| − | [[File:Ostarrichi.jpg|miniatur|Gottschalk von Hagenau in der Ostarrîchi-Urkunde Ottos III., 996]] Der ursprüngliche Herkunftsort der Herren von Hagenau war der Edelsitz und Forst Hagenau bei Schrobenhausen in Bayern, nordwestlich von Freising, einst Gebiet der Andechser zu Hohenwart. Die Hagenauer waren ein vielverzweigtes und weitverbreitetes Geschlecht und werden zur großen Sippe der Huosi (Huosierer) und Andex (Andechser), in näherer Beziehung der von Tauer und Hohenwart, gezählt. Die Grafen von Tauer (Erbauer der Burg Hohenwart) nannten sich auch Grafen von Schrobenhausen. Der Historiker Fried Pankraz sieht in den Hagenauern eine Seitenlinie der Grafen von Ottenburg-Grögling (Kreglingen). Den Ursprung des Geschlechts führte der Historiker Joseph Ritter von Koch-Sternfeld, an Hand der frühesten Leitnamen (Reginbert, Erchenbert, Hartwich etc.) und nach der Lage der Erbgüter, auf die beiden Brüder Reginbert (Reginperht) und Irmenfried im Bistum Freising zurück. Reginbert und Irmenfried werden als Mitglieder der ursprünglich im Pfaffenwinkel einheimischen Adelssippe der Huosi gesehen, die bereits [[635]] im Lex Baiuvariorum erwähnt wurden, der im 6. bis 8. Jahrhundert entstandenen ältesten Sammlung von Gesetzen des frühen bairischen Stammesherzogtums. Reginbert wurde [[764]] als Gründer und erster Abt des Klosters Scharnitz erwähnt. Irmenfried (Iring, Isengrim) setzte das Geschlecht fort, dem ein Erchenwert am Inn sowie ein Hartwich zu Seeon und jenseits der Drau folgten. In späteren Urkunden werden ein Reginbert comes et filius eius Radolt anno [[927]], Reginbert comes, Rostmut uxor und ein Rapoto et Fridericus filii anno [[963]] in den Freisinger Urkunden erwähnt. Der erste des Geschlechts, der als "Hagenauer" urkundlich aufscheint, war der Freisinger Bischof ''"Gottschalcus ex stirpe nobilium de Hagenau"'', der auch Gottschalk von Freising genannt wurde. Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr [[994]], nach den Aufzeichnungen des freisinger Hofkammer-Direktors Johann Michael Wilhelm von Prey in seiner "Sammlung zur Genealogie des bayrischen Adels, in alphabetischer Ordnung" (Band 13) allerdings aus dem Jahr [[992]]. Gottschalk von Hagenau wurde [[996]] als Gottschalk von Freising in der "Ostarrîchi-Urkunde" Ottos III. genannt, in der auch die älteste bekannte schriftliche Nennung des Namens Österreich aufscheint. | + | [[File:Ostarrichi.jpg|miniatur|Gottschalk von Hagenau in der Ostarrîchi-Urkunde Ottos III., 996]] Der ursprüngliche Herkunftsort der Herren von Hagenau war der Edelsitz und Forst Hagenau bei Schrobenhausen in Bayern, nordwestlich von Freising, einst Gebiet der Andechser zu Hohenwart. Die Hagenauer waren ein vielverzweigtes und weitverbreitetes Geschlecht und werden zur großen Sippe der Huosi (Huosierer) und Andex (Andechser), in näherer Beziehung der von Tauer und Hohenwart, gezählt. Die Grafen von Tauer (Erbauer der Burg Hohenwart) nannten sich auch Grafen von Schrobenhausen. Der Historiker Fried Pankraz sieht in den Hagenauern eine Seitenlinie der Grafen von Ottenburg-Grögling (Kreglingen). Den Ursprung des Geschlechts führte der Historiker Joseph Ritter von Koch-Sternfeld, an Hand der frühesten Leitnamen (Reginbert, Erchenbert, Hartwich etc.) und nach der Lage der Erbgüter, auf die beiden Brüder Reginbert (Reginperht) und Irmenfried im Bistum Freising zurück. Reginbert und Irmenfried werden als Mitglieder der ursprünglich im Pfaffenwinkel einheimischen Adelssippe der Huosi gesehen, die bereits [[635]] im Lex Baiuvariorum (die im 6. bis 8. Jahrhundert entstandenen älteste Gesetz-Sammlung des frühen bairischen Stammesherzogtums) erwähnt wurden. Reginbert wurde [[764]] als Gründer und erster Abt des Klosters Scharnitz erwähnt. Irmenfried (Iring, Isengrim) setzte das Geschlecht fort, dem ein Erchenwert am Inn sowie ein Hartwich zu Seeon und jenseits der Drau folgten. In späteren Urkunden werden ein Reginbert comes et filius eius Radolt anno [[927]], Reginbert comes, Rostmut uxor und ein Rapoto et Fridericus filii anno [[963]] in den Freisinger Urkunden erwähnt. Der erste des Geschlechts, der als "Hagenauer" urkundlich aufscheint, war der Freisinger Bischof ''"Gottschalcus ex stirpe nobilium de Hagenau"'', der auch Gottschalk von Freising genannt wurde. Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr [[994]], nach den Aufzeichnungen des freisinger Hofkammer-Direktors Johann Michael Wilhelm von Prey in seiner "Sammlung zur Genealogie des bayrischen Adels, in alphabetischer Ordnung" (Band 13) allerdings aus dem Jahr [[992]]. Gottschalk von Hagenau wurde [[996]] als Gottschalk von Freising in der "Ostarrîchi-Urkunde" Ottos III. genannt, in der auch die älteste bekannte schriftliche Nennung des Namens Österreich aufscheint. |