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Im Zuge einer im Jahr 2014 auf der Lichtung unterhalb der Kirche durchgeführten archäologischen Grabung konnten die Überreste einer ehemaligen Pilgerherberge freigelegt werden. [[St. Wolfgang]] war ja im [[17. Jahrhundert]] nach Rom, Santiago de Compostela und Aachen die viertgrößte Pilgerstätte in Europa. Man geht von damals etwa 100 000 Pilgern jährlich aus. In der nun entdeckten Herberge wurden die Pilger bewirtet und versorgt. Vor der Grabung hatten Wissenschaftler des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie Bodenradarmessungen durchgeführt und mittels dieser und 3D-Laserscans die Fundamente des Gebäudes entdeckt. Auf Basis dieser Ergebnisse und des Grabungsbefundes wurde eine virtuelle Rekonstruktion, die auch als Basis für eine Wiedererrichtung der Herberge dienen könnte, erstellt.  
 
Im Zuge einer im Jahr 2014 auf der Lichtung unterhalb der Kirche durchgeführten archäologischen Grabung konnten die Überreste einer ehemaligen Pilgerherberge freigelegt werden. [[St. Wolfgang]] war ja im [[17. Jahrhundert]] nach Rom, Santiago de Compostela und Aachen die viertgrößte Pilgerstätte in Europa. Man geht von damals etwa 100 000 Pilgern jährlich aus. In der nun entdeckten Herberge wurden die Pilger bewirtet und versorgt. Vor der Grabung hatten Wissenschaftler des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie Bodenradarmessungen durchgeführt und mittels dieser und 3D-Laserscans die Fundamente des Gebäudes entdeckt. Auf Basis dieser Ergebnisse und des Grabungsbefundes wurde eine virtuelle Rekonstruktion, die auch als Basis für eine Wiedererrichtung der Herberge dienen könnte, erstellt.  
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Sensationell war dabei die Entdeckung von zwei unter der Klause befindlichen Kellerräumen. Ein Gewölbekeller diente - wie zu erwarten war - als Vorratsraum. Der zweite Keller hatte jedoch eine einzigartige Funktion. Hier mündete eine hölzerne Wasserleitung ein. Das Wasser, das vermutlich aus der ursprünglichen Quelle auf dem Falkenstein eingeleitet wurde, füllte man in die "Wolfgangiflascherl“ ab. Diese waren offenbar ein beliebtes Wallfahrtsandenken unter den Pilgern, was durch die Scherbenfunde bestätigt wird. Diese [[Wolfgangquelle|Quelle]] auf dem Falkenstein wurde ja der Legende nach vom hl. [[Wolfgang von Regensburg|Wolfgang]], der im [[10. Jahrhundert]] als Eremit auf dem Falkenstein gelebt haben soll, mit seinem Pilgerstab für seinen dürstenden Mitbruder aus dem Felsen geschlagen.  
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Sensationell war dabei die Entdeckung von zwei unter der Klause befindlichen Kellerräumen. Ein Gewölbekeller diente - wie zu erwarten war - als Vorratsraum. Der zweite Keller hatte jedoch eine einzigartige Funktion. Hier mündete eine hölzerne Wasserleitung ein. Das Wasser, das vermutlich aus der ursprünglichen Quelle auf dem Falkenstein eingeleitet wurde, füllte man in die "Wolfgangiflascherl" ab. Diese waren offenbar ein beliebtes Wallfahrtsandenken unter den Pilgern, was durch die Scherbenfunde bestätigt wird. Diese [[Wolfgangquelle|Quelle]] auf dem Falkenstein wurde ja der Legende nach vom hl. [[Wolfgang von Regensburg|Wolfgang]], der im [[10. Jahrhundert]] als Eremit auf dem Falkenstein gelebt haben soll, mit seinem Pilgerstab für seinen dürstenden Mitbruder aus dem Felsen geschlagen.  
    
Dieser zweite Keller war nur über die Küche der Klause begehbar. Gefunden wurden auch jede Menge Tonscherben, Münzen, eine Maultrommel sowie wertvolle Glasstücke von Flaschen, die es nur in gehobenen Haushalten gegeben hatte. In der Laterine wurden zahlreiche Funde gemacht, die eine sehr gute Ernährung belegen. Darin fand man auch Spuren von [[Quecksilber]]. Nachforschungen der Wissenschafter haben ergeben, dass man damals die Geschlechtskrankheit Syphilis mit Quecksilber behandelt hatte.
 
Dieser zweite Keller war nur über die Küche der Klause begehbar. Gefunden wurden auch jede Menge Tonscherben, Münzen, eine Maultrommel sowie wertvolle Glasstücke von Flaschen, die es nur in gehobenen Haushalten gegeben hatte. In der Laterine wurden zahlreiche Funde gemacht, die eine sehr gute Ernährung belegen. Darin fand man auch Spuren von [[Quecksilber]]. Nachforschungen der Wissenschafter haben ergeben, dass man damals die Geschlechtskrankheit Syphilis mit Quecksilber behandelt hatte.

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