Birke: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Mai 2010, 22:57 Uhr
Die Birke ist ein Laubbaum, der in mehreren Varianten vorkommt.
Allgemeines
Die zwei in Österreich vorkommenden Arten sind die Gemeine Birke und die Haarbirke. Sie sind schwer unterscheidbar und Bastarde sind häufig. Sie erreichen Höhen bis etwa 25 m und lieben leichte Standorte in ganz Österreich. Geschlossene Bestände sind selten. In den Alpen findet man die Birke bis zu einer Höhe von 1.500 m ü. A.
Botanisches
Die Birken blühen in Kätzchen, wobei die männlichen bereits im Herbst des Vorjahres erscheinen. Die Samen sind geflügelt und die Knospen ungestielt. Birken kommen als Baum und als Strauch vor, wobei die Stämme schlank sind. Die Rinde ist glatt oder wandelt sich erst spät in eine rissige Borke. Die Samenreife erreicht die Birke im Sommer. Die reifen Zapfen zerfallen und die borstenförmigen Spindeln bleiben. Die einzelnen Birkenarten variieren stark. Birken verursachen bei vielen Menschen Allergieen und haben dadurch traurige Berühmtheit erlangt.
Birkenholz
Birkenholz ist weiß oder rötlich und weist viele Markstrahlen auf. Es ist mäßig schwer, mittelhart und schwer spaltbar, es lässt sich aber gut beizen und sauber bearbeiten. Seine Witterungsbeständigkeit ist gering. In den nordischen Ländern wird Birkenholz in großem Ausmaß als Sperrholz verarbeitet. Birkenholz wird in Österreich im Innenausbau, für Sitzmöbel und als Drechslerholz eingesetzt . Wegen seiner hohen Spaltfestigkeit kommt für Zwirnspulen nur Birkenholz in Frage, ebenso für bestimmte Holzblasinstrumente. Es werden auch Faser- und Spanplatten hergestellt.
Prähistorisches
Birkenrinde
Ötzi, der Mann vom Hauslabjoch am Similaungletscher, der am Übergang von der Steinzeit zur Kupferzeit gelebt hat, führte zwei Gefäße aus Birkenrinde mit sich, die mit dünnen Baststreifen vernäht waren. Von den Auffindern seiner Leiche, dem Ehepaar Simon aus Deutschland noch bemerkt, war eines der zwei Gefäße zwei Tage danach zertreten. Es wurde wie ein Puzzle wieder zusammengesetzt und genauestens untersucht. Auf Grund der darin vorgefundenen Kohle- und Aschereste ist davon auszugehen, dass es Ötzi als Glutbehälter gedient hat. Was der Similaunmann im anderen Gefäß aufbewahrt hat, war nicht mehr festzustellen.
Birkenpech
Birkenrinde diente Ötzi aber nicht nur als Aufbewahrungs- und Transportbehälter, in seiner Zeit wurde aus ihr auch Birkenteer, der >Klebstoff der Steinzeit< hergestellt. Birkenpech wird solange gekocht, bis sich ein asphaltartiger Teer bildet. Dieser wird bei der Herstellung von Pfeilen zur Befestigung der Federn und der Pfeilspitze, die aus Feuerstein, Obsidian o. Ä. hergestellt wurde, verwendet.
Quellen
- Gottfried Amann, „Bäume und Sträucher des Waldes“, Neumann Verlag, Melsungen, 13. Auflage 1980
- Salzburgwiki, Holz
- Gudrun Sulzenbacher, „Die Gletschermumie“, Folio Verlag, 5. Aktualisierte Auflage, Wien/Bozen 2004