Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
76 Bytes hinzugefügt ,  20:51, 12. Jun. 2023
Zeile 45: Zeile 45:     
==Das Franziskischlössl nach dem Dreißigjährigen Krieg==  
 
==Das Franziskischlössl nach dem Dreißigjährigen Krieg==  
 +
===Das Jagdschlösschen===
 
Von Max Gandolf Kuenburg wurde das wehrhafte Schloss zu einem Jagdschloss ausgebaut. Es erhielt nun anstelle der durchgehenden schmalen Schießscharten im Obergeschoß große Fenster. Im zweiten Stock befand sich jetzt eine fürsterzbischöfliche Wohnung mit schönen Holzdecken, mit einem größeren Raum im Süden sowie drei kleineren Zimmern, die vor allem den jagdlichen Vergnügungsaufenthalten späterer Fürsterzbischöfe, vor allem von Max Gandolf Kuenburg selbst dienten. Nach der Errichtung der Wehrmauer um das Kapuzinerbergplateau diente der umfriedete Wald mit seinen gut 30 ha ja auch als Jagdgehege für das fürstliche Jagdwild. Gegen Nordosten befand sich - wohl erst jetzt erreichtet - die Hauskapelle des Erzbischofs mit einem kleinen Hausaltar im nordöstlich auskragenden Erker des Oberstockes, die Kapelle war  dem Heiligen Franziskus geweiht.  Nach Pillwein befand sich einst in der Kapelle als Altarbild ein Bildnis des heiligen Franziskus, das von Johann Georg Gryesser nach F. K. Palko gemalt war.  
 
Von Max Gandolf Kuenburg wurde das wehrhafte Schloss zu einem Jagdschloss ausgebaut. Es erhielt nun anstelle der durchgehenden schmalen Schießscharten im Obergeschoß große Fenster. Im zweiten Stock befand sich jetzt eine fürsterzbischöfliche Wohnung mit schönen Holzdecken, mit einem größeren Raum im Süden sowie drei kleineren Zimmern, die vor allem den jagdlichen Vergnügungsaufenthalten späterer Fürsterzbischöfe, vor allem von Max Gandolf Kuenburg selbst dienten. Nach der Errichtung der Wehrmauer um das Kapuzinerbergplateau diente der umfriedete Wald mit seinen gut 30 ha ja auch als Jagdgehege für das fürstliche Jagdwild. Gegen Nordosten befand sich - wohl erst jetzt erreichtet - die Hauskapelle des Erzbischofs mit einem kleinen Hausaltar im nordöstlich auskragenden Erker des Oberstockes, die Kapelle war  dem Heiligen Franziskus geweiht.  Nach Pillwein befand sich einst in der Kapelle als Altarbild ein Bildnis des heiligen Franziskus, das von Johann Georg Gryesser nach F. K. Palko gemalt war.  
    +
===Das Schlössl im frühen 19. Jahrhundert===
 
Die Bedeutung des Franziskischlössls nach dem Ende des Fürsterzbistums war lange Zeit eher bescheiden. Nach 1816 wurde das Schlösschen verpachtet, und ein Ausschank bewilligt, wo es Bier, Branntwein und Wurst zu kaufen gab. Nach Ausschreitungen musste 1825 der Zutritt zum Berg zeitweise begrenzt und das Schank-Recht eingeschränkt werden, das bald gar nicht mehr ausgeübt wurde. 1848 war das Franziskischlössl nur von einem alten Soldaten bewohnt. Ein Jahr später bekam dieser Soldat aber wieder das Recht zum Ausschank.  
 
Die Bedeutung des Franziskischlössls nach dem Ende des Fürsterzbistums war lange Zeit eher bescheiden. Nach 1816 wurde das Schlösschen verpachtet, und ein Ausschank bewilligt, wo es Bier, Branntwein und Wurst zu kaufen gab. Nach Ausschreitungen musste 1825 der Zutritt zum Berg zeitweise begrenzt und das Schank-Recht eingeschränkt werden, das bald gar nicht mehr ausgeübt wurde. 1848 war das Franziskischlössl nur von einem alten Soldaten bewohnt. Ein Jahr später bekam dieser Soldat aber wieder das Recht zum Ausschank.  
   Zeile 58: Zeile 60:  
Der erste Abschnitt des Basteiweges an der Südseite des Berges zum Franziskischlössl wurde vom Stadtverein nach 1929 anstelle des alten verfallenen Soldatenweges wieder errichtet. Aber schon 1863 berichtete der Verschönerungsverein, dass er drei zusätzliche Aussichtswarten am Berg freischneiden hatte lassen, nämlich die „Bayrische Aussicht“ im Norden, die „Obere Stadtaussicht“ nächst dem Franziskischlössl und die Aussicht vom „Gnigler Kavalier“ in Richtung Gnigl und Kühberg.  
 
Der erste Abschnitt des Basteiweges an der Südseite des Berges zum Franziskischlössl wurde vom Stadtverein nach 1929 anstelle des alten verfallenen Soldatenweges wieder errichtet. Aber schon 1863 berichtete der Verschönerungsverein, dass er drei zusätzliche Aussichtswarten am Berg freischneiden hatte lassen, nämlich die „Bayrische Aussicht“ im Norden, die „Obere Stadtaussicht“ nächst dem Franziskischlössl und die Aussicht vom „Gnigler Kavalier“ in Richtung Gnigl und Kühberg.  
   −
Ziel dieser Naherholungswege war dabei stets das Franzisikschlössl. Seit 1849 besteht dort, von wenigen Kriegsjahren unterbrochen, hier ein ständiger Gasthaus-Betrieb. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Schloss grundlegend renoviert, dann wieder 1976/77 und zuletzt sehr aufwändig in den Jahren 1996 bis 98. Nach [[2011]] betrieben etliche Jahre lang Anton Gruber und Wolfgang Steinmetz das Franziskischlössl. Derzeit (Juni 2023) wird ein neuer Pächter gesucht.
+
Ziel dieser Naherholungswege war dabei stets das Franzisikschlössl.  
    
Vor dem Franziski-Schlössl besteht bis heute einer von mehreren wichtigen [[Aussichten auf dem Kapuzinerberg|Aussichtsorten]] auf dem Kapuzinerberg mit Blick auf [[Schallmoos]] und über das nördliche [[Salzburger Becken]] in den [[Flachgau]] und den [[Bayern|bayrischen]] [[Rupertiwinkel]].
 
Vor dem Franziski-Schlössl besteht bis heute einer von mehreren wichtigen [[Aussichten auf dem Kapuzinerberg|Aussichtsorten]] auf dem Kapuzinerberg mit Blick auf [[Schallmoos]] und über das nördliche [[Salzburger Becken]] in den [[Flachgau]] und den [[Bayern|bayrischen]] [[Rupertiwinkel]].
Zeile 65: Zeile 67:     
===Frühere Pächter des Franziskischlössls (zitiert nach Josef Eder, 1911-1930)===  
 
===Frühere Pächter des Franziskischlössls (zitiert nach Josef Eder, 1911-1930)===  
 +
Seit 1849 besteht dort, von wenigen Kriegsjahren unterbrochen, hier ein ständiger Gasthaus-Betrieb. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Schloss grundlegend renoviert, dann wieder 1976/77 und zuletzt sehr aufwändig in den Jahren 1996 bis 98. Nach [[2011]] betrieben etliche Jahre lang Anton Gruber und Wolfgang Steinmetz das Franziskischlössl. Derzeit (Juni 2023) wird ein neuer Pächter gesucht.
 +
 
Franz Schadhauser aus [[Fridolfing]] in [[Bayern]] war von etwa 1850 bis 1859 Pächter gewesen. Er starb im Alter von 25 ½ Jahren im Oktober 1859 an Typhus.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18591005&query=%22Kapuzinerschl%c3%b6ssl%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], 5. Oktober 1859</ref> Um 1862 war Nikolaus Oberndorfer Wirt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18621122&query=%22Kapuzinerschl%c3%b6ssl%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Zeitung, 22. November 1862</ref>
 
Franz Schadhauser aus [[Fridolfing]] in [[Bayern]] war von etwa 1850 bis 1859 Pächter gewesen. Er starb im Alter von 25 ½ Jahren im Oktober 1859 an Typhus.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18591005&query=%22Kapuzinerschl%c3%b6ssl%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], 5. Oktober 1859</ref> Um 1862 war Nikolaus Oberndorfer Wirt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18621122&query=%22Kapuzinerschl%c3%b6ssl%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Zeitung, 22. November 1862</ref>
  
16.179

Bearbeitungen

Navigationsmenü