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Johann Baptist wurde als fünftes von elf Kindern am elterlichen [[Aman|Aman(n)gut]] bei Strass geboren. Er war der Bruder der beiden Architekten [[Wolfgang Hagenauer|Wolfgang (V.)]] und [[Johann Georg von Hagenauer]]. Als 20jähriger wurde Johann Baptist von seinem Onkel, dem vermögenden Salzburger Gewürzhändler [[Johann Lorenz Hagenauer]], als bildhauerisches Talent entdeckt. Johann Lorenz Hagenauer (1712-1792) war der Eigentümer des Geburtshauses von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] und als Kunstsammler, Mäzen sowie enger Freund der Familie [[Mozart]] bekannt. 1752 sandte Johann Lorenz seinen Neffen Johann Baptist zu [[Johann Georg Itzlfeldner]] nach [[Tittmoning]], der damals als einer der besten Bildhauer und Schnitzer des Erzbistums galt. 1754 wurde Johann Baptist durch ein Stipendium des Erzbischofs Schrattenbach zur weiteren Fortbildung an die Wiener Akademie gesandt, wo er die Bildhauerklasse des Professors Jakob Christoph Schletterer (Leiter) besuchte. Bald sollte Johann Baptist auch einige Preise an der Akademie gewinnen. Noch im ersten Jahr erhielt Johann Baptist als besondere Auszeichnung des Rektors Paul Troger, die Erlaubnis einen Degen in der Akademie tragen zu dürfen.  
 
Johann Baptist wurde als fünftes von elf Kindern am elterlichen [[Aman|Aman(n)gut]] bei Strass geboren. Er war der Bruder der beiden Architekten [[Wolfgang Hagenauer|Wolfgang (V.)]] und [[Johann Georg von Hagenauer]]. Als 20jähriger wurde Johann Baptist von seinem Onkel, dem vermögenden Salzburger Gewürzhändler [[Johann Lorenz Hagenauer]], als bildhauerisches Talent entdeckt. Johann Lorenz Hagenauer (1712-1792) war der Eigentümer des Geburtshauses von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] und als Kunstsammler, Mäzen sowie enger Freund der Familie [[Mozart]] bekannt. 1752 sandte Johann Lorenz seinen Neffen Johann Baptist zu [[Johann Georg Itzlfeldner]] nach [[Tittmoning]], der damals als einer der besten Bildhauer und Schnitzer des Erzbistums galt. 1754 wurde Johann Baptist durch ein Stipendium des Erzbischofs Schrattenbach zur weiteren Fortbildung an die Wiener Akademie gesandt, wo er die Bildhauerklasse des Professors Jakob Christoph Schletterer (Leiter) besuchte. Bald sollte Johann Baptist auch einige Preise an der Akademie gewinnen. Noch im ersten Jahr erhielt Johann Baptist als besondere Auszeichnung des Rektors Paul Troger, die Erlaubnis einen Degen in der Akademie tragen zu dürfen.  
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[[File:Minerva as a Symbol for Strength and a Patron of the Sciences, by Johann Baptist Hagenauer, Vienna, c. 1760, baked clay - Bode-Museum - DSC02934.JPG|miniatur|Minerva, gebrannter Ton 1760]] Nach Abschluss seiner Ausbildung in Wien zum akademischen Bildhauer kehrte Johann Baptist 1759 nach Salzburg zurück. Bald darauf wurde ihm eine mehrjährige Studienreise nach Italien ermöglicht, die ihn vorerst an die Akademie nach Bologna führen sollte. Dabei wurde er sowohl von seinem vermögenden Onkel Johann Lorenz, als auch vom Salzburger [[Erzbischof#Fürsterzbischof|Fürsterzbischof]] [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach]] persönlich unterstützt. An der Akademie in Bologna gewann Johann Baptist mehrere Preise, die Ehrenmitgliedschaft der dortigen Accademia Clementina, sowie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bologna. Zu Gute kam ihm, dass er fließend Italienisch und Französisch sprach und auch Latein beherrschte. Weitere Studien führten ihn schließlich nach Florenz und Rom, wo er auch mit dem deutschen Archäologen Johann Joachim Winckelmann und seinen Theorien Bekanntschaft geschlossen hatte.
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Nach Abschluss seiner Ausbildung in Wien zum akademischen Bildhauer kehrte Johann Baptist 1759 nach Salzburg zurück. Bald darauf wurde ihm eine mehrjährige Studienreise nach Italien ermöglicht, die ihn vorerst an die Akademie nach Bologna führen sollte. Dabei wurde er sowohl von seinem vermögenden Onkel Johann Lorenz, als auch vom Salzburger [[Erzbischof#Fürsterzbischof|Fürsterzbischof]] [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach]] persönlich unterstützt. An der Akademie in Bologna gewann Johann Baptist mehrere Preise, die Ehrenmitgliedschaft der dortigen Accademia Clementina, sowie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bologna. Zu Gute kam ihm, dass er fließend Italienisch und Französisch sprach und auch Latein beherrschte. Weitere Studien führten ihn schließlich nach Florenz und Rom, wo er auch mit dem deutschen Archäologen Johann Joachim Winckelmann und seinen Theorien Bekanntschaft geschlossen hatte.
    
[[1764]] kehrte Johann Baptist mit seiner zukünftigen Frau, der florentiner Malerin Rosa Barducci, vielen Auszeichnungen und einer großen Sammlung von Abgüssen antiker Statuen nach Salzburg zurück. Erzbischof Sigismund Graf Schrattenbach machte ihn nach seiner Rückkehr zum erzbischöflichen Galerieinspektor. Bald darauf heiratete Johann Baptist Rosa Barducci-Hagenauer und wurde vom Fürsterzbischof zum Hofstatuarius sowie [[1767]] zum [[Ritterstand|Hoftruchsess]] erhoben. Durch seine Standesbestätigung (von Hagenauer) hatte er das Recht „an der der Tafel der Edelknaben“ zu sitzen. Bald arbeitete er mit seinem inzwischen an der Wiener Akademie zum Architekten ausgebildeten älteren Bruder [[Wolfgang Hagenauer|Wolfgang]] bei mehreren Projekten zusammen. Wolfgang als Architekt, Johann Baptist als Bildhauer und bereits 1771 scheinen Zeichnungen des in Ausbildung zum Architekten stehenden jüngsten Bruders [[Johann Georg von Hagenauer|Johann Georg]] auf.  
 
[[1764]] kehrte Johann Baptist mit seiner zukünftigen Frau, der florentiner Malerin Rosa Barducci, vielen Auszeichnungen und einer großen Sammlung von Abgüssen antiker Statuen nach Salzburg zurück. Erzbischof Sigismund Graf Schrattenbach machte ihn nach seiner Rückkehr zum erzbischöflichen Galerieinspektor. Bald darauf heiratete Johann Baptist Rosa Barducci-Hagenauer und wurde vom Fürsterzbischof zum Hofstatuarius sowie [[1767]] zum [[Ritterstand|Hoftruchsess]] erhoben. Durch seine Standesbestätigung (von Hagenauer) hatte er das Recht „an der der Tafel der Edelknaben“ zu sitzen. Bald arbeitete er mit seinem inzwischen an der Wiener Akademie zum Architekten ausgebildeten älteren Bruder [[Wolfgang Hagenauer|Wolfgang]] bei mehreren Projekten zusammen. Wolfgang als Architekt, Johann Baptist als Bildhauer und bereits 1771 scheinen Zeichnungen des in Ausbildung zum Architekten stehenden jüngsten Bruders [[Johann Georg von Hagenauer|Johann Georg]] auf.  
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[[File:Salzburg Neutor West 04.jpg|miniatur|Neutor in Salzburg 1767]][[File:Johann Baptist Hagenauer model of a pieta.jpg|thumb|Modell einer Pieta im Salzburger Barockmuseum]]
   
Vor seinem Italienaufenthalt hatte Johann Baptist ja viele Kleinplastiken im Stil des [[Rokoko]] hergestellt. Von Italien zurückgekommen wagte er sich nun an große Plastiken, die jedoch zunehmend klassizistisch wurden. Er arbeitete mit seinen Brüdern gleichzeitig an zwei seiner Hauptwerke in Salzburg, der bilhauerischen Gestaltung beider Seiten des [[Sigmundstor]]es ([[1767]]), sowie der ''Maria Immaculata'' am [[Domplatz]] ([[1766]] - [[1771]]).  
 
Vor seinem Italienaufenthalt hatte Johann Baptist ja viele Kleinplastiken im Stil des [[Rokoko]] hergestellt. Von Italien zurückgekommen wagte er sich nun an große Plastiken, die jedoch zunehmend klassizistisch wurden. Er arbeitete mit seinen Brüdern gleichzeitig an zwei seiner Hauptwerke in Salzburg, der bilhauerischen Gestaltung beider Seiten des [[Sigmundstor]]es ([[1767]]), sowie der ''Maria Immaculata'' am [[Domplatz]] ([[1766]] - [[1771]]).  
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Zwischen 1805 und 1807 bewohnte und besaß der ''"kaiserlichen Rat, Professor und Direktor der Akademie der bildenden Künste Johann Baptist von Hagenauer"'' ein Haus im ersten Bezirk in Wien, das Haus Nr. 839, damals Sackgasse 2. Dieses Haus wurde bereits im Jahr 1382 erwähnt und stand an der Rückseite der Häuser Blutgasse 1 und 3. Heute steht an dieser Stelle ein Hof. Johann Baptist von Hagenauer starb 1810 in Wien, sein Tod wurde in der Wiener Zeitung kurz erwähnt: ''"Den 10. September in der Stadt. Herr Joh. v. Hagenauer, d. k. k. Akad. der bild. Künste Rath. d. Dir. u. Prof. der Gravierschule, alt 79 J. i. d. Wollzeile Nr. 913"'' (heute Wollzeile 16). Bestattet wurde er am St. Marxer Friedhof.
 
Zwischen 1805 und 1807 bewohnte und besaß der ''"kaiserlichen Rat, Professor und Direktor der Akademie der bildenden Künste Johann Baptist von Hagenauer"'' ein Haus im ersten Bezirk in Wien, das Haus Nr. 839, damals Sackgasse 2. Dieses Haus wurde bereits im Jahr 1382 erwähnt und stand an der Rückseite der Häuser Blutgasse 1 und 3. Heute steht an dieser Stelle ein Hof. Johann Baptist von Hagenauer starb 1810 in Wien, sein Tod wurde in der Wiener Zeitung kurz erwähnt: ''"Den 10. September in der Stadt. Herr Joh. v. Hagenauer, d. k. k. Akad. der bild. Künste Rath. d. Dir. u. Prof. der Gravierschule, alt 79 J. i. d. Wollzeile Nr. 913"'' (heute Wollzeile 16). Bestattet wurde er am St. Marxer Friedhof.
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==Bildergalerie==
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File:Johann Baptist Hagenauer model of a pieta.jpg|Tonmodell einer Pieta 1759, Salzb. Barockmuseum
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File:Minerva as a Symbol for Strength and a Patron of the Sciences, by Johann Baptist Hagenauer, Vienna, c. 1760, baked clay - Bode-Museum - DSC02934.JPG|Minerva, gebrannter Ton 1763
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File:Salzburg Neutor West 04.jpg|Neutor in Salzburg 1767
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== Weitere Fotos ==
 
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