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[[Bild:NRes.jpg|thumb|Die ''Neue Residenz'' vom Residenzplatz aus gesehen]]{{googlemapsort|Mozartplatz_1+5020+Salzburg}}Die '''Neue Residenz''' ist eine der beiden historischen [[Salzburger Erzbischof#Fürsterzbischöfe|fürsterzbischöfliche]] [[Residenz]]en in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]]. Sie befindet zentral zwischen [[Mozartplatz|Mozart]]-, [[Residenzplatz]] und [[Kaigasse]]. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekte]] in der Stadt Salzburg.
 
[[Datei:Neue Residenz 01.jpg|thumb|Neue Residenz von der [[Festung Hohensalzburg]]]]
 
[[Datei:Neue Residenz 01.jpg|thumb|Neue Residenz von der [[Festung Hohensalzburg]]]]
 
[[Datei:Neue Residenz, Innenhof R0015013.jpg|thumb|Neue Residenz, Innenhof]]
 
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[[Datei:Neue Residenz Gloriensaal 01 Gloriole.jpg|thumb|Gloriole im Gloriensaal]]‎
 
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[[Datei:Neue Residenz Ständesaal 01.jpg|thumb|Ständesaal]]
 
[[Datei:Neue Residenz Ständesaal 01.jpg|thumb|Ständesaal]]
[[Datei:Neue Residenz Feldherrenzimmer 01.jpg|thumb|Feldherrenzimmer <br /> [[Wappen]] von [[Wolf Dietrich von Raitenau]] (Mitte)]]
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[[Datei:Neue Residenz Feldherrenzimmer 01.jpg|thumb|Feldherrenzimmer <br />[[Wappen]] von [[Wolf Dietrich von Raitenau]] (Mitte)]]
[[Datei:Neue Residenz Bischofsaal 01.jpg|thumb|Bischofssaal]]Die '''Neue Residenz''' ist eine der beiden historischen [[Salzburger Erzbischof#Fürsterzbischöfe|fürsterzbischöfliche]] [[Residenz]]en  in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]]. Sie befindet zentral zwischen [[Mozartplatz|Mozart]]-, [[Residenzplatz]] und [[Kaigasse]]. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekte]] in der Stadt Salzburg.
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[[Datei:Neue Residenz Bischofsaal 01.jpg|thumb|Bischofssaal]]
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
=== Entstehung ===
 
=== Entstehung ===
An der Stelle der von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] errichteten Neuen Residenz, standen zuvor der [[Seckauer Hof]], sowie verschiedene Bürgerhäusern. Schon [[1588]] hatte der Fürst mit der Demolierung der der Bürger- und [[Domherr]]<nowiki>enhäuser</nowiki> begonnen. Zunächst war nicht die Errichtung einer Neuen Residenz vorgesehen, sondern der Bau eines Palastes für seinen Bruder Hannibal und für Familienangehörige der Grafen [[Raitenau]]. Dieser war bereits [[1602]] fertig gestellt. Nach einem Familien-Zwist sollte der Bau angeblich als repräsentative Herberge für ausländische adelige Gäste und auswärtige Fürsten dienen. Ein solcher Aufenthalt von Fürsten ist aber nirgends überliefert. Vermutlich war er auch als zeitweiliger Ersatz für den Fürsterzbischof während des langen Umbaues der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] vorgesehen. Der Bau erfolgte in mehreren Schritten und mit zahlreichen Planänderungen.  
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An der Stelle der von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] errichteten Neuen Residenz, standen zuvor der [[Seckauer Hof]], sowie verschiedene Bürgerhäusern. Schon [[1588]] hatte der Fürst mit der Demolierung der der Bürger- und [[Domherr]]<nowiki>enhäuser</nowiki> begonnen. Zunächst war nicht die Errichtung einer Neuen Residenz vorgesehen, sondern der Bau eines Palastes für seinen Bruder Hannibal und für Familienangehörige der Grafen [[Raitenau]]. Dieser war bereits [[1602]] fertig gestellt. Nach einem Familien-Zwist sollte der Bau angeblich als repräsentative Herberge für ausländische adelige Gäste und auswärtige Fürsten dienen. Ein solcher Aufenthalt von Fürsten ist aber nirgends überliefert. Vermutlich war er auch als zeitweiliger Ersatz für den Fürsterzbischof während des langen Umbaues der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] vorgesehen. Der Bau erfolgte in mehreren Schritten und mit zahlreichen Planänderungen.  
    
=== Architektur-Bezug zum Residenzplatz ===
 
=== Architektur-Bezug zum Residenzplatz ===
 
Aus der Errichtungszeit kennen wir die Gebäudebezeichnungen "''Neupaw''", "Neubau" oder "''palazzo nuovo''" ([[Vincenzo Scamozzi]]).  
 
Aus der Errichtungszeit kennen wir die Gebäudebezeichnungen "''Neupaw''", "Neubau" oder "''palazzo nuovo''" ([[Vincenzo Scamozzi]]).  
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Die Planung für den Residenzplatz von Scamozzi sah - anderes als heute - eine Orientierung auf den Haupteingang zu dem in Nord-Süd-Richtung stehenden Scamozzi-Dom vor, der durch je einen Arkadengang sowohl mit der Alten Residenz (im Westen) als auch mit der Neuen Residenz (im Osten) verbunden sein sollte. Über diesen Arkadengang sollte man - sowie heute durch die [[Dombogen|Dombögen]] - von einer Residenz über den Eingangsraum des Domes in die andere - gehen können. Deswegen liegt - mutmaßlich - das Piano Nobile der Neuen Residenz im zweiten Stock und ist das Stiegenhaus leicht seitlich aus der Mitte des Gebäudes gerückt. Geplant war zudem ein (Innen-)Hof vor der Nordfassade der Neuen Residenz, dort wo sich heute der Mozartplatz befindet, und daran im Norden anschließend ein zweistöckiges Gebäude (Marktgebäude?). Anders als das [[Imhofstöckl]] sollte dieses im Grundriss kleinere Gebäude jedoch mit Arkaden im Westen und Osten mit der Neuen Residenz verbunden werden und so der neue Platz geschlossen werden.  
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Die Planung für den Residenzplatz von Scamozzi sah - anderes als heute - eine Orientierung auf den Haupteingang zu dem in Nord-Süd-Richtung stehenden Scamozzi-Dom vor, der durch je einen Arkadengang sowohl mit der Alten Residenz (im Westen) als auch mit der Neuen Residenz (im Osten) verbunden sein sollte. Über diesen Arkadengang sollte man - sowie heute durch die [[Dombogen|Dombögen]] - von einer Residenz über den Eingangsraum des Domes in die andere - gehen können. Deswegen liegt - mutmaßlich - das Piano Nobile der Neuen Residenz im zweiten Stock und ist das Stiegenhaus leicht seitlich aus der Mitte des Gebäudes gerückt. Geplant war zudem ein (Innen-)Hof vor der Nordfassade der Neuen Residenz, dort wo sich heute der Mozartplatz befindet, und daran im Norden anschließend ein zweistöckiges Gebäude (Marktgebäude?). Anders als das [[Imhofstöckl]] sollte dieses im Grundriss kleinere Gebäude jedoch mit Arkaden im Westen und Osten mit der Neuen Residenz verbunden werden und so der neue Platz geschlossen werden.  
    
=== Bauliche Erweiterung ===
 
=== Bauliche Erweiterung ===
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== Räume und Gebäudeteile ==
 
== Räume und Gebäudeteile ==
 
=== Prunkräume ===
 
=== Prunkräume ===
In den Prunkräumem im zweiten Obergeschoß sind die Stuckdecken, die weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben sind, besonders sehenswert. Der gefärbte Stuck, in den vier Farben blau-grün-ockergelb-rotbraun, auf weißem Grund und schwarzen Linien, in allen Prunkräumen wird [[Elia Castello]] zugeschrieben, von dem auch die [[Gabrielskapelle]] im [[Sebastiansfriedhof]] stammt und ist mit der Jahreszahl [[1602]] (im Ständesaal, über der Tür) datiert .
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In den Prunkräumem im zweiten Obergeschoß sind die Stuckdecken, die weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben sind, besonders sehenswert. Der gefärbte Stuck, in den vier Farben blau-grün-ockergelb-rotbraun, auf weißem Grund und schwarzen Linien, in allen Prunkräumen wird [[Elia Castello]] zugeschrieben, von dem auch die [[Gabrielskapelle]] im [[Sebastiansfriedhof]] stammt und ist mit der Jahreszahl [[1602]] (im Ständesaal, über der Tür) datiert .
    
==== Tugendensaal ====
 
==== Tugendensaal ====
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==== Gloriensaal ====
 
==== Gloriensaal ====
Der Gloriensaal war ursprünglich wohl ein Empfangssaal, dessen Deckenstuck an die geistliche Autorität des Erzbischofs erinnern soll. Die Mitte der Decke schmückt eine quadratische Gloriole, in der Engelschöre um das hebräische Wortsymbol ''JHWH'' (Jahwe) herum schweben und Gott loben und preisen. In vier rechteckigen Stuckbildern, die seitlich die Gloriole umgegeben, sind vier Szenen von der Geburt Jesu dargestellt: Mariä Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, Herbergssuche in Bethlehem, Geburt im Stall zu Bethlehem, Jesus wird von Maria und Josef in den Tempel gebracht, damit dieser von einem Hohen Priester beschnitten werde. Die Ecken sind mit Ranken aus Blumen- und Obstgirlanden, sowie Bändern verziert, die sich aus Vasen herausranken und mit Engelsköpfen und Serafinen (Engel mit weit schwingenden Flügeln) durchsetzt sind.  
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Der Gloriensaal war ursprünglich wohl ein Empfangssaal, dessen Deckenstuck an die geistliche Autorität des Erzbischofs erinnern soll. Die Mitte der Decke schmückt eine quadratische Gloriole, in der Engelschöre um das hebräische Wortsymbol ''JHWH'' (Jahwe) herum schweben und Gott loben und preisen. In vier rechteckigen Stuckbildern, die seitlich die Gloriole umgegeben, sind vier Szenen von der Geburt Jesu dargestellt: Mariä Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, Herbergssuche in Bethlehem, Geburt im Stall zu Bethlehem, Jesus wird von Maria und Josef in den Tempel gebracht, damit dieser von einem Hohen Priester beschnitten werde. Die Ecken sind mit Ranken aus Blumen- und Obstgirlanden, sowie Bändern verziert, die sich aus Vasen herausranken und mit Engelsköpfen und Serafinen (Engel mit weit schwingenden Flügeln) durchsetzt sind.  
    
==== Ständesaal ====
 
==== Ständesaal ====
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* Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg
 
* Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg
 
* [[Erich Marx]], Peter Laub (Hg.), ''Die Neue Residenz in Salzburg'', Jahresschrift des [[Salzburg Museum|SMCA]] 47-48, 2001/2002, Salzburg 2003.
 
* [[Erich Marx]], Peter Laub (Hg.), ''Die Neue Residenz in Salzburg'', Jahresschrift des [[Salzburg Museum|SMCA]] 47-48, 2001/2002, Salzburg 2003.
* [[Hans Tietze]]: [[Die profanen Denkmale der Stadt Salzburg]]: [https://diglib.tugraz.at/download.php?id=53f1aeb4cc9e6&location=browse Neubau]
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* [[Hans Tietze]]: [[Die profanen Denkmale der Stadt Salzburg]]: [https://diglib.tugraz.at/download.php?id=53f1aeb4cc9e6&location=browse Neubau]
    
== Fußnote ==
 
== Fußnote ==