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Die drei Salzburger Frauenhäuser verfügen über insgesamt 32 Plätze. Davon allein hat das Stadt-Salzburger Haus 96. Im Jahr 2010  musste die Frauenhäuser aus Platzmangel 134 Frauen zurückweisen. 2009 gab es 491 Betretungsverbote für Männer, 2010 waren es 378. 50 bis 55 Prozente der Betretungsverbote wurden in der Stadt Salzburg ausgesprochen, der Rest verteilt sich über das Land Salzburg. Im [[Gewaltschutzzentrum Salzburg]] werden jährlich zwischen 1 000 und 1 200 Klienten betreut, 80 Prozent davon sind Frauen.
 
Die drei Salzburger Frauenhäuser verfügen über insgesamt 32 Plätze. Davon allein hat das Stadt-Salzburger Haus 96. Im Jahr 2010  musste die Frauenhäuser aus Platzmangel 134 Frauen zurückweisen. 2009 gab es 491 Betretungsverbote für Männer, 2010 waren es 378. 50 bis 55 Prozente der Betretungsverbote wurden in der Stadt Salzburg ausgesprochen, der Rest verteilt sich über das Land Salzburg. Im [[Gewaltschutzzentrum Salzburg]] werden jährlich zwischen 1 000 und 1 200 Klienten betreut, 80 Prozent davon sind Frauen.
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== 2014: Frauenhäuser stehen mit dem Rücken zur Wand ==
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== Immer wieder Finanzierungsprobleme ==
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=== 2016: Frauenhaus Hallein Landesregierung kürzt Budget um 15.000 Euro - Nachtdienst gefährdet ===
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:''Hauptartikel [[Frauenhaus Hallein#2016: Landesregierung kürzt Budget um 15.000 Euro - Nachtdienst gefährdet|2016: Landesregierung kürzt Budget um 15.000 Euro - Nachtdienst gefährdet]]
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Wie das [[Bezirksblatt Tennengau]] in seiner Ausgabe vom [[21. Dezember]] [[2016]]<ref>online siehe [https://www.meinbezirk.at/tennengau/lokales/es-muss-immer-wer-vor-ort-sein-d1968500.html "Es muss immer wer vor Ort sein"]</ref> berichtete, will die für Frauenangelegenheiten zuständige [[Landesrat|Landesrätin]] Mag.<sup>a</sup> [[Martina Berthold]] ([[Die Grünen]]) den bewährten und notwendigen Nachtdienst nicht mehr finanzieren. Rufbereitschaft statt Nachtdienst im Frauenhaus Hallein, so die Meinung der Landesrätin. Aber auch eine Rufbereitschaft kostet Geld und wenn schon der notwendige Nachtdienst nun irgendwie durch Spenden aufrecht erhalten werden muss, verlangte Doris Weissenberger, Leiterin des Frauenhauses Hallein, dass die [[Landesregierung]] doch mindestens die Kosten für diese Rufbereitschaft in der Höhe von 15.000 Euro bezahlen muss. Aber auch das will die Landesrätin nicht.
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=== 2014: Frauenhäuser stehen mit dem Rücken zur Wand ===
 
Das [[Frauenhaus Salzburg|Salzburger Frauenhaus]] schlägt wieder Alarm: Das Land verlangt Einsparungen, doch die sind beim derzeitigen Personal- und Auslastungsstand kaum noch möglich.
 
Das [[Frauenhaus Salzburg|Salzburger Frauenhaus]] schlägt wieder Alarm: Das Land verlangt Einsparungen, doch die sind beim derzeitigen Personal- und Auslastungsstand kaum noch möglich.
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Dass sie die Frauenhäuser bei der Begleitung und Betreuung der Frauen bzw. bei den Nachtdiensten entlasten kann, bezweifelt sie jedoch. „''Das scheint mir auch nicht sehr sinnvoll. Denn die Frauen erzählen dort alles, dann müssten sie es nochmal bei uns wiederholen. Im Frauenhaus sind direkt und vor Ort alle Informationen auszutauschen, Beziehung entsteht, die Frauen leben da. Dort wird eine Therapeutin empfohlen, bei uns wird vielleicht etwas anderes gesagt, das verunsichert. Wenn sie dann extra zu uns kommen müssten, das wären leere Kilometer.''“ Entlastung bei den Nachtdiensten kann das Gewaltschutzzentrum jedenfalls auch nicht bieten, denn es ist nur tagsüber offen und erreichbar. „''Anfangs haben wir bis 22 Uhr unsere Dienste angeboten, das wurde aber nicht angenommen. Viel wichtiger ist, dass die Frauen in jedem Fall und sofort die Polizei rufen, damit bei einer Gefährdung sofort eingeschritten werden kann. Die Polizei nimmt auch jeden Fall sehr ernst.''“ Problematisch sieht Hojas die Wohnungsnot in Salzburg, denn für die Betroffenen gibt es oft keine leistbaren Unterkünfte. „''Manche wissen wirklich nicht wohin und im Frauenhaus können sie auch nicht ewig lange bleiben.''“
 
Dass sie die Frauenhäuser bei der Begleitung und Betreuung der Frauen bzw. bei den Nachtdiensten entlasten kann, bezweifelt sie jedoch. „''Das scheint mir auch nicht sehr sinnvoll. Denn die Frauen erzählen dort alles, dann müssten sie es nochmal bei uns wiederholen. Im Frauenhaus sind direkt und vor Ort alle Informationen auszutauschen, Beziehung entsteht, die Frauen leben da. Dort wird eine Therapeutin empfohlen, bei uns wird vielleicht etwas anderes gesagt, das verunsichert. Wenn sie dann extra zu uns kommen müssten, das wären leere Kilometer.''“ Entlastung bei den Nachtdiensten kann das Gewaltschutzzentrum jedenfalls auch nicht bieten, denn es ist nur tagsüber offen und erreichbar. „''Anfangs haben wir bis 22 Uhr unsere Dienste angeboten, das wurde aber nicht angenommen. Viel wichtiger ist, dass die Frauen in jedem Fall und sofort die Polizei rufen, damit bei einer Gefährdung sofort eingeschritten werden kann. Die Polizei nimmt auch jeden Fall sehr ernst.''“ Problematisch sieht Hojas die Wohnungsnot in Salzburg, denn für die Betroffenen gibt es oft keine leistbaren Unterkünfte. „''Manche wissen wirklich nicht wohin und im Frauenhaus können sie auch nicht ewig lange bleiben.''“
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=== Landesrätin Martina Berthold rät zur einer intensiveren Kooperation mit den Gewaltschutzzentren, um Kosten zu sparen ===
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==== Landesrätin Martina Berthold rät zur einer intensiveren Kooperation mit den Gewaltschutzzentren, um Kosten zu sparen ====
 
Landesrätin [[Martina Berthold]] meinte in einem Gespräch mit den [[Stadt Nachrichten]], es gäbe keinen Sparkurs in den Frauenhäusern. Und führte dazu aus, dass die Landesregierung seit 2012 die Förderung jährlich um gut zwei Prozent erhöht und zusätzlich  7.000 Euro für investive Maßnahmen zur Verfügung gestellt hatte. Doch wie die Landesrätin weiter sagte, reiche dieses Geld laut den Frauenhäusern aber nicht. So fehlen dem [[Frauenhaus Hallein]] 30.000 Euro. Sie führt das in Hallein auf ''einen sehr intensiven Nachtdienst und einen hohen Personalschlüssel'' zurück, der aber mit Landesgeldern nicht zu schaffen sei.
 
Landesrätin [[Martina Berthold]] meinte in einem Gespräch mit den [[Stadt Nachrichten]], es gäbe keinen Sparkurs in den Frauenhäusern. Und führte dazu aus, dass die Landesregierung seit 2012 die Förderung jährlich um gut zwei Prozent erhöht und zusätzlich  7.000 Euro für investive Maßnahmen zur Verfügung gestellt hatte. Doch wie die Landesrätin weiter sagte, reiche dieses Geld laut den Frauenhäusern aber nicht. So fehlen dem [[Frauenhaus Hallein]] 30.000 Euro. Sie führt das in Hallein auf ''einen sehr intensiven Nachtdienst und einen hohen Personalschlüssel'' zurück, der aber mit Landesgeldern nicht zu schaffen sei.
    
Auf die Frage, ob sich das Frauenhaus das Angebot an Beratungen, Begleitungen der Frauen usw. einschränken sollte, erklärte die Landesrätin: "''Das hat Geschichte und war auch richtig, als die Frauenhäuser gegründet wurden. Aber seit zehn Jahren haben wir neue, schärfere Gewaltschutzgesetze, und es gibt neben den Frauenhäusern auch die Gewaltschutzzentren, in der Stadt, im [[Flachgau]] und im [[Pongau]], auch für den [[Tennengau]] sind wir in Gesprächen. Man kann nicht einer Einrichtung alles zumuten. Zum Beispiel beim Nachtdienst: Es wird ja argumentiert, man brauche das auch für die Sicherheit der Frauen im Haus. Da muss ich aber sagen, ein Frauenhaus ist keine therapeutische Einrichtung, das Frauen in so extremen psychischen Zuständen betreuen muss''".  Ihre Abteilung erarbeite ein Konzept, in dem es ihr absolutes Bemühen ist, die beiden Frauenhäuser in den Regionen, in Hallein und Saalfelden am steinernen zu halten, zusätzlich zum großen zentralen Frauenhaus in der Stadt mit Nachtdienst.
 
Auf die Frage, ob sich das Frauenhaus das Angebot an Beratungen, Begleitungen der Frauen usw. einschränken sollte, erklärte die Landesrätin: "''Das hat Geschichte und war auch richtig, als die Frauenhäuser gegründet wurden. Aber seit zehn Jahren haben wir neue, schärfere Gewaltschutzgesetze, und es gibt neben den Frauenhäusern auch die Gewaltschutzzentren, in der Stadt, im [[Flachgau]] und im [[Pongau]], auch für den [[Tennengau]] sind wir in Gesprächen. Man kann nicht einer Einrichtung alles zumuten. Zum Beispiel beim Nachtdienst: Es wird ja argumentiert, man brauche das auch für die Sicherheit der Frauen im Haus. Da muss ich aber sagen, ein Frauenhaus ist keine therapeutische Einrichtung, das Frauen in so extremen psychischen Zuständen betreuen muss''".  Ihre Abteilung erarbeite ein Konzept, in dem es ihr absolutes Bemühen ist, die beiden Frauenhäuser in den Regionen, in Hallein und Saalfelden am steinernen zu halten, zusätzlich zum großen zentralen Frauenhaus in der Stadt mit Nachtdienst.
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== 2013: Zu wenig Plätze in Österreichs Frauenhäusern ==
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=== 2013: Zu wenig Plätze in Österreichs Frauenhäusern ===
 
In Österreich gab es zum Zeitpunkt der Erststellung (November 2013) dieses Absatzes 30 Frauenhäuser. Und in diesen fehlten zu diesem Zeitpunkt 70 Plätze. Der Europarat empfiehlt einen Platz je 10&nbsp;000 Einwohnern, das wären im Fall von Österreich 834 Plätze, es gibt aber nur 759. Auf diesen Umstand wies Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), im Vorfeld der am 25. November 2013 startenden Kampagne "''16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen''" hin.
 
In Österreich gab es zum Zeitpunkt der Erststellung (November 2013) dieses Absatzes 30 Frauenhäuser. Und in diesen fehlten zu diesem Zeitpunkt 70 Plätze. Der Europarat empfiehlt einen Platz je 10&nbsp;000 Einwohnern, das wären im Fall von Österreich 834 Plätze, es gibt aber nur 759. Auf diesen Umstand wies Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), im Vorfeld der am 25. November 2013 startenden Kampagne "''16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen''" hin.
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: Telefon: 0 62 45 - 8 02 61  
 
: Telefon: 0 62 45 - 8 02 61  
 
: E-Mail: frauenhaus.hallein@aon.at
 
: E-Mail: frauenhaus.hallein@aon.at
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* [[Frauenhaus Pinzgau]] in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]
 
* [[Frauenhaus Pinzgau]] in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]
 
: Telefon: 0 65 82 - 74 30 21
 
: Telefon: 0 65 82 - 74 30 21
 
: E-Mail: frauenhaus@aon.at
 
: E-Mail: frauenhaus@aon.at
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* [[Frauenhaus Salzburg]]
 
* [[Frauenhaus Salzburg]]
 
: Telefon: 06 62 - 45 84 58
 
: Telefon: 06 62 - 45 84 58
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* {{Quelle SN|2. März 2011}}
 
* {{Quelle SN|2. März 2011}}
 
* {{Quelle SW-SN|25. September 2014}}
 
* {{Quelle SW-SN|25. September 2014}}
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== Fußnoten ==
 
<references/>
 
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