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| | [[Datei:Chiemseesiebmacher.jpg|thumb|Das Wappen nach Siebmachers Wappenbuch von 1605]] | | [[Datei:Chiemseesiebmacher.jpg|thumb|Das Wappen nach Siebmachers Wappenbuch von 1605]] |
| − | Die '''Bischöfe von Chiemsee''' regierten das [[Bistum Chiemsee|Bistums Chiemsee]] von [[1215]] bis [[1817]] und waren [[Weihbischof|Weihbischöfe]] in [[Altstadt|Salzburg]] mit ständiger Residenz im [[Chiemseehof]]. | + | Die '''Bischöfe von Chiemsee''' regierten das [[Bistum Chiemsee]] von [[1215]] bis [[1817]] und waren [[Weihbischof|Weihbischöfe]] des [[Erzbistum Salzburg|Erzbistums Salzburg]] mit ständiger Residenz im [[Chiemseehof]]. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| | Über 600 Jahre hinweg gab es Bischöfe von Chiemsee, deren ''Kathedrale'' (Bischofsstuhl: lateinisch: ''cathedra'') sich auf der [[Herreninsel]] im [[Chiemsee]] befand. Schon um 800 n. Chr. ließen sich auf der Insel Mönche nieder. Zunächst waren es [[Benediktiner]], dann [[Augustiner-Chorherren]], die dann auch der Insel ihren Namen gaben und dort bis zur [[Säkularisation]] am Beginn des [[19. Jahrhundert]]s blieben. | | Über 600 Jahre hinweg gab es Bischöfe von Chiemsee, deren ''Kathedrale'' (Bischofsstuhl: lateinisch: ''cathedra'') sich auf der [[Herreninsel]] im [[Chiemsee]] befand. Schon um 800 n. Chr. ließen sich auf der Insel Mönche nieder. Zunächst waren es [[Benediktiner]], dann [[Augustiner-Chorherren]], die dann auch der Insel ihren Namen gaben und dort bis zur [[Säkularisation]] am Beginn des [[19. Jahrhundert]]s blieben. |
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| − | Zu Beginn des [[13. Jahrhundert]]s wurde das Suffraganbistum<sup>([[#1|1]])</sup> Chiemsee ([[Bistum Chiemsee]]) gegründet. Den [[Salzburger Kirchenprovinz#Suffraganbischöfe|Suffraganbischöfen]] kamen im allgemeinen die Funktionen von Hilfsbischöfen in entlegenen Regionen zu. Die Erlaubnis zur Errichtung des [[Bistum Chiemsee|Bistums Chiemsee]] hatte König Friedrich II. erstmals [[1213]] für [[Frauenchiemsee]] als Bischofssitz gewährt, was jedoch nicht realisiert wurde. [[1215]] dann für die Herreninsel. | + | Zu Beginn des [[13. Jahrhundert]]s wurde das Suffraganbistum<sup>([[#1|1]])</sup> Chiemsee ([[Bistum Chiemsee]]) gegründet. Den [[Salzburger Kirchenprovinz#Suffraganbischöfe|Suffraganbischöfen]] kamen im allgemeinen die Funktionen von Hilfsbischöfen in entlegenen Regionen zu. Die Erlaubnis zur Errichtung des Bistums Chiemsee hatte König Friedrich II. erstmals [[1213]] für [[Frauenchiemsee]] als Bischofssitz gewährt, was jedoch nicht realisiert wurde, [[1215]] dann für die Herreninsel. |
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| − | Die Bischöfe von Chiemsee nahmen ab [[1217]] eine Sonderstellung ein, da sie auch Weihbischöfe von [[Erzbistum (Überblick)|Salzburg]] waren und somit Aufgaben im gesamten [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift]] übernahmen. Der Weihbischof trug den Fürstentitel und hatte eine ständige Residenz in Salzburg, im [[Chiemseehof]], die Anfang des [[14. Jahrhundert]]s erbaut wurde. | + | Die Bischöfe von Chiemsee nahmen ab [[1217]] eine Sonderstellung ein, da sie auch Weihbischöfe von [[Erzbistum (Überblick)|Salzburg]] waren und somit Aufgaben im gesamten [[Erzstift Salzburg|Erzstift]] übernahmen. Der Weihbischof trug den Fürstentitel und hatte eine ständige Residenz in Salzburg, im [[Chiemseehof]], die Anfang des [[14. Jahrhundert]]s erbaut wurde. |
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| − | [[1215]] wurde das Bistum Chiemsee von Erzbischof [[Eberhard II. von Regensburg]] von Salzburg, nach dem Vorbild des [[1072]] errichteten Bistums Gurk in [[Kärnten]] (heute Klagenfurt), gegründet. Es war das zweite der vier so genannten [[Salzburger Kirchenprovinz|Salzburger "Eigenbistümer"]]. [[1218]] folgte Seckau in der [[Steiermark]], (heute Graz-Seckau), [[1225]] Lavant (heute Maribor-Lavant, Kärnten, Nordslowenien). | + | [[1215]] wurde das Bistum Chiemsee von Erzbischof [[Eberhard II. von Regensberg]] von Salzburg, nach dem Vorbild des [[1072]] errichteten Bistums [[Gurk]] (heute Gurk-Klagenfurt) in [[Kärnten]], gegründet. Es war das zweite der vier so genannten [[Salzburger Kirchenprovinz|Salzburger "Eigenbistümer"]] ([[1218]] folgte [[Seckau]] [heute Graz-Seckau] in der [[Steiermark]], [[1225]] Lavant [heute Maribor-Lavant] in [[Kärnten]] und Nord[[slowenien]]). |
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| − | Als Resultat der [[Befreiungskriege (Überblick)|Napoleonischen Kriege]] wurde das Bistum der Bischöfe von Chiemsee [[1805]] aufgelöst. Der größte Teil fiel dabei an Bayern. [[Sigmund Christof Graf Zeil]] wurde am [[7. April]] [[1797]] vom Salzburger Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] zum letzten Bischof von Chiemsee geweiht. | + | Als Resultat der [[Befreiungskriege (Überblick)|Napoleonischen Kriege]] wurde das Bistum Chiemsee [[1805]] aufgelöst. [[Sigmund Christof Graf Zeil]] war der letzte Bischof von Chiemsee. |
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| − | Die Bibliothek der Bischöfe von Chiemsee wurde vermutlich von [[Bernhard von Kraiburg]] gegründet, der [[1467]] Bischof von Chiemsee wurde. Bernhard zählte zur geistigen Elite seiner Zeit, was sich auch in seiner Bibliothek zeigte. Etwa 100 Bände können Bischof Bernhard zugeordnet werden, davon gelangten 28 Handschriften an die [[Universitätsbibliothek]] Salzburg. Der übrige Bestand befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München, der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien sowie dem [[Benediktinerstift Michaelbeuern]]. | + | Die Bibliothek der Bischöfe von Chiemsee wurde vermutlich von [[Bernhard von Kraiburg]] gegründet, der [[1467]] Bischof von Chiemsee wurde. Bernhard zählte zur geistigen Elite seiner Zeit, was sich auch in seiner Bibliothek zeigte. Etwa 100 Bände können Bischof Bernhard zugeordnet werden, davon gelangten 28 Handschriften an die [[Universitätsbibliothek]] Salzburg. Der übrige Bestand befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in [[München]], der Österreichischen Nationalbibliothek in [[Wien]] sowie dem [[Benediktinerstift Michaelbeuern]]. |
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| | ==Bischofsliste== | | ==Bischofsliste== |