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==Frühe Jahre==
 
==Frühe Jahre==
Geboren wird Alja Rachmanowa als Galina Djurjagina in Kasli in der Nähe von Perm im Ural als erste von drei Töchtern einer adeligen Beamtenfamilie. Das Pseudonym Alja Rachmanowa, unter dem sie später berühmt wird, wählt sie erst im österreichischen Exil, um ihre in Russland verbliebenen Verwandten nicht zu gefährden. Von ihrer relativ unbeschwerten Kindheit in großbürgerlichem Luxus, Kontakt zur archaischen Lebensweise der Tataren, abenteuerlichen Ausflügen und Erlebnissen, der Weissagung eines Einsiedlers (''„Sie werden sehr glücklich werden, Fräulein, aber Sie werden auch viel Unglück und Kummer haben“'') und Geschichten ihrer Gymnasialzeit handelt ihr [[1932]] erschienenes Buch „Geheimnisse um Tataren und Götzen“. In seinem Vorwort schreibt die Autorin: ''„Ich habe das große Glück gehabt, meine Kindheit und Jugend in den felsigen Bergen und an den verzauberten Seen des Ural zu verbringen, in einer eigenartigen Welt, die mir sowohl die geheimen Kräfte der Natur, als auch die des Menschenlebens besonders nahe brachte, die meinem leidenschaftlichen Wunsche, ihren Rätseln auf den Grund zu kommen, immer neue Nahrung gab, und meine Liebe zu Gott, zu den Menschen und zum Guten immer mächtiger werden ließ.“'' Alja Rachmanowa, der einmal gesagt wurde, ihre Seele sei wie ein Schwamm, hat das Führen eines Tagebuches ''„immer als unumgängliche Lebensnotwendigkeit angesehen“'', und die Bücher, die daraus entstanden sind, zeugen von ihrer wunderbaren Beobachtungsgabe und ihrem tiefen Einfühlungsvermögen.
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Geboren wird Alja Rachmanowa als Galina Djurjagina in Kasli in der Nähe von Perm im Ural als erste von drei Töchtern einer adeligen Beamtenfamilie. Das Pseudonym Alja Rachmanowa, unter dem sie später berühmt wird, wählt sie erst im österreichischen Exil, um ihre in Russland verbliebenen Verwandten nicht zu gefährden. Von ihrer relativ unbeschwerten Kindheit in großbürgerlichem Luxus, Kontakt zur archaischen Lebensweise der Tataren, abenteuerlichen Ausflügen und Erlebnissen, der Weissagung eines Einsiedlers (''„Sie werden sehr glücklich werden, Fräulein, aber Sie werden auch viel Unglück und Kummer haben“'') und Geschichten ihrer Gymnasialzeit handelt ihr [[1932]] erschienenes Buch „Geheimnisse um Tataren und Götzen“. Im Vorwort schreibt die Autorin: ''„Ich habe das große Glück gehabt, meine Kindheit und Jugend in den felsigen Bergen und an den verzauberten Seen des Ural zu verbringen, in einer eigenartigen Welt, die mir sowohl die geheimen Kräfte der Natur, als auch die des Menschenlebens besonders nahe brachte, die meinem leidenschaftlichen Wunsche, ihren Rätseln auf den Grund zu kommen, immer neue Nahrung gab, und meine Liebe zu Gott, zu den Menschen und zum Guten immer mächtiger werden ließ.“'' Alja Rachmanowa, der einmal gesagt wurde, ihre Seele sei wie ein Schwamm, hat das Führen eines Tagebuches ''„immer als unumgängliche Lebensnotwendigkeit angesehen“'', und die Bücher, die daraus entstanden sind, zeugen von ihrer wunderbaren Beobachtungsgabe und ihrem tiefen Einfühlungsvermögen.
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''„Studenten, Liebe, Tscheka und Tod“'' erscheint als erster Band einer Trilogie und behandelt die historischen Ereignisse in Russland nach der Oktoberrevolution anhand des Schicksals der Djuragins. Was als Schilderung der Gefühlszustände eines Mädchens im Backfischalter beginnt, entwickelt sich im Lauf der Geschichte bald zu einem Höllenszenario. Der Zar wird gestürzt, die Bolschewiken sind an der Macht, der Staretz wird zum Beweis, dass es keinen Gott gibt, öffentlich gepfählt, Erschießungen, Hausdurchsuchungen, Verhaftungen, Plünderungen, Krankheit, Angst und Schrecken stehen an der Tagesordnung. ''„Wir können uns schon gar nicht mehr vorstellen, daß man ausgekleidet schlafen, anders als flüsternd sprechen, auch nur eine Minute leben kann, ohne zu fürchten, man werde erschossen“'', vertraut die Studentin ihrem Tagebuch an, das sie sich kaum noch aus ihrem Versteck hervorzuholen getraut. Eigenartig muten zwischendurch die Eintragungen über ihre Examensnoten an, die Welt der Wissenschaft wird ihr in diesen grauenvollen Zeiten zu einem Zufluchtsort, der sie wohl auch den Tod ihrer Jugendliebe vergessen lassen soll. Die Eintragungen enden mit dem Vorsatz, die bisherigen Tagebuchseiten einem ehemaligen „deutschen“ Kriegsgefangenen übergeben zu wollen, da sie für die Schreiberin im Falle einer Entdeckung den sicheren Tod bedeuten würden.
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''„Studenten, Liebe, Tscheka und Tod“'' erscheint als erster Band einer Trilogie und behandelt die historischen Ereignisse in Russland nach der Oktoberrevolution anhand des Schicksals der Djurjagins. Was als Schilderung der Gefühlszustände eines Mädchens im Backfischalter beginnt, entwickelt sich im Lauf der Geschichte bald zu einem Höllenszenario. Der Zar wird gestürzt, die Bolschewiken sind an der Macht, der Staretz wird zum Beweis, dass es keinen Gott gibt, öffentlich gepfählt, Erschießungen, Hausdurchsuchungen, Verhaftungen, Plünderungen, Krankheit, Angst und Schrecken stehen an der Tagesordnung. ''„Wir können uns schon gar nicht mehr vorstellen, daß man ausgekleidet schlafen, anders als flüsternd sprechen, auch nur eine Minute leben kann, ohne zu fürchten, man werde erschossen“'', vertraut die Studentin ihrem Tagebuch an, das sie sich kaum noch aus ihrem Versteck hervorzuholen getraut. Eigenartig muten zwischendurch die Eintragungen über ihre Examensnoten an, die Welt der Wissenschaft wird ihr in diesen grauenvollen Zeiten zu einem Zufluchtsort, der sie wohl auch den Tod ihrer Jugendliebe vergessen lassen soll. Die Eintragungen enden mit dem Vorsatz, die bisherigen Tagebuchseiten einem ehemaligen „deutschen“ Kriegsgefangenen übergeben zu wollen, da sie für die Schreiberin im Falle einer Entdeckung den sicheren Tod bedeuten würden.
    
Doch der Mann erklärt der verwunderten Russin, dass er aus Liebe zu ihr in Sowjetrussland bleiben will, und nicht einmal fünf Monate darauf erfolgt die Hochzeit im sibirischen Omsk, wohin die Familie nach ihrer Enteignung geflüchtet ist.
 
Doch der Mann erklärt der verwunderten Russin, dass er aus Liebe zu ihr in Sowjetrussland bleiben will, und nicht einmal fünf Monate darauf erfolgt die Hochzeit im sibirischen Omsk, wohin die Familie nach ihrer Enteignung geflüchtet ist.
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