| Zeile 1: |
Zeile 1: |
| − | Die '''Sozialistische Jugend Österreichs''' (<u>Ju</u>ng<u>so</u>zialisten, „Jusos“) ist eine Vorfeldorganisation der [[SPÖ|Sozialistischen Partei Österreichs]]. | + | Die '''Sozialistische Jugend Österreichs''' (<u>Ju</u>ng<u>so</u>zialisten, „Jusos“) ist eine Vorfeldorganisation der [[SPÖ|Sozialdemokratischen Partei Österreichs]]. |
| | | | |
| | ==Politische Ausrichtung== | | ==Politische Ausrichtung== |
| Zeile 5: |
Zeile 5: |
| | *tritt für eine Gesellschaft ein, in der niemand aufgrund von Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht benachteiligt wird; | | *tritt für eine Gesellschaft ein, in der niemand aufgrund von Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht benachteiligt wird; |
| | *lehnt ein Wirtschaftssystem ab, das Wenigen grenzenlosen Reichtum bringt, während es Millionen von Menschen arbeitslos macht oder in bitterster Armut hält; | | *lehnt ein Wirtschaftssystem ab, das Wenigen grenzenlosen Reichtum bringt, während es Millionen von Menschen arbeitslos macht oder in bitterster Armut hält; |
| − | *trittfür eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, ihre eigenen Talente zu entfalten und in der nicht Profitinteressen, sondern menschliche Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. | + | *tritt für eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, ihre eigenen Talente zu entfalten, und in der nicht Profitinteressen, sondern menschliche Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. |
| − | Ihr Ziel ist also eine sozialistische Gesellschaft.<ref>[http://www.sjoe.at Homepage der SJÖ] > [http://www.sjoe.at/content/oest/sozjugend/index.html?SWS=d956ee838bce75d0986e83d71dd3b741 Über uns]</ref> | + | Ihr Ziel „ist also eine sozialistische Gesellschaft“.<ref>[http://www.sjoe.at Homepage der SJÖ] > [http://www.sjoe.at/content/oest/sozjugend/index.html?SWS=d956ee838bce75d0986e83d71dd3b741 Über uns]</ref> |
| | | | |
| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | | + | Die Sozialistische Jugend Österreichs ging aus dem „Verein Jugendlicher Arbeiter“ hervor, der sich am 4. November 1894 in Wien-Margareten konstituierte. Ein vorrangiges Anliegen der Gründer war der Schutz der Lehrlinge vor unmenschlicher Behandlung.<ref name="Ginner">Ginner, Boris: [https://rotbewegt.at/#/epoche/1933-1945/artikel/geschichte-der-sozialistischen-jugend-sjo Geschichte der Sozialistischen Jugend (SJÖ)]</ref> |
| − | Die Sozialistische Jugend Österreichs ging aus dem „Verein Jugendlicher Arbeiter“ hervor, der sich am 4. November 1894 in Wien-Margareten konstituierte. Ein vorrangiges Anliegen war der Schutz der Lehrlinge vor unmenschlicher Behandlung.<ref name="Ginner">Ginner, Boris: [https://rotbewegt.at/#/epoche/1933-1945/artikel/geschichte-der-sozialistischen-jugend-sjo Geschichte der Sozialistischen Jugend (SJÖ)]</ref> | |
| | | | |
| | Im Jahr 1919 änderte der Verein seinen Namen in „Sozialistische Arbeiter-Jugend“.<ref name="Ginner"/> | | Im Jahr 1919 änderte der Verein seinen Namen in „Sozialistische Arbeiter-Jugend“.<ref name="Ginner"/> |
| | Salzburger Landesobmann war von 1928 bis 1934 [[Josef Weißkind]]. | | Salzburger Landesobmann war von 1928 bis 1934 [[Josef Weißkind]]. |
| − | In der Zeit der [[Ständestaat]]sdiktatur (1934–1938) war die Organisation ebenso wie die Mutterpartei verboten und aus ihr ging die Revolutionäre Sozialistische Jugend hervor.<ref name="Ginner"/> | + | In der Zeit der [[Ständestaat]]sdiktatur (1934 – 1938) war die Organisation ebenso wie die Mutterpartei verboten und aus ihr ging die Revolutionäre Sozialistische Jugend hervor.<ref name="Ginner"/> |
| | | | |
| | Im Jahr 1945 erfolgte die Neugründung unter der Bezeichnung „Sozialistische Jugend Österreichs“ (SJÖ).<ref name="Ginner"/> | | Im Jahr 1945 erfolgte die Neugründung unter der Bezeichnung „Sozialistische Jugend Österreichs“ (SJÖ).<ref name="Ginner"/> |
| | | | |
| − | In Salzburg konnte die SJÖ ab 1946 mit [[Karl Steinocher]] immerhin den Landesparteiobmann-Stellvertreter der SPÖ stellen. Nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatte sie mit Mitgliederrückgängen zu kämpfen, erreichte jedoch zu Anfang [[1960er]]-Jahren ihren organisatorischen Höhepunkt. In der Folge lag ihre Aufmerksamkeit mehr auf Freizeitangeboten. Zwischen 1969 und 1972 war sie der Auflösung nahe, die Mitgliederzahl näherte sich dem einstelligen Bereich. Mit dem Obmann [[Herfried Kunesch]] erlangte die Organisation aber wieder mehr politisches Profil. Eine Konstante der folgenden Jahrzehnte waren Konflikte mit der Mutterpartei [[SPÖ]], gegenüber deren politischer Linie die SJÖ typischerweise deutlich linkere Positionen vertrat. Ihren Vertretern war daher der parteiinterne Aufstieg meist verwehrt; eine Ausnahme bildete [[David Brenner]].<ref name="Blümel">[[Barbara Blümel| Blümel, Barbara]]: ''Die Salzburger Parteien seit 1945''. In: [[Herbert Dachs]] / [[Ernst Hanisch]] / [[Robert Kriechbaumer]] (Hg.), ''Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945'': ''Salzburg. Zwischen Globalisierung und Goldhaube''. Salzburg 1997. S 243 ff, [http://books.google.at/books?id=7WG2v7O-RGUC&pg=PA280&lpg=PA280 hier: S. 279 ff]</ref> | + | In Salzburg konnte die SJÖ ab 1946 mit [[Karl Steinocher]] immerhin den Landesparteiobmann-Stellvertreter der SPÖ stellen. Nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatte sie mit Mitgliederrückgängen zu kämpfen, erreichte jedoch zu Anfang der [[1960er]]-Jahre ihren organisatorischen Höhepunkt. In der Folge lag ihre Aufmerksamkeit mehr auf Freizeitangeboten. Zwischen 1969 und 1972 war sie der Auflösung nahe, die Mitgliederzahl näherte sich dem einstelligen Bereich. Mit dem Obmann [[Herfried Kunesch]] vermochte die Organisation aber wieder mehr politisches Profil zu gewinnen und vermehrt junge Menschen anzusprechen. Die verstärkte politisch-ideologische Orientierung äußerte sich unter anderem in Aktionen zur Fristenlösung und der Gründung eines Chile-Solidaritätsfonds.<ref name="Blümel">[[Barbara Blümel| Blümel, Barbara]]: ''Die Salzburger Parteien seit 1945''. In: [[Herbert Dachs]] / [[Ernst Hanisch]] / [[Robert Kriechbaumer]] (Hg.), ''Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945'': ''Salzburg. Zwischen Globalisierung und Goldhaube''. Salzburg 1997. S. 243 ff, [http://books.google.at/books?id=7WG2v7O-RGUC&pg=PA280&lpg=PA280 hier: S. 279 ff]</ref> |
| | + | |
| | + | Eine Konstante der folgenden Jahrzehnte waren Konflikte mit der Mutterpartei [[SPÖ]], gegenüber deren politischer Linie die SJÖ typischerweise deutlich linkere Positionen vertrat. Ihren Vertretern war daher der parteiinterne Aufstieg meist verwehrt; eine Ausnahme bildete [[David Brenner]].<ref name="Blümel"/> |
| | | | |
| | ==Obleute== | | ==Obleute== |
| | + | Die Funktion eines Landesobmanns haben bisher bekleidet: |
| | * um 1946: [[Karl Steinocher]] | | * um 1946: [[Karl Steinocher]] |
| | *… | | *… |
| − | * um 1956 [[Kurt Steindl]] | + | * um 1956: [[Kurt Steindl]] |
| − | * [[1958]] – [[1962]] [[Erich Gois]] | + | * [[1958]] – [[1962]]: [[Erich Gois]] |
| | *1962: Erich Gois / [[August Dickinger]] | | *1962: Erich Gois / [[August Dickinger]] |
| | * [[1963]]: [[Heinz Edtbauer]] | | * [[1963]]: [[Heinz Edtbauer]] |
| Zeile 40: |
Zeile 42: |
| | *… bis [[2004]]: [[Wolfgang Gallei]]<ref name="swiki">Salzburgwiki-Personenartikel</ref> | | *… bis [[2004]]: [[Wolfgang Gallei]]<ref name="swiki">Salzburgwiki-Personenartikel</ref> |
| | * 2004 – 2006<sup>?</sup>: [[Nadine Hiller]]<ref name="swiki"/> | | * 2004 – 2006<sup>?</sup>: [[Nadine Hiller]]<ref name="swiki"/> |
| − | * [[2006 – 2008]]: [[Ingo Ladinig]]<ref name="swiki"/> | + | * [[2006]] – [[2008]]: [[Ingo Ladinig]]<ref name="swiki"/> |
| | * 2008 – [[2010]]: [[Brigitte Günther]]<ref name="swiki"/> | | * 2008 – [[2010]]: [[Brigitte Günther]]<ref name="swiki"/> |
| | * 2010 – [[2013]]: [[Tarik Mete]]<ref name="swiki"/> | | * 2010 – [[2013]]: [[Tarik Mete]]<ref name="swiki"/> |