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| | == Ehrenbürgerinnen von Elsbethen == | | == Ehrenbürgerinnen von Elsbethen == |
| − | [[Rita Hörtenhuber]] (80), [[Bernadette Bangler]] (87) und [[Anna Rechberger|Regina Rechberger]] (85) wurde am Sonntag, den [[2. Juni]] [[2024]] die Elsbethner [[Ehrenbürger der Gemeinde Elsbethen|Ehrenbürgerschaft]] verliehen. Die drei Schwestern vom Orden der Augustiner-Chorfrauen Goldenstein seien durch ihr Wirken in der Schule eng mit dem Ort verbunden, betonte [[Bürgermeister der Gemeinde Elsbethen|Bürgermeister]] [[Matthias Herbst]]. | + | [[Rita Hörtenhuber]] (80), [[Bernadette Bangler]] (87) und [[Anna Rechberger|Regina Rechberger]] (85) wurde am Sonntag, den [[2. Juni]] [[2024]], die Elsbethner [[Ehrenbürger der Gemeinde Elsbethen|Ehrenbürgerschaft]] verliehen. Die drei Schwestern vom Orden der Augustiner-Chorfrauen Goldenstein seien durch ihr Wirken in der Schule eng mit dem Ort verbunden, betonte [[Bürgermeister der Gemeinde Elsbethen|Bürgermeister]] [[Matthias Herbst]]. |
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| | == 2023: Nach der Auflösung des Kloster == | | == 2023: Nach der Auflösung des Kloster == |
| | + | Seit [[Weihnachten]] 2023 lebten die drei verbliebenen Schwestern Rita, Bernadette und Regina nicht mehr in ihrem Kloster in Elsbethen, sondern in der rund acht Kilometer südlich gelegenen [[Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg]] in [[Oberalm]]. Der Gesundheitszustand der drei Schwestern hatte sich in den letzten Monaten 2023 rapid verschlechtert, so die offizielle Begründung für die Umquartierung. Markus Grasl, Propst des [[Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg|Augustiner-Chorherrenstifts Reichersberg]], der seit Oktober [[2022]] für das Kloster Goldenstein als Apostolischer Kommissar zuständig ist, veranlasste dies. Das Kloster blieb vorerst bestehen, die Messen in der [[Schlosskapelle Goldenstein|Schlosskapelle]] von Goldenstein waren aber ausgesetzt. |
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| − | Seit [[Weihnachten]] 2023 leben die drei verbliebenen Schwestern [[Rita Hörtenhuber|Rita]], [[Bernadette Bangler|Bernadette]] und Regina nicht mehr im Kloster in [[Elsbethen]]. Der Gesundheitszustand der drei Schwestern hatte sich in den letzten Monaten 2023 rapid verschlechtert, so die offizielle Begründung. Markus Grasl, der Propst des [[Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg|Augustiner-Chorherrenstifts Reichersberg]], der seit Oktober [[2022]] für das Kloster Goldenstein als Apostolischer Kommissar zuständig ist, veranlasste dies. Das Kloster blieb vorerst bestehen, die Messen in der [[Schlosskapelle Goldenstein|Schlosskapelle]] von Goldenstein waren ausgesetzt.
| + | Schwester Rita verbrachte die [[Weihnachtszeit]] 2022 zunächst noch im Stift Reichersberg und wartete auf einen freien Platz in der Seniorenresidenz, wohin sie im Laufe des Jahres 2023 ebenfalls zog. Bis dahin lebte sie im Kloster der Augustiner-Chorfrauen in Essen in [[Deutschland]]. |
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| − | Schwester Regina und Schwester Bernadette lebten zunächst in der von den [[Halleiner Schwestern Franziskanerinnen]] geführten [[Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg]] in [[Oberalm]]. Schwester Rita verbrachte die Weihnachtszeit 2022 noch im Stift Reichersberg und wartete auf einen freien Platz im Schloss Kahlsberg, wohin sie im Laufe des Jahres 2023 ebenfalls zog. Bis dahin lebte sie im Kloster der Augustiner-Chorfrauen in Essen in [[Deutschland]].
| + | Schwester Bernadette wurde zu Weihnachten 2023 nach einem kurzen, stationären Aufenthalt in einer Klinik in [[Bad Dürrnberg]] "nur mit einem Nachthemd bekleidet", wie sie sagt, nicht in das Kloster zurückgebracht, wie ihr vertraglich zugesichert war (siehe weiter unten), sondern in die Seniorenresidenz Kahlsperg, die von der [[Caritas]] geführt wird. "Wir konnten nicht mehr in unsere Räume zurück, die Schlösser wurden ausgetauscht, wir hatten keinen Zugang mehr zu unseren Habseligkeiten", sagt Schwester Bernadette zu dem in ihren Augen unchristlichen Umgang. |
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| | == 2025: In der Seniorenresidenz waren sie gegen ihren Willen == | | == 2025: In der Seniorenresidenz waren sie gegen ihren Willen == |
| − | [[2025]] wurde dann bekannt, dass die drei Schwester gegen ihren Willen in die Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg übersiedeln mussten. Markus Grasl hatte im März 2022 mit ihnen einen Übergabevertrag ausgehandelt. Weil die Schwestern aber den Schulbetrieb in Goldenstein weiter garantiert haben wollten übernahm die [[Erzdiözese Salzburg]] die Trägerschaft der Mittelschule. In diesem Vertrag wurden den drei verbliebenen Nonnen ein Wohnrecht auf Lebenszeit zugesichert, doch mit dem Zusatz "solange dies gesundheitlich sowie geistlich vertretbar ist". Anmerkung: Geistlich, nicht geistig. | + | [[2025]] wurde dann bekannt, dass die drei Schwestern gegen ihren Willen in die Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg übersiedeln mussten. Markus Grasl hatte im März 2022 mit ihnen einen Übergabevertrag ausgehandelt.<ref>Da die Schwestern aber auch den Schulbetrieb in Goldenstein weiter garantiert haben wollten übernahm die [[Erzdiözese Salzburg]] die Trägerschaft dieser [[Mittelschule]].</ref> In diesem Vertrag wurden den drei verbliebenen Nonnen ein Wohnrecht auf Lebenszeit zugesichert, doch mit dem Zusatz "solange dies gesundheitlich sowie geistlich vertretbar ist". Anmerkung: Geistlich, nicht geistig. |
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| − | Jedoch wurde Schwester Bernadette zu [[Weihnachten]] 2023 nach einem kurzen, stationären Aufenthalt in einer Klinik in [[Bad Dürrnberg]] "nur mit einem Nachthemd bekleidet", nicht in das Kloster zurückgebracht, sondern in die Seniorenresidenz Kahlsperg, die von der [[Caritas]] geführt wird. Den beiden anderen Schwestern erging es ähnlich. "Wir konnten nicht mehr in unsere Räume zurück, die Schlösser wurden ausgetauscht, wir hatten keinen Zugang mehr zu unseren Habseligkeiten", sagt Schwester Bernadette zu dem in ihren Augen unchristlichen Umgang.
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| | Seitdem kämpften die drei Nonnen, mittlerweile unterstützt von ehemaligen Schülerinnen, um ihre Rückkehr in ihr Kloster. Doch der Probst von Reichersberg blieb hart und nahm schriftlich Stellung zu den Vorwürfe. Er habe handeln müssen, weil sich im Dezember 2023 die Gesundheitssituation der drei Schwestern rapide verschlechtert habe. "Ein selbstständiges Leben im Kloster Goldenstein war aufgrund des hohen Alters und der prekären gesundheitlichen Situation der Schwestern, sowie den ordensspirituellen Erfordernissen, des baulichen Zustands des Klosters nicht mehr möglich und vertretbar", so der Probst. | | Seitdem kämpften die drei Nonnen, mittlerweile unterstützt von ehemaligen Schülerinnen, um ihre Rückkehr in ihr Kloster. Doch der Probst von Reichersberg blieb hart und nahm schriftlich Stellung zu den Vorwürfe. Er habe handeln müssen, weil sich im Dezember 2023 die Gesundheitssituation der drei Schwestern rapide verschlechtert habe. "Ein selbstständiges Leben im Kloster Goldenstein war aufgrund des hohen Alters und der prekären gesundheitlichen Situation der Schwestern, sowie den ordensspirituellen Erfordernissen, des baulichen Zustands des Klosters nicht mehr möglich und vertretbar", so der Probst. |
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| | Neben dem Umstand, dass sich die Schwestern zwangsweise umgesiedelt fühlen, geht es aber auch um viel Geld. Dazu ist im Übergabevertrag festgehalten: "Für die finanzielle Absicherung des Lebensabends ist durch die Chorfrauen selbst vorgesorgt". Stift Reichersberg und die Erzdiözese wussten also vom Vermögen des Klosters, das großteils für den Erhalt der Schule aufgebraucht wurde. Schwester Bernadette hatte zudem 50.000 Euro von ihrer Mutter geerbt, ein Privatvermögen, dass Mitgliedern einer Ordensgemeinschaft nach dem Gelübde der Armut eigentlich nicht zusteht. Das Geld sollte für den altersgerechten Lebensabend verwendet werden. Dieses Geld war nun verschwunden und die Schwestern haben keinen Zugriff mehr zu ihren Konten. | | Neben dem Umstand, dass sich die Schwestern zwangsweise umgesiedelt fühlen, geht es aber auch um viel Geld. Dazu ist im Übergabevertrag festgehalten: "Für die finanzielle Absicherung des Lebensabends ist durch die Chorfrauen selbst vorgesorgt". Stift Reichersberg und die Erzdiözese wussten also vom Vermögen des Klosters, das großteils für den Erhalt der Schule aufgebraucht wurde. Schwester Bernadette hatte zudem 50.000 Euro von ihrer Mutter geerbt, ein Privatvermögen, dass Mitgliedern einer Ordensgemeinschaft nach dem Gelübde der Armut eigentlich nicht zusteht. Das Geld sollte für den altersgerechten Lebensabend verwendet werden. Dieses Geld war nun verschwunden und die Schwestern haben keinen Zugriff mehr zu ihren Konten. |
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| − | Diese Vorwürfe und Anschuldigungen "treffen mich persönlich sehr", sagt Probst Grasl, und distanziert sich "von Rufschädigung, Verleumdungen und falschen Behauptungen, die jene Menschen betreffen, die um die Pflege und Betreuung der Schwestern bemüht sind“. Die Präsidentin der Föderation der Chorfrauen Sr. Christine Rod. soll den drei Schwestern sogar schriftlich mit einer Verleumdungsklage gedroht haben. Schwester Bernadette (88) soll gesagt worden sein, dass sie für ihre Aussagen ein Jahr lang ins Gefängnis kommen kann. Das das schreckt sie jedoch nicht ab und will weiter um die Rückkehr kämpfen, "ich sterbe sicher nicht hier im Seniorenwohnhaus". Dass sie mit ihrem Widerstand auch gegen ihr Gehorsams-Gelübde verstößt ist ihr bewusst, "aber Wahrheit muss Wahrheit bleiben, auch in der Kirche".<ref>InfoMediaWorx im [https://www.facebook.com/infomediaworx/photos/christliche-n%C3%A4chstenliebe-kirche-setzt-nonnen-vor-die-t%C3%BCrdrei-augustiner-chorfra/1182568083677553/ 21. August 2025]</ref> | + | Diese Vorwürfe und Anschuldigungen "treffen mich persönlich sehr", sagt Probst Grasl, und distanziert sich "von Rufschädigung, Verleumdungen und falschen Behauptungen, die jene Menschen betreffen, die um die Pflege und Betreuung der Schwestern bemüht sind“. Die Präsidentin der Föderation der Chorfrauen Sr. Christine Rod. soll den drei Schwestern sogar schriftlich mit einer Verleumdungsklage gedroht haben. Schwester Bernadette (88) soll gesagt worden sein, dass sie für ihre Aussagen ein Jahr lang ins Gefängnis kommen kann. Das das schreckt Schwester Bernadette jedoch nicht ab und will weiter um die Rückkehr kämpfen, "ich sterbe sicher nicht hier im Seniorenwohnhaus". Dass sie mit ihrem Widerstand auch gegen ihr Gehorsams-Gelübde verstößt ist ihr bewusst, "aber Wahrheit muss Wahrheit bleiben, auch in der Kirche" (zur Erinnerung: den drei Schwestern wurde lebenslanges Wohnrecht im Kloster schriftlich zugesichert).<ref>InfoMediaWorx im [https://www.facebook.com/infomediaworx/photos/christliche-n%C3%A4chstenliebe-kirche-setzt-nonnen-vor-die-t%C3%BCrdrei-augustiner-chorfra/1182568083677553/ 21. August 2025]</ref> |
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| | [[Datei:Elsbethen_Goldenstein_Schwestern_in_der_Klausur_c_PRIVAT_(1).jpg|thumb|Bei der Rückkehr am 4. September 2025.]] | | [[Datei:Elsbethen_Goldenstein_Schwestern_in_der_Klausur_c_PRIVAT_(1).jpg|thumb|Bei der Rückkehr am 4. September 2025.]] |
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| | === September 2025: Rückkehr ins Kloster === | | === September 2025: Rückkehr ins Kloster === |
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| | Am Donnerstag, [[4. September]] 2025, hatten dann Helfer in dem seit fast zwei Jahren unbewohnten Trakt der Schwestern, der Klausur, die Strom- und Wasserversorgung wieder hergestellt, einzig das Warmwasser funktioniert noch nicht, weil der Boiler in einem anderen Teil des Schlosses untergebracht ist. Schon zuvor wurde mit Hilfe eines Schlossers das Schloss der Türe zu den Räumen der Schwestern wieder ausgewechselt. Nach deren "Umzug" in die Seniorenresidenz hatten man das Schloss ausgewechselt. | | Am Donnerstag, [[4. September]] 2025, hatten dann Helfer in dem seit fast zwei Jahren unbewohnten Trakt der Schwestern, der Klausur, die Strom- und Wasserversorgung wieder hergestellt, einzig das Warmwasser funktioniert noch nicht, weil der Boiler in einem anderen Teil des Schlosses untergebracht ist. Schon zuvor wurde mit Hilfe eines Schlossers das Schloss der Türe zu den Räumen der Schwestern wieder ausgewechselt. Nach deren "Umzug" in die Seniorenresidenz hatten man das Schloss ausgewechselt. |
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| − | Am Freitag, den [[5. September]] wurde aus Kirchenkreisen - nicht Stift Reichersberg und nicht die Erzdiözese Salzburg - einen Kompromissvorschlag bekannt, der für die beteiligten Parteien gesichtswahrend sein könnte: Die Schwestern bekommen offiziell einen Schlüssel und Zugang zu ihrer Klausur und dürfen offiziell an den Wochenenden in Schloss Goldenstein bleiben, unter der Woche werden sie aber weiterhin in Schloss Kahlsperg wohnen. | + | Am Freitag, den [[5. September]], wurde aus Kirchenkreisen - nicht Stift Reichersberg und nicht die Erzdiözese Salzburg - einen Kompromissvorschlag bekannt, der für die beteiligten Parteien gesichtswahrend sein könnte: Die Schwestern bekommen offiziell einen Schlüssel und Zugang zu ihrer Klausur und dürfen offiziell an den Wochenenden in Schloss Goldenstein bleiben, unter der Woche werden sie aber weiterhin in Schloss Kahlsperg wohnen. |
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| | [[Datei:Elsbethen_Goldenstein_Schwestern_in_der_Klausur_c_PRIVAT_(4).jpg|thumb|Bei der Rückkehr am 4. September 2025.]] | | [[Datei:Elsbethen_Goldenstein_Schwestern_in_der_Klausur_c_PRIVAT_(4).jpg|thumb|Bei der Rückkehr am 4. September 2025.]] |
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| | Wie [[SALZBURG24]] am [[11. September]] 2025 berichtete, seien laut einer ehemaligen Schülerin, die die drei Nonnen betreut, die drei Chorfrauen jetzt im Kloster "sehr glücklich". Sie hätten inzwischen wieder Strom und Warmwasser in ihren Räumen, aber noch kein Wasser in der Dusche. "Es stimmt auch nicht, dass die Räume nicht pflegegerecht sind. Es wurde auf ihren eigenen Wunsch ein Bad pflegegerecht umgebaut, es wäre alles im Haus." Vier Treppenlifte, die ebenfalls die Nonnen einbauen lassen hätten, seien aber inzwischen entfernt worden.<ref>SALZBURG24 vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/weiter-ratlosigkeit-um-drei-nonnen-im-kloster-goldenstein-in-elsbethen-art-301876 11. September 2025</ref> | | Wie [[SALZBURG24]] am [[11. September]] 2025 berichtete, seien laut einer ehemaligen Schülerin, die die drei Nonnen betreut, die drei Chorfrauen jetzt im Kloster "sehr glücklich". Sie hätten inzwischen wieder Strom und Warmwasser in ihren Räumen, aber noch kein Wasser in der Dusche. "Es stimmt auch nicht, dass die Räume nicht pflegegerecht sind. Es wurde auf ihren eigenen Wunsch ein Bad pflegegerecht umgebaut, es wäre alles im Haus." Vier Treppenlifte, die ebenfalls die Nonnen einbauen lassen hätten, seien aber inzwischen entfernt worden.<ref>SALZBURG24 vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/weiter-ratlosigkeit-um-drei-nonnen-im-kloster-goldenstein-in-elsbethen-art-301876 11. September 2025</ref> |
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| − | ==== BBC berichtetet über die drei Nonnen ==== | + | ==== 2025, September: BBC berichtetet über die drei Nonnen ==== |
| − | Mitte September 2025 berichtete dann der weltweit größte öffentlich-rechtliche Sender, die ''British Broadcasting Corporation'' (BBC) über die drei Ordensschwestern.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/bbc-nonnen-goldenstein-184388521 www.sn.at], 13. September 2025</ref> Auch der US-amerikanischer Fernsehsende CNN, private Filmteams und andere Medien besuchten im September die Nonnen im Kloster Goldenstein. Die Geschichte der Nonnen, die aus dem Altersheim "geflohen" sind und ihr altes Kloster "besetzten", der Widerstand der älteren Frauen gegen die Kirchenobrigkeit und gegen den vermeintlichen Abschub ins Altersheim fasziniert offenbar. Der amerikanische Dokumentarfilmer Brad Bailey hatte sich ebenfalls schon auf die Spuren der Nonnen begeben. Eine Schweizerin reiste dieser Tage nach Goldenstein, weil sie in [[China]] in einer Zeitung von den Nonnen gelesen hatte. Die Titel der Medienberichte klingen abenteuerlich. So titelte die "Bild" Mitte September: "Die Nonnen-Revolte von Österreich". Auch ein Reporter der ''New York Times'' kam nach Elsbethen und sprach mit Bürgermeister [[Matthias Herbst]]. Ein französisches Medium sei am gleichen Tag vorstellig geworden. "Ich bin nicht für die Nonnen zuständig und gebe keine Stellungnahme der Gemeinde ab, ich kann die Situation nur allgemein schildern", betont der Bürgermeister.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/rummel-nonnen-goldenstein-buergermeister-elsbethen-184594246?utm_cmp_rs=IL_9Ok6sdhbTKeOABJ7Z0sFGQ www.sn.at], 17. September 2025: Rummel um aufsässige Nonnen von Goldenstein - dem Bürgermeister von Elsbethen reicht's</ref> Auf Instagram haben die "nonnen_goldenstein" bereits mehr als 26 700 Follower (Stand 17. September 2025, 16 Uhr). | + | Mitte September 2025 berichtete dann der weltweit größte öffentlich-rechtliche Sender, die ''British Broadcasting Corporation'' (BBC), über die drei Ordensschwestern.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/bbc-nonnen-goldenstein-184388521 www.sn.at], 13. September 2025</ref> Auch der US-amerikanischer Fernsehsender CNN, private Filmteams und andere Medien besuchten im September die Nonnen im Kloster Goldenstein. Die Geschichte der Nonnen, die aus dem Altersheim "geflohen" sind und ihr altes Kloster "besetzten", der Widerstand der älteren Frauen gegen die Kirchenobrigkeit und gegen den vermeintlichen Abschub ins Altersheim faszinierte offenbar. Der amerikanische Dokumentarfilmer Brad Bailey hatte sich ebenfalls auf die Spuren der Nonnen begeben. Eine Schweizerin reiste dieser Tage nach Goldenstein, weil sie in [[China]] in einer Zeitung von den Nonnen gelesen hatte. |
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| | + | Die Titel der Medienberichte klingen abenteuerlich. So titelte die "Bild" Mitte September: "Die Nonnen-Revolte von Österreich". Die "[[Salzburger Nahrichten]]" berichteten unter dem Titel "Rummel um aufsässige Nonnen von Goldenstein - dem Bürgermeister von Elsbethen reicht's" von eine Reporter der ''New York Times'', der nach Elsbethen und mit Bürgermeister [[Matthias Herbst]] sorach. Ein französisches Medium sei am gleichen Tag vorstellig geworden. "Ich bin nicht für die Nonnen zuständig und gebe keine Stellungnahme der Gemeinde ab, ich kann die Situation nur allgemein schildern", betonte der Bürgermeister.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/rummel-nonnen-goldenstein-buergermeister-elsbethen-184594246?utm_cmp_rs=IL_9Ok6sdhbTKeOABJ7Z0sFGQ www.sn.at], 17. September 2025: Rummel um aufsässige Nonnen von Goldenstein - dem Bürgermeister von Elsbethen reicht's</ref> Auf Instagram haben die "nonnen_goldenstein" bereits mehr als 26 700 Follower (Stand 17. September 2025, 16 Uhr). |
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| − | ==== Drei Schwestern haben sich noch nicht vom Heim abgemeldet ====
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| | Die drei Ordensfrauen hätten sich laut einem ORF-Bericht vom Dienstag, [[16. September]] 2025, offiziell von der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg abgemeldet. Das dementierte am Mittwoch, [[17. September]], die Caritas Salzburg: "Der Vertrag ist aufrecht. Es ist bei uns keine Kündigung eingelangt." Der Vertrag könne jeweils zum Monatsletzten gekündigt werden, das sei nicht erfolgt, "die Zimmer stehen nach wie vor zur Verfügung". Seitens des für die Frauen zuständigen Stifts Reichersberg wurde bestätigt, dass die Verträge gekündigt - und auslaufen - würden. Stiftssprecher Harald Schiffl betonte gegenüber der Katholischen Presseagentur, die Verantwortung liege nun bei den Helferinnen der Nonnen. "Wenn die Schwestern im Haus einen Unfall haben, dann sind jetzt jene verantwortlich, die sie in das Haus zurückgebracht haben." | | Die drei Ordensfrauen hätten sich laut einem ORF-Bericht vom Dienstag, [[16. September]] 2025, offiziell von der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg abgemeldet. Das dementierte am Mittwoch, [[17. September]], die Caritas Salzburg: "Der Vertrag ist aufrecht. Es ist bei uns keine Kündigung eingelangt." Der Vertrag könne jeweils zum Monatsletzten gekündigt werden, das sei nicht erfolgt, "die Zimmer stehen nach wie vor zur Verfügung". Seitens des für die Frauen zuständigen Stifts Reichersberg wurde bestätigt, dass die Verträge gekündigt - und auslaufen - würden. Stiftssprecher Harald Schiffl betonte gegenüber der Katholischen Presseagentur, die Verantwortung liege nun bei den Helferinnen der Nonnen. "Wenn die Schwestern im Haus einen Unfall haben, dann sind jetzt jene verantwortlich, die sie in das Haus zurückgebracht haben." |
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| − | ==== Zum Rupertitag verhärteten sich die Fronten ==== | + | ==== Zum Rupertitag verhärteten sich die Fronten: Bisher kein persönliches Gespräch zwischen Grasl und den Nonnen ==== |
| − | * Der für die Schwestern verantwortliche Propst Markus Grasl wirft den Frauen nun einen Bruch ihrer Gelübde vor. "Die Schwestern handeln gegen die von ihnen freiwillig abgelegten und immer wieder bekräftigten Gelübde. Über allfällige Konsequenzen wird zu gegebener Zeit mit ihnen zu sprechen sein - sicher aber nicht über die Medien." Dass nun in den Klosterräumen neben den ehemaligen Schülerinnen auch noch Journalisten ein und aus gehen, ist ein weiterer Stein des Anstoßes für Grasl: "Eine Klausur bezeichnet den völlig abgegrenzten Bereich, der nur Ordensangehörigen vorbehalten ist. Außenstehende dürfen diesen Bereich nur unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. Ärztinnen und Ärzte oder Ordensanwärterinnen und Ordensanwärter etc.) und nur mit Genehmigung des Ordensoberen betreten." Laut Propst Grasl habe aber schon 2023 "das Gemeinschaftsleben nicht mehr funktioniert". Die Schwestern seien mit einem geregelten spirituellen Leben überfordert gewesen, "auch das war ein Grund, warum - in Absprache mit den Schwestern - die Übersiedlung in ein Pflegeheim beschlossen wurde." | + | * Der für die Schwestern verantwortliche Propst Markus Grasl warf den Frauen nun einen Bruch ihrer Gelübde vor. "Die Schwestern handeln gegen die von ihnen freiwillig abgelegten und immer wieder bekräftigten Gelübde. Über allfällige Konsequenzen wird zu gegebener Zeit mit ihnen zu sprechen sein - sicher aber nicht über die Medien." Dass nun in den Klosterräumen neben den ehemaligen Schülerinnen auch noch Journalisten ein und aus gehen, ist ein weiterer Stein des Anstoßes für Grasl: "Eine Klausur bezeichnet den völlig abgegrenzten Bereich, der nur Ordensangehörigen vorbehalten ist. Außenstehende dürfen diesen Bereich nur unter bestimmten Voraussetzungen (Anm.: z. B. Ärzte oder Ordensanwärterinnen) und nur mit Genehmigung des Ordensoberen betreten." Laut Propst Grasl habe aber schon 2023 "das Gemeinschaftsleben nicht mehr funktioniert". Die Schwestern seien mit einem geregelten spirituellen Leben überfordert gewesen, "auch das war ein Grund, warum - in Absprache mit den Schwestern - die Übersiedlung in ein Pflegeheim beschlossen wurde." |
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| | * Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz zeigte sich in einem Interview mit der Kirchenzeitung "[[Rupertusblatt]]" über die mediale Berichterstattung befremdet und sprach von verdrehten Tatsachen. Natürlich hätten die Bilder eine große Macht: Die drei Nonnen würden für Außenstehende "exotisch" erscheinen. | | * Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz zeigte sich in einem Interview mit der Kirchenzeitung "[[Rupertusblatt]]" über die mediale Berichterstattung befremdet und sprach von verdrehten Tatsachen. Natürlich hätten die Bilder eine große Macht: Die drei Nonnen würden für Außenstehende "exotisch" erscheinen. |
| − | * Die Helferinnen der Chorfrauen hingegen bedauern, dass es bisher zu keinem persönlichen Gespräch zwischen Grasl und den Nonnen gekommen ist. Christina Wirtenberger, eine der Helferinnen, widersprach gegenüber der APA dem Bild einer absolut heilen Welt in der Pflegeeinrichtung. Außerdem habe eine der Schwestern wegen Depressionen das Bett nicht mehr verlassen wollen. "Seit sie wieder zu Hause in Goldenstein ist, lacht sie, nimmt wieder an Gewicht zu und isst regelmäßig." Man höre die Schwestern wieder lachen und scherzen. Am meisten hätte den Frauen aber in Oberalm die Kommunikation am gemeinsamen Tisch beim Essen gefehlt. "Sie hatten die letzten eineinhalb Jahre nie mehr die Möglichkeit, gemeinsam zu essen."<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-praelat-klosterschwestern-bruch-geluebde-184695844 www.sn.at], 19. September 2025: Nonnen von Goldenstein: Prälat wirft Klosterschwestern Bruch der Gelübde vor</ref> | + | |
| | + | * Die Helferinnen der Chorfrauen hingegen bedauerten, dass es bisher zu keinem persönlichen Gespräch zwischen Grasl und den Nonnen gekommen ist. Christina Wirtenberger, eine der Helferinnen, widersprach gegenüber der [[APA]] dem Bild einer absolut heilen Welt in der Pflegeeinrichtung. Außerdem habe eine der Schwestern wegen Depressionen das Bett nicht mehr verlassen wollen. "Seit sie wieder zu Hause in Goldenstein ist, lacht sie, nimmt wieder an Gewicht zu und isst regelmäßig." Man höre die Schwestern wieder lachen und scherzen. Am meisten hätte den Frauen aber in Oberalm die Kommunikation am gemeinsamen Tisch beim Essen gefehlt. "Sie hatten die letzten eineinhalb Jahre nie mehr die Möglichkeit, gemeinsam zu essen."<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-praelat-klosterschwestern-bruch-geluebde-184695844 www.sn.at], 19. September 2025: Nonnen von Goldenstein: Prälat wirft Klosterschwestern Bruch der Gelübde vor</ref> |
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| | ==== Vatikan-Experte zu Nonnen-Rauswurf: "Papst Leo hätte das so nicht gewollt" ==== | | ==== Vatikan-Experte zu Nonnen-Rauswurf: "Papst Leo hätte das so nicht gewollt" ==== |
| | Andreas Englisch: "[[Vatikan]] weiß Bescheid" – Schwester Rita wünscht sich ruhiges Klosterleben zurück. | | Andreas Englisch: "[[Vatikan]] weiß Bescheid" – Schwester Rita wünscht sich ruhiges Klosterleben zurück. |
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| − | [[Michael Hudelist]] von [[InfoMediaWorx]] berichtete im Facebook<ref>[https://www.facebook.com/share/v/1FbuVdwyXV/ www.facebook.com]</ref> am [[25. September]] 2025, dass am Mittwoch, den [[24. September]] der Vatikan-Kenner und Bestsellerautor Andreas Englisch nach Goldenstein gekommen und seinen Podcast "Vatikangeflüster" erstmals außerhalb von Rom bei den drei Augustiner-Chorfrauen im Kloster Goldenstein produzierte. Nach dem eineinhalbstündigen Gespräch zeigte sich der Vatikan-Experte beeindruckt von der Agilität der drei Nonnen. Er teilte mit, dass sich im Vatikan bereits Verantwortliche um den Fall kümmern würden, "weil eine schlechte Publicity, also wie eine Organisation wie die katholische Kirche mit alten Menschen umgeht, das will niemand und ich bin sicher, dass Papst Leo das so nicht gewollt hätte". | + | [[Michael Hudelist]] von [[InfoMediaWorx]] berichtete auf seiner Facebook-Seite<ref>[https://www.facebook.com/share/v/1FbuVdwyXV/ www.facebook.com]</ref> am [[25. September]] 2025, dass am Mittwoch, den [[24. September]], der Vatikan-Kenner und Bestsellerautor Andreas Englisch nach Goldenstein gekommen und seinen Podcast "Vatikangeflüster" erstmals außerhalb von Rom bei den drei Augustiner-Chorfrauen im Kloster Goldenstein produzierte. Nach dem eineinhalbstündigen Gespräch zeigte sich der Vatikan-Experte beeindruckt von der Agilität der drei Nonnen. Er teilte mit, dass sich im Vatikan bereits Verantwortliche um den Fall kümmern würden, "weil eine schlechte Publicity, also wie eine Organisation wie die katholische Kirche mit alten Menschen umgeht, das will niemand und ich bin sicher, dass Papst Leo das so nicht gewollt hätte". |
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| − | Er wurde im vierten Stock des Klosters von den Schwestern Rita, Regina und Bernadette mit seinem Team erwarten. Im so genannten "grünen Zimmer" erzählen die Drei dann fast 90 Minuten, wann und warum sie in den Orden der Augustiner Chorfrauen eingetreten sind, was sie als Erzieherinnen und Lehrerinnen erlebt haben und natürlich auch wie sie im Dezember 2023 gegen ihren Willen in das Seniorenwohnheim in Oberalm gebracht wurden.
| + | Andreas Englisch war im vierten Stock des Klosters von den Schwestern Rita, Regina und Bernadette mit seinem Team erwartet worden. Im so genannten "grünen Zimmer" erzählten die Drei dann fast 90 Minuten, wann und warum sie in den Orden der Augustiner Chorfrauen eingetreten sind, was sie als Erzieherinnen und Lehrerinnen erlebt haben und natürlich auch wie sie im Dezember 2023 gegen ihren Willen in das Seniorenwohnheim in Oberalm gebracht wurden. |
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| − | Auch drei Wochen nach dem Umzug der Nonnen zurück in ihr Kloster ist noch nicht das normale und ruhiges Klosterleben bei den Schwestern eingekehrt. Neben Journalisten, Fotografen und Fernsehteams kommen auch ehemalige Schülerinnen und Gläubige, die die Geschichte der Nonnen irgendwo gelesen haben. Beispielsweise war am Mittwochnachmittag ein Ehepaar aus den [[Niederlande]]n gekommen, das derzeit in der Nähe von [[Kitzbühel]] auf Urlaub ist. Sie kamen um den drei Nonnen Mut zuzusprechen und ihnen Leckereien aus Tirol zu bringen. | + | Auch drei Wochen nach dem Umzug der Nonnen zurück in ihr Kloster war noch nicht das normale und ruhiges Klosterleben bei den Schwestern eingekehrt. Neben Journalisten, Fotografen und Fernsehteams kamen auch ehemalige Schülerinnen und Gläubige, die die Geschichte der Nonnen irgendwo gelesen haben. Beispielsweise war am Mittwochnachmittag ein Ehepaar aus den [[Niederlande]]n gekommen, das derzeit in der Nähe von [[Kitzbühel]] auf Urlaub ist. Sie kamen um den drei Nonnen Mut zuzusprechen und ihnen Leckereien aus [[Tirol]] zu bringen. |
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| − | Schwester Rita, mit 81 Jahren die Jüngste der drei Klosterschwestern, wünscht sich insgeheim ihr altes Klosterleben zurück. Aber sie trotz der unruhigen Zeit innerlich glücklich, "weil ich einfach im Kloster glücklich bin". Am Mittwoch, dem Tag des [[Salzburger Landespatron]]s [[Rupert von Worms|Rupert]], gönnten sich die Schwestern und ihre Helfer ein Mittagessen außer Haus im nahe gelegenen Rechenwirt, der ihnen auch schon öfters Essen in das Kloster bringen ließ. | + | Schwester Rita, mit 81 Jahren die Jüngste der drei Klosterschwestern, wünscht sich insgeheim ihr altes Klosterleben zurück. Aber sie ist trotz der unruhigen Zeit innerlich glücklich, "weil ich einfach im Kloster glücklich bin". Am Mittwoch, dem Tag des [[Salzburger Landespatron]]s [[Rupert von Worms|Rupert]], gönnten sich die Schwestern und ihre Helfer ein Mittagessen außer Haus im nahe gelegenen Rechenwirt, der ihnen auch schon öfters Essen in das Kloster bringen ließ. |
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| − | Die offizielle Kirche, das zuständige Stift im oberösterreichischen Reichersberg, verweigert nach wie vor das Gespräch mit den drei Nonnen. Der engagierte, externe Krisenmanager sagt, dass "in der aufgeheizten, medialen Atmosphäre ein Gespräch nicht sinnvoll ist", das Stift und der Probst, der für die drei Chorfrauen zuständig ist, bleibt bei seiner Darstellung, dass die Schwestern im Seniorenheim in Kahlsperg am besten aufgehoben seien und nur dort die seiner Meinung nach nötige Pflege erhalten würden. | + | Die offizielle Kirche, das zuständige Stift im oberösterreichischen Reichersberg, verweigert nach wie vor das Gespräch mit den drei Nonnen. Der engagierte, externe Krisenmanager sagt, dass "in der aufgeheizten, medialen Atmosphäre ein Gespräch nicht sinnvoll ist". Das Stift und der Probst, der für die drei Chorfrauen zuständig ist, bleiben bei ihrer Darstellung, dass die Schwestern im Seniorenheim in Kahlsperg am besten aufgehoben seien und nur dort die seiner Meinung nach nötige Pflege erhalten würden. |
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| − | ==== Dankgottesdienst am Samstag, 27. September 2025 ==== | + | ==== 27. September 2025: Dankgottesdienst ==== |
| − | Rund 50 Gläubige feierten Samstagvormittag, den [[27. September]] 2025, mit den drei Augustiner Chorfrauen und Geistlichem Rat [[Johann Ebster]] in der [[Schlosskapelle Goldenstein]] einen Dankgottesdienst. Zum Dankgottesdienst waren auch Medienvertreter eingeladen, unter anderem waren Mitarbeiter des Bayerisches Rundfunk für die Redaktion "Quer", sowie ein Team für Pro7/Sat1-Newstime gekommen. Die Nonnen, der Pfarrer und Gottesdienstbesucher standen den Teams nach dem Dankgottesdienst für Interviews zur Verfügung. Der Pressetermine fand in der Schlosskapelle und im Garten statt, das Kloster selbst, die Klausur, war diesmal tabu.<ref>[[InfoMediaWorx]] vom [https://www.facebook.com/photo/?fbid=1211793524088342&set=pcb.1211798477421180 27. September 2025], Bilder und Text vom Dankgottesdienst</ref> | + | Rund 50 Gläubige feierten am Vormittag des Samstags, den [[27. September]] 2025, mit den drei Augustiner Chorfrauen und Geistlichem Rat [[Johann Ebster]] in der [[Schlosskapelle Goldenstein]] einen Dankgottesdienst. Zum Dankgottesdienst waren auch Medienvertreter eingeladen, unter anderem waren Mitarbeiter des Bayerisches Rundfunk für die Redaktion "Quer", sowie ein Team für Pro7/Sat1-Newstime gekommen. Die Nonnen, der Pfarrer und Gottesdienstbesucher standen den Teams nach dem Dankgottesdienst für Interviews zur Verfügung. Der Pressetermine fand in der Schlosskapelle und im Garten statt, das Kloster selbst, die Klausur, war diesmal tabu.<ref>[[InfoMediaWorx]] vom [https://www.facebook.com/photo/?fbid=1211793524088342&set=pcb.1211798477421180 27. September 2025], Bilder und Text vom Dankgottesdienst</ref> |
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| − | === Oktober === | + | === Oktober 2025 === |
| − | ==== Nonnen von Goldenstein: Nun leiten die Schwestern rechtliche Schritte ein ==== | + | ==== Die Schwestern leiten rechtliche Schritte ein ==== |
| − | Im Oktober hatten die Schwestern nun offenbar über ihren Anwalt rechtliche Schritte eingeleitet. Die Ordensleitung habe die Nonnen gegen ihren Willen ins Altersheim bringen lassen und getäuscht, zitierte der ORF Salzburg am [[10. Oktober]] 2025 ein Schreiben des Anwalts. Der Ordensobere habe in einem dunklen Zimmer die Nonnen dazu gebracht, die Heimverträge zu unterschreiben. Die Frauen hätten nicht gewusst, was sie unterzeichnen, schreibt der Anwalt. Dass sie außerdem vertraglich zugesichert hätten, die Heimkosten zu übernehmen, sei aufgrund des Armutsgelübdes gar nicht möglich, weshalb der Staat dafür aufkommen musste, heißt es weiter.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-schritte-185777548 www.sn.at], 10. September 2025</ref> | + | Im Oktober hatten die Schwestern über ihren Anwalt rechtliche Schritte eingeleitet. Die Ordensleitung habe die Nonnen gegen ihren Willen ins Altersheim bringen lassen und getäuscht, zitierte der [[ORF Salzburg]] am [[10. Oktober]] 2025 ein Schreiben des Anwalts. Der Ordensobere habe in einem dunklen Zimmer die Nonnen dazu gebracht, die Heimverträge zu unterschreiben. Die Frauen hätten nicht gewusst, was sie unterzeichnen, schreibt der Anwalt. Dass sie außerdem vertraglich zugesichert hätten, die Heimkosten zu übernehmen, sei aufgrund des Armutsgelübdes gar nicht möglich, weshalb der Staat dafür aufkommen musste, heißt es weiter.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-schritte-185777548 www.sn.at], 10. September 2025</ref> |
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| − | ==== Oktober: Land Salzburg fordert Tausende Euro von Orden zurück ==== | + | === November 2025=== |
| − | Das für die Nonnen zuständige Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg stellte für die Unterbringung im Pflegeheim in Oberalm einen Antrag auf Sozialleistungen. Dem Vernehmen nach geht es um mehr als 60.000 Euro. Diese fordert die [[Bezirkshauptmannschaft Flachgau|Bezirksbehörde]] nun aber zurück: "Wir waren nicht über alles informiert", sagt [[Bezirkshauptfrau]] [[Karin Gföllner (Juristin)|Karin Gföllner]]. Der Sozialabteilung sei der Übergabevertrag für das Kloster nicht vorgelegt worden, der auch die finanzielle Situation thematisiert. Nachdem die Behörde davon erfahren hatte, wurden Zahlungen sofort eingestellt.<erf>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/aufregung-nonnen-goldenstein-land-tausende-euro-orden-186838228 sn.at], 30. Oktober 2025</ref> | + | ==== Das Land Salzburg fordert bezahlte Sozialleistungen von Orden zurück ==== |
| | + | Das für die Nonnen zuständige Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg stellte für die Unterbringung im Pflegeheim in Oberalm einen Antrag auf Sozialleistungen. Diese Sozialleistungen forderte die [[Bezirkshauptmannschaft Flachgau|Bezirksbehörde]] nun aber zurück: "Wir waren nicht über alles informiert", sagt [[Bezirkshauptfrau]] [[Karin Gföllner (Juristin)|Karin Gföllner]]. Der Sozialabteilung sei der Übergabevertrag für das Kloster nicht vorgelegt worden, der auch die finanzielle Situation thematisiert. Nachdem die Behörde davon erfahren hatte, wurden Zahlungen sofort eingestellt.<erf>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/aufregung-nonnen-goldenstein-land-tausende-euro-orden-186838228 sn.at], 30. Oktober 2025</ref> |
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| − | Am [[18. November]] fand ein Gespräch zwischen Sozial[[landesrat]] [[Wolfgang Fürweger]] und Propst Markus Grasl von den Augustiner-Chorherren Stift Reichersberg statt. Dabei wurde vereinbart, dass die Sozialhilfe-Rückforderung bezahlt wird. Dafür wird es einen Bescheid geben. Insgesamt geht es um 64.000 Euro, die nun vom Kloster Goldenstein zurückbezahlt werden.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/aufstaendische-nonnen-goldenstein-propst-land-salzburg-tausende-euro-sozialhilfe-187897045 sn.at], 18. November 2025</ref> | + | Am [[18. November]] fand ein Gespräch zwischen Sozial[[landesrat]] [[Wolfgang Fürweger]] und Propst Markus Grasl statt. Dabei wurde vereinbart, dass die Sozialhilfe-Rückforderung vom Stift bezahlt wird. Dafür wird es einen Bescheid geben. Insgesamt geht es um 64.000 Euro, die nun zurückbezahlt werden.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/aufstaendische-nonnen-goldenstein-propst-land-salzburg-tausende-euro-sozialhilfe-187897045 sn.at], 18. November 2025</ref> |
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| − | === November ===
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| | ==== Die Nonnen wollen über den Verbleib ihrer Ersparnisse nachforschen ==== | | ==== Die Nonnen wollen über den Verbleib ihrer Ersparnisse nachforschen ==== |
| − | Anfang November wollen die drei Nonnen bei einer Privatbank in der Salzburger Altstadt die Vollmacht für ein Konto zurück. „Diese wird nur dann abgegeben, wenn die drei Schwestern nicht mehr geschäftsfähig sind, so wurde es vereinbart“, sagt Christina Wirtenberger, die für die Nonnen spricht und diese für geschäftsfähig hält. 95.000 Euro sollen auf dem Konto liegen. Darüber hinaus sollen die Nonnen auf 400.000 Euro an Ersparnissen sitzen – wo das Geld ist, wüssten die Nonnen nicht.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/aufstaendische-nonnen-salzburg-euro-ersparnissen-186956116 sn.at] 3. November 2025: Aufständische Nonnen in Salzburg ringen um 495.000 Euro an Ersparnissen </ref> | + | Anfang November wollen die drei Nonnen bei einer Privatbank in der Salzburger Altstadt die Vollmacht für ein Konto zurück. "Diese wird nur dann abgegeben, wenn die drei Schwestern nicht mehr geschäftsfähig sind, so wurde es vereinbart", sagt Christina Wirtenberger, die für die Nonnen spricht und diese für geschäftsfähig hält. 95.000 Euro sollen auf dem Konto liegen. Darüber hinaus sollen die Nonnen auf 400.000 Euro an Ersparnissen sitzen – wo das Geld ist, wüssten die Nonnen nicht.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/aufstaendische-nonnen-salzburg-euro-ersparnissen-186956116 sn.at] 3. November 2025: Aufständische Nonnen in Salzburg ringen um 495.000 Euro an Ersparnissen </ref> |
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| | ==== Ein Schreiben der Erzdiözese Salzburg für Aufsehen ==== | | ==== Ein Schreiben der Erzdiözese Salzburg für Aufsehen ==== |
| | + | Um den [[20. November]] sorgte ein Schreiben der Erzdiözese Salzburg für Aufsehen: Einem renommierten Kirchentheologen und Mitglied im Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz wurde untersagt, in der Kapelle von Schloss Goldenstein eine Messe zu zelebrieren. Hintergrund ist eine Veranstaltung am [[8. Dezember]], zu der die Nonnen ehemalige Schülerinnen zu einem kleinen Fest einladen. Im Rahmen dieser Feier war auch ein Dankgottesdienst geplant, den der Münchner Theologe Wolfgang F. Rothe leiten sollte. Rothe hatte zuvor sowohl die Schwestern als auch die Journalistin Edith Meinhart in kirchenrechtlichen Fragen beraten. Im Gegensatz zum mittlerweile pensionierten Pfarrer [[Johann Ebster]] (90), der die Messen für die Schwestern und Gläubigen üblicherweise unkompliziert übernimmt, legte Rothe Wert darauf, die offizielle Zustimmung der Eigentümer – sprich der Kirche – einzuholen. |
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| − | Um den [[20. November]] sorgte ein Schreiben der Erzdiözese Salzburg für Aufsehen: Einem renommierten Kirchentheologen und Mitglied im Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz wurde untersagt, in der Kapelle von Schloss Goldenstein eine Messe zu zelebrieren. Hintergrund ist eine Veranstaltung am [[8. Dezember]], zu der die Nonnen ehemalige Schülerinnen zu einem kleinen Fest einladen. Im Rahmen dieser Feier war auch ein Dankgottesdienst geplant, den der Münchner Theologe Wolfgang F. Rothe leiten sollte. Rothe hatte zuvor sowohl die Schwestern als auch die Journalistin Edith Meinhart in kirchenrechtlichen Fragen beraten. Im Gegensatz zum mittlerweile pensionierten Pfarrer [[Johann Ebster]] (90), der die Messen für die Schwestern und Gläubigen üblicherweise unkompliziert übernimmt, legte Rothe Wert darauf, die offizielle Zustimmung der Eigentümer – sprich der Kirche – einzuholen. Obwohl die Erzdiözese zunächst ihre Genehmigung erteilt hatte, erfolgte heute überraschend sowohl aus Salzburg als auch aus Oberösterreich eine Absage. Generalvikar Harald Mattel teilte dem Münchner Theologen schriftlich mit: "Nach gemeinsamer Beratung der aktuellen Situation mit dem Stift Reichersberg muss ich Ihnen leider mitteilen, dass bis zur Klärung der Situation der Schwestern und der Klostergemeinschaft keine Gottesdienste von unserer Seite erlaubt sind." Die Erzdiözese und das Stift Reichersberg betonten, dass es ihnen wichtig sei, zunächst offene Fragen zu klären und eine geordnete Struktur herzustellen.<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=1257459122855115&set=a.168626818405023 facebook.com], 21. November 2025 [[InfoMediaWorx]]</ref>
| + | Obwohl die Erzdiözese zunächst ihre Genehmigung erteilt hatte, erfolgte am 20. November überraschend sowohl aus Salzburg als auch aus Oberösterreich eine Absage. [[Generalvikar]] [[Harald Mattel]] teilte dem Münchner Theologen schriftlich mit: "Nach gemeinsamer Beratung der aktuellen Situation mit dem Stift Reichersberg muss ich Ihnen leider mitteilen, dass bis zur Klärung der Situation der Schwestern und der Klostergemeinschaft keine Gottesdienste von unserer Seite erlaubt sind." Die Erzdiözese und das Stift Reichersberg betonten, dass es ihnen wichtig sei, zunächst offene Fragen zu klären und eine geordnete Struktur herzustellen.<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=1257459122855115&set=a.168626818405023 facebook.com], 21. November 2025 [[InfoMediaWorx]]</ref> |
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| − | ==== 26. November: Überraschende Wendung: Propst Grasl unterbreitet eine nicht annehmbare Vereinbarung ==== | + | ==== 26. November 2025: Überraschende Wendung: Propst Grasl unterbreitet eine nicht annehmbare Vereinbarung ==== |
| | Am Mittwoch, den [[26. November]], hatte der Propst, vertreten durch Sprecher und Krisenkommunikator Harald Schiffl, den Schwestern einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der "bis auf Weiteres" den Verbleib ermöglicht. Das Treffen fand in der Gemeinde Elsbethen statt. Die Schwestern nahmen nicht persönlich teil. Mit am Tisch saßen [[Bürgermeister der Gemeinde Elsbethen|Bürgermeister]] [[Matthias Herbst]] ([[ÖVP]]), der stets seine Rolle als Vermittler angeboten hatte, sowie als Vertreterin der Nonnen ihre ehemalige Schülerin Christina Wirtenberger und einer der Unterstützer. | | Am Mittwoch, den [[26. November]], hatte der Propst, vertreten durch Sprecher und Krisenkommunikator Harald Schiffl, den Schwestern einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der "bis auf Weiteres" den Verbleib ermöglicht. Das Treffen fand in der Gemeinde Elsbethen statt. Die Schwestern nahmen nicht persönlich teil. Mit am Tisch saßen [[Bürgermeister der Gemeinde Elsbethen|Bürgermeister]] [[Matthias Herbst]] ([[ÖVP]]), der stets seine Rolle als Vermittler angeboten hatte, sowie als Vertreterin der Nonnen ihre ehemalige Schülerin Christina Wirtenberger und einer der Unterstützer. |
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| − | Vorgesehen ist das in adaptierten Zimmern innerhalb der Klausur, jenes Bereichs im Kloster, der primär nur den Nonnen dient und daher für andere Personen abgeschlossen ist. Die Nonnen verpflichten sich mit der Vereinbarung, dass diese Klausur des Klosters wiederhergestellt und kenntlich gemacht wird. "Ordensfremde Personen dürfen keinen Zutritt zu diesen Räumlichkeiten haben", ist in der Vereinbarung festgehalten. Wer außer den drei Schwestern in den Bereich darf, entscheidet der Propst. Besucherinnen und Helferinnen sind willkommen, erhalten aber nur Zutritt zum Gästebereich des Klosters.
| + | In dieser Vereinbarung ist festgelegt, |
| − | | + | : ... dass angepasste Zimmer innerhalb der Klausur – also jenem Bereich des Klosters, der vorrangig den Nonnen vorbehalten ist – für andere Personen nicht zugänglich sind. Die Nonnen verpflichten sich dazu, die Klausur des Klosters wiederherzustellen und deutlich zu kennzeichnen. Es ist ausdrücklich in der Vereinbarung festgehalten, dass "ordensfremde Personen keinen Zutritt zu diesen Räumlichkeiten" erhalten. Wer abgesehen von den drei Schwestern Zugang zu diesem Bereich erhält, liegt im Ermessen des Propstes. Besucherinnen und Helferinnen sind herzlich willkommen, dürfen sich jedoch ausschließlich im Gästebereich des Klosters aufhalten. |
| − | Für die Kosten, die im Zusammenhang mit der Unterkunft stehen, kommen die Augustiner-Chorfrauen als Orden auf. Das Vermögen des Ordens setzt sich aus den Ersparnissen der Nonnen, Zuwendungen und Pensionsansprüchen der Schwestern zusammen. Rund 460.000 Euro sollen das sein. Verwaltet werden die Gelder von Propst Markus Grasl. Diese müssen auch künftig wieder auf das Klosterkonto fließen. | + | : ... Für die Kosten, die im Zusammenhang mit der Unterkunft stehen, kommen die Augustiner-Chorfrauen als Orden auf. Das Vermögen des Ordens setzt sich aus den Ersparnissen der Nonnen, Zuwendungen und Pensionsansprüchen der Schwestern zusammen. Rund 460.000 Euro sollen das sein. Verwaltet werden die Gelder von Propst Markus Grasl. Diese müssen auch künftig wieder auf das Klosterkonto fließen. |
| | + | : Die Schwestern erhalten bei Unterzeichnung der Vereinbarung zudem eine Heimhilfe beziehungsweise maximal zwei Pflegekräfte. Zudem soll eine Kassenärztin, die im Schloss Goldenstein eingemietet ist, tägliche Hausbesuche absolvieren. Größere Umbauten im Kloster werden vom Propst, dem Kloster Goldenstein und den Liegenschaftseigentümern (Erzdiözese Salzburg und Stift Reichersberg) "organisiert und finanziert". Die Helferinnen haben schon vor geraumer Zeit eine 24-Stunden-Pflege organisiert. |
| | + | : ... Für die "geistliche Begleitung" schickt Propst Grasl ein Mitglied des Konvents der Augustiner-Chorherren Reichersberg ins Kloster Goldenstein. Dieses wird, soweit erforderlich auch im Kloster wohnen, heißt es in der Vereinbarung. |
| | + | : ... Sollten Pflege und Betreuung im Kloster nicht mehr möglich sein, müssen die Schwestern wieder in ein Pflegeheim. Damit das auch möglich ist, werden die Schwestern auf die Warteliste im Pflegeheim Elsbethen gesetzt. "Der Propst wird nach Möglichkeit dafür sorgen, dass auch im Pflegeheim in Elsbethen ein klösterliches Leben möglich ist", heißt es in der Vereinbarung. |
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| − | Die Schwestern erhalten bei Unterzeichnung der Vereinbarung zudem eine Heimhilfe beziehungsweise maximal zwei Pflegekräfte. Zudem soll eine Kassenärztin, die im Schloss Goldenstein eingemietet ist, tägliche Hausbesuche absolvieren. Größere Umbauten im Kloster werden vom Propst, dem Kloster Goldenstein und den Liegenschaftseigentümern (Erzdiözese Salzburg und Stift Reichersberg) "organisiert und finanziert". Die Helferinnen haben schon vor geraumer Zeit eine 24-Stunden-Pflege organisiert.
| + | Als Bedingungen für den Verbleib im Kloster nennt Propst Grasl |
| − | | + | : ... die Einstellung sämtlicher Social-Media-Aktivitäten |
| − | Für die "geistliche Begleitung" schickt Propst Grasl ein Mitglied des Konvents der Augustiner-Chorherren Reichersberg ins Kloster Goldenstein. Dieses wird, soweit erforderlich auch im Kloster wohnen, heißt es in der Vereinbarung.
| + | : ... und damit die Nonnen "vorerst im Kloster bleiben dürfen", müssen sämtliche rechtlichen Schritte mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. |
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| − | Als Bedingung für den Verbleib im Kloster nennt Propst Grasl die Einstellung sämtlicher Social-Media-Aktivitäten. | |
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| − | Damit die drei Nonnen vorerst im Kloster bleiben dürfen, müssen sämtliche rechtlichen Schritte mit sofortiger Wirkung eingestellt werden.
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| | Die mediale und internationale Berichterstattung über die Nonnen veranlasste viele zum Spenden für die Schwestern. Der Propst regt an, die Geldspenden zur Gänze an ein über Missio abgewickeltes Schulprojekt zur Mädchenbildung zu überweisen. "Damit würde einem großen Wunsch der Schwestern entsprochen, jungen Mädchen und Frauen Bildung zu ermöglichen", heißt es in der Vereinbarung. | | Die mediale und internationale Berichterstattung über die Nonnen veranlasste viele zum Spenden für die Schwestern. Der Propst regt an, die Geldspenden zur Gänze an ein über Missio abgewickeltes Schulprojekt zur Mädchenbildung zu überweisen. "Damit würde einem großen Wunsch der Schwestern entsprochen, jungen Mädchen und Frauen Bildung zu ermöglichen", heißt es in der Vereinbarung. |
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| | Demnächst erscheint im neu gegründeten Verlag Edition Lauter das Buch "Nicht mit uns!" von Autorin Edith Meinhart über die Geschichte der Nonnen von Goldenstein. Auch ein Euro pro verkauftem Buch (Stückpreis 28 Euro) soll an die Schwestern gespendet werden. Der Propst schlägt vor, auch diese Spenden einem Schulprojekt zu geben. | | Demnächst erscheint im neu gegründeten Verlag Edition Lauter das Buch "Nicht mit uns!" von Autorin Edith Meinhart über die Geschichte der Nonnen von Goldenstein. Auch ein Euro pro verkauftem Buch (Stückpreis 28 Euro) soll an die Schwestern gespendet werden. Der Propst schlägt vor, auch diese Spenden einem Schulprojekt zu geben. |
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| − | Sollten Pflege und Betreuung im Kloster nicht mehr möglich sein, müssen die Schwestern wieder in ein Pflegeheim. Damit das auch möglich ist, werden die Schwestern auf die Warteliste im Pflegeheim Elsbethen gesetzt. "Der Propst wird nach Möglichkeit dafür sorgen, dass auch im Pflegeheim in Elsbethen ein klösterliches Leben möglich ist", heißt es in der Vereinbarung.
| + | Nun oblag es den Schwestern, ob die Vereinbarung mit dem Propst unterzeichnet wird. Auch für vier Helferinnen waren Unterschriftenfelder vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-propst-schwestern-188419225 sn.at], 27. November 2025</ref> |
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| − | Nun oblag es den Schwestern, ob die Vereinbarung mit dem Propst unterzeichnet wird. Auch für vier Helferinnen sind Unterschriftenfelder vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-propst-schwestern-188419225 sn.at], 27. November 2025</ref> | |
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| − | ==== 28. November: Die Schwestern lehnen die angebotene Vereinbarung ab ==== | + | ==== 28. November 2025: Die Schwestern lehnen die angebotene Vereinbarung ab ==== |
| − | Der Anwalt der Nonnen empfahl den Schwestern, die achtseitige Vereinbarung nicht zu unterschreiben. Es ist ein Knebelvertrag. Der Wortlaut im Vertrag erinnere den Anwalt an "Verträge in Nordkorea". Der Advokat spricht von "geistig unhygienischen Forderungen" und von einer "Hochnäsigkeit" des Propstes. In einem Telefonat mit den "[[Salzburger Nachrichten]]" sagt Schwester Bernadette: "Es war versprochen, dass wir bis zu unserem Lebensende hier sein dürfen. Das hat der Propst gebrochen, das muss gesagt werden." | + | Der Anwalt der Nonnen rät dringend davon ab, die vorgelegte achtseitige Vereinbarung zu unterschreiben. Er bezeichnet das Dokument als Knebelvertrag und zieht Vergleiche zu Verträgen aus Nordkorea. Die Forderungen darin seien „geistig unhygienisch“ und zeugten von „Hochnäsigkeit“ des Propstes. Schwester Bernadette betont gegenüber den „Salzburger Nachrichten“, dass den Schwestern zugesichert wurde, bis zum Lebensende bleiben zu dürfen – ein Versprechen, das der Propst gebrochen habe. |
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| − | Der Advokat sieht keinen Anlass dafür, dass die Nonnen die Vereinbarung unterzeichnen müssen. "Die Schwestern wurden mit Zustimmung der Liegenschaftseigentümer (Erzdiözese Salzburg und Stift Reichersberg, Anm.) regulär gemeldet." Es gebe keinen Anlass, an dieser Position etwas zu ändern. "Der Vertrag würde eine erhebliche Verschlechterung der Position meiner Mandantinnen bedeuten." Das Vorgehen des Propstes erinnere ihn an "totalitäre Züge".
| + | Aus Sicht des Anwalts gibt es keinen Grund, warum die Nonnen unterschreiben sollten: Sie wurden ordnungsgemäß mit Zustimmung der Eigentümer gemeldet, und der Vertrag würde ihre Position massiv verschlechtern. Das Verhalten des Propstes erinnere ihn an totalitäre Strukturen. |
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| − | Am Freitagnachmittag, den [[28. November]], sagte Schwester Rita dann zu den SN, dass sie die Vereinbarung mit dem Propst ablehnen. Eine Helferin der Nonnen bestätigte die Entscheidung der drei Schwestern. Propst Markus Grasl sagte schon im SN-Interview im Vorfeld, was im Falle einer Ablehnung geschehe: "Dann müssen sich die Schwestern in Rom erklären, ob sie ein klösterliches Leben noch wollen." Eine Sprecherin der Nonnen betont hingegen, dass man trotz Nichtunterzeichnung weiterhin gesprächsbereit sei, um eine "rechtskonforme und einvernehmliche Lösung herbeizuführen".<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/anwalt-nonnen-goldenstein-vereinbarung-188486104 sn.at], 28. November 2025</ref> | + | Am [[28. November]] erklärten Schwester Rita und ihre Mitschwestern, die Vereinbarung mit dem Propst nicht zu akzeptieren. Auch eine Helferin bestätigte die Entscheidung. Propst Grasl stellte zuvor klar: Bei Ablehnung müssten die Schwestern in Rom darlegen, ob sie weiterhin ein klösterliches Leben führen wollen. Die Nonnen zeigen sich jedoch offen für weitere Gespräche, um eine rechtskonforme Lösung zu finden. |
| | + | Nach der Ablehnung wandte sich der Obere am selben Abend an das Ordensdikasterium im Vatikan. Im äußersten Fall droht den drei Schwestern die Exkommunikation, was ihren Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft bedeuten würde. Zudem steht eine finanzielle Frage im Raum, da die Schwestern rund 460.000 Euro angespart haben und das weitere Vorgehen damit ebenfalls in Rom geklärt werden muss. Die Situation ist besonders, da die drei Nonnen die letzten Mitglieder ihres Ordens in Österreich sind und Propst Grasl als Apostolischer Kommissar eingesetzt wurde. Er sprach sich im Vorfeld gegen eine Exkommunikation aus und betonte die Wertschätzung für das Wirken der Schwestern.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/anwalt-nonnen-goldenstein-vereinbarung-188486104 sn.at], 28. November 2025</ref> |
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| − | Noch am selben Abend schaltete der Obere schaltete, nach Bekanntwerden der Ablehnung, den Vatikan ein. Konkret das Ordensdikasterium. | + | Noch am selben Abend schaltete der Obere schaltete, nach Bekanntwerden der Ablehnung, den Vatikan ein. Konkret das Ordensdikasterium. Die schärfste Konsequenz wäre die Exkommunikation der drei Schwestern. Damit verbunden wäre der Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft beziehungsweise der Entzug bestimmter Rechte. Die Causa hat aber eine finanzielle Seite. Schließlich haben die Schwestern über die Jahre rund 460.000 Euro gespart. Somit muss nun in Rom auch geklärt werden, wie es mit dem Vermögen weitergeht. Die Causa ist aber durchaus komplex: Schließlich sind die drei Schwestern die letzten Mitglieder der Augustiner-Chorfrauen in Österreich. Den Orden gibt es als solchen in Österreich daher nicht mehr. Deshalb wurde für die drei Nonnen auch Propst Markus Grasl als Apostolischer Kommissar eingesetzt. Grasl stellte sich im SN-Gespräch, das vor der Ablehnung der Vereinbarung stattfand, gegen eine Exkommunikation: "Ich kann auch nicht über Schwestern, die so lange segensreich gewirkt haben, den Stab brechen und sagen: ‚Du gehörst jetzt nicht mehr dazu‘."<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/aufstaendische-nonnen-goldenstein-propst-vatikan-ausschluss-schwestern-188524960 sn.at], 29. November 2025</ref> |
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| − | Die schärfste Konsequenz wäre die Exkommunikation der drei Schwestern. Damit verbunden wäre der Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft beziehungsweise der Entzug bestimmter Rechte. Die Causa hat aber eine finanzielle Seite. Schließlich haben die Schwestern über die Jahre rund 460.000 Euro gespart. Somit muss nun in Rom auch geklärt werden, wie es mit dem Vermögen weitergeht. Die Causa ist aber durchaus komplex: Schließlich sind die drei Schwestern die letzten Mitglieder der Augustiner-Chorfrauen in Österreich. Den Orden gibt es als solchen in Österreich daher nicht mehr. Deshalb wurde für die drei Nonnen auch Propst Markus Grasl als Apostolischer Kommissar eingesetzt. Grasl stellte sich im SN-Gespräch, das vor der Ablehnung der Vereinbarung stattfand, gegen eine Exkommunikation: "Ich kann auch nicht über Schwestern, die so lange segensreich gewirkt haben, den Stab brechen und sagen: ‚Du gehörst jetzt nicht mehr dazu‘."<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/aufstaendische-nonnen-goldenstein-propst-vatikan-ausschluss-schwestern-188524960 sn.at], 29. November 2025</ref>
| + | == Trivia == |
| | + | Seit Anfang September 2025 betreiben die Helferinnen den Instagram-Account nonnen_goldenstein, der anfangs durch einen externen Dienstleister regelmäßig mit Fotos und Videos aktualisiert wurde. Die Follower-Zahl stieg zunächst stetig auf 10 000, dann 20 000 und weiter an. Bis [[28. November]] 2025 erreichte sie 78 000, doch nach einer öffentlichen Kontroverse um den Probst von Reichersberg und Diskussionen über die zukünftige Führung des Accounts verdoppelte sich die Zahl der Follower innerhalb weniger Tage auf aktuell 222 000. Experten führen das ungewöhnliche Wachstum auf verschiedene Faktoren zurück: virale Beiträge, gezielte ''Hashtags'', Kooperationen mit anderen ''Influencern'' und ein Gewinnspiel für eine Buchpräsentation. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass automatisierte Bots eingesetzt wurden, um die Followerzahl künstlich zu erhöhen.<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=1265038208763873&set=a.168626818405023 facebook.com], 2. Dezember 2025, InfoMediaWorx</ref> |
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