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In der zweiten Hälfte der [[1950er]]- und den frühen [[1960er]]-Jahren trat Lorenz regelmäßig bei den [[Salzburger Festspiele]]n auf. Von 1962 bis 1974 unterrichtete er am Salzburger [[Mozarteum]] sowie privat in [[München]] und Salzburg.
 
In der zweiten Hälfte der [[1950er]]- und den frühen [[1960er]]-Jahren trat Lorenz regelmäßig bei den [[Salzburger Festspiele]]n auf. Von 1962 bis 1974 unterrichtete er am Salzburger [[Mozarteum]] sowie privat in [[München]] und Salzburg.
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==Max Lorenz und der Nationalsozialismus==
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Max Lorenz war homosexuell, heiratete aber  [[1932]] die Sängerin Charlotte (Lotte) Appel (1897–1964), eine Jüdin. Sie wurde auch später seine Managerin. Seine Homosexualität war von den Nationalsozialisten geduldet, aber als er wegen einer Affäre mit einem jungen Mann vor Gericht gestellt wurde, teilte Adolf Hitler der damaligen Leiterin der Bayreuther Festspiele Winifred Wagner mit, Lorenz sei für die Festspiele untragbar geworden. Laut eigener Aussage soll ihm Wagner entgegnet haben, in diesem Fall könne sie „Bayreuth schließen“; ohne Lorenz sei „Bayreuth nicht zu machen“. Nach dem Ende des Gerichtsverfahrens dekretierte Hitler, dass Lorenz weiterhin  in Bayreuth auftreten darf.
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Lorenz zeigte sich mit seiner Frau auch weiterhin in der Öffentlichkeit, ein Verhalten, das von den Nationalsozialisten als Provokation empfunden wurde. Als SS-Leute während Lorenz’ Abwesenheit seine Frau und seine Schwiegermutter aus der Wohnung abholen sollten, konnte dies im letzten Moment verhindert werden. Als Folge dieses Vorfalls teilte Hermann Göring in einem Schreiben vom [[21. März]] [[1943]] mit, dass Lorenz unter seinem persönlichen Schutzstehe und jedes Vorgehen gegen Lorenz, dessen Frau und deren Mutter sei zu unterlassen. Waldemar Kmentt zufolge soll Max Lorenz seine privilegierte Stellung im Dritten Reich dazu verwendet haben, neben seiner Frau auch etliche jüdische Freunde und Kollegen vor Verfolgung zu schützen.
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Lotte Lorenz Bruder schrieb nach ihrem Tod 1964 einen Brief an seinen Schwager, in dem es unter anderem hieß: <blockquote>
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    „[…] was Du in menschlicher Beziehung getan hast, wird für mich immer ein Vorbild sein: Du hast in der ganzen Hitlerzeit treu zu Deiner jüdischen Frau gehalten, und darüber hinaus hast Du meine selige Mutter unter eigener Gefahr bei Dir zuhaus versteckt gehalten. Daran werde ich mich immer mit tiefer Dankbarkeit erinnern. In inniger Freundschaft, James </blockquote>
    
== Quelle und weiterführend==
 
== Quelle und weiterführend==
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