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| | == Beschreibung == | | == Beschreibung == |
| − | Die Maut- und Talsperre "Alte Wacht" steht am Eingang des [[Großarltal]]s in der [[KG Au (Großarl)|Katastralgmeinde Au]], oberhalb des Stegbachgrabens, wenige Meter nördlich der [[Großarler Landesstraße]] auf 880 [[m ü. A.]]. | + | Die Maut- und Talsperre "Alte Wacht" steht am Eingang des [[Großarltal]]s in der [[KG Au (Großarl)|Katastralgemeinde Au]], oberhalb des Stegbachgrabens, wenige Meter nördlich der [[Großarler Landesstraße]] auf 880 [[m ü. A.]]. |
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| | Die [[1566]] direkt in den Fels geschlagene (alte) Großarler Straße führte direkt durch das Bauwerk hindurch. Seit dem Bau der modernen [[Stegbachbrücke]] in den [[1990er]]-Jahren liegt die Alte Wacht taleinwärts gesehen links der Brücke. | | Die [[1566]] direkt in den Fels geschlagene (alte) Großarler Straße führte direkt durch das Bauwerk hindurch. Seit dem Bau der modernen [[Stegbachbrücke]] in den [[1990er]]-Jahren liegt die Alte Wacht taleinwärts gesehen links der Brücke. |
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| − | Nach Sanierungen in den Jahren [[1802]] und [[1835]] zeigt sich das Gebäude seither als zweigeschossiger, rechteckiger Holzblockbau mit Walmdach. Das Untergeschoss ist talseitig gemauert und verputzt. Die letzte Sanierung [[1990]] hatte keinen bauveränderlichen Einfluss auf das Haus. | + | Nach Sanierungen in den Jahren [[1802]] und [[1835]] zeigt sich das Gebäude seither als zweigeschossiger, rechteckiger Holzblockbau mit Walmdach. Das Untergeschoss ist talseitig gemauert und verputzt. Die letzte Sanierung [[1990]] hatte keinen bauveränderlichen Einfluss auf das Haus. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
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| | Im [[19. Jahrhundert]] fungierte die unweit der Gemeindegrenze zwischen Großarl und [[St. Johann im Pongau|St. Johann]] gelegene Alte Wacht als Gaststätte für die zwischen den beiden Orten verkehrenden Pferdefuhrwerke. [[1905]] übertrug der Wachtwirt und spätere "Moarbauer" Alois Promegger die Konzession auf die etwa 400 Meter entfernt liegende "Neue Wacht". [[1912]] verkaufte er das Wachtgebäude an den Landesausschuss des [[Herzogtum Salzburg|Herzogtums Salzburg]]. Bis [[1946]] diente das Gebäude schließlich als Dienstwohnung für den Wegmacher der Großarler Straße. | | Im [[19. Jahrhundert]] fungierte die unweit der Gemeindegrenze zwischen Großarl und [[St. Johann im Pongau|St. Johann]] gelegene Alte Wacht als Gaststätte für die zwischen den beiden Orten verkehrenden Pferdefuhrwerke. [[1905]] übertrug der Wachtwirt und spätere "Moarbauer" Alois Promegger die Konzession auf die etwa 400 Meter entfernt liegende "Neue Wacht". [[1912]] verkaufte er das Wachtgebäude an den Landesausschuss des [[Herzogtum Salzburg|Herzogtums Salzburg]]. Bis [[1946]] diente das Gebäude schließlich als Dienstwohnung für den Wegmacher der Großarler Straße. |
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| − | Aufgrund des wachsenden Autoverkehrs und der geringen Durchfahrtshöhe des inzwischen unbewohnten und funktionslosen Gebäudes wurde in der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s immer öfter über eine Schleifung der Alten Wacht nachgedacht. Erst in den frühen [[1990er]]-Jahren konnte mit dem politischen Beschluss zum Bau der neuen Stegbachbrücke die Zerstörung des Baudenkmals verhindert werden. | + | Aufgrund des wachsenden Autoverkehrs und der geringen Durchfahrtshöhe des inzwischen unbewohnten und funktionslosen Gebäudes wurde in der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s immer öfter über eine Schleifung der Alten Wacht nachgedacht. Bis Ende der [[1980er]]-Jahre zwängte sich der gesamte Verkehr des Großarltals durch die Tordurchfahrt der Alten Wacht. Abhilfe brachte erst in den frühen [[1990er]]-Jahren mit dem politischen Beschluss der Bau der neuen Umfahrungsbrücke, der Stegbachbrücke. So konnte die Zerstörung des Baudenkmals verhindert werden.<ref name="SN2024">[https://www.sn.at/kolumne/kulturklauberin/das-grossarltal-geschenk-160046023 www.sn.at], 13. Juni 2024, ein Beitrag der "[[Kulturklauberin]]" [[Daniele Pabinger]]</ref> |
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| − | Der Salzburger Landesfonds schenke das historische Gebäude [[2001]] dem Nationalparkverein Hohe Tauern – Hüttschlag im Großarltal. Seither findet es als Dependance des [[Talmuseum Hüttschlag|Hüttschlager Talmuseums]] Verwendung. Dargestellt wird in der Alten Wacht die Geschichte des Gebäudes, der Großarler Landesstraße und die umfangreiche Sagenwelt des Großarltales. Zudem wird das Angebot durch wechselnde Sonderschauen erweitert. | + | Der Salzburger Landesfonds schenke das historische Gebäude [[2001]] dem Nationalparkverein Hohe Tauern – Hüttschlag im Großarltal. Seither findet es als Dependance des [[Talmuseum Hüttschlag|Hüttschlager Talmuseums]] Verwendung. Dargestellt wird in der Alten Wacht die Geschichte des Gebäudes, der Großarler Landesstraße und die umfangreiche Sagenwelt des Großarltales. Zudem wurde das Angebot durch wechselnde Sonderschauen erweitert. [[2014]] Jahren die Unterschutzstellung des Holzgebäudes am Fuß der Wachterwand, ein Verdienst des Vereinsmitbegründers Martin Rohrmoser.<ref name="SN2024"></ref> |
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| − | Der Nationalparkverein Hohe Tauern, Hüttschlag im Großarltal hatte sich [[2023]] dann aufgelöst und die Wacht solle zurück ins Eigentum des Landes, sagt [[Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag|Bürgermeister]] [[Johann Toferer]] ([[ÖVP]]). Die Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes überfordere einen lokalen Verein, auch die Gemeinde könne sich die Arbeit und die Kosten nicht aufhalsen. [[Christian Pucher]], Sprecher des ressortzuständigen [[Landeshauptmann]]es [[Wilfried Haslauer junior]] (ÖVP), erklärte, dass man erst eine konkrete Anfrage abwartet. Denn "dass wir Immobilien zurücknehmen sollen, ist jedenfalls selten und ungewöhnlich."<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/grossarltal-will-die-alte-wacht-nicht-mehr-142113013 www.sn.at], 17. Juli 2023</ref> | + | [[2020]] beschädigte eine [[Mure]] das Gebäude.<ref name="SN2023">[https://www.sn.at/salzburg/politik/grossarltal-will-die-alte-wacht-nicht-mehr-142113013 www.sn.at], 17. Juli 2023</ref> |
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| | + | Der Nationalparkverein Hohe Tauern, Hüttschlag im Großarltal hatte sich [[2023]] dann aufgelöst und die Wacht solle zurück ins Eigentum des Landes, sagt [[Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag|Bürgermeister]] [[Johann Toferer]] ([[ÖVP]]). Die Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes überfordere einen lokalen Verein, auch die Gemeinde könne sich die Arbeit und die Kosten nicht aufhalsen. [[Christian Pucher]], Sprecher des ressortzuständigen [[Landeshauptmann]]es [[Wilfried Haslauer junior]] (ÖVP), erklärte, dass man erst eine konkrete Anfrage abwartet. Denn "dass wir Immobilien zurücknehmen sollen, ist jedenfalls selten und ungewöhnlich." |
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| | + | Ein weiterer Grund, weshalb die Gemeinde das Mauthaus nicht behalten möchte, liegt darin, dass es ungünstige Voraussetzungen für größere und dauerhafte Ausstellungen sowie andere Veranstaltungen aufweist. Es gebe keine Trinkwasserversorgung, keinen Anschluss an den Kanal, kaum Parkmöglichkeiten und darüber hinaus ein nicht unbeträchtliches Gefahrenpotenzial, wenn ein Bus auf der Straße halten muss, um Gäste aussteigen zu lassen. Denn es gibt viele Verkehrsteilnehmer, die ungeachtet solcher Situationen mit unvermindert hoher Geschwindigkeit diese Stelle passieren. Versuche mit Ausstellungen gab es, etwa zur Geschichte der Großarler Straße. Die Gegebenheiten hätten dies jedoch nur im kleinen Rahmen zugelassen und dann hatten die Besuche in 15 Minuten alles gesehen.<ref name="SN2023"></ref> |
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| | + | Im Juni [[2024]] waren die Übergabeverhandlungen abgeschlossen und der Vertrag unterschrieben. Nun sollen das Denkmal und seine Umgebung wieder gepflegt werden, da die Spuren der Vernachlässigung und des Verfalls sind nicht mehr zu übersehen sind. Auch das alte Straßenstück hinter dem Haus bis zum Stegbach, das im Sommer 2020 von einer Mure beschädigt wurde, soll saniert werden. Die frühere Nutzung der Alten Wacht oder Stegenwacht als Mautstelle und Talsperre ist nur verständlich, wenn der ehemalige Straßenverlauf sichtbar - und auch begehbar - bleibt.<ref name="SN2024"></ref> |
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| | ==Literatur== | | ==Literatur== |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| | * Nationalparkverein Hüttschlag | | * Nationalparkverein Hüttschlag |
| − | * [[Manfred Fischer (Journalist)|Manfred Fischer]], [[Christian Dirninger]], [[Roman Höllbacher]],; [[Fritz Lorber]]: "Historische Wirtschaftsarchitektur in Salzburg. Bauten – Einrichtungen – Werkzeuge." [[Verlag Anton Pustet]]. Salzburg 1997. ISBN: 3-7025-0354-4. | + | * [[Manfred Fischer (Journalist)|Manfred Fischer]], [[Christian Dirninger]], Roman Höllbacher; Fritz Lorber: "Historische Wirtschaftsarchitektur in Salzburg. Bauten – Einrichtungen – Werkzeuge." [[Verlag Anton Pustet]]. Salzburg 1997. ISBN: 3-7025-0354-4. |
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| − | == Einzelnachweis == | + | == Einzelnachweise == |
| | <references/> | | <references/> |
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