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Schon nach 14 Tagen mussten die ersten Evangelischen, aufgelistet nach ihrer Herkunft - [[Zeche]]n und [[Pfleggerichte]] -  unter militärischem Schutz das Salzburger Land verlassen und ihre Kinder unter zwölf Jahren zurücklassen. Der erste Zug von 800 aus der Heimat ausgewiesenen Evangelischen kam am [[27. Dezember]] in Kaufbeuren, Deutschland, an.  
 
Schon nach 14 Tagen mussten die ersten Evangelischen, aufgelistet nach ihrer Herkunft - [[Zeche]]n und [[Pfleggerichte]] -  unter militärischem Schutz das Salzburger Land verlassen und ihre Kinder unter zwölf Jahren zurücklassen. Der erste Zug von 800 aus der Heimat ausgewiesenen Evangelischen kam am [[27. Dezember]] in Kaufbeuren, Deutschland, an.  
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Den eigentlichen Mittelpunkt für die Züge der vertriebenen Salzburger bildete Ulm, Deutschland. Von dort aus ging der Zug durch württembergisches Gebiet hindurch und verteilte sich nach verschiedenen Richtungen. Man erwog den Gedanken einer Ansiedlung im Schwarzwald, Deutschland. Da kam Hilfe von Preußen. Nachdem Friedrich Wilhelm I. einen Kommissar nach Salzburg entsandt und dieser ihm eingehenden Bericht von der Not und Bedrängnis der Evangelischen in Salzburg erstattet hatte, unterzeichnete er am [[2. Februar]] [[1732]] das Immigrationspatent, das die Heimatlosen nach Preußen einlud und die Vertriebenen unter den Schutz des preußischen Staates stellte. Am [[29. April]] [[1732]] kamen die ersten vertriebenen Salzburger in Potsdam, Deutschland, an. Von dort ging es der neuen Heimat zu, dem preußischen Kreis Gumbinnen (der damals noch Westpreußen und Teile Ostpreußens umfasste). Vom [[28. Mai]] 1732 bis zum [[30. Juli]] [[1733]] treffen insgesamt 33 Schiffe mit 10 625 vertriebenen [[Protestantenvertreibung|protestantischen Salzburgern]] im Kreis Gumbinnen ein; auf dem Landweg hatten von 5 533 Personen 5 243 Salzburger ihr Ziel erreicht, unterwegs waren 290 Personen gestorben. Die [[Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen]] geht auf diese Zeit zurück.  
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Den eigentlichen Mittelpunkt für die Züge der vertriebenen Salzburger bildete Ulm, Deutschland. Von dort aus ging der Zug durch württembergisches Gebiet hindurch und verteilte sich nach verschiedenen Richtungen. Man erwog den Gedanken einer Ansiedlung im Schwarzwald, Deutschland. Da kam Hilfe von Preußen. Nachdem Friedrich Wilhelm I. einen Kommissar nach Salzburg entsandt und dieser ihm eingehenden Bericht von der Not und Bedrängnis der Evangelischen in Salzburg erstattet hatte, unterzeichnete er am [[2. Februar]] [[1732]] das Immigrationspatent, das die Heimatlosen nach Preußen einlud und die Vertriebenen unter den Schutz des preußischen Staates stellte. Am [[29. April]] [[1732]] kamen die ersten vertriebenen Salzburger in Potsdam, Deutschland, an. Von dort ging es der neuen Heimat zu, dem preußischen Kreis Gumbinnen (der damals noch in der Provinz Preußen lag; erst 1878 kam es zur Teilung in West- und Ostpreußen und der Kreis Gumbinnen wurde Ostpreußens zugeschlagen). Vom [[28. Mai]] 1732 bis zum [[30. Juli]] [[1733]] treffen insgesamt 33 Schiffe mit 10 625 vertriebenen protestantischen Salzburgern im Kreis Gumbinnen ein; auf dem Landweg hatten von 5 533 Personen 5 243 Salzburger ihr Ziel erreicht, unterwegs waren 290 Personen gestorben. Die [[Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen]] geht auf diese Zeit zurück.  
    
Ein Jahr später, am [[20. Juni]], erfolgte eine feierliche Begrüßung der aus dem Erzbistum Salzburg vertriebenen im Kurfürstentum Hannover aufzunehmenden Evangelischen in Göttingen, Deutschland. Am dritten Tag marschierte dann der Hauptzug weiter, 19 Familien mit 69 Personen blieben in Göttingen, vornehmlich Holzschnitzer. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten jedoch zogen dreizehn Familien im Februar [[1735]], weitere im Herbst und [[1738]] nochmals einige nach Nürnberg, Bayern. In Göttingen blieben nur fünf Personen zurück.
 
Ein Jahr später, am [[20. Juni]], erfolgte eine feierliche Begrüßung der aus dem Erzbistum Salzburg vertriebenen im Kurfürstentum Hannover aufzunehmenden Evangelischen in Göttingen, Deutschland. Am dritten Tag marschierte dann der Hauptzug weiter, 19 Familien mit 69 Personen blieben in Göttingen, vornehmlich Holzschnitzer. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten jedoch zogen dreizehn Familien im Februar [[1735]], weitere im Herbst und [[1738]] nochmals einige nach Nürnberg, Bayern. In Göttingen blieben nur fünf Personen zurück.

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