Hellbrunner Allee: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. März 2007, 21:12 Uhr
Die Hellbrunner Allee in der Stadt Salzburg wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Auftrag von Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems angelegt. Sie ist heute die älteste erhaltene herrschaftliche Allee Mitteleuropas und vermutlich die weltweit älteste erhaltene herrschaftliche Allee.
Geschichte
Die Hellbrunner Allee wurde von 1613 bis 1615 im Zuge des von Fürsterzbischof Markus Sittikus in Auftrag gegebenen und im Geiste der Spätrenaissance ausgeführten Baus des Lustschlosses Hellbrunn, samt der zugehörigen großzügigen Gartenanlage angelegt. Zu diesem Schlossgarten gehören bzw. gehörten drei Teile: der geometrische Lustgarten, der große Jagdgarten und der naturnahe sakrale Garten im Süden.
Diese Allee war repräsentativer Zufahrtsweg mit weit ausgreifenden Landschaftsgärten zu beiden Seiten des fürstlichen, baumbestandenen Weges. Hellbrunn besitzt die weltweit besterhaltenen Renaissance-Wasserspiele nach italienischem Vorbild. Der Grünraum beiderseits der Allee mit dem Hellbrunnerbach im Westen und dem (heute trockengefallenen) Eschenbach im Osten ist heute der weitum besterhaltene Renaissance-Landschaftsgarten Europas, die Hellbrunnerallee ist dabei die älteste erhaltene Allee Mitteleuropas und vermutlich sogar die weltweit älteste erhaltene herrschaftliche Allee.
Wie Perlen liegen an der Hellbrunner Allee und ihrem Landschaftsgarten eine Reihe von Herrensitzen.
- Emslieb im Süden,
- die Emsburg (auch Kreuzhof genannt),
- die Fronburg (einst auch Schloss Kuenburg genannt) und
- der Kayserhof.
In nächster Nähe der alten Allee liegen zudem
- der Lasserhof (auch Metzgermayerhof, Rupertihof oder zuletzt "Gwandhaus" genannt),
- der Christanihof (Schloss Herrnau) und nicht zuletzt
- Schloss Freisaal (einst auch Freudensaal genannt).
Die Geschichte dieser Herrenschlösser, welche die Landschaft in der Regel wiederum durch in die Landschaft ausgreifenden Seitenalleen miteinbeziehen, sind mit dem Erbauer der Allee Markus Sittikus bzw. mit den Fürsterzbischöfen vielfach verquickt.
- „Neben der Altstadt ist die Hellbrunner Allee mit ihrem im Großen und Ganzen noch intakten Bestand mächtiger alter Bäume, daran aufgereiht die einzigartige Kette von Schlössern und Schlösschen schlechterdings das Wertvollste, was Salzburg überhaupt besitzt“ Zitat: Prof. Hans Sedlmayr.
seltene Tiere der Allee
Die Allee besitzt für die Kleintierwelt, für Fledermäuse, Vögel und holzbewohnende Käfer) eine herausragende Bedeutung. Eine Vielzahl der zahlreichen in der Hellbrunner Allee nachgewiesenen Käferarten ist heute mitteleuropaweit sehr gefährdet. Viele von diesen Käfern werden hierzulande nicht überleben können, wenn nicht von Naturschutzseite ausreichende und effiziente Maßnahmen gesetzt werden. Den letzten Resten der einstigen Urwaldbewohnern kann hier eine Überlebenschance geboten werden. Künftig sollte deshalb extrem vorsichtig bei „Sanierung“ und „Erneuerung“ alter Bäume vorgegangen werden.
Literatur
- Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung — Zur Geschichte der Allee und ihrer Bedeutung. aus: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 146, S. 405-426, Salzburg 2006