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| − | [[File:BE-HdN-2937a.jpg|thumb|Sack mit Exuvie der Puppe: Salzburg, Hohe Tauern, Habachtal, Kraneralm, 2004.07.17]]
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| − | '''Siederia alpicolella''' (''Solenobia alpicolella'' Rebel, 1919: 106-108) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Psychidae]] (Sackträger).
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| | [[File:BE-HdN-2937a.jpg|thumb|Sack mit Exuvie der Puppe: Salzburg, Hohe Tauern, Habachtal, Kraneralm, 2004.07.17]] | | [[File:BE-HdN-2937a.jpg|thumb|Sack mit Exuvie der Puppe: Salzburg, Hohe Tauern, Habachtal, Kraneralm, 2004.07.17]] |
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| | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== | | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== |
| − | ''D. alpicolella'' ist in den Tälern der [[Hohe Tauern|Hohen]] und der [[Radstädter Tauern]] weit verbreitet (Zonen IV und V nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2024), wobei durch [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines abgesicherte Nachweise aus der Umgebung des [[Jägersee]]s im [[Kleinarltal]] (Radstädter Tauern) sowie aus [[Sportgastein]] im [[Gasteinertal]] und aus dem [[Stubachtal]] (jeweils Hohe Tauern) vorliegen. Die Art besiedelt hier besonders den Bereich der sogenannten Klammkalke in den Tauerntälern, aber auch die karbonatischen [[Gestein]]e der Radstädter Tauern. Aus den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]] (Zone II), wo die Art eigentlich auch zu erwarten wäre, liegen bis jetzt noch keine Funde vor, obwohl solche aus den [[Steiermark|steirischen]] ([[Dachstein]]gebiet) und [[oberösterreich]]ischen [[Kalkalpen]] (Großer Phyrgas) bekannt sind. Die Höhenverbreitung im Land ist gut dokumentiert und erstreckt sich von rund 900 bis 1700 m Höhe ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2024). Lebensraum sind meist Blöcke und Abbrüche von karbonatischen wie auch silikatischen [[Gestein]]en in sonnigen, warmtrockenen Lagen, oft am Rand von [[Tanne]]n- oder Schneeheide-[[Kiefer]]<nowiki>n</nowiki>[[Wald (Pflanzenformation)|wäldern]]. Die Tiere entwickeln sich in einer Generation pro Jahr, in höheren Lagen dürften sie für ihre Entwicklung aber zwei Jahre benötigen. Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] leben von Mai und Juli, die Raupen entwickeln sich von Juli, überwinternd bis Mai oder Anfang Juni. | + | ''D. alpicolella'' ist in den Tälern der [[Hohe Tauern|Hohen]] und der [[Radstädter Tauern]] weit verbreitet (Zonen IV und V nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2024), wobei durch [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines abgesicherte Nachweise aus der Umgebung des [[Jägersee]]s im [[Kleinarltal]] (Radstädter Tauern) sowie aus [[Sportgastein]] im [[Gasteinertal]] und aus dem [[Stubachtal]] (jeweils Hohe Tauern) vorliegen. Die Art besiedelt hier besonders den Bereich der sogenannten Klammkalke in den Tauerntälern, aber auch die karbonatischen [[Gestein]]e der Radstädter Tauern. Aus den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]] (Zone II), wo die Art eigentlich auch zu erwarten wäre, liegen bis jetzt noch keine Funde vor, obwohl solche aus den [[Steiermark|steirischen]] ([[Dachstein]]gebiet) und [[oberösterreich]]ischen [[Kalkalpen]] (Großer Phyrgas) bekannt sind. Die Höhenverbreitung im Land ist gut dokumentiert und erstreckt sich von rund 900 bis 1700 m Höhe (Kurz & Kurz 2024). Lebensraum sind meist Blöcke und Abbrüche von karbonatischen wie auch silikatischen [[Gestein]]en in sonnigen, warmtrockenen Lagen, oft am Rand von [[Tanne]]n- oder Schneeheide-[[Kiefer]]<nowiki>n</nowiki>[[Wald (Pflanzenformation)|wäldern]]. Die Tiere entwickeln sich in einer Generation pro Jahr, in höheren Lagen dürften sie für ihre Entwicklung aber zwei Jahre benötigen. Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] leben von Mai und Juli, die Raupen entwickeln sich von Juli, überwinternd bis Mai oder Anfang Juni. |
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| | ==Nachbarfaunen== | | ==Nachbarfaunen== |
| − | Nach Huemer (2013) fehlt ''D. alpicolella'' in Österreich in Vorarlberg, Oberösterreich, Wien und dem Burgenland, in Nordtirol ist sie fraglich. Auch Kusdas & Reichl (1974) können für Oberösterreich keinen Beleg angeben. In der Bayrischen Landessammlung in München befindet sich allerdings ein von Klimesch gefangenes Männchen vom Großen Phyrgas, 1700 m aus dem Jahr 1935 (Lepiforum 2024). In [[Bayern]] scheint die Art zu fehlen (Haslberger & Segerer 2016). | + | Nach Huemer (2013) fehlt ''D. alpicolella'' in Österreich in [[Vorarlberg]], Oberösterreich, [[Wien]] und dem [[Burgenland]], in [[Nordtirol]] ist sie fraglich. Auch Kusdas & Reichl (1974) können für Oberösterreich keinen Beleg angeben. In der Bayrischen Landessammlung in München befindet sich allerdings ein von Klimesch gefangenes Männchen vom Großen Phyrgas, 1700 m aus dem Jahr 1935 (Lepiforum 2024). In [[Bayern]] scheint die Art zu fehlen (Haslberger & Segerer 2016). |
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| | ==Biologie und Gefährdung== | | ==Biologie und Gefährdung== |