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==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
 
===Geografie===
 
===Geografie===
Der Staat ist in 20 Regionen unterteilt, die wiederum in insgesamt 108 Provinzen mit 8.094 Gemeinden unterteilt sind. Rund 60 Millionen Einwohner leben bei einer durchschnittlichen Dichte von 200 Einwohnern pro Quadratkilometer auf rund 301.000 Quadratkilometern, großteils dem auch so genannten "Stiefel", wie das Festland Italiens auf Grund seiner Form bezeichnet wird.
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Der Staat ist in 20 Regionen unterteilt, die wiederum in insgesamt 108 Provinzen mit 8 094 Gemeinden unterteilt sind. Rund 60 Millionen Einwohner leben bei einer durchschnittlichen Dichte von 200 Einwohnern pro Quadratkilometer auf rund 301 000 Quadratkilometern, größtenteils dem auch so genannten "Stiefel", wie das Festland Italiens auf Grund seiner Form bezeichnet wird.
    
===Sprachen===
 
===Sprachen===
 
Die Hauptsprache ist Italienisch, daneben sind regionale Amtssprachen Sardisch, Deutsch ([[Südtirol]]), Franko-Provenzalisch (Aostatal), Ladinisch (teilweise Schulsprache in Südtirol), Slowenisch im [[Küstenland]] um Triest und Gorizia.
 
Die Hauptsprache ist Italienisch, daneben sind regionale Amtssprachen Sardisch, Deutsch ([[Südtirol]]), Franko-Provenzalisch (Aostatal), Ladinisch (teilweise Schulsprache in Südtirol), Slowenisch im [[Küstenland]] um Triest und Gorizia.
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Außerdem werden gesprochen Albanisch (im Süden), Griechisch (Apulien), Katalanisch auf Sardinien; Zimbrisch (ein dem mittelalterlichen Deutsch entstammendes Idiom) im westlichen Venetien, Furlan ([[Friaul-Julisch Venetien]]), Molise-Slawisch (eine Mundart der kroatischen Sprache in der Region Molise); in einigen Alpentälern wird ein alemannischer Dialekt gesprochen: der der Walser.
 
Außerdem werden gesprochen Albanisch (im Süden), Griechisch (Apulien), Katalanisch auf Sardinien; Zimbrisch (ein dem mittelalterlichen Deutsch entstammendes Idiom) im westlichen Venetien, Furlan ([[Friaul-Julisch Venetien]]), Molise-Slawisch (eine Mundart der kroatischen Sprache in der Region Molise); in einigen Alpentälern wird ein alemannischer Dialekt gesprochen: der der Walser.
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===Die Österreicher in der Toskana===
 
===Die Österreicher in der Toskana===
Doch die Toskana kam 1737 an Franz Stephan von Lothringen (den späteren Kaiser Franz I., Ehemann von Maria Theresia) und durch ihn 1765 an seinen Sohn – an Leopold II. (Großherzog 1765 bis 1790). Dieser musste 1790 widerwillig die Nachfolge seines Bruders Joseph II. als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation antreten - wer käme schon gern aus der Toskana nach Schönbrunn - und starb unerwartet 1792. Sein Sohn Franz, bereits in Florenz geboren, wurde noch römisch-deutscher [[Kaiser Franz II.]], gab diesen Titel aber [[1806]] unter dem Eindruck der Erfolge Napoléons auf und fasste die österreichischen Länder zum Kaiserreich Österreich zusammen (als Kaiser von Österreich wurde er Franz I. und regierte ab 1804).
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Doch die Toskana kam 1737 an Franz Stephan von Lothringen (den späteren Kaiser Franz I., Ehemann von [[Maria Theresia]]) und durch ihn 1765 an seinen Sohn – an Leopold II. (Großherzog 1765 bis 1790). Dieser musste 1790 widerwillig die Nachfolge seines Bruders [[Joseph II.]] als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation antreten - wer käme schon gern aus der Toskana nach Schönbrunn - und starb unerwartet 1792. Sein Sohn Franz, bereits in Florenz geboren, wurde noch römisch-deutscher Kaiser [[Franz II./I.]], gab diesen Titel aber [[1806]] unter dem Eindruck der Erfolge Napoléons auf und fasste die österreichischen Länder zum Kaiserreich Österreich zusammen (als Kaiser von Österreich wurde er Franz I. und regierte ab 1804).
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Seine Tochter Maria Luise heiratete [[Napoleon|Napoléon I.]] und wurde nach der Verbannung Napoléons Herzogin von Parma. Berühmt wurde durch sie der Veilchenduft aus Parma und ihre morganatische Ehe mit dem Grafen Adam Neipperg. Nach dem Tod Neippbergd heiratete nochmals und starb in Wien, wo sie in der Kaisergruft begraben liegt.
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Seine Tochter Maria Luise heiratete [[Napoleon|Napoléon I.]] und wurde nach der Verbannung Napoléons Herzogin von Parma. Berühmt wurde durch sie der Veilchenduft aus Parma und ihre morganatische Ehe mit dem Grafen Adam Neipperg. Nach dem Tod Neippberg heiratete nochmals und starb in Wien, wo sie in der Kaisergruft begraben liegt.
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Ein Bruder von Franz II., nämlich [[Ferdinand III.]], ebenfalls schon in der Toskana (Florenz) geboren, war von 1790 bis 1801 Großherzog der Toskana. 1801 spürte er bereits die Auswirkungen der Französischen Revolution. Er verließ das Land, obwohl er bei den Toskanern sehr beliebt gewesen war – er nahm nämlich einige Reformen der Französischen Revolution vorweg. Dadurch waren die Toskaner nicht wirklich in Revolutionsstimmung. Ferdinand III. kam als [[Kurfürstentum Salzburg|Churfürst nach Salzburg]] und wohnte in dem (allerdings erst unter [[Ferdinand IV.]] so genannten) „[[Toskanatrakt]]“ der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] in Salzburg, der heute Teil der Universität ist. Von [[1803]] bis [[1805]] war er also [[Kurfürstentum Salzburg|Kurfürst von Salzburg]] und erhielt beim Wiener Kongress 1814/15 die Toskana wieder zurück.
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Ein Bruder von Franz II., nämlich [[Ferdinand III. von Toskana]], ebenfalls schon in der Toskana (Florenz) geboren, war von 1790 bis 1801 Großherzog der Toskana. 1801 spürte er bereits die Auswirkungen der Französischen Revolution. Er verließ das Land, obwohl er bei den Toskanern sehr beliebt gewesen war – er nahm nämlich einige Reformen der Französischen Revolution vorweg. Dadurch waren die Toskaner nicht wirklich in Revolutionsstimmung. Ferdinand III. kam als [[Kurfürstentum Salzburg|Churfürst nach Salzburg]] und wohnte in dem (allerdings erst unter [[Ferdinand IV. von Toskana]] so genannten) „[[Toskanatrakt]]“ der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] in Salzburg, der heute Teil der Universität ist. Von [[1803]] bis [[1805]] war er also [[Kurfürstentum Salzburg|Kurfürst von Salzburg]] und erhielt beim Wiener Kongress 1814/15 die Toskana wieder zurück.
    
===Das 19. Jahrhundert bricht an===
 
===Das 19. Jahrhundert bricht an===
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Zwischen 1796 und 1815 fielen alle österreichischen Besitzungen in Italien vorübergehend an Napoléon I. Österreich erhielt im Frieden von Campoformido (nahe Udine, Friaul) 1797 (der allerdings in der 20 km entfernten Villa Manin bei Codroipo zustande gekommen war und folgerichtig "Friede von Codroipo" heißen müsste) das Gebiet der zusammengebrochenen Republik Venedig als Entschädigung. Erst 1814/15 beim Wiener Kongress erhielt Österreich wieder die Lombardei zurück. Auch lehnten sich die habsburgischen Nebenlinien in der Toskana und in Modena (Haus Habsburg-Este) ebenso wie die Bourbonen in Neapel-Sizilien und Parma-Piacenza eng an Österreich an.
 
Zwischen 1796 und 1815 fielen alle österreichischen Besitzungen in Italien vorübergehend an Napoléon I. Österreich erhielt im Frieden von Campoformido (nahe Udine, Friaul) 1797 (der allerdings in der 20 km entfernten Villa Manin bei Codroipo zustande gekommen war und folgerichtig "Friede von Codroipo" heißen müsste) das Gebiet der zusammengebrochenen Republik Venedig als Entschädigung. Erst 1814/15 beim Wiener Kongress erhielt Österreich wieder die Lombardei zurück. Auch lehnten sich die habsburgischen Nebenlinien in der Toskana und in Modena (Haus Habsburg-Este) ebenso wie die Bourbonen in Neapel-Sizilien und Parma-Piacenza eng an Österreich an.
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In den Jahren 1820 und 1830/31 kam es immer wieder zu Unruhen in den von Österreich besetzten Gebieten. Im März 1848 löste die Revolution in der Lombardei und in Wien den Sturz des Außenministers Metternich aus. Noch im selben Jahr dankte Ferdinand I. zugunsten seines Neffen Franz Joseph ab – es begann die Epoche von [[Kaiser Franz Joseph I.]]. Dessen Bruder Erzherzog Maximilian wurde Statthalter in Mailand und Oberbefehlshaber der Marine, die ja in der Adria (Triest, Fiume [heute Rijeka] und Ragusa [heute Dubrovnik]) stationiert war.
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In den Jahren 1820 und 1830/31 kam es immer wieder zu Unruhen in den von Österreich besetzten Gebieten. Im März 1848 löste die Revolution in der Lombardei und in Wien den Sturz des Außenministers Metternich aus. Noch im selben Jahr dankte Ferdinand I. zugunsten seines Neffen Franz Joseph ab – es begann die Epoche von Kaiser [[Franz Joseph I.]]. Dessen Bruder Erzherzog Maximilian wurde Statthalter in Mailand und Oberbefehlshaber der Marine, die ja in der Adria (Triest, Fiume [heute Rijeka] und Ragusa [heute Dubrovnik]) stationiert war.
    
===Maximilian und Triest===
 
===Maximilian und Triest===
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*** das ''Herzogtum Modena''
 
*** das ''Herzogtum Modena''
 
*** den ''Kirchenstaat'', siehe unten
 
*** den ''Kirchenstaat'', siehe unten
* ''Großherzogtum'' Toskana (Hauptstadt: Florenz)<br/>Salzburgbezug: Artikel „[[Kurfürstentum Salzburg]]“, „[[Ferdinand III.|Ferdinand III. von Toskana]]“
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* ''Großherzogtum'' Toskana (Hauptstadt: Florenz)<br/>Salzburgbezug: Artikel „[[Kurfürstentum Salzburg]]“, „[[Ferdinand III. von Toskana]]“
 
* ''Kirchenstaat'' (von Norden nach Süden:)
 
* ''Kirchenstaat'' (von Norden nach Süden:)
 
** Romagna und Teil der Emilia, siehe vorhin
 
** Romagna und Teil der Emilia, siehe vorhin