Vittorino Moratti
Maestro Vittorino Moratti (* 3. Jänner 1877 in Comun Nuovo, Provinz Bergamo; † 21. März 1944 in Sale, Provinz Alessandria, Italien) war ein italienischer Gesangspädagoge, der zeitweilig am Salzburger Mozarteum unterrichtete.
Leben
Moratti, ein Schüler Alessandro Marinellis, studierte in Bergamo am Istituto musicale "Gaetano Donizetti", wo er im Jahr 1900 vor den Prüfern Alfredo Piatti (Violincello) und Joseph Joachim (Violine) sein Diplom erlangte. Er vervollkommnete sich an der Berliner Musikakademie bei Karl Heinrich Barth.
In der Folge sah er sich genötigt, sich seinen Lebensunterhalt als Begleiter von Gesangsschülern des in Berlin tätigen Maestro Giovanni Battista Lamperti (* 1839; † 1910) zu verdienen. Im Jahr 1907 machte er eine vielbejubelte Tournee als Pianist durch Amerika. Als Lamperti den Tod nahen fühlte, übertrug er Moratti die Leitung der Schule. Diese Aufgabe erfüllte Moratti von 1909 bis 1923. Moratti gelangte als Lehrer des Belcanto zu Ruhm.
Von 1923 bis 1926 lebte er im lombardischen Bergamo als Direktor des Istituto musicale, an dem er selbst unterrichtet worden war, und als Gesangslehrer des Chors der Basilika Santa Maria Maggiore. Danach ließ er sich in der lombardischen Metropole Mailand nieder, wo er am Konservatorium "Giuseppe Verdi" unterrichtete.
Bereits 1933 holte ihn das Salzburger Mozarteum zu Sommerkursen. Im Jahr 1940 übernahm er hier eine Gesangsklasse. Zu seinen Schülern in Salzburg gehörte der Metzgermeister und Operntenor Hubert Grabner. Als sich sein Gesundheitszustand bedenklich verschlechterte, kehrte Moratti nach Italien zurück. Er verstarb bei Verwandten in der Provinz Alessandria im Piemont.
Quellen
- Eberhard Preußner, Vittorino Moratti zum Gedenken, in Jahresbericht 1943/44 des Mozarteums, S. 10; Unsere Toten, ebenda S. 2
- Moratti, Vittorino | BGpedia − La Banca della Memoria dei Bergamaschi