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| − | [[Datei:Rupertistadtfest_Neumarkt_Wallersee_2013_070.jpg|thumb|Beginn des Festzuges 2013]] | + | {{Lizenz/Text nur für Salzburgwiki}}[[Datei:Rupertistadtfest_Neumarkt_Wallersee_2013_070.jpg|thumb|Beginn des Festzuges 2013]] |
| | Das '''{{PAGENAME}}''' war bereits die 29. Ausgabe des [[Ruperti-Stadtfest Neumarkt|Ruperti-Stadtfestes Neumarkt]]. | | Das '''{{PAGENAME}}''' war bereits die 29. Ausgabe des [[Ruperti-Stadtfest Neumarkt|Ruperti-Stadtfestes Neumarkt]]. |
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| | + | === Das war das Ruperti-Stadtfest Neumarkt am Wallersee 2013=== |
| | Nachstehend eine journalistische Reportage von [[Peter Krackowizer]]: | | Nachstehend eine journalistische Reportage von [[Peter Krackowizer]]: |
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| − | === Das war das Ruperti-Stadtfest Neumarkt am Wallersee 2013===
| + | Am Samstag, den [[21. September]] [[2013]], war die [[Flachgau]]er Stadt [[Neumarkt am Wallersee]] der Nabel der Welt. Na ja, zumindest der [[Plusregion Köstendorf - Neumarkt - Straßwalchen|Plusregion]] und zu dieser gehören ja bekanntlich noch [[Köstendorf]] und [[Straßwalchen]]. |
| − | Am Samstag, den 21. September 2013, war die Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee der Nabel der Welt. Na ja, zumindest der Plusregion und zu dieser gehören ja bekanntlich noch Köstendorf und Straßwalchen. | |
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| | Als am Vormittag die Sonne zaghaft vom Himmel blinzelte und sich ein Bild von der Veranstaltung machen wollte, lag Neumarkt am Wallersee noch in vorfeierlicher Ruhe. Wenn man von den Nebenstraßen mal absieht, die als örtliche Umleitung den Verkehr schon seit 8 Uhr in der Früh durch Wohngebiete führte. Da gab es schon mal Geschrei und Fäuste ballen, beispielsweise wie ein ortsunkundiger VW-Buslenker just an der engsten Stelle dieser Umleitung, in der Gartenstraße, sich von Einheimischen umzingelt sah: hinten Stau, vorne Stau und gar unfreundliche Worte ergossen sich über den armen Autolenker, der nicht links, nicht rechts, nicht vor und nicht zurück konnte. Doch irgendwie kamen sie dann doch „füreinand‘“, Minuten später ein neuerliches Hupkonzert ungeduldiger Autofahrer und ein paar hundert Meter weiter, auf der abgesperrten Hauptstraße, begann langsam das Rupertistadtfest. | | Als am Vormittag die Sonne zaghaft vom Himmel blinzelte und sich ein Bild von der Veranstaltung machen wollte, lag Neumarkt am Wallersee noch in vorfeierlicher Ruhe. Wenn man von den Nebenstraßen mal absieht, die als örtliche Umleitung den Verkehr schon seit 8 Uhr in der Früh durch Wohngebiete führte. Da gab es schon mal Geschrei und Fäuste ballen, beispielsweise wie ein ortsunkundiger VW-Buslenker just an der engsten Stelle dieser Umleitung, in der Gartenstraße, sich von Einheimischen umzingelt sah: hinten Stau, vorne Stau und gar unfreundliche Worte ergossen sich über den armen Autolenker, der nicht links, nicht rechts, nicht vor und nicht zurück konnte. Doch irgendwie kamen sie dann doch „füreinand‘“, Minuten später ein neuerliches Hupkonzert ungeduldiger Autofahrer und ein paar hundert Meter weiter, auf der abgesperrten Hauptstraße, begann langsam das Rupertistadtfest. |
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| | === “D‘Schneid muass beissn, greif her“=== | | === “D‘Schneid muass beissn, greif her“=== |
| − | In der Handwerkermeile herrschte noch Ruhe und so konnte man mit den Handwerkern plaudern. Wilhelm Edtmayer aus [[Straßwalchen]] beugte sich über eine Sense und begann mit einem Hammer die Schneide zu schärfen – er dengelte. Und das schon genauso lange wie er verheiratet ist – 51 Jahre. Eigentlich braucht er keine Brillen, erzählte Edtmayer, aber wenn er dengelt, und das ist eine Arbeit, bei der man sehr genau und sorgfältig arbeiten muss, setzt er Brillen auf. Er fuhr geschickt über die soeben bearbeitete Schneide und meinte „der Vater hat‘ gsagt: d’Schneid muass beissn, dann is recht, greif her, jetzt is richtig scharf, weil d’Schneid beisst“. Der Eingeladene sah sich seine Finger an, erinnert sich an sein handwerkliches Geschick und lehnte dankend ab. „Es passiert dir nix, wenn’st es richtig machst. So muast über die Schneid foahrn“ und zeigte es vor. Doch die Finger wurden ja noch den ganzen Tag für den Auslöser am Fotoapparat benötigt. Also ging es weiter zu seinem Bruder Alois, der gleich daneben einen alten Dieselmotor vorführte. Alois Edtmayer erklärte, dass es sich um einen Dieselmotor aus dem Jahr 1939 handelt, der noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert Dreschmaschinen, Jauchepumpen und andere landwirtschaftliche Geräte angetrieben hatte. Ein breiter Gurt wurde über die Antriebswelle des Dieselmotors gestülpt, der am anderen Ende die Antriebswelle des jeweiligen Arbeitsgeräts bewegte. | + | In der Handwerkermeile herrschte noch Ruhe und so konnte man mit den Handwerkern plaudern. Wilhelm Edtmayer aus [[Straßwalchen]] beugte sich über eine Sense und begann mit einem Hammer die Schneide zu schärfen – er dengelte. Und das schon genauso lange wie er verheiratet ist – 51 Jahre. Eigentlich braucht er keine Brillen, erzählte Edtmayer, aber wenn er dengelt, und das ist eine Arbeit, bei der man sehr genau und sorgfältig arbeiten muss, setzt er Brillen auf. Er fuhr geschickt über die soeben bearbeitete Schneide und meinte „''der Vater hat‘ gsagt: d’Schneid muass beissn, dann is recht, greif her, jetzt is richtig scharf, weil d’Schneid beisst''“. Der Eingeladene sah sich seine Finger an, erinnert sich an sein handwerkliches Geschick und lehnte dankend ab. „''Es passiert dir nix, wenn’st es richtig machst. So muast über die Schneid foahrn''“ und zeigte es vor. Doch die Finger wurden ja noch den ganzen Tag für den Auslöser am Fotoapparat benötigt. Also ging es weiter zu seinem Bruder Alois, der gleich daneben einen alten Dieselmotor vorführte. Alois Edtmayer erklärte, dass es sich um einen Dieselmotor aus dem Jahr 1939 handelt, der noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert Dreschmaschinen, Jauchepumpen und andere landwirtschaftliche Geräte angetrieben hatte. Ein breiter Gurt wurde über die Antriebswelle des Dieselmotors gestülpt, der am anderen Ende die Antriebswelle des jeweiligen Arbeitsgeräts bewegte. |
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| | === Esst Neumarkter Honig und den längsten Apfelstrudel=== | | === Esst Neumarkter Honig und den längsten Apfelstrudel=== |
| − | Barbara Leimüller und Franz Zitz boten am Stand der Neumarkter ImkerInnen allerlei Süßes an. Die genaue Anzahl der dazu arbeitenden Bienen konnten sie zwar nicht nennen, wohl aber jene der örtlichen ImkerInnen – es sind exakt 20 an Zahl. Ein paar Schritte weiter standen Zuagroaste, Birgit und Reinhard Mutzler vom Weingut Mutzler aus Kirchberg am Wagram in Niederösterreich. Sie sind bereits in der vierten Generation Weinbauern und ihre Weine werden immer wieder bei internationalen Weinmessen prämiert. | + | Barbara Leimüller und Franz Zitz boten am Stand der Neumarkter [[Imkerei|Imker]] allerlei Süßes an. Die genaue Anzahl der dazu arbeitenden Bienen konnten sie zwar nicht nennen, wohl aber jene der örtlichen ImkerInnen – es sind exakt 20 an Zahl. Ein paar Schritte weiter standen Zuagroaste, Birgit und Reinhard Mutzler vom Weingut Mutzler aus Kirchberg am Wagram in Niederösterreich. Sie sind bereits in der vierten Generation Weinbauern und ihre Weine werden immer wieder bei internationalen Weinmessen prämiert. |
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| − | Gegenüber der Handwerkermeile richtete Hilda Hurer gerade den längsten Apfelstrudel her. Ja, jetzt, der Längste , von wo? Hilda meinte, kurz nachdenkend, ja, das wüsste sie jetzt grad‘ auch nicht, und weiter „… sagen wir halt vom Flachgau“. Doch Hilda Hurer dürfte sich darin geirrt haben. Denn wie man später aus Gesprächen der Besucher hören konnte, ist es der „Längste der Welt“, der „Längste von Neumarkt“, der „Längste , den sie halt da gemacht haben“. Also, liebe Leser, beim 29. Rupertistadtfest von Neumarkt am Wallersee gab es den längsten Apfelstrudel! Alles klar? | + | Gegenüber der Handwerkermeile richtete Hilda Hurer gerade den längsten [[Apfelstrudel]] her. Ja, jetzt, der Längste , von wo? Hilda meinte, kurz nachdenkend, ja, das wüsste sie jetzt grad‘ auch nicht, und weiter „… sagen wir halt vom Flachgau“. Doch Hilda Hurer dürfte sich darin geirrt haben. Denn wie man später aus Gesprächen der Besucher hören konnte, ist es der „Längste der Welt“, der „Längste von Neumarkt“, der „Längste , den sie halt da gemacht haben“. Also, liebe Leser, beim 29. Rupertistadtfest von Neumarkt am Wallersee gab es den längsten Apfelstrudel! Alles klar? |
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| | Vor dem Stadtamt hatten die Stoabach Perchten ihren Stand. Sie gibt es seit gut vier Jahren und zählen 22 Mitglieder. Wo sie denn überall auftreten, war die Frage. Ja, in Neumarkt am Wallersee, eh klar, dann in Nußdorf am Hausberg, ach ja, und in Oberndorf bei Salzburg waren sie auch schon. Und im Ausland! Jetzt, wo? In Freilassing in Bayern im Rupertiwinkel, Alt-Salzburg (bis 1816). | | Vor dem Stadtamt hatten die Stoabach Perchten ihren Stand. Sie gibt es seit gut vier Jahren und zählen 22 Mitglieder. Wo sie denn überall auftreten, war die Frage. Ja, in Neumarkt am Wallersee, eh klar, dann in Nußdorf am Hausberg, ach ja, und in Oberndorf bei Salzburg waren sie auch schon. Und im Ausland! Jetzt, wo? In Freilassing in Bayern im Rupertiwinkel, Alt-Salzburg (bis 1816). |
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| | === Stammtischgespräche === | | === Stammtischgespräche === |
| − | Entlang der Hauptstraße präsentierten sich Vereine und andere Institutionen der Stadt, es gab Grillhendel, [[Bosna]], [[Bier]], Sturm und Schaumrollen. Die Schaumrollen waren grad‘ heut‘ im Angebot, nur zwei Euro das Stück. Bei „[[Restaurant Niko der Grieche (Neumarkt am Wallersee)|Niko dem Griechen]]“ ging ein Pärchen vorbei. Der Mann meinte, die Grillhendel vom Niko sähen so saftig aus, da kehren sie jetzt ein. Nix da, meinte die Frau, des is a Grieche, wir gehen zum Grillhendl-Brater. Na, da haben die beiden aber etwas versäumt, denn Niko’s Hendln waren in der Tat saftig und wer sie abends dann doch noch bei Niko probieren wollte, den strafte der leere Grill! | + | Entlang der Hauptstraße präsentierten sich Vereine und andere Institutionen der Stadt, es gab Grillhendel, [[Bosna]], [[Bier]], Sturm und Schaumrollen. Die Schaumrollen waren grad' heut' im Angebot, nur zwei Euro das Stück. Bei „[[Restaurant Niko der Grieche (Neumarkt am Wallersee)|Niko dem Griechen]]“ ging ein Pärchen vorbei. Der Mann meinte, die Grillhendel vom Niko sähen so saftig aus, da kehren sie jetzt ein. Nix da, meinte die Frau, des is a Grieche, wir gehen zum Grillhendl-Brater. Na, da haben die beiden aber etwas versäumt, denn Niko’s Hendln waren in der Tat saftig und wer sie abends dann doch noch bei Niko probieren wollte, den strafte der leere Grill! |
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| | Gegenüber bei Francesco vor seiner Pizzeria tagte der „Samstag-Stammtisch der alten Neumarkter Bürger“. Thema des heutigen Stammtisches war natürlich die anstehende Nationalratswahl. Obwohl sie alle „Schwarze“ wären (für Auswärtige: Anhänger der Österreichischen Volkspartei), wüssten sie immer noch nicht so recht, wen sie denn bei der Nationalratswahlen wählen sollten, meinte einer aus der Runde augenzwinkernd. Der nächste Besuch an der Hauptstraße galt der Freiwilligen Feuerwehr, wo ein Blick in die Gulaschkanone gemacht wurde, vom Hauptoberkoch! Er befand die Sache für gut und es konnte also losgehen, das 29. Rupertistadtfest von Neumarkt am Wallersee. | | Gegenüber bei Francesco vor seiner Pizzeria tagte der „Samstag-Stammtisch der alten Neumarkter Bürger“. Thema des heutigen Stammtisches war natürlich die anstehende Nationalratswahl. Obwohl sie alle „Schwarze“ wären (für Auswärtige: Anhänger der Österreichischen Volkspartei), wüssten sie immer noch nicht so recht, wen sie denn bei der Nationalratswahlen wählen sollten, meinte einer aus der Runde augenzwinkernd. Der nächste Besuch an der Hauptstraße galt der Freiwilligen Feuerwehr, wo ein Blick in die Gulaschkanone gemacht wurde, vom Hauptoberkoch! Er befand die Sache für gut und es konnte also losgehen, das 29. Rupertistadtfest von Neumarkt am Wallersee. |
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