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| | === Porträt(splitter) === | | === Porträt(splitter) === |
| | ==== 2014: Vor und nach der Wahl ==== | | ==== 2014: Vor und nach der Wahl ==== |
| − | Delfa Papic musste 1994 mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus der mehrheitlich von Kroaten bewohnten [[Bosnien und Herzegowina|bosnischen]] Stadt Tomislavgrad fliehen. ''"Ich bin selbst ein Kriegskind, das prägt einen, da lernt man verantwortungsvolles Handeln.“'' | + | Delfa Papic musste 1994 mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus der mehrheitlich von Kroaten bewohnten [[Bosnien und Herzegowina|bosnischen]] Stadt Tomislavgrad fliehen. ''"Ich bin selbst ein Kriegskind, das prägt einen, da lernt man verantwortungsvolles Handeln."'' |
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| − | Die 31-Jährige Gemeinderatskandidatin ist seit zehn Jahren ehrenamtlich im kroatischen Kulturverein "Hrvatski san“ tätig, über diesen ergaben sich auch der Kontakt zur ÖVP und das Engagement in der Partei. Ihr sagte die christlich-soziale Ausrichtung der ÖVP auf Anhieb zu, aber ebenso der Leistungsgedanke. Das Leistungsprinzip sieht Papic auch im Zusammenhang mit Integration als wesentlich: ''"Ich möchte, dass der Integrationswille gefördert wird.“''' Sie will dazu die Gemeinsamkeiten der kroatischen und österreichischen Kultur hervorheben. ''"Dazu hatte ich jahrelang Gelegenheit und ich weiß, was hinter dem Ehrenamt steckt.“''. Sie will sich nicht auf ihren Status als Vertreterin einer bestimmten Migrantengruppe reduzieren lassen – ''"Es ist wichtig, dass es politische Vertreter gibt, das ist die Voraussetzung dafür, dass es für einzelne Migranten besser wird. Aber ich kandidiere nicht als Quotenfrau.“'' | + | Die 31-Jährige Gemeinderatskandidatin ist seit zehn Jahren ehrenamtlich im kroatischen Kulturverein "Hrvatski san" tätig, über diesen ergaben sich auch der Kontakt zur ÖVP und das Engagement in der Partei. Ihr sagte die christlich-soziale Ausrichtung der ÖVP auf Anhieb zu, aber ebenso der Leistungsgedanke. Das Leistungsprinzip sieht Papic auch im Zusammenhang mit Integration als wesentlich: ''"Ich möchte, dass der Integrationswille gefördert wird."''' Sie will dazu die Gemeinsamkeiten der kroatischen und österreichischen Kultur hervorheben. ''"Dazu hatte ich jahrelang Gelegenheit und ich weiß, was hinter dem Ehrenamt steckt."''. Sie will sich nicht auf ihren Status als Vertreterin einer bestimmten Migrantengruppe reduzieren lassen – ''"Es ist wichtig, dass es politische Vertreter gibt, das ist die Voraussetzung dafür, dass es für einzelne Migranten besser wird. Aber ich kandidiere nicht als Quotenfrau."'' |
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| | Auf eines der acht ÖVP-Mandate schaffte es die bei der [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2014 (Stadt Salzburg)|Gemeinderatswahl 2014]] auf dem 9. Listenplatz gereihte Papic durch das Ausscheiden [[Claudia Schmidt]]s. | | Auf eines der acht ÖVP-Mandate schaffte es die bei der [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2014 (Stadt Salzburg)|Gemeinderatswahl 2014]] auf dem 9. Listenplatz gereihte Papic durch das Ausscheiden [[Claudia Schmidt]]s. |
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| − | Ganz besonders freute sich die junge Mandatarin darüber, dass sie im Kulturausschuss den stellvertretenden Vorsitz übernehmen durfte. Sie möchte dazu beitragen, dass die Kulturen enger zusammenwachsen. Einen möglichen Weg sieht sie in der Sprachförderung, einen anderen im täglichen Zusammenleben. Hier sollte die Stadt ein Leitbild entwickeln. ''"Mir ist während des Wahlkampfes aufgefallen, dass in Salzburg viele Parallelgesellschaften existieren. In einer weltoffenen Stadt sollten wir es doch schaffen, dass man in einer Gesellschaft zusammenlebt.“'' Wie das funktionieren kann? Indem die Neugier der Menschen geweckt werde und nicht nur Serben oder [[Türkei|Türken]] zum [[Maibaum]]aufstellen gehen, sondern auch Österreicher zum kroatischen Tanz. ''"Das schafft gemeinsame Erfahrungen“'', sagt Papic, die sich auch in ihrer aktuellen Dissertation mit dem Thema "Kulturelle Integrationsarbeit“ auseinandersetzt. | + | Ganz besonders freute sich die junge Mandatarin darüber, dass sie im Kulturausschuss den stellvertretenden Vorsitz übernehmen durfte. Sie möchte dazu beitragen, dass die Kulturen enger zusammenwachsen. Einen möglichen Weg sieht sie in der Sprachförderung, einen anderen im täglichen Zusammenleben. Hier sollte die Stadt ein Leitbild entwickeln. ''"Mir ist während des Wahlkampfes aufgefallen, dass in Salzburg viele Parallelgesellschaften existieren. In einer weltoffenen Stadt sollten wir es doch schaffen, dass man in einer Gesellschaft zusammenlebt."'' Wie das funktionieren kann? Indem die Neugier der Menschen geweckt werde und nicht nur Serben oder [[Türkei|Türken]] zum [[Maibaum]]aufstellen gehen, sondern auch Österreicher zum kroatischen Tanz. ''"Das schafft gemeinsame Erfahrungen"'', sagt Papic, die sich auch in ihrer aktuellen Dissertation mit dem Thema "Kulturelle Integrationsarbeit" auseinandersetzt. |
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| | ==== 2017: Politikerin und Mutter ==== | | ==== 2017: Politikerin und Mutter ==== |