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[[Datei:Hexenturm-Wandtafel P1030570.JPG|thumb|200px|Wandtafel am Ort des ehem. Hexenturmes in der [[Wolf-Dietrich-Straße]]. Der Wortlaut entspricht nicht den historischen Gegebenheiten, das bewusste Verschweigen der weit überwiegend männlichen Opfer ist unwürdig.]]
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[[Datei: Hexenturm Geschichte.jpg|thumb|Hexenturm, 1901 [[Salzburger Stadtarchiv]]]]
[[Datei:Inschrift_Hexenturm.jpg|thumb|Die Inschrift am Standort des ehemaligen Hexenturmes]]
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[[Datei:Hexenturm in Salzburg P1030572 Hexenturm.jpg|thumb|Wandskulptur beim früheren Hexenturm in einer fragwürdigen Interpretation der Hexenverfolgung: Außer zwei (männlichen) Verbrechern (Mehrfachdelikte, Personen mit Pulverfässchen vor der Brust) wurden keine Personen lebend verbrannt, die Richtstätte war weit entfernt in [[Gneis]].]]
[[Datei:Hexenturm in Salzburg P1030572 Hexenturm.jpg|thumb|200px|Wandskulptur beim früheren Hexenturm in einer freien Interpretation der Hexenverfolgung]]
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[[Datei:Hexenturm-Wandtafel P1030570.JPG|thumb|Wandtafel am Ort des ehem. Hexenturmes in der [[Wolf-Dietrich-Straße]]. Der Wortlaut entspricht nicht den Tatsachen, das bewusste Verschweigen der weit überwiegend männlichen Opfer ist unwürdig.]]
Der '''Hexenturm''' war ein starkwandiger Wehrturm in der [[Salzburg]]er [[Neustadt]], der in den Jahren 1465-1480 erbaut wurde und bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] erhalten bleib. Er diente als Lagerraum und für etwa ein Jahr (von Juli 1678 bis Mitte 1679) auch als Gefängnis für einige weit überwiegend männliche Angeklagte im damaligen Hexenprozess.
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Der '''Hexenturm''' war ein starkwandiger Wehrturm im nordöstlichen Eck der [[Stadt Salzburg|Salzburg]]er [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]].
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Errichtet wurde der Hexenturm an der  heutigen Kreuzung [[Paris-Lodron-Straße]]−[[Wolf-Dietrich-Straße]] zwischen [[1465]] und [[1480]] als wehrhafter Eckturm der zweiten Stadtbefestigung. Die heutige Kreuzung bildet bis heute die Grenze zwischen der Rechten Altstadt und dem Andräviertel.  [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] ließ den Wehrturm und die weiterführenden Wehrmauern bestehen, sie verloren aber ihre  wehrhafte Funktion. Im Juli [[1678]] wurden hier 14 Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener eingerichtet. Mehr als ein Jahr diente der Turm zur Verwahrung von etlichen meist männlichen Angeklagten (vor allem Kinder und Jugendliche) im Hexenprozesse im Umkreis der Kinderbettlerbande um den "[[Zauberer Jackl]]"  ([[Jakob Koller]]) aus [[Werfen]] zur Zeit des Fürsterzbischofs [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]]. Koller hatte viele Jugendliche in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart. Viele verarmte Kinder waren unter Anwendung grausamer Folter zu einem Geständnis einer Bekanntschaft mit dem Zauberer Jackl gezwungen worden.
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Der in der Zeit zwischen [[1465]] bis [[1480]] erbaut wurde und bis 1944 erhalten blieb. Er diente in der Neuzeit als Lagerraum und für etwa ein Jahr (von Juli 1678 bis Mitte 1679) auch als Gefängnis für einige weit überwiegend männliche Angeklagte im damaligen [[Hexenprozess]]. Er fiel den amerikanischen Fliegerbomben zum Opfer. Die Ruine und der Schutt wurde endgültig erst um 1958 entfernt.
Hinrichtungen und Verbrennungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken.  
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Ab [[1706]] diente der Hexenturm als Lager für Waffen, später für Baumaterial. Ab [[1804]] befand sich der Turm in Privatbesitz. [[1897]] bis [[1910]] diente er der Familie [[Julius Haagn]] als Lagerraum für ihre [[Firma Josef Anton Zezi|Firma Jos. Ant. Zezi]]. [[1944]] wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.  
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Errichtet wurde der Hexenturm an der heutigen Kreuzung [[Paris-Lodron-Straße]]−[[Wolf-Dietrich-Straße]] zwischen 1465 und 1480 als wehrhafter Eckturm der zweiten [[Stadtbefestigung]]. Die heutige Kreuzung bildet bis heute die Grenze zwischen der rechten Altstadt und dem [[Andräviertel]]. [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] ließ den Wehrturm und die weiterführenden Wehrmauern bestehen, sie verloren aber ihre wehrhafte Funktion. Im Juli [[1678]] wurden hier 14 Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener eingerichtet. Etwa ein Jahr diente der Turm zur Verwahrung von einigen meist männlichen Angeklagten (vor allem Jugendliche, aber auch Kinder) im Hexenprozesse im Umkreis der Kinderbettlerbande um den "[[Zauberer Jackl]]" ([[Jakob Koller]]) aus [[Werfen]] zur Zeit des Fürsterzbischofs [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]]. Koller hatte viele Jugendliche in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart. Viele verarmte Kinder waren unter Anwendung von Folter zu einem Geständnis einer Bekanntschaft mit dem Zauberer Jackl gezwungen worden.
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Hinrichtungen und die Verbrennung der Leichen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken.  
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Heute erinnert ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße in sehr freier Interpretation an die drei Jahre lange  Verwendung des Turmes zur Verwahrung der überwiegend männlichen Untersuchungshäftlinge im Hexenprozess.
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Ab [[1706]] diente der Hexenturm als Lager für Waffen, später für Baumaterial. Ab [[1804]] befand sich der Turm in Privatbesitz. [[1821]] erwarb ihn der Tischlermeister [[Johann Katholnigg (senior)|Johann Katholnigg]], der den Turm als Holzlager nutzte. Von [[1897]] bis [[1910]] diente er der Familie [[Julius Haagn]] als Lagerraum für ihre Firma [[Josef Anton Zezi|Jos. Ant. Zezi]]. [[1944]] wurde er bei zwei [[Bomben auf Salzburg|Bombenangriff]]en teilweise zerstört und nach Kriegsende (vor 1960) ganz abgerissen.
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Heute erinnert ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße in sehr freier Interpretation an die Verwendung des Turmes zur Verwahrung der überwiegend männlichen Untersuchungshäftlinge im Hexenprozess. Die Gedenktafel der Stadt (Frauenbüro) an diesem Ort ist unrichtig und unwürdig.
    
== Bauliche Besonderheiten ==
 
== Bauliche Besonderheiten ==
Der Hexenturm wies wie fast alle mittelalterlichen Wehrtürme ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Auf der Turmspitze war seit der Barockzeit eine auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Diese ist heute im Burgmuseum auf der [[Festung Hohensalzburg]] ausgestellt.
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Der Hexenturm wies wie fast alle mittelalterlichen Wehrtürme ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Auf der Turmspitze war seit dem späten 17. Jahrhundert eine lebensgroße auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Eine verkleinerte Kopie ist heute im [[Burgmuseum Festung Hohensalzburg|Burgmuseum]] auf der [[Festung Hohensalzburg]] ausgestellt. Das Erdgeschoß wurde in der Neuzeit zur Gänze eingeschüttet und damit zum Keller. In der Zeit nach 1800 vielleicht auch schon früher wurde dafür - anstelle eines ursprünglichen niedrigen Dachgeschoßes mit außenlaufender Brustwehr - ein oberstes Vollgeschoß neu aufgesetzt.
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== Siehe auch ==
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== Bilder ==
* [[Hexenprozess]] [[Maria Pauer]]
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Datei:Die Loretha Kürchen und Closter deren FFCapucinerinnen zu Saltzburg Kupferstich Franz Anton Danreiter.jpg|Kupferstich von [[Franz Anton Danreiter]] um 1731, der große runde Bau im Hintergrund ist der Hexenturm.
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Datei:Hexenturm, Grund- und Seitenriss1.jpg|‎Hexenturm, Grund- und Seitenriss
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Datei:Hexenturm, Kunsttopobgraphie.jpg|Hexenturm, aus der Kunsttopobgraphie
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Datei:Hexenturm (1926).png|Hexenturm auf einem Foto aus dem Jahr 1926
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Datei:Inschrift_Hexenturm.jpg|Die Inschrift am Standort des ehemaligen Hexenturmes
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=== Gemälde ===
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* [[Michael Ruppe]]: "Der Hexenturm in Salzburg",  um 1910<br/>
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: Aquarell auf Papier, 28 x 39 cm, unten rechts signiert: M Ruppe [http://www.artnet.de/künstler/michael-ruppe/der-hexenturm-in-salzburg-Y7R2oayslIJfjv4i9dn67g2 www.artnet.de/Michael Ruppe]
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
* [[Herbert Dorn|Dorn, Herbert]]: ''Spurensuche in Salzburg. Verschwundene Bauwerke und vergessene Kunstschätze aus acht Jahrhunderten''. [[SMCA]], Salzburg 1997.
 
* [[Herbert Dorn|Dorn, Herbert]]: ''Spurensuche in Salzburg. Verschwundene Bauwerke und vergessene Kunstschätze aus acht Jahrhunderten''. [[SMCA]], Salzburg 1997.
*[[Friedrich Pirckmayer|Pirckmayer, Friedrich]], ''Der Hechsenthurm in Salzburg'', in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18850003&zoom=2&seite=00000014 MGSLK 25, 1885, S. 14-20]
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* [[Friedrich Pirckmayer|Pirckmayer, Friedrich]], ''Der Hechsenthurm in Salzburg'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18850003&zoom=2&seite=00000014 MGSLK 25, 1885, S. 14-20]
* derselbe, ''Nochmal Hexenturm und Hexenkessel'', in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19050003&zoom=2&seite=00000112 MGSLK 45, 1905, S. 112]
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* derselbe, ''Nochmal Hexenturm und Hexenkessel'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19050003&zoom=2&seite=00000112 MGSLK 45, 1905, S. 112]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
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[[Kategorie:Altstadt (rechtes Salzachufer)]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Justiz]]
 
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[[Kategorie:Justiz (Geschichte)]]
 
[[Kategorie:Justiz (Geschichte)]]
[[Kategorie:Historische Gebäude]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Gebäude Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]
 
[[Kategorie:Nicht mehr existierende Gebäude]]
 
[[Kategorie:Nicht mehr existierende Gebäude]]
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
 

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