| | Kajetan Rupert wurde stark durch die Religiosität seiner Familie, vor allem aber durch seinen Onkel den Benediktiner Pater [[Franz Dominikus Hagenauer| (Franz) Dominikus Hagenauer]] geprägt. Er trat am [[29. Oktober]] [[1764]] in das Benediktinerkloster St. Peter unter dem Klosternamen Dominikus ein. Zu seiner Primiz am [[10. Oktober]] [[1769]] komponierte Mozart die ''Dominikus-Messe KV 66''. 1772 - 1784 war er Küchenmeister, 1784 - 1786 Beichtvater im Frauenkloster am Nonnberg. Am [[31. Jänner]] [[1786]] wurde Dominikus Hagenauer als Nachfolger von [[Beda Seeauer]] zum Abt gewählt. Bei der feierlichen Abtsweihe am [[27. März]] [[1786]] erklang erstmals [[Johann Michael Haydn]]s ''Missa S. Dominici''. [[Leopold Mozart]] sollte einer jener Menschen gewesen sein, die seine Wahl aktiv betrieben haben. Als Leopold Mozart am [[28. Mai]] [[1787]] starb, würdigte Hagenauer seine Verdienste. | | Kajetan Rupert wurde stark durch die Religiosität seiner Familie, vor allem aber durch seinen Onkel den Benediktiner Pater [[Franz Dominikus Hagenauer| (Franz) Dominikus Hagenauer]] geprägt. Er trat am [[29. Oktober]] [[1764]] in das Benediktinerkloster St. Peter unter dem Klosternamen Dominikus ein. Zu seiner Primiz am [[10. Oktober]] [[1769]] komponierte Mozart die ''Dominikus-Messe KV 66''. 1772 - 1784 war er Küchenmeister, 1784 - 1786 Beichtvater im Frauenkloster am Nonnberg. Am [[31. Jänner]] [[1786]] wurde Dominikus Hagenauer als Nachfolger von [[Beda Seeauer]] zum Abt gewählt. Bei der feierlichen Abtsweihe am [[27. März]] [[1786]] erklang erstmals [[Johann Michael Haydn]]s ''Missa S. Dominici''. [[Leopold Mozart]] sollte einer jener Menschen gewesen sein, die seine Wahl aktiv betrieben haben. Als Leopold Mozart am [[28. Mai]] [[1787]] starb, würdigte Hagenauer seine Verdienste. |
| − | Dominikus hatte bei aller anstrengenden Arbeit für das Land, sein Kloster und die [[Universität Salzburg|Universität]], die alte musikalische Tradition des Hauses hochgehalten. Mehr für die Musik als für das Theater interessiert, hatte er in Italien und Wien stets Opern, nie aber Schauspiele besucht. Im Kloster selbst wurde Musik sehr geschätzt, bei Festtafeln gab es Tafelmusik im Speisesaal, für einen guten Musikchor sorgten eigene Patres. Aber nicht nur der Musik galt seine Aufmerksamkeit, auch anderen Künsten. Abt Dominikus soll eine ganze Sammlung von Arbeiten des Tittmoninger Wachsbossirers Johann Baptist [[Cetto]]’s (1671–1738) gehabt haben. Vielleicht befinden sich dieselben heute noch im Stift zu St. Peter. Seiner Familie, den Cousins [[Wolfgang Hagenauer]], [[Johann Baptist von Hagenauer]] und [[Johann Georg von Hagenauer]] ließ der Abt immer wieder Aufträge zukommen: Wolfgang errichtete zum Beispiel die Sommerresidenz des Abtes in [[Aigen]] und renovierte den Aiglhof im Stile des Salzburger Frühklassizismus, Johann Baptist fertigte Skulpturen für, sowie auch Büsten und Stiche von Dominikus an. Maria Rosa Barducci - Hagenauer (Johann Baptists Ehefrau) malte Gemälde für den Abt. Schließlich holte Dominikus auch Johann Georg von Hagenauer, nachdem sein ehemaliger Protektor und Freund der Passauer Fürstbischof Auersperg und dessen zwei Nachfolger gestorben waren, nach Salzburg zurück. Dort übernahm er das Amt seines verstorbenen Bruders Wolfgang als Baudirektor des inzwischen kurfürstlichen Kameralbauamtes für Abt Dominikus. | + | Dominikus hatte bei aller anstrengenden Arbeit für das Land, sein Kloster und die [[Universität Salzburg|Universität]], die alte musikalische Tradition des Hauses hochgehalten. Mehr für die Musik als für das Theater interessiert, hatte er in Italien und Wien stets Opern, nie aber Schauspiele besucht. Im Kloster selbst wurde Musik sehr geschätzt, bei Festtafeln gab es Tafelmusik im Speisesaal, für einen guten Musikchor sorgten eigene Patres. Aber nicht nur der Musik galt seine Aufmerksamkeit, auch anderen Künsten. Abt Dominikus soll eine ganze Sammlung von Arbeiten des Tittmoninger Wachsbossirers [[Johann Baptist Cetto]]’s (1671–1738) gehabt haben. Vielleicht befinden sich dieselben heute noch im Stift zu St. Peter. Seiner Familie, den Cousins [[Wolfgang Hagenauer]], [[Johann Baptist von Hagenauer]] und [[Johann Georg von Hagenauer]] ließ der Abt immer wieder Aufträge zukommen: Wolfgang errichtete zum Beispiel die Sommerresidenz des Abtes in [[Aigen]] und renovierte den Aiglhof im Stile des Salzburger Frühklassizismus, Johann Baptist fertigte Skulpturen für, sowie auch Büsten und Stiche von Dominikus an. Maria Rosa Barducci - Hagenauer (Johann Baptists Ehefrau) malte Gemälde für den Abt. Schließlich holte Dominikus auch Johann Georg von Hagenauer, nachdem sein ehemaliger Protektor und Freund der Passauer Fürstbischof Auersperg und dessen zwei Nachfolger gestorben waren, nach Salzburg zurück. Dort übernahm er das Amt seines verstorbenen Bruders Wolfgang als Baudirektor des inzwischen kurfürstlichen Kameralbauamtes für Abt Dominikus. |
| | Hagenauer ließ den von [[Albert III. Keuslin]] erbaute Ensemble [[Petersbrunnhof|Petersbrunn]] wieder abreißen und an seiner Stelle ein Holzmagazin errichten. Auch ließ er im Stift die [[Katharinenkapelle]] umgestalten. Er sorgte für eine gute Ausbildung seiner Professoren an der Universität, die er nach Paris, Wien und Florenz, bzw. Rom zwecks Weiterbildung gesandt hatte. Neben der enormen Erweiterung der Münzsammlung des Klosters, gilt er auch als Begründer der Mineraliensammlung. 1790 ließ sich Abt Dominikus von Hagenauer in der Prälatur einen Bibliotheksraum für seine eigene, 935 Volumina umfassende Bibliothek einrichten. Dies zeigt uns sein enormes Interesse an Bildung und Literatur. Die Klosterbibliothek ließ er erweitern und umbauen, sowie inventarisieren. | | Hagenauer ließ den von [[Albert III. Keuslin]] erbaute Ensemble [[Petersbrunnhof|Petersbrunn]] wieder abreißen und an seiner Stelle ein Holzmagazin errichten. Auch ließ er im Stift die [[Katharinenkapelle]] umgestalten. Er sorgte für eine gute Ausbildung seiner Professoren an der Universität, die er nach Paris, Wien und Florenz, bzw. Rom zwecks Weiterbildung gesandt hatte. Neben der enormen Erweiterung der Münzsammlung des Klosters, gilt er auch als Begründer der Mineraliensammlung. 1790 ließ sich Abt Dominikus von Hagenauer in der Prälatur einen Bibliotheksraum für seine eigene, 935 Volumina umfassende Bibliothek einrichten. Dies zeigt uns sein enormes Interesse an Bildung und Literatur. Die Klosterbibliothek ließ er erweitern und umbauen, sowie inventarisieren. |