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| | Die Familie seines Vaters, Johann Waggerl, Zimmermeister in Bad Gastein, kam im [[18. Jahrhundert]] aus dem ''katholischen Schwaben'', seine Mutter, geborene Margarethe Zehentner, stammte aus [[Mittersill]]. Er wächst in einem Haus direkt am Wasserfall auf, das er später, [[1948]] in seiner autobiographischen Erzählung ''Fröhliche Armut'' auch noch näher beschreibt. | | Die Familie seines Vaters, Johann Waggerl, Zimmermeister in Bad Gastein, kam im [[18. Jahrhundert]] aus dem ''katholischen Schwaben'', seine Mutter, geborene Margarethe Zehentner, stammte aus [[Mittersill]]. Er wächst in einem Haus direkt am Wasserfall auf, das er später, [[1948]] in seiner autobiographischen Erzählung ''Fröhliche Armut'' auch noch näher beschreibt. |
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| | Vom [[15. September]] [[1911]] bis [[12. Juli]] [[1913]] besuchte Karl Heinrich Waggerl die Bürgerschule in [[Salzburg]]. Danach begann er mit seiner Ausbildung zum Lehrer im [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt|Lehrerseminar]] in Salzburg. Sein Zimmer, das im vierten Stock gegenüber dem [[Salzburger Dom]] in der [[Goldgasse]] 4 lag, zeichnete er für seinen Eltern und schickte ihnen diese am [[24. Februar]] [[1916]] eine Karte mit dem Hinweis, dass er hier im "vierten Himmel" sei. | | Vom [[15. September]] [[1911]] bis [[12. Juli]] [[1913]] besuchte Karl Heinrich Waggerl die Bürgerschule in [[Salzburg]]. Danach begann er mit seiner Ausbildung zum Lehrer im [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt|Lehrerseminar]] in Salzburg. Sein Zimmer, das im vierten Stock gegenüber dem [[Salzburger Dom]] in der [[Goldgasse]] 4 lag, zeichnete er für seinen Eltern und schickte ihnen diese am [[24. Februar]] [[1916]] eine Karte mit dem Hinweis, dass er hier im "vierten Himmel" sei. |
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| − | ====Im Ersten Weltkrieg====
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| | Karl schrieb in dieser Zeit auch lustige Bauernschwänke, die die Familie Waggerl dann an langen Winterabenden vorlas. Dabei lernte Karl auch seine erste große Liebe, Milly Widmann, kennen. Waggerl meldete sich [[1915]] freiwillige zum Militär. Die letzten Kriegsjahre verbrachte Waggerl an der italienischen Front. Dort geriet er am [[30. Juni]] [[1918]] in italienische Gefangenschaft, von der er erst Ende 1919 zurück kehrte. | | Karl schrieb in dieser Zeit auch lustige Bauernschwänke, die die Familie Waggerl dann an langen Winterabenden vorlas. Dabei lernte Karl auch seine erste große Liebe, Milly Widmann, kennen. Waggerl meldete sich [[1915]] freiwillige zum Militär. Die letzten Kriegsjahre verbrachte Waggerl an der italienischen Front. Dort geriet er am [[30. Juni]] [[1918]] in italienische Gefangenschaft, von der er erst Ende 1919 zurück kehrte. |
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| − | ====Zwischenkriegszeit====
| + | ===Zwischenkriegszeit=== |
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| | Am [[31. August]] [[1920]] heiratete er Edith (Dita) Pitter aus Salzburg und wurde in [[Wagrain]] seßhaft, wo er am [[15. September]] [[1920]] eine Lehrerstelle antrat. Doch schon nach einigen Jahren begann er hauptsächlich als Schriftsteller tätig zu sein. Der Durchbruch gelang ihm dann [[1930]] mit dem Roman ''Brot'', der im renommierten deutschen ''Insel Verlag'' erschien. [[1934]] wurde Waggerl mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet. [[1935]] folgte dann der Roman ''Mütter'', in dem er die beiden Buben Karli und Heini seiner Halbschwester Marie Zehentner (die Mutter brachte zwei ledige Kinder in die Ehe) als Peter und Paul verewigte. | | Am [[31. August]] [[1920]] heiratete er Edith (Dita) Pitter aus Salzburg und wurde in [[Wagrain]] seßhaft, wo er am [[15. September]] [[1920]] eine Lehrerstelle antrat. Doch schon nach einigen Jahren begann er hauptsächlich als Schriftsteller tätig zu sein. Der Durchbruch gelang ihm dann [[1930]] mit dem Roman ''Brot'', der im renommierten deutschen ''Insel Verlag'' erschien. [[1934]] wurde Waggerl mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet. [[1935]] folgte dann der Roman ''Mütter'', in dem er die beiden Buben Karli und Heini seiner Halbschwester Marie Zehentner (die Mutter brachte zwei ledige Kinder in die Ehe) als Peter und Paul verewigte. |
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| − | Waggerl genoß international hohes Ansehen und wurde als "warmherziger, sinnenfreudiger Schilderer des Lebens" bezeichnet. Allerdings wurde diese Bild dann später durch den Historiker Gert Kerschbaumer etwas anders dargestellt: Schon [[1933]] schrieb Waggerl einen deutschnational gefärbten Beitrag im Kreise der deutschvölkischen Literaturprominenz. Auch verfasste er einen Text im Zusammenhang mit der Patenschaft von Bad Gastein über das U-Boot 118. | + | Waggerl genoss international hohes Ansehen und wurde als "warmherziger, sinnenfreudiger Schilderer des Lebens" bezeichnet. Allerdings wurde diese Bild dann später durch den Historiker Gert Kerschbaumer etwas anders dargestellt: Schon [[1933]] schrieb Waggerl einen deutschnational gefärbten Beitrag im Kreise der deutschvölkischen Literaturprominenz. Auch verfasste er einen Text im Zusammenhang mit der Patenschaft von Bad Gastein über das U-Boot 118. |
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| − | ====Nationalsozialismus====
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| − | Waggerl war Mitglied in der NS-Tarnorganisation >Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs< und seit [[1938]] Mitglied der [[NSDAP]]. Waggerl hielt auch eine Ansprache beim Fackelzug nach dem "Anschluss". Ab [[1939]] war er Landesobmann für Schriftsteller im NS-Gau Salzburg und ab [[1940]] Bürgermeister von [[Wagrain]]. Er ist mit mehr als 50 Texten im NS-Kampfblatt >Krakauer Zeitung<, das Blatt des Generalgouvernements, vertreten. Dies alles tat jedoch seiner Popularität in Österreich keinen Abbruch.
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| − | ====Nach dem Zweiten Weltkrieg==== | + | ===Nationalsozialismus=== |
| | + | Waggerl war Mitglied in der [[NS]]-Tarnorganisation >Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs< und seit [[1938]] Mitglied der [[NSDAP]]. Waggerl hielt auch eine Ansprache beim Fackelzug nach dem "Anschluss". Ab [[1939]] war er Landesobmann für Schriftsteller im NS-Gau Salzburg und ab [[1940]] Bürgermeister von [[Wagrain]]. Er ist mit mehr als 50 Texten im NS-Kampfblatt >Krakauer Zeitung<, das Blatt des Generalgouvernements, vertreten. Dies alles tat jedoch seiner Popularität in Österreich keinen Abbruch. |
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| | + | ===Nach dem Zweiten Weltkrieg=== |
| | Waggerl hatte aber über all die Jahre nicht nur innigen Kontakt mit seiner Familie in Bad Gastein. Es gab auch offizielle Kontakt mit seiner Heimatgemeinde. Anlässlich seines 50. Geburtstags [[1947]] erhielt er eine Einladung zu einem vierwöchigen Kuraufenthalt mit seiner Frau im Hotel Krone und am [[18. Dezember]] [[1957]] wurde ihm auf Antrag des Bad Gasteiner Vizebürgermeisters [[Heinrich von Zimburg]] anlässlich seines 60. Geburtstags als erstem in der Zweiten Republik die Ehrenbürgerschaft des Ortes verliehen. [[1983]] erfolgte die Benennung der [[Karl-Heinrich-Waggerl-Straße]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Maxglan]]. | | Waggerl hatte aber über all die Jahre nicht nur innigen Kontakt mit seiner Familie in Bad Gastein. Es gab auch offizielle Kontakt mit seiner Heimatgemeinde. Anlässlich seines 50. Geburtstags [[1947]] erhielt er eine Einladung zu einem vierwöchigen Kuraufenthalt mit seiner Frau im Hotel Krone und am [[18. Dezember]] [[1957]] wurde ihm auf Antrag des Bad Gasteiner Vizebürgermeisters [[Heinrich von Zimburg]] anlässlich seines 60. Geburtstags als erstem in der Zweiten Republik die Ehrenbürgerschaft des Ortes verliehen. [[1983]] erfolgte die Benennung der [[Karl-Heinrich-Waggerl-Straße]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Maxglan]]. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
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| | * Schriftenreihe des Vereins "Freunde der Salzburger Geschichte", Band 23, 1997, Beitrag von [[Laurenz Krisch]] ''Der [[Bad Gastein]]er Karl Heinrich Waggerl'' | | * Schriftenreihe des Vereins "Freunde der Salzburger Geschichte", Band 23, 1997, Beitrag von [[Laurenz Krisch]] ''Der [[Bad Gastein]]er Karl Heinrich Waggerl'' |
| − | * Ernst Klee, "Kulturlexikon zum Dritten Reich", Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2007 | + | * Ernst Klee: "Kulturlexikon zum Dritten Reich", Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2007 |
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| | ==Weblinks== | | ==Weblinks== |
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| | * [http://www.gasteinertal.com/waggerl/ www.gasteinertal.com] | | * [http://www.gasteinertal.com/waggerl/ www.gasteinertal.com] |
| | * [http://www.salzburg.gv.at/museum_anzeige?id=67 www.salzburg.gv.at] | | * [http://www.salzburg.gv.at/museum_anzeige?id=67 www.salzburg.gv.at] |
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| | <references/> | | <references/> |
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| − | [[Kategorie:Person|Waggerl, Karl Heinrich]] | + | {{SORTIERUNG: Waggerl, Karl Heinrich |
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