| | + | "Es bestand für mich kein Zweifel, dass nicht nur der Richter und der Staatsanwalt persönliche Feinde des Angeklagten waren, sondern dass der 8-tägiger Prozeß kein stichhaltiges Material gegen Daspelgruber zutage gebracht hatte." Es gab Material, das bewies, dass Daspelgruber weder illegaler Nazi noch NSDAP-Angehöriger war. Seine Frau hatte im Sommer 1941 um Gewerbeberechtigung angesucht, die Gestapo schätze ihren Mann als "Schwarzen" ein, mit dem man nach dem Krieg abrechnen werde, sein Ansuchen um Beitritt zu einer Gleiderung der NSDAP sei daher abgelehnt worden. J. Simon intervenierte bei den Amerikanern, das Urteil zu revidieren, zuerst vergeblich. "Daspelgruber ... wurde schließlich auf Drängen von Col. Corridon krankheitshalber begnadigt." (ex Augenzeuge. Erinnerungen eines österreichischen Sozialisten. Eine sehr persönliche Zeitgeschichte. Mit Vorworten von Charles Gulick und Wolfgang Neugebauer, Münster/Wien, 2. Auflage 2008,Seite 359/360. |
| | + | Daspelgruber machte sich Feinde, weil er rigoros alle Nazis aus der Exekutive entfernte. Er wurde über Salzburg hinaus gelobt und als Vorbild gesehen. Vor allem machte er sich Feinde, als er um die Jahreswende 1945/46 in Vorträgen und Radio über das Kriegsverbrechergesetz (28.6.1945, STGbl. Nr. 47) referierte, über das die Medien wenig berichteten - siehe 1. Seite der Salzburger Volkszeitung v. 9.1.1946. |