunde an diesen eindruckvollen Ort (den [[Gollinger Wasserfall]]) geführt…''"
    
In der Zeit der französischen Besatzung musste er als Galeriedirektor 14 Bilder aus der [[Residenzgalerie]] dem ''Bürger Neveu'' aushändigen.
 
In der Zeit der französischen Besatzung musste er als Galeriedirektor 14 Bilder aus der [[Residenzgalerie]] dem ''Bürger Neveu'' aushändigen.
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* Taufe von Heiden durch den Heiligen Franz Xaver; Altar- und Aufsatzblatt linker Seitenaltar, Kirche Brixen im Thale, 1790/95
 
* Taufe von Heiden durch den Heiligen Franz Xaver; Altar- und Aufsatzblatt linker Seitenaltar, Kirche Brixen im Thale, 1790/95
 
* Rochus und Sebastian; Altar- und Aufsatzblatt rechter Seitenaltar, Kirche Brixen im Thale, 1790/95
 
* Rochus und Sebastian; Altar- und Aufsatzblatt rechter Seitenaltar, Kirche Brixen im Thale, 1790/95
* Christi Geburt; Hochaltarbild, Kirche Hallein
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* [[Anbetung der Hirten]]; Hochaltarbild, [[Stadtpfarrkirche Hallein]], 1799
* Der sterbende Joseph, mit Aufsatzbild, Maria Bruneck
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* Der sterbende Joseph, mit Aufsatzbild, [[Wallfahrtskirche Maria Brunneck]]
* Der heilige Johannes der Täufer, Maria Bruneck
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* Der heilige Johannes der Täufer, Wallfahrtskirche Maria Brunneck
* Anbetung der Hirten (eine Kopie von Die Geburt Christi von Raphael Mengs (1728 – 1779), Original im Prado in Madrid), Hochaltarbild, mit Aufsatzbild, Pfarrkirche Matrei
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* Anbetung der Hirten (eine Kopie von Die Geburt Christi von Raphael Mengs (1728 – 1779), Original im Prado in Madrid), Hochaltarbild, mit Aufsatzbild, Pfarrkirche [[Matrei]]
 
* Der heilige Albanus, Pfarrkirche Matrei
 
* Der heilige Albanus, Pfarrkirche Matrei
* Der englische Gruss, Hochaltarbild, Pfarrkirche Grödig
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* Der englische Gruss, Hochaltarbild, Pfarrkirche [[Grödig]]
 
* mehrere Bilder für die Pfarrkirche Palling, Bayern
 
* mehrere Bilder für die Pfarrkirche Palling, Bayern
 
* Der sterbende Cato, Stift St. Florian, Oberösterreich
 
* Der sterbende Cato, Stift St. Florian, Oberösterreich
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Rossbacher, Bettina: Andreas Nesselthaler (1748-1821), Hofmaler im klassizistischen Salzburg; Diplomarbeit, Salzburg, 1998
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* Bettina Rossbacher: Andreas Nesselthaler (1748-1821), Hofmaler im klassizistischen Salzburg; Diplomarbeit, Salzburg, 1998
    
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==