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| | In der Zechprobstordnung spiegeln sich auch Traditionen, wie die Aufstellung bei den Umgängen. Bei den Bittgängen (z. B. nach Unterdorf, Vetterbach, Plainfeld ) geht der (zweite) Zechprobst mit der Fahne voran. Auch die fallweise Verwendung der traditionellen roten oder blauen Mäntel ist festgehalten. Es sind für die Bittgänge auch die Stellen an den Wegen angeführt, ab denen dann laut gebetet werde. Zu erwähnen ist auch, dass das Vorantragen der Fahne manchmal mit erheblicher Anstrengung verbunden sein kann, vor allem bei starkem Wind oder großer Hitze. | | In der Zechprobstordnung spiegeln sich auch Traditionen, wie die Aufstellung bei den Umgängen. Bei den Bittgängen (z. B. nach Unterdorf, Vetterbach, Plainfeld ) geht der (zweite) Zechprobst mit der Fahne voran. Auch die fallweise Verwendung der traditionellen roten oder blauen Mäntel ist festgehalten. Es sind für die Bittgänge auch die Stellen an den Wegen angeführt, ab denen dann laut gebetet werde. Zu erwähnen ist auch, dass das Vorantragen der Fahne manchmal mit erheblicher Anstrengung verbunden sein kann, vor allem bei starkem Wind oder großer Hitze. |
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| − | Allgemeine Bemerkungen: | + | '''Allgemeine Bemerkungen:''' |
| | Nach wie vor stellt die Aufgabe des Zechprobstes eine Ehrensache dar. Die Gepflogenheit, den neuen Zechprobst zu bestimmen, ohne dazu vorher seine Bereitschaft zu erkunden, besteht weiterhin. Das Amt wurde bisher fast aufnahmslos von Bauern ausgeübt. Mit der Aufgabe sind auch einige Naturalleistungen verbunden, wie die Beistellung von Christbäumen für den weihnachtlichen Kirchenschmuck oder Ostereiern für die Ministranten. Beim Antritt des Zechprobstamtes hat die Zechprobstfeier große Tradition. Diese Feier war über viele Jahre stets am Stefanitag, findet nun an einem dem Neujahr folgenden Sonntag statt. Eine Besonderheit ist dabei, dass dazu fünf Vorjahreszechpröbste mit Gattinen sowie Mesner und Seelsorger eingeladen werden. | | Nach wie vor stellt die Aufgabe des Zechprobstes eine Ehrensache dar. Die Gepflogenheit, den neuen Zechprobst zu bestimmen, ohne dazu vorher seine Bereitschaft zu erkunden, besteht weiterhin. Das Amt wurde bisher fast aufnahmslos von Bauern ausgeübt. Mit der Aufgabe sind auch einige Naturalleistungen verbunden, wie die Beistellung von Christbäumen für den weihnachtlichen Kirchenschmuck oder Ostereiern für die Ministranten. Beim Antritt des Zechprobstamtes hat die Zechprobstfeier große Tradition. Diese Feier war über viele Jahre stets am Stefanitag, findet nun an einem dem Neujahr folgenden Sonntag statt. Eine Besonderheit ist dabei, dass dazu fünf Vorjahreszechpröbste mit Gattinen sowie Mesner und Seelsorger eingeladen werden. |
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| − | Es existiert in Thalgau eine fast lückenlose Aufstellung aller seit [[1858]] tätig gewesenen Zechpröbste, deren bisherige Gesamtzahl bis zum Jahr [[2018]] immerhin 160 Personen beträgt. In dieser Aufstellung sind auch interessante orts-und familiengeschichtliche Details enthalten. | + | Es existiert in Thalgau eine Liste fast aller seit dem Jahr [[1858]] im Amt tätig gewesenen Zechpröbste. Den Gesamtzahl betrug bis zum Jahr [[2018]] 160 Personen. Diese Aufstellung enthält interessante Hof- und familiengeschichtliche Details. |
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| | Zum Thema Zechprobstwahl rankt sich in Thalgau so manche '''Legende'''. Angeblich hätte so mancher in Frage kommende „Zechprobst-Kandidat“ vergeblich gehofft, genommen zu werden. Es wäre auch schon vorgekommen, dass rechtzeitig ein neuer Anzug beschafft wurde, um im Fall der (möglichen) Wahl gerüstet zu sein. Wenn man sich bei bisherigen Zechpröbsten über ihre „Amtserfahrungen“ ein wenig umhört, so erhält man darüber fast nur positive Äußerungen. Sie reichen von schönen Erinnerungen, an die man gerne zurück denkt, bis zu Bemerkungen wie „manchmal stressig war es schon!“, weil am Bauernhof derweil viel Arbeit wartete. Trotz manchen Wandels in der Zeit kann man sagen, dass in Thalgau das Zechprobstamt unverändert gute gesellschaftliche Anerkennung genießt. | | Zum Thema Zechprobstwahl rankt sich in Thalgau so manche '''Legende'''. Angeblich hätte so mancher in Frage kommende „Zechprobst-Kandidat“ vergeblich gehofft, genommen zu werden. Es wäre auch schon vorgekommen, dass rechtzeitig ein neuer Anzug beschafft wurde, um im Fall der (möglichen) Wahl gerüstet zu sein. Wenn man sich bei bisherigen Zechpröbsten über ihre „Amtserfahrungen“ ein wenig umhört, so erhält man darüber fast nur positive Äußerungen. Sie reichen von schönen Erinnerungen, an die man gerne zurück denkt, bis zu Bemerkungen wie „manchmal stressig war es schon!“, weil am Bauernhof derweil viel Arbeit wartete. Trotz manchen Wandels in der Zeit kann man sagen, dass in Thalgau das Zechprobstamt unverändert gute gesellschaftliche Anerkennung genießt. |