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Sls '''Meister des Residenzbrunnens''' in der [[Alstadt]] von [[Salzburg]] wird in der gegenwärtigen Literatur Schöpfer zumeist [[Tommaso di Garona]] genannt. Nicht immer wird dabei auf die Unsicherheit dieser Zuschreibung hingewiesen. Deren Hintergründen ist dieser Artikel gewidmet.
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Sls '''Meister des Residenzbrunnens''' in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] wird in der gegenwärtigen Literatur Schöpfer zumeist [[Tommaso di Garona]] genannt. Nicht immer wird dabei auf die Unsicherheit dieser Zuschreibung hingewiesen. Deren Hintergründen ist dieser Artikel gewidmet.
    
==Vorgeschichte bis 1940==
 
==Vorgeschichte bis 1940==
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(nach Franco Cavarocchi<ref>Franco Cavarocchi: ''Künstler aus dem Valle Intelvi in Salzburg und Österreich'', in MGSLK 119 (1979) S. 281-304 [285 f].</ref>)
 
(nach Franco Cavarocchi<ref>Franco Cavarocchi: ''Künstler aus dem Valle Intelvi in Salzburg und Österreich'', in MGSLK 119 (1979) S. 281-304 [285 f].</ref>)
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Befruchtet wurde die Beschäftigung mit dieser Frage durch die Forschungen über die Künstler des [[Val d'Intelvi|Intelvital]]es, die Franco Cavarocchi (* 1911, †1996) durchführte und deren Erkenntnisse er von 1965 bis 1992 in etlichen Veröffentlichungen niederlegte. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang eine Reise, die eine Gruppe von Mitgliedern der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] im Mai 1978 in das Intelvital, die Heimat des Salzburger Dombaumeisters [[Santino Solari]], unternahm. In einem Ort dieses lombardischen Tales, nämlich in Pellio Inferiore, war auch Darios Familie beheimatet. Giovanni Antonio Dario war in erster Ehe mit Francesca Garuo Allio aus Scaria d'Intelvi verheiratet, deren Bruder Tommaso Garuo Allio mit dem von Franz Martin aufgefundenen italienischen Bildhauer gleichzusetzen ist. Der Familienname hatte die Schreibung '''„Garouo“ (für Garovo oder Garuo)''', die aber in „Garo'''n'''o“ verändert wurde. „Nur durch diese Verwandtschaft“ – so vermerkt Cavarocchi lakonisch – „kann man die beiden Künstler in der so oft diskutierten verwickelten Frage nach dem Plan und der Ausführung des Salzburger Residenzbrunnens unter einen Hut bringen.“
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Befruchtet wurde die Beschäftigung mit dieser Frage durch die Forschungen über die Künstler des Intelvi-Tals<ref>nördlich von Como, Lombardei, Italien, in Richtung Luganer See, Schweiz</ref>, die Franco Cavarocchi (* 1911, †1996) durchführte und deren Erkenntnisse er von 1965 bis 1992 in etlichen Veröffentlichungen niederlegte. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang eine Reise, die eine Gruppe von Mitgliedern der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] im Mai 1978 in das Intelvital, die Heimat des Salzburger Dombaumeisters [[Santino Solari]], unternahm. In einem Ort dieses lombardischen Tales, nämlich in Pellio Inferiore, war auch Darios Familie beheimatet. Giovanni Antonio Dario war in erster Ehe mit Francesca Garuo Allio aus Scaria d'Intelvi verheiratet, deren Bruder Tommaso Garuo Allio mit dem von Franz Martin aufgefundenen italienischen Bildhauer gleichzusetzen ist. Der Familienname hatte die Schreibung '''„Garouo“ (für Garovo oder Garuo)''', die aber in „Garo'''n'''o“ verändert wurde. „Nur durch diese Verwandtschaft“ – so vermerkt Cavarocchi lakonisch – „kann man die beiden Künstler in der so oft diskutierten verwickelten Frage nach dem Plan und der Ausführung des Salzburger Residenzbrunnens unter einen Hut bringen.“
    
Tommaso Garuo Allio starb am 18. September 1667, zwei Tage nach Errichtung seines Testaments, in [[Padua]].<ref> [http://dominico.joanneum.at/dom_wa/projekt/glossar/glossar_t.html Glossar zum Projekt „Domenico dell'Allio“] unter Bezug auf eine Quelle „Sacardo, 1981“.</ref> Auf ihn trifft demnach das von Ertinger überlieferte Ende des italienischen Bildhauers nicht zu.
 
Tommaso Garuo Allio starb am 18. September 1667, zwei Tage nach Errichtung seines Testaments, in [[Padua]].<ref> [http://dominico.joanneum.at/dom_wa/projekt/glossar/glossar_t.html Glossar zum Projekt „Domenico dell'Allio“] unter Bezug auf eine Quelle „Sacardo, 1981“.</ref> Auf ihn trifft demnach das von Ertinger überlieferte Ende des italienischen Bildhauers nicht zu.
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==1986 bis heute ==
 
==1986 bis heute ==
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Der ''Dehio Salzburg'' von 1986<ref>''DEHIO Salzburg. Die Kunstdenkmäler Österreichs. SALZBURG Stadt und Land. '' Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1986. ISBN 3-7031-0599-2 (hier: S. 607).</ref> schreibt über die Urheberschaft des Residenzbrunnens: '' „Monumentale bar.''[ocke] ''Brunnenanlage, zwischen 1656 und 1661 unter E''[rz]''b.''[ischof] ''[[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein|Guidobald Thun]] errichtet, von Tommaso di Garona(?).“'' Demselben, als ''„Meister des Residenzbrunnens“'', werden mit ebensolchem Fragezeichen drei Statuen (Moses, Elias und Christus Salvator) der Domfassade zugeschrieben<ref>Dehio (aaO) S. 528.</ref>.
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Der ''Dehio Salzburg'' von 1986<ref>''DEHIO Salzburg. Die Kunstdenkmäler Österreichs. SALZBURG Stadt und Land. '' Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1986. ISBN 3-7031-0599-2 (hier: S. 607).</ref> schreibt über die Urheberschaft des Residenzbrunnens: '' „Monumentale bar.''[ocke] ''Brunnenanlage, zwischen 1656 und 1661 unter E''[rz]''b.''[ischof] ''[[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein|Guidobald Thun]] errichtet, von Tommaso di Garona(?).“'' Demselben, als ''„Meister des Residenzbrunnens“'', werden mit ebensolchem Fragezeichen drei Statuen (Moses, Elias und Christus Salvator) der Domfassade zugeschrieben<ref>Dehio (aaO) S. 528.</ref>.
    
Die Namensform „Tommaso di Garona“ findet sich bei einer Internet-Recherche (April 2010) praktisch ausschließlich in den zumeist deutschsprachigen Artikeln, die sich auf dessen eben genannte mutmaßliche Werke beziehen; dies legt den Verdacht nahe, dass sie alle auf derselben Quelle fußen, der ihrerseits Belege für die Urheberschaft eines Tommaso di Garona, mit Ausnahme des von Franz Martin (1940) aufgefundenen Hinweises auf Tommasos Anwesenheit in Salzburg, fehlen.
 
Die Namensform „Tommaso di Garona“ findet sich bei einer Internet-Recherche (April 2010) praktisch ausschließlich in den zumeist deutschsprachigen Artikeln, die sich auf dessen eben genannte mutmaßliche Werke beziehen; dies legt den Verdacht nahe, dass sie alle auf derselben Quelle fußen, der ihrerseits Belege für die Urheberschaft eines Tommaso di Garona, mit Ausnahme des von Franz Martin (1940) aufgefundenen Hinweises auf Tommasos Anwesenheit in Salzburg, fehlen.

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