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| − | Der im [[Bundesland Salzburg]] vorkommende Steinbock ist der sog. '''Alpensteinbock''', eine von mehreren als Steinböcke bezeichnete Art der Gattung der [[Hausziege|Ziegen]] (capra). | + | [[Datei:Steinböcke, copyright NPV-Salzburg, Foto Rieder.jpg|thumb|Steinböcke im [[Nationalpark Hohe Tauern]].]] |
| | + | [[Datei:Steinbock 4.jpg|thumb|Männliches und weibliches Tier im [[Zoo Salzburg]].]] |
| | + | [[Datei:Vogelmaier-Ochsenkarkees-04523 2013-08-01.jpg|thumb|Hier sonnt sich ein Steinbock am Rande des Gletschertors des [[Goldbergkees]], auch Vogelmaier-Ochsenkarkees genannt, unterhalb des [[Hohen Sonnblick]].]] |
| | + | [[Datei:Steinbock Grossglockner Hochalpenstrass Grossglockner.jpg|thumb|Der einhörnige Steinbock kommt immer wieder mal zur [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] zurück. Wodurch er das Horn verlor ist nicht ganz sicher. Jedenfalls erfreut er sich bester Gesundheit. (2015)]] |
| | + | Der im [[Bundesland Salzburg]] vorkommende Steinbock ist der sog. '''Alpensteinbock''' oder Gemeine Steinbock (''Capra ibex''), eine von mehreren als Steinböcke bezeichneten Arten der [[Glossar Biologie#G|Gattung]]) der [[Hausziege|Ziegen]] (''Capra''). |
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| | ==Beschreibung== | | ==Beschreibung== |
| | Der Alpensteinbock erreicht eine Schulterhöhe von ca. 90 cm und eine Kopf-Rumpf-Länge von durchschnittlich 1,5 Metern. Böcke können bis zu 100 kg wiegen, weibliche Tiere ca. 40 kg. Die Hörner des Bockes sind gebogen und können die imposante Länge von bis zu einem Meter erreichen. Geißen wachsen zwei kurze, kaum gebogene Hörner. Böcken wächst ein Ziegenbart. Ihr Fell ist im Sommer dunkelbraun. Das Fell der weiblichen Tiere ist rötlich oder goldbraun. Beide Geschlechter weisen im Winter ein eher gräuliches Fell auf. | | Der Alpensteinbock erreicht eine Schulterhöhe von ca. 90 cm und eine Kopf-Rumpf-Länge von durchschnittlich 1,5 Metern. Böcke können bis zu 100 kg wiegen, weibliche Tiere ca. 40 kg. Die Hörner des Bockes sind gebogen und können die imposante Länge von bis zu einem Meter erreichen. Geißen wachsen zwei kurze, kaum gebogene Hörner. Böcken wächst ein Ziegenbart. Ihr Fell ist im Sommer dunkelbraun. Das Fell der weiblichen Tiere ist rötlich oder goldbraun. Beide Geschlechter weisen im Winter ein eher gräuliches Fell auf. |
| − | Früher sah man im Alpensteinbock einen Verwandten des Sibirischen Steinbocks, sowie des Syrischen und des Nubischen Steinbocks und wurde mit diesen zu einer Art zusammen gefasst. Aus genetischen Untersuchungen schließt man heute mehr darauf, dass der Alpensteinbock eher mit dem Iberischen Steinbock genetisch verwandt sein könnte, der zwar äußerlich wenig Ähnlichkeiten aufweist, aber dem Alpensteinbock geografisch am nächsten lebt. | + | |
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| + | Früher sah man im Alpensteinbock einen Verwandten des Sibirischen Steinbocks sowie des Syrischen und des Nubischen Steinbocks, und er wurde daher mit diesen zu einer Art zusammengefasst. Aus genetischen Untersuchungen schließt man heute mehr darauf, dass der Alpensteinbock eher mit dem Iberischen Steinbock verwandt sein könnte, der zwar äußerlich wenig Ähnlichkeiten aufweist, aber dem Alpensteinbock geografisch am nächsten lebt. |
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| | ==Lebensraum== | | ==Lebensraum== |
| − | In den [[Alpen]] besiedelt der Alpensteinbock den Bereich zwischen Wald- und Eisgrenze und erreicht im Sommer Höhen bis 3 500 [[m ü. A.]]. Im Winter bevorzugt er generell tiefere Lagen als im Sommer, wo er ebenfalls zum Grasen auf alpine Wiesen absteigt, um zum Übernachten aber wieder größere Höhen aufzusuchen. | + | In den [[Alpen]] besiedelt der Alpensteinbock den Bereich zwischen Wald- und Eisgrenze und erreicht im Sommer Höhen bis 3 500 [[m ü. A.]]. Im Winter bevorzugt er generell tiefere Lagen als im Sommer, wo er ebenfalls zum Grasen auf alpine Wiesen absteigt, um zum Übernachten aber wieder größere Höhen aufzusuchen. |
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| | ==Lebensweise== | | ==Lebensweise== |
| | Zehn bis zwanzig Tiere machen eine Steinbockherde mit Weibchen und Jungtieren aus. Daneben existieren weniger konstante Junggesellenherden, die sich aus noch nicht völlig ausgewachsenen Jungböcken zusammensetzen. Darüber hinaus gibt es einzeln lebende Altböcke. | | Zehn bis zwanzig Tiere machen eine Steinbockherde mit Weibchen und Jungtieren aus. Daneben existieren weniger konstante Junggesellenherden, die sich aus noch nicht völlig ausgewachsenen Jungböcken zusammensetzen. Darüber hinaus gibt es einzeln lebende Altböcke. |
| − | In der Paarungszeit, die in den Alpen in den Monaten Dezember und Jänner stattfindet, suchen die fortpflanzungsfähigen Böcke die Weibchen auf und bemühen sich um die Kontrolle der Herde. Dabei kommt es zu Kämpfen zwischen den rivalisierenden Böcken, die ein Bock nur im Alter von mindestens sechs Jahren überstehen kann. In der Folge bleibt er den Winter über bei dem von ihm gewonnenen Harem, den er erst im Frühling wieder verlässt | + | |
| − | Die weiblichen Tiere gebären nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten meist ein Jungtier, seltener auch zwei. Jungtiere können vom ersten Tag an laufen und werden ein Jahr lang gesäugt. Steinböcke erreichen ein Alter von bis zu 20 und mehr Jahren. Die Wiedereinbürgerung von [[Steinwild]] hatte in manchen Regionen sog. Vertritt-Schäden zur Folge, die bis zu Hangabtragungen führen können. | + | In der Paarungszeit, die in den Alpen in den Monaten Dezember und Jänner stattfindet, suchen die fortpflanzungsfähigen Böcke die Weibchen auf und bemühen sich um die Kontrolle der Herde. Dabei kommt es zu Kämpfen zwischen den rivalisierenden Böcken, die ein Bock nur im Alter von mindestens sechs Jahren mit Gewinn eines Harems überstehen kann. In der Folge bleibt er den Winter über bei den weiblichen Tieren, die er erst im Frühling wieder verlässt. |
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| | + | Die tragenden Geißen setzen nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten meist ein Jungtier, seltener auch zwei. Diese können vom ersten Tag an laufen und werden ein Jahr lang gesäugt. Steinböcke erreichen ein Alter von bis zu 20 und mehr Jahren. Die Wiedereinbürgerung von Steinwild hatte in manchen Regionen sog. Vertritt-Schäden zur Folge, die bis zu Hangabtragungen führen können. |
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| | ==Beziehung Steinbock und Mensch== | | ==Beziehung Steinbock und Mensch== |
| − | Früher war der Steinbock ein stark mystifiziertes Tier, von dem alles Verwertbare bis hin zu den Exkrementen als Medizin gegen alle nur denkbaren Erkrankungen eingesetzt wurde. Dies führte beinahe zum Aussterben des Tieres, dessen Population Anfang des [[19. Jahrhundert]]s im gesamten Alpenraum auf etwa 100 Tiere reduziert war, die sich im italienischen Gran Paradiso erhalten konnten. | + | Früher war der auch zu den astrologischen Tierkreiszeichen zählende Steinbock ein stark mystifiziertes Tier, von dem alles Verwertbare bis hin zu den Exkrementen als Medizin gegen alle nur denkbaren Erkrankungen eingesetzt wurde. Dies führte beinahe zum Aussterben des Tieres, dessen Population Anfang des [[19. Jahrhundert]]s im gesamten Alpenraum auf etwa 100 Tiere reduziert war, die sich im [[Italien]]ischen Gran Paradiso erhalten konnten. |
| − | Dem valdostanischen Förster Josef Zumstein gelang es zusammen mit dem Naturkundler Albert Girtanner die Behörden zu veranlassen, diesen Restbestand zu schützen. Ab [[1921]] wurden Alpensteinböcke im gesamten Gebiet des Hauses Savoyen unter Schutz gestellt. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekts ist der Alpensteinbock mittlerweile wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraumes anzutreffen, wobei alle heute lebenden Tiere von diesen 100 überlebenden Tieren abstammen. Heute gilt der Bestand beispielsweise in der Schweiz wieder als gesichert und der Alpensteinbock darf dort auch wieder gejagt werden | + | |
| | + | Dem valdostanischen Förster Josef Zumstein gelang es zusammen mit dem Naturkundler Albert Girtanner, die Behörden zu veranlassen, diesen Restbestand zu schützen. Ab [[1921]] wurden Alpensteinböcke im gesamten Gebiet des Hauses Savoyen unter Schutz gestellt. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekts ist der Alpensteinbock mittlerweile wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraumes anzutreffen, wobei alle heute lebenden Tiere von diesen 100 überlebenden Tieren abstammen. Heute gilt der Bestand beispielsweise in der [[Schweiz]] wieder als gesichert und der Alpensteinbock darf dort auch wieder gejagt werden. |
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| | ==Gegenwärtiger Bestand == | | ==Gegenwärtiger Bestand == |
| − | In Österreich wurden [[1924]] die ersten Alpensteinböcke erfolgreich wieder ausgesetzt. Bis heute sind solche Wiederansiedelungsprojekte bei der Bevölkerung und bei den Kommunen eher beliebt, da regionale Steinbockvorkommen touristisch vermarktet werden können. Derzeit existieren im österreichischen Teil der Alpen rund 4 500 Tiere, in der Schweiz rund 15 700, in Italien 13 500, in Frankreich 7 300, in Deutschland existieren fünf Populationen mit insgesamt rund 300 Tieren und in Slowenien leben rund 400 Alpensteinböcke. Die Gesamtpopulation in den Alpen erreicht nun wieder rund 40 000 Tiere. | + | In Österreich wurden [[1924]] die ersten Alpensteinböcke erfolgreich wieder ausgesetzt. Im [[Glocknergruppe|Glocknergebiet]] wurden am Donnerstag, den [[2. Juni]] [[1960]] die ersten drei Steinböcke ausgesetzt. Diese Tierart war in Kärnten seit Jahrhunderten ausgestorben. Die drei Böcke im Alter von zwei und sechs Jahren waren in der Früh von Pontresina in der [[Schweiz]] nach [[Heiligenblut]] gebracht worden.<ref>{{Quelle SN|5. Juni 1960, Seite 6}}</ref> |
| − | ==Quellen== | + | |
| − | Deutsche wikipedia, Stichwort Alpensteinbock
| + | Bis heute sind solche Wiederansiedelungsprojekte bei der Bevölkerung und bei den Kommunen eher beliebt, da regionale Steinbockvorkommen touristisch vermarktet werden können. 2011 existierten im österreichischen Teil der Alpen rund 4 500 Tiere, in der Schweiz rund 15 700, in Italien 13 500, in [[Frankreich]] 7 300, in [[Deutschland]] existieren fünf Populationen mit insgesamt rund 300 Tieren und in [[Slowenien]] leben rund 400 Alpensteinböcke. Die Gesamtpopulation in den Alpen erreicht nun wieder rund 40 000 Tiere. |
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| | + | == Bilder == |
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| | + | ==Quelle== |
| | + | * {{wikipedia-de|Alpensteinbock}} |
| | + | == Einzelnachweis == |
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