| − | ''Die Elisabeth-Kapelle auf der Schmittenhöhe wurde auf jenem Platze errichtet, von welchem aus Kaiserin Elisabeth 1885 entzückt das großartige Alpenpanorama betrachtete. Vier Jahre dauerte es, bevor die Kapelle ihrer Vollendung zugeführt werden konnte. Die Hinaufbeförderung des Materials auf eine Höhe von 1968 Meter ging oft unter großen Schwierigkeiten vor sich. Der Bau, ein Werk des Salzburger Dombaumeisters [[Josef Wessicken|Wessiken]], musste so widerstandsfähig als möglich hergestellt werden. Ein Steinsockel von nahezu zwei Meter Höhe bildete die Grundlage für einen mauerbedeckten Riegelbau; durch einen säulengetragenen Vorraum, den ein dreieckiges Dach schützt, gelangt man in die von einem kunstvoll gearbeiteten Gitter und einer dem [[Renaissance|Renaissancestil]] angepassten Tür abgeschlossene Kapelle. An der Wand des Vorraums ist eine Gedenktafel angebracht, deren Inschrift in Goldlettern besagt, dass die Kapelle "zur Erinnerung an Ihre k. u. k. Majestät Kaiserin Elisabeth von Karl Haschke mit Unterstützung hoher Gönner und Freunde errichtet wurde.“ Das Innere der Kapelle macht einen recht freundlichen Eindruck. Die Bänke aus Zirbelholz fassen 50 bis 60 Personen. Das Altarbild, ein Meisterstück des Salzburger Bildhauers [[Johann Piger|Piger]], stellt die heilige Elisabeth dar, in dem Augenblick, als sie, begleitet von einer Hofdame, an eine Gruppe armer, hilfloser Personen Brot verteilt. Der heilige Martinus und Bartholomäus vervollständigen diese Allegorie der Wohltätigkeit. Die Hauptfiguren üben durch ihre ausdrucksvoll belebte Haltung eine mächtige Wirkung aus. (Der Altar selbst von [[Vinzenz Pezzei]].)<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=ckb&datum=1908&page=100&size=45&qid=LW1HS2GIKZ102J3A2OAQFQ3XOPKG2M ANNO], Christliche Kunstblätter, Heft 5 von 1918, Seite 18-19</ref> Einen besonderen Schmuck der Kapelle bildet ein von der langjährigen Hofdame der Kaiserin Mailáth gemaltes Bild an der Längsseite, unterhalb einer schönen Marienstatue. Ein Gewinde von Lieblingsblumen der Kaiserin tritt aus dem Rahmen in packender Naturtreue hervor: Alpenblumen, Enzian, Edelweiß und Schneerosen. In einer Ecke ist die eigenhändige Namensfertigung der Kaiserin zu lesen. Für die Ausstattung im Inneren wurde nur Zirbelholz verwendet, außen Lärchenholz; die Wände sind mit Holzschuppen verkleidet und diese Verkleidung gereicht dem Bau zur besonderen Zier. | + | ''Die Elisabeth-Kapelle auf der Schmittenhöhe wurde auf jenem Platze errichtet, von welchem aus Kaiserin Elisabeth 1885 entzückt das großartige Alpenpanorama betrachtete. Vier Jahre dauerte es, bevor die Kapelle ihrer Vollendung zugeführt werden konnte. Die Hinaufbeförderung des Materials auf eine Höhe von 1968 Meter ging oft unter großen Schwierigkeiten vor sich. Der Bau, ein Werk des Salzburger Dombaumeisters [[Josef Wessicken|Wessiken]], musste so widerstandsfähig als möglich hergestellt werden. Ein Steinsockel von nahezu zwei Meter Höhe bildete die Grundlage für einen mauerbedeckten Riegelbau; durch einen säulengetragenen Vorraum, den ein dreieckiges Dach schützt, gelangt man in die von einem kunstvoll gearbeiteten Gitter und einer dem [[Renaissance|Renaissancestil]] angepassten Tür abgeschlossene Kapelle. An der Wand des Vorraums ist eine Gedenktafel angebracht, deren Inschrift in Goldlettern besagt, dass die Kapelle "zur Erinnerung an Ihre k. u. k. Majestät Kaiserin Elisabeth von Karl Haschke mit Unterstützung hoher Gönner und Freunde errichtet wurde." Das Innere der Kapelle macht einen recht freundlichen Eindruck. Die Bänke aus Zirbelholz fassen 50 bis 60 Personen. Das Altarbild, ein Meisterstück des Salzburger Bildhauers [[Johann Piger|Piger]], stellt die heilige Elisabeth dar, in dem Augenblick, als sie, begleitet von einer Hofdame, an eine Gruppe armer, hilfloser Personen Brot verteilt. Der heilige Martinus und Bartholomäus vervollständigen diese Allegorie der Wohltätigkeit. Die Hauptfiguren üben durch ihre ausdrucksvoll belebte Haltung eine mächtige Wirkung aus. (Der Altar selbst von [[Vinzenz Pezzei]].)<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=ckb&datum=1908&page=100&size=45&qid=LW1HS2GIKZ102J3A2OAQFQ3XOPKG2M ANNO], Christliche Kunstblätter, Heft 5 von 1918, Seite 18-19</ref> Einen besonderen Schmuck der Kapelle bildet ein von der langjährigen Hofdame der Kaiserin Mailáth gemaltes Bild an der Längsseite, unterhalb einer schönen Marienstatue. Ein Gewinde von Lieblingsblumen der Kaiserin tritt aus dem Rahmen in packender Naturtreue hervor: Alpenblumen, Enzian, Edelweiß und Schneerosen. In einer Ecke ist die eigenhändige Namensfertigung der Kaiserin zu lesen. Für die Ausstattung im Inneren wurde nur Zirbelholz verwendet, außen Lärchenholz; die Wände sind mit Holzschuppen verkleidet und diese Verkleidung gereicht dem Bau zur besonderen Zier. |