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Karl Maffei schloss das Medizinstudium [[1813]] auf der Universität Landshut ab und legte in München auch die Probrelation und die Konkursprüfung ab, die ihn zu einer Anstellung als Staatsbeamter qualifizierten. Seine erste Stelle erhielt er [[1815]] im Zuge der Organisierung des Gesundheitswesens als bayerischer Landgerichtsarzt in [[Abtenau]], wo zuvor keinen eigener Physiker angestellt gewesen war. Maffeis Ziel war aber eine Stelle in Hallein, wofür er auch [[1816]] den Medizinalrat [[Joseph von Barisani]] mit 100 Gulden zu bestechen versuchte. Dr. [[Wolfgang Oberlechner]] schrieb im August [[1816]] − nach dem Ende der bayerischen Herrschaft − einen ausführlichen Beschwerdebrief über Dr. Barisani, in welchem er auch diese Affäre anführte. Darin klagt er, dass Dr. Barisani "laut Ackten zuerst zur Bestechung reizt und dann wegen Bestechung denunzirt" und dass dieser "den Landgerichtsarzt Maffai unschuldig zu martern, leidenschaftlich zu necken und um Ehre und guten Nahmen zu bringen" versucht habe.<ref>Oberösterreichisches Landesarchiv, Landesregierungsarchiv 1787–1849, Allgemeine Reihe, Schachtel 149.]</ref> Der Kriminalakt zu dieser Angelegenheit ist im [[Salzburger Landesarchiv]] zwar verzeichnet, aber verschollen.
 
Karl Maffei schloss das Medizinstudium [[1813]] auf der Universität Landshut ab und legte in München auch die Probrelation und die Konkursprüfung ab, die ihn zu einer Anstellung als Staatsbeamter qualifizierten. Seine erste Stelle erhielt er [[1815]] im Zuge der Organisierung des Gesundheitswesens als bayerischer Landgerichtsarzt in [[Abtenau]], wo zuvor keinen eigener Physiker angestellt gewesen war. Maffeis Ziel war aber eine Stelle in Hallein, wofür er auch [[1816]] den Medizinalrat [[Joseph von Barisani]] mit 100 Gulden zu bestechen versuchte. Dr. [[Wolfgang Oberlechner]] schrieb im August [[1816]] − nach dem Ende der bayerischen Herrschaft − einen ausführlichen Beschwerdebrief über Dr. Barisani, in welchem er auch diese Affäre anführte. Darin klagt er, dass Dr. Barisani "laut Ackten zuerst zur Bestechung reizt und dann wegen Bestechung denunzirt" und dass dieser "den Landgerichtsarzt Maffai unschuldig zu martern, leidenschaftlich zu necken und um Ehre und guten Nahmen zu bringen" versucht habe.<ref>Oberösterreichisches Landesarchiv, Landesregierungsarchiv 1787–1849, Allgemeine Reihe, Schachtel 149.]</ref> Der Kriminalakt zu dieser Angelegenheit ist im [[Salzburger Landesarchiv]] zwar verzeichnet, aber verschollen.
[[Datei:Forstamtsgasse 2 Tamsweg.jpg|mini|Forstamtsgasse 2 [[Tamsweg]], hier befand sich das Physikat: die Dienststelle und Wohnung Karl Maffeis.]] Am 29. Oktober 1827 heiratete Karl Maffei  36-jährig die gleichaltrige aus Brannenburg in Bayern stammende [[Anastasia Maffei|Anastasia Bloner]].  
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[[Datei:Forstamtsgasse 2 Tamsweg.jpg|mini|Forstamtsgasse 2 [[Tamsweg]], hier befand sich das Physikat: die Dienststelle und Wohnung Karl Maffeis.]] Am [[29. Oktober]] [[1827]] heiratete Karl Maffei  36-jährig die gleichaltrige aus Brannenburg in Bayern stammende [[Anastasia Maffei|Anastasia Bloner]].  
Bis zur Organisation des Sanitätswesens unter der österreichischen Herrschaft blieb er als "quieszierter Landgerichtsarzt" in Abtenau. [[1819]] wurde er zum Bezirksarzt im Lungau ernannt, da er "unter den Landgerichtlichen Ärzten der jüngste und bei vollkommenen Kräften sei".<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 150.</ref> Bis [[1832]] war er Bezirksarzt im [[Lungau]] und lebte in [[Tamsweg]] in der heutigen Forstamtsgasse 2. Hier verfasste er bis Dezember [[1830]] die umfangreiche "medicinisch-topographische Skizze von Lungau". Für die Verfassung solcher Topographien wurde Anstellung oder Beförderung in Aussicht gestellt. Dieses Versprechen wurde in einem am 7. Februar [[1830]] für den Kreis Salzburg gedruckten Circulare ("Die Form der Sanitäts=Berichte, und die Eingabs=Periode betreffend.") wiederholt.<ref>SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.</ref>
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Bis zur Organisation des Sanitätswesens unter der österreichischen Herrschaft blieb er als "quieszierter Landgerichtsarzt" in Abtenau. [[1819]] wurde er zum Bezirksarzt im Lungau ernannt, da er "unter den Landgerichtlichen Ärzten der jüngste und bei vollkommenen Kräften sei".<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 150.</ref> Bis [[1832]] war er Bezirksarzt im [[Lungau]] und lebte in [[Tamsweg]] in der heutigen Forstamtsgasse 2. Hier verfasste er bis Dezember [[1830]] die umfangreiche "medicinisch-topographische Skizze von Lungau". Für die Verfassung solcher Topographien wurde Anstellung oder Beförderung in Aussicht gestellt. Dieses Versprechen wurde in einem am [[7. Februar]] [[1830]] für den Kreis Salzburg gedruckten Circulare ("Die Form der Sanitäts=Berichte, und die Eingabs=Periode betreffend.") wiederholt.<ref>SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.</ref>
    
Im Frühling 1832 wurde Karl Maffei provisorischer Kreisarzt in der Stadt Salzburg. In dieser Funktion verfasst er den Sanitätsbericht 1831. Gleich den ersten Punkt der Witterungsbeobachtungen verweigerte er: "Die gewöhnlichen Angaben der Barometer und Thermometer=Stände geben im Salzburger Kreise ein so verschiedenes Resultat, daß ein Haupt Durchschnittsstand derselben sich zwar berechnen laßt, aber kein fruchtbringendes Resultat liefert." Grund dafür waren die großen Unterschiede in der Höhenlage zwischen dem flachen Land und den Gebirgen des Lungau.
 
Im Frühling 1832 wurde Karl Maffei provisorischer Kreisarzt in der Stadt Salzburg. In dieser Funktion verfasst er den Sanitätsbericht 1831. Gleich den ersten Punkt der Witterungsbeobachtungen verweigerte er: "Die gewöhnlichen Angaben der Barometer und Thermometer=Stände geben im Salzburger Kreise ein so verschiedenes Resultat, daß ein Haupt Durchschnittsstand derselben sich zwar berechnen laßt, aber kein fruchtbringendes Resultat liefert." Grund dafür waren die großen Unterschiede in der Höhenlage zwischen dem flachen Land und den Gebirgen des Lungau.
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1832 wurde er zum Kreisarzt des [[Innviertel|Innkreises]] mit Sitz in [[Ried im Innkreis]] ernannt. Hier praktizierte er auch als Badearzt im Heilbad St. Thomas bei Ried. [[1838]] wurde eine Kriminaluntersuchung gegen ihn eingeleitet, weil er Geld für Zeugnisse über die Unfähigkeit zum Kriegsdienst angenommen hatte. Er wurde sogar verhaftet, aber im Prozess freigesprochen.  In der Folge wurde Karl Maffei aber, "weil er seinen Character durch unverholene Äusserungen eines gemeinen Eigennutzes in einem so hohen Grade befleckt und hiemit seine ämtliche Stellung entehrt hat, in Gemässheit der Allerhöchsten Entschlissung vom 30. Dezember 1806 erneuert am 5. August 1817" aus dem Dienst entlassen und der Pension verlustig erklärt.<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 154.</ref>  
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1832 wurde er zum Kreisarzt des [[Innviertel|Innkreises]] mit Sitz in [[Ried im Innkreis]] ernannt. Hier praktizierte er auch als Badearzt im Heilbad St. Thomas bei Ried. [[1838]] wurde eine Kriminaluntersuchung gegen ihn eingeleitet, weil er Geld für Zeugnisse über die Unfähigkeit zum Kriegsdienst angenommen hatte. Er wurde sogar verhaftet, aber im Prozess freigesprochen.  In der Folge wurde Karl Maffei aber, "weil er seinen Character durch unverholene Äusserungen eines gemeinen Eigennutzes in einem so hohen Grade befleckt und hiemit seine ämtliche Stellung entehrt hat, in Gemässheit der Allerhöchsten Entschlissung vom [[30. Dezember]] [[1806]] erneuert am [[5. August]] [[1817]]" aus dem Dienst entlassen und der Pension verlustig erklärt.<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 154.</ref>  
    
Er kehrte nach Salzburg zurück.  [[1844]] trat Karl Maffei mit der Veröffentlichung des Buches "Der Kretinismus in den norischen Alpen" ins Licht der medizinischen Öffentlichkeit. Es ist Teil eines zweibändigen Werks, das Dr. Maffei gemeinsam mit Dr. Rösch unter dem Titel "Neue Untersuchungen über den Kretinismus oder die Entartung des Menschen in ihren verschiedenen Graden und Formen" herausgegeben hat. Er praktizierte auch weiter als Arzt, bis er 1850 am heutigen [[Waagplatz]] Nr. 6 59-jährig verstarb.
 
Er kehrte nach Salzburg zurück.  [[1844]] trat Karl Maffei mit der Veröffentlichung des Buches "Der Kretinismus in den norischen Alpen" ins Licht der medizinischen Öffentlichkeit. Es ist Teil eines zweibändigen Werks, das Dr. Maffei gemeinsam mit Dr. Rösch unter dem Titel "Neue Untersuchungen über den Kretinismus oder die Entartung des Menschen in ihren verschiedenen Graden und Formen" herausgegeben hat. Er praktizierte auch weiter als Arzt, bis er 1850 am heutigen [[Waagplatz]] Nr. 6 59-jährig verstarb.