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=== Aufstieg während des Nationalsozialismus ===
 
=== Aufstieg während des Nationalsozialismus ===
Während der nationalsozialistischen Ära übernahm Welz die Wiener [[Karl Friedrich Würthle|Galerie Würthle]] und führte sie bis zur Restitution im Jahr [[1949]] an die ehemalige Besitzerin Lea Bondi-Jaray, von der er auch Schieles ''Wally von Krumau'' kurz vor deren Flucht und deutlich unter Wert erwarb, als "Galerie Welz". Zur Spatenstichfeier für den Bau der [[Reichsautobahn]] am [[Walserberg]] eröffnete er im [[April]] [[1938]] in seiner Galerie in Salzburg die Wanderausstellung ''"Die Straßen des Führers"'' und etablierte sich damit im Kulturbetrieb des neuen Regimes. Die Beilegung der Sudetenkrise im Oktober des selben Jahres nahm er zum Anlass eine Schau über sudetendeutsche Kunst in seiner Wiener Dependance zu präsentieren. [[1940]] zeigte er die besonders von den neuen nationalsozialistischen Machthabern geschätzte Ausstellung zu [[Hans Makart]], mit deren Hilfe er sich nunmehr vollständig in der seit dem Anschluss neu formierten Kunstszene integrieren konnte. Die Schutzherrschaft dieser Ausstellung, als deren künstlerischer Leiter Welz selbst fungierte, übernahm Hermann Göring, als Herausgeber des begleitenden und mit einem Vorwort des Gauhauptmanns Albert Reitter versehenen Katalogs zeigte sich der Leibfotograf Adolf Hitlers, Heinrich Hoffmann verantwortlich.
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Während der nationalsozialistischen Ära übernahm Welz die Wiener [[Galerie Würthle]] und führte sie bis zur Restitution im Jahr [[1949]] an die ehemalige Besitzerin Lea Bondi-Jaray, von der er auch Schieles ''Wally von Krumau'' kurz vor deren Flucht und deutlich unter Wert erwarb, als "Galerie Welz". Zur Spatenstichfeier für den Bau der [[Reichsautobahn]] am [[Walserberg]] eröffnete er im [[April]] [[1938]] in seiner Galerie in Salzburg die Wanderausstellung ''"Die Straßen des Führers"'' und etablierte sich damit im Kulturbetrieb des neuen Regimes. Die Beilegung der Sudetenkrise im Oktober des selben Jahres nahm er zum Anlass eine Schau über sudetendeutsche Kunst in seiner Wiener Dependance zu präsentieren. [[1940]] zeigte er die besonders von den neuen nationalsozialistischen Machthabern geschätzte Ausstellung zu [[Hans Makart]], mit deren Hilfe er sich nunmehr vollständig in der seit dem Anschluss neu formierten Kunstszene integrieren konnte. Die Schutzherrschaft dieser Ausstellung, als deren künstlerischer Leiter Welz selbst fungierte, übernahm Hermann Göring, als Herausgeber des begleitenden und mit einem Vorwort des Gauhauptmanns Albert Reitter versehenen Katalogs zeigte sich der Leibfotograf Adolf Hitlers, Heinrich Hoffmann verantwortlich.
    
Im teils besetzten Frankreich erwarb Friedrich Welz während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] zu Billigstpreisen wertvolle Kunstwerke die er im Deutschen Reich mit großem Profit verkaufte oder teilweise in den Besitz der sich in Gründung befindlichen "[[Salzburger Landesgalerie]]" stellte. Viele der auf diese Weise erworbenen Bilder und Kunstwerke der Landesgalerie mussten jedoch nach [[1945]] aufgrund der "Londoner Deklaration" wieder zurückgegeben werden. Zudem unternahm er im Auftrag von Baldur von Schirach und weiteren prominenten NS-Größen regelrechte Einkaufsreisen ins besetzte Paris, die ihm neben eigenem Profit auch die Freundschaft zu politischen Entscheidungsträgern brachte. So entwickelte er sich, gestützt durch die Gau- und Reichsleitung vom Leiter einer privaten Galerie zum Chef der Salzburger Landesgalerie und zu einem der führendsten Kunsthändler des Naziregimes. All diese Aktivitäten brachten ihm im später wieder erstandenen Österreich zwar schwere Vorwürfe ein, konnten seine weitere Karriere aber nicht gefährden. Ein Verfahren nach dem Kriegsverbrechergesetz wurde [[1950]] eingestellt und seine Verbindungen zu nationalsozialistischen Persönlichkeiten sowie seine Verquickungen zu Arisierungen jüdischen Vermögens für lange Zeit nicht weiter hinterfragt.
 
Im teils besetzten Frankreich erwarb Friedrich Welz während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] zu Billigstpreisen wertvolle Kunstwerke die er im Deutschen Reich mit großem Profit verkaufte oder teilweise in den Besitz der sich in Gründung befindlichen "[[Salzburger Landesgalerie]]" stellte. Viele der auf diese Weise erworbenen Bilder und Kunstwerke der Landesgalerie mussten jedoch nach [[1945]] aufgrund der "Londoner Deklaration" wieder zurückgegeben werden. Zudem unternahm er im Auftrag von Baldur von Schirach und weiteren prominenten NS-Größen regelrechte Einkaufsreisen ins besetzte Paris, die ihm neben eigenem Profit auch die Freundschaft zu politischen Entscheidungsträgern brachte. So entwickelte er sich, gestützt durch die Gau- und Reichsleitung vom Leiter einer privaten Galerie zum Chef der Salzburger Landesgalerie und zu einem der führendsten Kunsthändler des Naziregimes. All diese Aktivitäten brachten ihm im später wieder erstandenen Österreich zwar schwere Vorwürfe ein, konnten seine weitere Karriere aber nicht gefährden. Ein Verfahren nach dem Kriegsverbrechergesetz wurde [[1950]] eingestellt und seine Verbindungen zu nationalsozialistischen Persönlichkeiten sowie seine Verquickungen zu Arisierungen jüdischen Vermögens für lange Zeit nicht weiter hinterfragt.

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