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| | In den Güterverzeichnissen des Klosters St. Peter ist aus der Zeit um 800 n. Chr. zu lesen, dass die St. Petrischen Wälder im Saalachtal die Salinen in Reichenhall mit Holz versorgen. Die Wälder sind verlackt (Einkerbungen in Baumstämmen) und durch Wege erschlossen. Die Verbindung Sudhäuser in Reichenhall und Holzschläge im Saalachtal besteht schon im 7. Jhd. (Damals riefen die Agilolfinger als Fürsten Bayerns Bischof Rupert, aus Worms kommend, ins Land. Im von ihm gegründeten Kloster St. Peter leben mit den eingewanderten Bayern noch Romanen im Konvent.) | | In den Güterverzeichnissen des Klosters St. Peter ist aus der Zeit um 800 n. Chr. zu lesen, dass die St. Petrischen Wälder im Saalachtal die Salinen in Reichenhall mit Holz versorgen. Die Wälder sind verlackt (Einkerbungen in Baumstämmen) und durch Wege erschlossen. Die Verbindung Sudhäuser in Reichenhall und Holzschläge im Saalachtal besteht schon im 7. Jhd. (Damals riefen die Agilolfinger als Fürsten Bayerns Bischof Rupert, aus Worms kommend, ins Land. Im von ihm gegründeten Kloster St. Peter leben mit den eingewanderten Bayern noch Romanen im Konvent.) |
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| − | Im 10. Jhd., 979, sind zwei Höfe "zu rinte" (in Reith) genannt. Weiter erwähnt werden 1137 sechs Waldhöfe in Unchen (Unken) und 1156 das „Gut Pfannstatt wo Salzquelle". | + | Im 10. Jhd., 979, sind zwei Höfe "zu rinte" (in Reith) genannt. Weiter erwähnt werden 1137 sechs Waldhöfe in Unchen (Unken) und 1156 das "Gut Pfannstatt wo Salzquelle". |
| | 1228 einigt sich Erzbischof Eberhard II. mit Ludwig I. dem Bayer, als Lehensträger der Grafschaft Reichenhall, von Salzburg anerkannt, über die Holzbezugsrechte im Saalachtal. Mehrere Sudhäuser sind noch in Salzburgischem Besitz. | | 1228 einigt sich Erzbischof Eberhard II. mit Ludwig I. dem Bayer, als Lehensträger der Grafschaft Reichenhall, von Salzburg anerkannt, über die Holzbezugsrechte im Saalachtal. Mehrere Sudhäuser sind noch in Salzburgischem Besitz. |
| | 1285 werden vom Erzbischof Rudolf I. und dem Baiernherzog Heinrich XIII. die Rechte an Holz im Saalachtal erneut festgehalten. | | 1285 werden vom Erzbischof Rudolf I. und dem Baiernherzog Heinrich XIII. die Rechte an Holz im Saalachtal erneut festgehalten. |
| | Ende des 13. Jahrhunderts sind die Bayernherzöge, die Wittelsbacher, alleinige Besitzer der Sudrechte in Reichenhall. 70 Pfannen sind in Betrieb und mit Holz aus eigenen Schwarzwäldern im Saalachtal versorgt. | | Ende des 13. Jahrhunderts sind die Bayernherzöge, die Wittelsbacher, alleinige Besitzer der Sudrechte in Reichenhall. 70 Pfannen sind in Betrieb und mit Holz aus eigenen Schwarzwäldern im Saalachtal versorgt. |
| − | 1350 „chniepoz" (Kniepass) genannt. | + | 1350 "chniepoz" (Kniepass) genannt. |
| | 1353 wird die Kirche der Kreuztracht Unken dem Kollegialstift der Augustiner Chorherrn St. Zeno (1136 vom EB. Konrad I. des Erzstiftes Salzburg gegründet), inkorporiert. | | 1353 wird die Kirche der Kreuztracht Unken dem Kollegialstift der Augustiner Chorherrn St. Zeno (1136 vom EB. Konrad I. des Erzstiftes Salzburg gegründet), inkorporiert. |
| | 1380 werden das Sodergut am Unkenberg und 1400 das Moargut und das Wimmergut in Hintergföll erwähnt. | | 1380 werden das Sodergut am Unkenberg und 1400 das Moargut und das Wimmergut in Hintergföll erwähnt. |
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| | J) Hänge Donners- und Innersbach (mit den Einzelhöfen Foischinger, Walcher und dem Einödhof Hochreit) | | J) Hänge Donners- und Innersbach (mit den Einzelhöfen Foischinger, Walcher und dem Einödhof Hochreit) |
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| − | (Ausgewiesene Güter nach J. Friedl, „Das bäuerliche Unken". Gegenwärtige Hausnummern (1812) sind für die Zuordnung der Güter zu den ersten Siedlungsräumen nicht hilfreich. | + | (Ausgewiesene Güter nach J. Friedl, "Das bäuerliche Unken". Gegenwärtige Hausnummern (1812) sind für die Zuordnung der Güter zu den ersten Siedlungsräumen nicht hilfreich. |
| | Die Quellenlage der Almen, der Nieder- wie der Hochalmen ist dürftig.) | | Die Quellenlage der Almen, der Nieder- wie der Hochalmen ist dürftig.) |
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| | Nach einer Abschrift der 1522 unterfertigten Verkaufsurkunde (Original aus Pergament und gesiegelt, verschollen) des Reichenhaller Salzherrn Adlolf Schweinböck gelangen durch Verkauf drei Güter in Unken,das Oberstadlgut (Lutz),das Kalchofengut und das Kreppergut (Schmiedrupp) in das Eigentum der Kirche St. Jakob. (Die Kirche St. Jakob ist Grundherr der drei Höfe, jedoch nicht deren Wiesen, Felder und Wälder). | | Nach einer Abschrift der 1522 unterfertigten Verkaufsurkunde (Original aus Pergament und gesiegelt, verschollen) des Reichenhaller Salzherrn Adlolf Schweinböck gelangen durch Verkauf drei Güter in Unken,das Oberstadlgut (Lutz),das Kalchofengut und das Kreppergut (Schmiedrupp) in das Eigentum der Kirche St. Jakob. (Die Kirche St. Jakob ist Grundherr der drei Höfe, jedoch nicht deren Wiesen, Felder und Wälder). |
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| − | Im Mühldorfer Vertrag vom 14. Oktober 1524 zwischen dem „Kardinal (EB. Matthäus Lang) und dem Herzog von Bayern" werden die verlackten Hoch- und Schwarzwälder im Unkental und die Wälder in Reith namentlich festgehalten. (1812, Salzburg ist ein Teil des bayerischen Salzachkreises, sind diese Wälder erstmals in einer Karte des königl. Landgerichts Lofer festgehalten. Die erste topographische Karte des Landes wird 1805 im kurfürstlichen Mappierzimmer in der Residenzstadt Salzburg erstellt.) | + | Im Mühldorfer Vertrag vom 14. Oktober 1524 zwischen dem "Kardinal (EB. Matthäus Lang) und dem Herzog von Bayern" werden die verlackten Hoch- und Schwarzwälder im Unkental und die Wälder in Reith namentlich festgehalten. (1812, Salzburg ist ein Teil des bayerischen Salzachkreises, sind diese Wälder erstmals in einer Karte des königl. Landgerichts Lofer festgehalten. Die erste topographische Karte des Landes wird 1805 im kurfürstlichen Mappierzimmer in der Residenzstadt Salzburg erstellt.) |
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| | 1529 erlässt EB. Matthäus Lang die Salzburger Waldordnung. Darin sind auch die Güter und Gütl der Unkener Zechen ausgewiesen (s. u.), ebenso ein Mesner der Kirche St. Jakob. | | 1529 erlässt EB. Matthäus Lang die Salzburger Waldordnung. Darin sind auch die Güter und Gütl der Unkener Zechen ausgewiesen (s. u.), ebenso ein Mesner der Kirche St. Jakob. |
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| | 19. Jahrhundert | | 19. Jahrhundert |
| | (Zur Wende vom 18. zum 19. Jhd. wird die Schönheit der Natur entdeckt. Salzburg durchwandern und beschreiben Wissenschafter wie Dr. Lorenz Hübner (s. o), kaisl. königl. Rath (Titel 1816) Dr. Franz Michael Vierthaler, Schulmann, Graf Friedrich Spaur, Domherr zu Salzburg, Offizial Bendikt Pillwein, und Josef Ernst Ritter v. Koch- Sternfeld Geograph und Historiker. Die Alpen, mit Unken, sind Ziel der Reisen.) | | (Zur Wende vom 18. zum 19. Jhd. wird die Schönheit der Natur entdeckt. Salzburg durchwandern und beschreiben Wissenschafter wie Dr. Lorenz Hübner (s. o), kaisl. königl. Rath (Titel 1816) Dr. Franz Michael Vierthaler, Schulmann, Graf Friedrich Spaur, Domherr zu Salzburg, Offizial Bendikt Pillwein, und Josef Ernst Ritter v. Koch- Sternfeld Geograph und Historiker. Die Alpen, mit Unken, sind Ziel der Reisen.) |
| − | F. M. Vierthaler schildert 1816 seinen Aufstieg auf das Sonntagshorn (s. u.). Er beschreibt das Almdorf Hochalm mit seinen dreißig Almhütten und nicht zum ersten Mal den Staubbachfall im Heutal. Die Heilkraft des Wassers beim Schütterbad ist bekannt, ebenso der Salzwasserquelle beim Pfannhausgut. F. M. Vierthaler hält eine Sage der Vorvorderen fest: „Wenn es einmal den Salzarbeitern zu Reichenhall zu hart geschehe, würde ein Salzwerk in Unken entstehen, und ein Pfanne auf der Kronaweds (Krammetsau) den bedrängten zum Troste erbaut werden." Den Wandel in der Landschaftsbeschreibung kann durch einen Vergleich der Beschreibung Unkens 1796 und 1816 dargestellt werden: 1796 beschreibt F. M. Vierthaler: „Es ist das erste Pfleggericht des Salzburgischen Gebirgslandes auf der Seite Bayerns: der Eingang und der Schlüssel zum Pinzgau. (…) Hinter diesen schaurigen Gebirgen sieht man hier und dort hohe Bergspitzen, schroffe Klippen, kahle Felsen hervorragen (…) Man wundert sich daher nicht, auch die Bewohner dieser Gegend ernsthaft, und in sich gekehrt zu finden." Im Vergleich (s. o.) 1816 „Das bayerische Meer, der Chiemsee, lag von der Strahlen der hohen Sonne beleuchtet, vor uns im Silberglanze da". Ein ähnliche Ergebnis zeitigt der Vergleich der Beschreibungen des Staubbaches 1796 und 1816. | + | F. M. Vierthaler schildert 1816 seinen Aufstieg auf das Sonntagshorn (s. u.). Er beschreibt das Almdorf Hochalm mit seinen dreißig Almhütten und nicht zum ersten Mal den Staubbachfall im Heutal. Die Heilkraft des Wassers beim Schütterbad ist bekannt, ebenso der Salzwasserquelle beim Pfannhausgut. F. M. Vierthaler hält eine Sage der Vorvorderen fest: "Wenn es einmal den Salzarbeitern zu Reichenhall zu hart geschehe, würde ein Salzwerk in Unken entstehen, und ein Pfanne auf der Kronaweds (Krammetsau) den bedrängten zum Troste erbaut werden." Den Wandel in der Landschaftsbeschreibung kann durch einen Vergleich der Beschreibung Unkens 1796 und 1816 dargestellt werden: 1796 beschreibt F. M. Vierthaler: "Es ist das erste Pfleggericht des Salzburgischen Gebirgslandes auf der Seite Bayerns: der Eingang und der Schlüssel zum Pinzgau. (…) Hinter diesen schaurigen Gebirgen sieht man hier und dort hohe Bergspitzen, schroffe Klippen, kahle Felsen hervorragen (…) Man wundert sich daher nicht, auch die Bewohner dieser Gegend ernsthaft, und in sich gekehrt zu finden." Im Vergleich (s. o.) 1816 "Das bayerische Meer, der Chiemsee, lag von der Strahlen der hohen Sonne beleuchtet, vor uns im Silberglanze da". Ein ähnliche Ergebnis zeitigt der Vergleich der Beschreibungen des Staubbaches 1796 und 1816. |
| | 1839, noch zur Zeit in der Salzburg Österreich ob der Enns angefügt ist (s. u.), weist Benedikt Pillwein, Offizial der kaiserl., königl. Staatsbuchhaltung Linz, über Unken statische Zahlen aus. Unken zählt 32 Häuser, 44 Wohnparteien und 207 Einwohner. (Diese Zahlen dürften sich auf die 1830 neu geschaffenen Katastralgemeinde Unken beziehen.) Die um 1807 vergrößerte Schule wird von rd. 120 Kindern besucht. In 2 Stunden Fahrt von Lofer, 4 von Reichenhall und 8 Stunden von Salzburg wird die Poststation erreicht. In 1 Stunde gelangt der Reisende zum Staubbachfall. Die Fahrzeit zur Schwarzbach - Klamm ist nicht angeführt. | | 1839, noch zur Zeit in der Salzburg Österreich ob der Enns angefügt ist (s. u.), weist Benedikt Pillwein, Offizial der kaiserl., königl. Staatsbuchhaltung Linz, über Unken statische Zahlen aus. Unken zählt 32 Häuser, 44 Wohnparteien und 207 Einwohner. (Diese Zahlen dürften sich auf die 1830 neu geschaffenen Katastralgemeinde Unken beziehen.) Die um 1807 vergrößerte Schule wird von rd. 120 Kindern besucht. In 2 Stunden Fahrt von Lofer, 4 von Reichenhall und 8 Stunden von Salzburg wird die Poststation erreicht. In 1 Stunde gelangt der Reisende zum Staubbachfall. Die Fahrzeit zur Schwarzbach - Klamm ist nicht angeführt. |
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| | Im Revolutionsjahr 1848 wird Salzburg als Herzogtum ein eigenes Kronland. Die Zechen Boden, Niederland, Unkenberg, Gföll und Reith werden zur Ortsgemeinde Unken zusammengefasst, 1861 erhält sie die Gemeindeautonomie. | | Im Revolutionsjahr 1848 wird Salzburg als Herzogtum ein eigenes Kronland. Die Zechen Boden, Niederland, Unkenberg, Gföll und Reith werden zur Ortsgemeinde Unken zusammengefasst, 1861 erhält sie die Gemeindeautonomie. |
| | Im März 1848 flieht ein Teil der kaiserlichen Familie zum Hof nach Innsbruck. Bei der frühen Rückfahrt im Mai d. J. beginnt es in Unken, nahe Salzburg, zu regnen. Maria Anna Caroline v. Sardinien - Piemont die Gemahlin Kaisers Ferdinand (Onkel Franz Josef I.), erbittet sich beim Gasthof Post einen Regenschirm. Gleich nach ihrer Ankunft in Wien geht von dort eine Eilpost nach Unken. Ein rubinroter Glaspokal steht heute wohl verwahrt im Safe des Familien Erlebnis Hotels Post. | | Im März 1848 flieht ein Teil der kaiserlichen Familie zum Hof nach Innsbruck. Bei der frühen Rückfahrt im Mai d. J. beginnt es in Unken, nahe Salzburg, zu regnen. Maria Anna Caroline v. Sardinien - Piemont die Gemahlin Kaisers Ferdinand (Onkel Franz Josef I.), erbittet sich beim Gasthof Post einen Regenschirm. Gleich nach ihrer Ankunft in Wien geht von dort eine Eilpost nach Unken. Ein rubinroter Glaspokal steht heute wohl verwahrt im Safe des Familien Erlebnis Hotels Post. |
| − | Die Erkundungen des Raums Unken zu Beginn des 19. Jahrhunderts (s. o.) machen Unken bekannt. Ab den 40er Jahren erscheinen Ansichten als Kupfer- und Steindrucke von der Schwarzberg - Klamm, von Melleck, von der Post, vom Dorf, davon zwei verschiedene, vom Bad Oberrain. Kleine Broschürchen laden zur Erholung und zu Wanderungen in Unken ein. Auch in diesem Dorf ist, wenn auch bescheiden, der Fremdenverkehr ein Wirtschaftsfaktor. 1864 (?) erhält Unken nach dem Beschluss des Landesausschusses die Bezeichnung Bad Unken. Schon Jahrhunderte werden Bäder im Schütterbad verabreicht. Drei Häuser: Oberrain, Mittertavern (Kramerwirt) und Unterrain, der Gasthof Post bieten preiswerte Zimmer an. Nikolaus Rainer und die Familie Mayrgwendtner sind die „Investoren". Unken erhält einen Tennisplatz in der Fellner Au, eine Kastanienpromenade westlich Oberrains, einen Gastgarten mit Baumbestand beim Gashof Post, noch stehen die Bäume, und Spazierwege, u. a. den an des Saalach in der Josephie Au. Ruhebänke werden aufgestellt. Bei der Löwenquelle (1842) läd ein „Pavillon" zum Verweilen ein. Gäste können mit Trägern zu günstigem Tarif auf die Hochalm und auf das Sonntagshorn gelangen. Das Projekt einer Soleleitung vom Pfannhaus nach Oberrain wird ist durch eine Vermessung eingeleitet. Offen ist das Gründungsjahr des Fremdenvereins Unken, FV – Unken. (Einschlägige Veröffentlichungen können im Heimatmuseum eingesehen werden.) | + | Die Erkundungen des Raums Unken zu Beginn des 19. Jahrhunderts (s. o.) machen Unken bekannt. Ab den 40er Jahren erscheinen Ansichten als Kupfer- und Steindrucke von der Schwarzberg - Klamm, von Melleck, von der Post, vom Dorf, davon zwei verschiedene, vom Bad Oberrain. Kleine Broschürchen laden zur Erholung und zu Wanderungen in Unken ein. Auch in diesem Dorf ist, wenn auch bescheiden, der Fremdenverkehr ein Wirtschaftsfaktor. 1864 (?) erhält Unken nach dem Beschluss des Landesausschusses die Bezeichnung Bad Unken. Schon Jahrhunderte werden Bäder im Schütterbad verabreicht. Drei Häuser: Oberrain, Mittertavern (Kramerwirt) und Unterrain, der Gasthof Post bieten preiswerte Zimmer an. Nikolaus Rainer und die Familie Mayrgwendtner sind die "Investoren". Unken erhält einen Tennisplatz in der Fellner Au, eine Kastanienpromenade westlich Oberrains, einen Gastgarten mit Baumbestand beim Gashof Post, noch stehen die Bäume, und Spazierwege, u. a. den an des Saalach in der Josephie Au. Ruhebänke werden aufgestellt. Bei der Löwenquelle (1842) läd ein "Pavillon" zum Verweilen ein. Gäste können mit Trägern zu günstigem Tarif auf die Hochalm und auf das Sonntagshorn gelangen. Das Projekt einer Soleleitung vom Pfannhaus nach Oberrain wird ist durch eine Vermessung eingeleitet. Offen ist das Gründungsjahr des Fremdenvereins Unken, FV – Unken. (Einschlägige Veröffentlichungen können im Heimatmuseum eingesehen werden.) |
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| | 20. Jahrhundert | | 20. Jahrhundert |
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| | In Unken kehren aus diesem Krieg über sechszig Soldaten nicht mehr heim. | | In Unken kehren aus diesem Krieg über sechszig Soldaten nicht mehr heim. |
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| − | Schlimm sind weiter die folgende Jahrzehnte. Viele Bauern, vor allem in Gföll, sind vor dem „Aufhausen" (Konkurs). Unken wird von der Propaganda der Nationalsozialisten, vor allem aus Bayern, bedrängt. Jenseits der Grenze von Melleck schallen aus Lautsprechern Hitlerparolen und Marschmusik. Viele, auch Frauen, sind als „Illegale" aktiv. Familien sind gespalten in „Schwarz" und „Braun", wie die des Verfassers. Schon im April 1933 wird Adolf Hitler Ehrenbürger von Unken.(Ein Festabzeichen anlässlich dieser Ernennung befindet sich in privater Hand) Die Überreichung der Urkunde erfolgt 1938. Bei der Volksabstimmung im April 1938 stimmten 99.9 % für den Zusammenschluss von Deutschland und Österreich. Im selben Jahr wird Adolf Hitler Ehrenbürger von Unken. | + | Schlimm sind weiter die folgende Jahrzehnte. Viele Bauern, vor allem in Gföll, sind vor dem "Aufhausen" (Konkurs). Unken wird von der Propaganda der Nationalsozialisten, vor allem aus Bayern, bedrängt. Jenseits der Grenze von Melleck schallen aus Lautsprechern Hitlerparolen und Marschmusik. Viele, auch Frauen, sind als "Illegale" aktiv. Familien sind gespalten in "Schwarz" und "Braun", wie die des Verfassers. Schon im April 1933 wird Adolf Hitler Ehrenbürger von Unken.(Ein Festabzeichen anlässlich dieser Ernennung befindet sich in privater Hand) Die Überreichung der Urkunde erfolgt 1938. Bei der Volksabstimmung im April 1938 stimmten 99.9 % für den Zusammenschluss von Deutschland und Österreich. Im selben Jahr wird Adolf Hitler Ehrenbürger von Unken. |
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| | Im II. Weltkrieg kämpfen nahezu vierhundert Männer in den Ländern vom Nordkap bis zur Mittelmeerküste Afrikas, von Brest in der Bretagne bis Stalingrad an der Wolga und nahezu an die Neunzig kehren von dort nicht mehr heim. Ein Heldenhain, schon 1943 im Dorf angelegt, erinnert an die Gefallenen. In der Friedhofskapelle sind auf fünf Marmortafeln alle Namen der toten Helden des I. und des II. Weltkriegs festgehalten, ebenso die Länder, in den sie ihr Leben lassen mussten. | | Im II. Weltkrieg kämpfen nahezu vierhundert Männer in den Ländern vom Nordkap bis zur Mittelmeerküste Afrikas, von Brest in der Bretagne bis Stalingrad an der Wolga und nahezu an die Neunzig kehren von dort nicht mehr heim. Ein Heldenhain, schon 1943 im Dorf angelegt, erinnert an die Gefallenen. In der Friedhofskapelle sind auf fünf Marmortafeln alle Namen der toten Helden des I. und des II. Weltkriegs festgehalten, ebenso die Länder, in den sie ihr Leben lassen mussten. |
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| | Klaar, A., Die Siedlungsformen des Landes Salzburg, Wien 1937 | | Klaar, A., Die Siedlungsformen des Landes Salzburg, Wien 1937 |
| | Koller, E., Forstgeschichte des Landes Salzburger, Salzburg 1975. | | Koller, E., Forstgeschichte des Landes Salzburger, Salzburg 1975. |
| − | Lang, J., Neue Wege aus der Energiekrise, Saalforste und Holztrift im Dienste der Saline Reichenhall (Teil I), in: Heimatblätter Beilage von „Reichenhaller Tagblatt" und Freilassinger Anzeiger", Nr. 2, 76 Jg., Bad Reichenhall 2008 | + | Lang, J., Neue Wege aus der Energiekrise, Saalforste und Holztrift im Dienste der Saline Reichenhall (Teil I), in: Heimatblätter Beilage von "Reichenhaller Tagblatt" und Freilassinger Anzeiger", Nr. 2, 76 Jg., Bad Reichenhall 2008 |
| | Martin F., Die Denkmale des politischen Bezirkes Zell am See, Österreichische Kunsttopographie 25, Wien 1934 | | Martin F., Die Denkmale des politischen Bezirkes Zell am See, Österreichische Kunsttopographie 25, Wien 1934 |
| | Martin F., Festschrift Mitteilungen der Salzburger Landeskunde, Sonderband 5, Salzburg 1965 | | Martin F., Festschrift Mitteilungen der Salzburger Landeskunde, Sonderband 5, Salzburg 1965 |