| | Auf Initiative eines Mitgliedes der Ebenauer Musik, Andreas Zenker, gesellten sich 1988 junge Musiker und musizierten mit viel Schwung wieder auf den althergebrachten Instrumenten mit der „hohen“ Stimmung, nämlich a' = 461 Hz. Sie nannten sich ''Die Emaus-Jünger''.<ref>[http://www.emaus.at Emaus-Jünger]</ref> Den hohen Stimmton, der auch an alten Orgeln anzutreffen ist - wo er als ''Cornettton'' bezeichnet wird<ref>1820 z. B. berichtet der Komponist [[Franz Xaver Gruber]], dass die Orgel von [[Wallfahrtskirche Maria im Mösl|Arnsdorf]] um (vermutlich) zwei Halbtöne zu hoch wäre: „ […] ''schade,'' […] ''dass die Orgel'' […] ''hochkornet'' ist und jeweils zwei Pfeifen des ''transformierens wegen beÿgesetzt'' werden müssten“; Stiftsarchiv [[Benediktiner-Abteikirche Michaelbeuern|Michaelbeuern]]: ''Fach 54'', Franz Xaver Gruber: ''Kurze Schilderung von der Wallfahrts-Kirche zu Arnsdorf '', Nr. 72 (Handschrift, 1820). Zit. nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', Duisburg & Köln: WiKu-Verlag 2015, ISBN 978-3-86553-446-0, S. 12 und S. 358f.</ref> - nennt man in Regimentskapellen '''Türkischer Ton'''.<ref>Wikipedia, Türkischer Ton: [https://de.wikipedia.org/wiki/Cornettton]</ref> Anfangs bereitete das Blasen auf den maroden Instrumenten Schwierigkeiten, das Instrumentarium wurde über die Jahre jedoch immer wieder verbessert, und durch intensive Probenarbeit kristallisierte sich dieses Ensemble als eine beliebte Blasmusikgruppe heraus. Ganz bewusst wurde neben der „hohen“ Stimmung auch in der alten Besetzung mit Helikon, Basstrompete, Es-Trompeten und Es-Klarinette gespielt. 1998 feierten die Emaus-Jünger ihr zehnjähriges Gründungsjubiläum. Es gab ein gelungenes Fest u.a. mit einem hochkarätig besetzten Emaus-Festorchester und einem Treffen der letzten „hochgestimmten“ Blaskapellen Österreichs. 1999 wurde für das österreichische Blasmusikmuseum in Oberwölz (Stmk.) der Radetzky Marsch von Johann Strauss sowohl in „hoher“ Stimmung als auch in Normalstimmung zum objektiven Vergleich beider Stimmungen aufgenommen.<ref name="Leitich"></ref> | | Auf Initiative eines Mitgliedes der Ebenauer Musik, Andreas Zenker, gesellten sich 1988 junge Musiker und musizierten mit viel Schwung wieder auf den althergebrachten Instrumenten mit der „hohen“ Stimmung, nämlich a' = 461 Hz. Sie nannten sich ''Die Emaus-Jünger''.<ref>[http://www.emaus.at Emaus-Jünger]</ref> Den hohen Stimmton, der auch an alten Orgeln anzutreffen ist - wo er als ''Cornettton'' bezeichnet wird<ref>1820 z. B. berichtet der Komponist [[Franz Xaver Gruber]], dass die Orgel von [[Wallfahrtskirche Maria im Mösl|Arnsdorf]] um (vermutlich) zwei Halbtöne zu hoch wäre: „ […] ''schade,'' […] ''dass die Orgel'' […] ''hochkornet'' ist und jeweils zwei Pfeifen des ''transformierens wegen beÿgesetzt'' werden müssten“; Stiftsarchiv [[Benediktiner-Abteikirche Michaelbeuern|Michaelbeuern]]: ''Fach 54'', Franz Xaver Gruber: ''Kurze Schilderung von der Wallfahrts-Kirche zu Arnsdorf '', Nr. 72 (Handschrift, 1820). Zit. nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', Duisburg & Köln: WiKu-Verlag 2015, ISBN 978-3-86553-446-0, S. 12 und S. 358f.</ref> - nennt man in Regimentskapellen '''Türkischer Ton'''.<ref>Wikipedia, Türkischer Ton: [https://de.wikipedia.org/wiki/Cornettton]</ref> Anfangs bereitete das Blasen auf den maroden Instrumenten Schwierigkeiten, das Instrumentarium wurde über die Jahre jedoch immer wieder verbessert, und durch intensive Probenarbeit kristallisierte sich dieses Ensemble als eine beliebte Blasmusikgruppe heraus. Ganz bewusst wurde neben der „hohen“ Stimmung auch in der alten Besetzung mit Helikon, Basstrompete, Es-Trompeten und Es-Klarinette gespielt. 1998 feierten die Emaus-Jünger ihr zehnjähriges Gründungsjubiläum. Es gab ein gelungenes Fest u.a. mit einem hochkarätig besetzten Emaus-Festorchester und einem Treffen der letzten „hochgestimmten“ Blaskapellen Österreichs. 1999 wurde für das österreichische Blasmusikmuseum in Oberwölz (Stmk.) der Radetzky Marsch von Johann Strauss sowohl in „hoher“ Stimmung als auch in Normalstimmung zum objektiven Vergleich beider Stimmungen aufgenommen.<ref name="Leitich"></ref> |
| | Die Musikkapelle Ebenau umfasst heute (2013) 39 Mitglieder, davon sind 14 weiblich. Die Altersstruktur zeigt einen gesunden Schwerpunkt bei der Jugend (Durchschnittsalter 25,8 Jahre, Tendenz sinkend). Die meisten Musikerinnen und Musiker haben eine solide musikalische Ausbildung entweder im Musikschulwerk oder privat genossen. Die Zahl unserer Leistungsabzeichen insgesamt liegt (derzeit: 2008) bei 45. 1999 gab es mit Evelyn Lechner (Horn) das erste goldene Leistungsabzeichen in unserer Kapelle. 2003 folgte Martin Oberascher mit dem Tenorhorn und 2007 Andrea Brunauer und Katharina Karl (beide Flöte, sowie Christoph Fagerer am Schlagzeug mit der höchsten Auszeichnung. | | Die Musikkapelle Ebenau umfasst heute (2013) 39 Mitglieder, davon sind 14 weiblich. Die Altersstruktur zeigt einen gesunden Schwerpunkt bei der Jugend (Durchschnittsalter 25,8 Jahre, Tendenz sinkend). Die meisten Musikerinnen und Musiker haben eine solide musikalische Ausbildung entweder im Musikschulwerk oder privat genossen. Die Zahl unserer Leistungsabzeichen insgesamt liegt (derzeit: 2008) bei 45. 1999 gab es mit Evelyn Lechner (Horn) das erste goldene Leistungsabzeichen in unserer Kapelle. 2003 folgte Martin Oberascher mit dem Tenorhorn und 2007 Andrea Brunauer und Katharina Karl (beide Flöte, sowie Christoph Fagerer am Schlagzeug mit der höchsten Auszeichnung. |
| | Und trotzdem! „Musikkameradschaft“ ist ein Begriff für lebenslange Freundschaften, das gemeinsame Musizieren unter fachkundiger Leitung läßt viele Probleme des Alltags in den Hintergrund treten, die Harmonie der Musik greift auf Körper und Seele über und verbreitet noch dazu festliche Freude für andere bei vielen Gelegenheiten. Die Blasmusik bietet also für die jugendlichen Musikerinnen und Musiker eine sinnvolle Herausforderung, für die Erwachsenen eine entspannende Bewährung im Freundeskreis und für die Gemeinde Ebenau einen kulturellen und sozialen Kristallisationskern. | | Und trotzdem! „Musikkameradschaft“ ist ein Begriff für lebenslange Freundschaften, das gemeinsame Musizieren unter fachkundiger Leitung läßt viele Probleme des Alltags in den Hintergrund treten, die Harmonie der Musik greift auf Körper und Seele über und verbreitet noch dazu festliche Freude für andere bei vielen Gelegenheiten. Die Blasmusik bietet also für die jugendlichen Musikerinnen und Musiker eine sinnvolle Herausforderung, für die Erwachsenen eine entspannende Bewährung im Freundeskreis und für die Gemeinde Ebenau einen kulturellen und sozialen Kristallisationskern. |