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Während im nördlichen [[Flachgau]] die Leinenweberei (aus Flachsfasern) ausgeübt wurde, war in unseren gebirgigeren Gegenden die Schafzucht verbreitet als Voraussetzung für die Tuch- und Lodenweberei. Zur Herstellung von Loden aus Schafwolle wurden die gewebten Tuche gewalkt, d. h. mit Wasser getränkt und verdichtet (mit Füßen gestampft oder mit Walkmühlen), um eine Verfilzung des Tuches zu erreichen. Für die Lodenherstellung benötigt man daher viel Wasser und bei Verwendung einer Walkmühle auch zu deren Antrieb mittels Wasserrad. Der durch Koppl und das Lodagai fließende Weberbach (offizielle Kartenbezeichnung [[Rettenbach (Koppl)|Rettenbach]], siehe auch [[Am Weberbach (Koppl)|Am Weberbach]]) ist mit seinem Namen ein weiterer Hinweis auf die seinerzeitige Existenz von Tuch-und Lodenwebern in dieser Gegend.
 
Während im nördlichen [[Flachgau]] die Leinenweberei (aus Flachsfasern) ausgeübt wurde, war in unseren gebirgigeren Gegenden die Schafzucht verbreitet als Voraussetzung für die Tuch- und Lodenweberei. Zur Herstellung von Loden aus Schafwolle wurden die gewebten Tuche gewalkt, d. h. mit Wasser getränkt und verdichtet (mit Füßen gestampft oder mit Walkmühlen), um eine Verfilzung des Tuches zu erreichen. Für die Lodenherstellung benötigt man daher viel Wasser und bei Verwendung einer Walkmühle auch zu deren Antrieb mittels Wasserrad. Der durch Koppl und das Lodagai fließende Weberbach (offizielle Kartenbezeichnung [[Rettenbach (Koppl)|Rettenbach]], siehe auch [[Am Weberbach (Koppl)|Am Weberbach]]) ist mit seinem Namen ein weiterer Hinweis auf die seinerzeitige Existenz von Tuch-und Lodenwebern in dieser Gegend.
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Lodergai ist demnach eine Bezeichnung für eine „'''Gegend der Loder'''“. In der heutigen Hinterschroffenau waren demnach seit dem Hoch[[mittelalter]] und der frühen Neuzeit sicher mehrere (vielleicht etwa ein Dutzend) Tuch- und Lodenweber angesiedelt. Die Erinnerung daran, was „Loder“ bedeutet, war aber im Laufe der Zeit verloren gegangen. Vorbehaltlich weiterer Forschungsergebnisse kann man annehmen, dass die Bezeichnung "Lodagei" mindesten 350 Jahre alt sein wird (Namenstags-Jubiläum!).
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Lodergai ist demnach eine Bezeichnung für eine „'''Gegend der Loder'''“. In der heutigen Hinterschroffenau waren demnach seit dem Hoch[[mittelalter]] und der frühen Neuzeit sicher mehrere (vielleicht etwa ein Dutzend) Tuch- und Lodenweber angesiedelt. Die Erinnerung daran, was „Loder“ bedeutet, war aber im Laufe der Zeit verloren gegangen. Vorbehaltlich weiterer Forschungsergebnisse kann man annehmen, dass die Bezeichnung "Lodagei" mindestens 350 Jahre alt sein wird (Namenstags-Jubiläum!).
    
Heute existiert in der Ortschaft Hinterschroffenau der Gemeinde Hof bei Salzburg nur noch ein einziger Webereibetrieb, welcher sogar der einzige derartige Betrieb im Flachgau ist. Inhaberin ist Frau Mag.<sup>a</sup> Christine Sickinger. Auch in ihrem Betrieb wird vorwiegend Wolle verarbeitet, wodurch eine alte Tradition in der "Lodagei" in unsere Zeit weitergeführt wurde.
 
Heute existiert in der Ortschaft Hinterschroffenau der Gemeinde Hof bei Salzburg nur noch ein einziger Webereibetrieb, welcher sogar der einzige derartige Betrieb im Flachgau ist. Inhaberin ist Frau Mag.<sup>a</sup> Christine Sickinger. Auch in ihrem Betrieb wird vorwiegend Wolle verarbeitet, wodurch eine alte Tradition in der "Lodagei" in unsere Zeit weitergeführt wurde.

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