Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „Erzstift St. Peter“ durch „Benediktinerstift St. Peter“) |
K (ergänzt) |
||
| Zeile 7: | Zeile 7: | ||
[[Datei:Aussicht von der Festungsgasse auf Salzburg mit der Balkenhol-Mozartkugel a.jpg|thumb|links die Franziskanerkirche, rechts der [[Salzburger Dom]]]] | [[Datei:Aussicht von der Festungsgasse auf Salzburg mit der Balkenhol-Mozartkugel a.jpg|thumb|links die Franziskanerkirche, rechts der [[Salzburger Dom]]]] | ||
Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der [[Salzburger Dom|Dombau]] des hl. [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]]. | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der [[Salzburger Dom|Dombau]] des hl. [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]]. | ||
| + | |||
| + | == Name und Bedeutung == | ||
| + | Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war ''Unsere Liebe Frau''. Die Kirche wurde allerdings [[1592]] dem neu nach Salzburg geholten [[Franziskanerorden]] übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim [[Kapuzinerberg|Imberg]] und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten [[Kapuzinerorden|Kapuzinern]] - wandelte. | ||
| + | |||
| + | Die Franziskanerkirche stand vor Errichtung des [[Hofbogengebäude]]s dem Salzburger Dom unmittelbar gegenüber und bildete als damalige Stadtpfarrkirche, quasi die Kirche der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschicht]], einen Gegenpol zur Kirche der (Fürst)Erzbischöfe. Mit dem Neubau des Doms durch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und seiner Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Marcus Sitticus]] und [[Paris Lodron]] wurde die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die [[Dombögen]] und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute die erzbischöfliche [[Alte Residenz|Residenz]] einen direkte Sichtachse vom [[Domplatz]] auf die Kirche. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
| − | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der [[Altstadt]]. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter Abtbischof [[Virgil]] (* um [[700]]; † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.<ref>Quelle [[Kurt Anton Mitterer]]: ''Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]'', [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der [[Marienkirche]], die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute spätromanische Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige [[Filialkirche zum hl. Michael]], nachher der [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. | + | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der [[Altstadt]]. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter Abtbischof [[Virgil]] (* um [[700]]; † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.<ref>Quelle [[Kurt Anton Mitterer]]: ''Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]'', [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der [[Marienkirche]], die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute [[Romanik|spätromanische]] Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige [[Filialkirche zum hl. Michael]], nachher der [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. |
| − | Auch diese Marienkirche wurde beim Stadtbrand von [[1267]] größtenteils zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab | + | Auch diese Marienkirche wurde beim [[Brände Stadt Salzburg|Stadtbrand]] von [[1267]] größtenteils zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche. |
| − | [[Michael Pacher]] erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von [[1495]] bis zu seinem Tod [[1498]] arbeitete. [[Fischer von Erlach]] krönte [[1709]] | + | [[Michael Pacher]] erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von [[1495]] bis zu seinem Tod [[1498]] arbeitete. [[Fischer von Erlach]] krönte [[1709]]–[[1710]] die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden [[barock]]isiert. |
| − | |||
| − | |||
| − | |||
| − | |||
| − | == | + | ==== Ereignisse ==== |
| − | + | Am [[11. April]] [[1814]] feierten die [[Bürger der Stadt Salzburg|Salzburger Bürger]] einen Dankgottesdienst in der Franziskanerkirche anlässlich des heute abgeschlossenen Vertrags von Fontainebleau zwischen [[Napoleon Bonaparte]] auf der einen Seite und [[Republik Österreich#Kaisertum Österreich bis 1867|Kaisereich Österreich]], [[Russland|Zarenreich Russland]] und das [[Preußen|Königreich Preußen]] auf der anderen Seite geschlossen. Das Abkommen regelte die Einzelheiten der Abdankung Napoleons, die noch am gleichen Tag erfolgte. | |
== Kirchturm == | == Kirchturm == | ||
[[1670]] wurde die gotische Spitze der Kirche durch eine ''Welsche Haube'' ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Etwa 200 Jahre später, [[1867]] wurde diese Entscheidung mit einer Rekonstruktion des originalen Turmes durch den Architekten [[Josef Wessicken]] wieder rückgängig gemacht. | [[1670]] wurde die gotische Spitze der Kirche durch eine ''Welsche Haube'' ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Etwa 200 Jahre später, [[1867]] wurde diese Entscheidung mit einer Rekonstruktion des originalen Turmes durch den Architekten [[Josef Wessicken]] wieder rückgängig gemacht. | ||
| + | {{#ev:youtube|U_jQXhBSWg8|280|right|Spenden für die Sanierung des Franziskanerturms in Salzburg mit schönen Bildern von Turm und St.-Peter-Bezirk 9 min Video}} | ||
| + | === Restaurierung === | ||
| + | Der 87 Meter hohe Kirchturm der Franziskanerkirche ist seit 520 Jahren ein markanter Bestandteil der Silhouette der Stadt Salzburg. Regen, Sturm und der Zahn der Zeit haben ihm sehr stark zugesetzt. Begutachtungen ergaben massive Schäden an allen vier Seiten, die teilweise durch die letzte Sanierung vor 30 Jahren und der damals verwendeten Materialien verursacht wurden. Undichte Stellen wurden kurzerhand mit Beton überzogen. Das wiederum führte dazu, dass der darunterliegende Naturstein durch Frost und Hitze regelrecht zermürbt wurde, große hohlliegende Bereiche entstanden. | ||
| − | + | Nachdem sich im Herbst [[2017]] Gestein vom Turm der Salzburger Franziskanerkirche gelöst hat, ergaben genauere Untersuchungen, dass der Kirchturm einer Generalsanierung mit sehr hohen Kosten unterzogen werden muss. Im Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden die notwendigen Renovierungsschritte festgelegt, die nun von der Steinmetzfirma Erich Reichl ausgeführt werden. Das Sanierungsprojekt für den Kirchturm und dem gotischen Hochchor war von [[2018]] bis [[2021]] ausgelegt. Die Kosten dafür betrugen 1,2 Millionen Euro müssen die Franziskaner dafür aufwenden. <ref>[http://franziskaner-salzburg.at/ franziskaner-salzburg.at, abgefragt 01.01.2018] und [[Salzburg24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/wahrzeichen-zerbroeckelt-franziskaner-brauchen-1-2-millionen-euro-59888155 13. November 2018]</ref> | |
| − | |||
== Innenausstattung == | == Innenausstattung == | ||
| Zeile 57: | Zeile 60: | ||
{{Bildkat}} | {{Bildkat}} | ||
{{Commonscat|Franziskanerkirche (Salzburg)}} | {{Commonscat|Franziskanerkirche (Salzburg)}} | ||
| − | + | == Quellen == | |
| − | == Quellen | ||
* Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg | * Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg | ||
* umkopierte Teile von Beitrag [[Franziskanerorden]] | * umkopierte Teile von Beitrag [[Franziskanerorden]] | ||
Version vom 11. April 2021, 08:32 Uhr
Die Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau ist vermutlich älter als der Dombau des hl. Virgil, zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Name und Bedeutung
Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war Unsere Liebe Frau. Die Kirche wurde allerdings 1592 dem neu nach Salzburg geholten Franziskanerorden übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim Imberg und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten Kapuzinern - wandelte.
Die Franziskanerkirche stand vor Errichtung des Hofbogengebäudes dem Salzburger Dom unmittelbar gegenüber und bildete als damalige Stadtpfarrkirche, quasi die Kirche der Bürgerschicht, einen Gegenpol zur Kirche der (Fürst)Erzbischöfe. Mit dem Neubau des Doms durch Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und seiner Nachfolger Marcus Sitticus und Paris Lodron wurde die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die Dombögen und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute die erzbischöfliche Residenz einen direkte Sichtachse vom Domplatz auf die Kirche.
Geschichte
Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der Altstadt. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts wurde unter Abtbischof Virgil (* um 700; † 784) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.[1] Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis 1139 gehörte sie zum Benediktinerstift St. Peter, danach dem Domkapitel bis 1635. Zwischen 1130 und 1583 war sie zudem Klosterkirche der Petersfrauen. Von der Marienkirche, die 1167 mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute spätromanische Langhaus. 1189 bis 1635 war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige Filialkirche zum hl. Michael, nachher der Dom zu den Hll. Rupert und Virgil). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr 1223 lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins 12. Jahrhundert zurückreichen.
Auch diese Marienkirche wurde beim Stadtbrand von 1267 größtenteils zerstört. Nach 1408 wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister Hanns von Burghausen begonnen und nach dessen Tod im Jahr 1432 von Stephan Krumenauer beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden 1486 bis 1498 errichtet. 1592 übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche.
Michael Pacher erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von 1495 bis zu seinem Tod 1498 arbeitete. Fischer von Erlach krönte 1709–1710 die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden barockisiert.
Ereignisse
Am 11. April 1814 feierten die Salzburger Bürger einen Dankgottesdienst in der Franziskanerkirche anlässlich des heute abgeschlossenen Vertrags von Fontainebleau zwischen Napoleon Bonaparte auf der einen Seite und Kaisereich Österreich, Zarenreich Russland und das Königreich Preußen auf der anderen Seite geschlossen. Das Abkommen regelte die Einzelheiten der Abdankung Napoleons, die noch am gleichen Tag erfolgte.
Kirchturm
1670 wurde die gotische Spitze der Kirche durch eine Welsche Haube ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Etwa 200 Jahre später, 1867 wurde diese Entscheidung mit einer Rekonstruktion des originalen Turmes durch den Architekten Josef Wessicken wieder rückgängig gemacht.
Restaurierung
Der 87 Meter hohe Kirchturm der Franziskanerkirche ist seit 520 Jahren ein markanter Bestandteil der Silhouette der Stadt Salzburg. Regen, Sturm und der Zahn der Zeit haben ihm sehr stark zugesetzt. Begutachtungen ergaben massive Schäden an allen vier Seiten, die teilweise durch die letzte Sanierung vor 30 Jahren und der damals verwendeten Materialien verursacht wurden. Undichte Stellen wurden kurzerhand mit Beton überzogen. Das wiederum führte dazu, dass der darunterliegende Naturstein durch Frost und Hitze regelrecht zermürbt wurde, große hohlliegende Bereiche entstanden.
Nachdem sich im Herbst 2017 Gestein vom Turm der Salzburger Franziskanerkirche gelöst hat, ergaben genauere Untersuchungen, dass der Kirchturm einer Generalsanierung mit sehr hohen Kosten unterzogen werden muss. Im Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden die notwendigen Renovierungsschritte festgelegt, die nun von der Steinmetzfirma Erich Reichl ausgeführt werden. Das Sanierungsprojekt für den Kirchturm und dem gotischen Hochchor war von 2018 bis 2021 ausgelegt. Die Kosten dafür betrugen 1,2 Millionen Euro müssen die Franziskaner dafür aufwenden. [2]
Innenausstattung
Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen: dem ursprünglichen romanischen Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen spätgotischen Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde 1709 anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute.
Im rückwärtigen Teil hatten die Petersfrauen ihren 1208 bereits vollendeten Chor.
Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen:
- die Kapelle des hl. Karl Borromäus, der Onkel des Fürsterzbischofs Markus Sittikus von Hohenems) wurde von Markus Sittikus 1614 geweiht
- die Geburt-Christi-Kapelle trägt das Wappen von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und stammt von Francesco Vanni um 1600
- die Rochuskapelle mit dem von Winden angeblasenen Turm, dem Symbol Wolf Dietrichs
- die Kreuzkapelle aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- die Josefskapelle
- die Sebastiankapelle mit Bildern, die Francesco da Siena zugeschrieben werden
- die Annakapelle, 1679 errichtet von Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg, der sie von seinem Hofmaler Christof Lederwasch mit Bildern verzieren ließ
- die Franziskuskapelle, gestiftet von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein um 1690, Grablege der Familie Thun, mit Stuck von Ottavio Mosto und einem Wandgemälde von Johann Michael Rottmayr
Bildergalerie
Franziskanerkirche von der Festung Hohensalzburg aus gesehen
Romanischer Löwe. Man erkennt das Gesicht eines Mannes, der dem Löwen einen Dolch in die Seite stößt.
Sattler Panorama: barocker Turmhelm der Franziskanerkirche im Jahr 1829
weitere Bilder
Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Beitrag Altstadt von Salzburg
- umkopierte Teile von Beitrag Franziskanerorden
- Franz Martin: Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst, Verlag "Das Bergland-Buch", 1952
- Franziskanerkirche
Einzelnachweise
- ↑ Quelle Kurt Anton Mitterer: Die Patrozinien der Diözese Salzburg unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im 8. und 9. Jahrhundert, www.zobodat.at, pdf, Seite 28
- ↑ franziskaner-salzburg.at, abgefragt 01.01.2018 und Salzburg24 vom 13. November 2018